Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl!
Ich habs geschafft. Die Abschlussprüfungen sind hinter mir und die grosse weite Welt noch vor mir. Mein erstes Ziel ist die Karibik. Da kann ich mich zuerst einmal zwei Monate bei einem Freund der Familie an mein neues leben gewöhnen, bevor es weiter geht in die USA.
Dieser Reisebericht ist für Familie, Freunde, Bekannte und Alle anderen gedacht, die wissen wollen wie ich mich da draussen in der Welt anstellen werde.
Flug und erste Woche
Flug und erste Woche
Nach einem Grillabend mit Familie, Freunden und Nachbarn und einer (fast) Mitternachtspoolparty
ging es ins Bett. Doch an schlafen war nicht zu denken. Schlussendlich waren es doch noch zwei Stunden, bevor wir losfuhren Richtung Flughafen. Ich wurde von meiner Familie und meinen besten Freunden herzlich verabschiedet und von meinen mitreisenden Jimmy und Markus begrüsst. Ich habe mich fast ein Jahr auf diesen Zeitpunkt gefreut und alles was ich nun empfand, war totales Unverständnis demgegenüber was ich da tat. Ich fühlte mich alleine und verloren. Der erste Flug ging von Zürich nach Düsseldorf. Den Start habe ich gleich verschlafen. In Düsseldorf eilten wir weiter auf den nächsten Flug. Passkontrolle, Personenkontrolle alles io. Bis sie meinen Rückflug sehen wollten. Der war nicht korrekt. Mein Herz knallte mir auf die Füsse und alles begann sich zu drehen. War es das jetzt? Geht es wirklich schon wieder nach Hause? Kalter Schweiss lief mir den Rücken hinunter und mein Herz raste. Dann, auf einmal eine Frauenstimme die fragte, ob sie den Flug an der gleichen Kreditkarte abziehen kann. Zwei Minuten später hatte ich einen gültigen Rückflug. Danke Air Berlin!
Doch so richtig entspannen konnte ich mich in dem fast zehn stündigen Flug nach Miami nicht. Mit zitternden Fingern gab ich der Frau an der Passkontrolle meinen Pass. Finger und Augenscann, ein paar Fragen von der freundlichen Frau und ich war drin. Die ganze Anspannung fiel von mir und ich konnte mich das erste mal auf meine bevorstehende Reise freuen. Gepäck abholen, Gepäck aufgeben und dann einmal quer üeber den gigantischen Flughafen. Es war etwa vier Uhr Nachmittags und man fühlte sich wie in einem Backofen. In einem italienischem Restaurant assen wir eine amerikanische Pizza, die nach nichts schmeckte. Aber Hauptsache etwas zu essen. Um sechs Uhr Ortszeit startete unser nächster Flieger nach St. Thomas auf den US Virgin Islands. Der Flug über die Bahamas war einfach unbeschreiblich. Die vielen kleinen Inseln waren wunderschön. Aber schon bald kam die Dunkelheit und ich Schlief ein und erwachte erste bei der sehr unsanften Landung. Gepäck abholen und mit einem Sammeltaxi an die Crown Bay Marina, wo wir im Tickles mit Walti abgemacht haben. Da noch niemand da war, setzten wir uns in die Bar und bestellten uns ein Bier. Juuuhuu, ich habe es geschafft. Nach dem zweiten Bier tauchte dann auch Walti auf und wir wurden freudig begrüsst. Anschliessend ging es durch die vom Mond ausgeleuchtete Bucht, wo wir auf der Belline II von Mike und Fränzi und Sohn Philipp, sowie von Simi aus Schottland begrüsst wurden. Wir sassen noch bis um ein Uhr Nacht zusammen und quatschten etwas. Da alle Kabinen auf dem Schiff besetzt waren, bekam ich das schönste Bett von allen. Ich schlafe für die nächsten zwei Wochen auf dem Deck nur unter einer Plane. Die erste Nacht schlief ich schlecht und stand um halb sechs mit dem ersten Tageslicht auf den Beinen. Das erste was ich tat? Natürlich, ich sprang in das 28 Grad warme Wasser! Es war herrlich. Und das um halb sechs am Morgen. Später gab es ein super Morgenessen. Den Tag verbrachten wir mit Schlafen, essen und nichtstun. Am Nachmittag setzte Walti, Jimmy, Markus und mich in Charlotte ab, der Haupstadt von St. Thomas. Wir schlenderten gemütlich durch die Gassen und den Markt. Mit einem eiskalten Pina Colada warteten wir drei Stunden später in einer Bar am Hafen auf Simi, der uns wieder mit dem Dinghy abholte. Später fuhren wir in eine andere Bucht und gingen vor Anker. Walti zeigte uns noch eine Fähre, die in einem Sturm mit Vollgas in eine Felswand gefahren ist. Am Abend war um halb 10 Uhr Bettruhe. Ich schlief etwas besser, doch auch am Dienstag war ich schon um halb 6 Uhr wach. Nach dem Morgenessen und dem Abwaschen versuchte ich mich einmal im Schnorcheln. Ich war überwältigt von den vielen bunten Fischen und den anderen Meeresbewohner, habe aber das halbe Meer ausgetrunken. Abgesehen von regelmässigem abkühlen in Meer, stand vor allem Nichtstun auf dem Plan. Wir machten nur noch einen kurzen halt auf Tortola in einem total bunten Dorf names soppers whole, wo wir noch den Einkauf machten. Anschliessend ging es weiter in die Bucht wo wir über Nacht blieben, und das nicht ohne zu fischen. Am Mittwoch hatte Markus und ich unsere erste Tauchlektion bei Simi. Meine anfängliche Zweifel verschwanden schnell und ich konnte mich entspannen und dieses neue Gefühl geniessen. Simi machte das sehr seriös und war am Schluss sehr zufrieden mit uns. Wir tauchten bereits bis auf 8 Meter. Den Abend liessen wir mit ein oder zwei Caipirinhas ausklingen und ich schlief wie ein Stein. Am Donnerstag fühlte ich mich total ausgelaugt. Ich hätte den ganzen Tag schlafen können. Am Abend konnte ich mich dann doch noch für eine runde Schnorcheln überreden. Wir fuhren mit dem Dinghy zu einer kleinen Felseninsel und machten es fest. Simi und Mike gingen tauchen und Fränzi, Philipp und ich schnorcheln. Wir sahen viele Fische und Seeigel und ganz zum Schluss auch eine Schildkröte . Ich war total begeistert. Nach einem gemütlichen Abend ging es wieder früh ins Bett. Mittlerweile schlafe ich wie zu hause in meinem luftigen Bett. Am Freitag kam die Nachricht, dass wir beim Wrack der R.M.S. Rhone tauchen werden. Zuerst gingen Fränzi, Mike und Simi. Dann durften Markus und Ich mit Simi gehen. Es war einfach genial. Zuerst tauchten wir zwischen den Felsen. Wir sahen viele Korallen und Fische in allen Farben und Formen. Dann endlich tauchten wir runter zum Wrack. Die M.R.S. Rhone ist vor rund 150 Jahren in einem Hurricane gesunken und mittlerweile total von Korallen überwachsen. Wir tauchten bis auf 12 Meter tiefe. Am Nachmittag fuhren wir weiter Richtung Virgin Gorda. Wir ankerten in der Bucht vor the Bath. Noch schnell Mittagessen und um vier Uhr setzte uns Simi am schneeweissen Strand von the Bath ab. Es ist unbeschreiblich schön. Typisch für The Bath sind die grossen Steine die überall sind und niemand weiss, wie sie da hingekommen sind. Die nächsten eineinhalb Stunden schlängelten wir uns durch das Höhlenlabyrinth, passierten viele Naturpools mit kristallklarem Wasser und schneeweissem Sand. Zum Schluss wanderten wir barfuss durch einen Kaktuswald. Im Mad Dog belohnten wir uns dann mit einem Drink namens Bushwalker. Wir sahen viele Eidechsen, Schmetterlinge, Waldkrabben und zum Schluss noch eine Schlange. Natuerlich war ich am schluss die einziege, die total verstochen wurde von den Muecken. Pünktlich um 6 Uhr holte uns Simi am Strand ab und brachte uns zurück zum Schiff. Wir fuhren zu einer anderen Insel und assen zu Abend. Danach galt es schnell den Abwasch zu erledigen und schon ging es weiter an die Fireball Fullmoonbeachparty. Einfach der Hammer. Gemütliche Musik aus der Gegend, viele Leute die total locker drauf sind, Vollmond, Strand, Palmen und einen guten Drink. Was will man mehr? Ich fiel überglücklich in mein Bett, hatte dann aber eine ungemütliche Nacht. Es windete stark und schüttete wie aus Eimern. Irgendwann lies die Plane über mir durch und ich verzog mich in den Salon auf das Sofa. Am nächsten Tag stand ich mit starken Halsschmerzen und laufender Nase auf. Nach dem Morgenessen beim Abwaschen mischte sich dann noch Fieber dazu. Ich verschlief den ganzen Tag bei 33 Grad unter einer dicken Wolldecke. Am Abend fühlte ich mich etwas besser, aber war immernoch sehr schlapp, konnte mich nicht einmal an der einsamen Insel und dem schneeweissen Sandstrand erfreuen. Bevor ich ins Bett ging, bekam ich von Fränzi und Mike noch eine Tablette und schlief die ganze Nacht durch. Sonntag morgen war das Fieber weg, nur die Nase lief noch etwas. Nach dem Morgenessen zog Simi die Segel hoch und los ging es richtung Jost van Dyke. Fünf Stunden Segeln und zwischendurch immer wieder einmal einen starken Regenguss. Nun sind wir in einer Bucht vor Jost van Dyke und geniessen einen Drink bei Musik von Deep Purple. Ich fühle mich einfach nur glücklich.
Der Beweis, ich bin wirklich tauchen gegangen. und habe mich auch gleich an den Korallen in meiner Umgebung angepasst.
Aufbruch: | 10.07.2011 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Juli 2012 |