Asien-City-Trip-2011

Reisezeit: August / September 2011  |  von Andy S.

Hanoi - 23.08.2011

So gestern Abend hab ich mir mal nen Wecker zur Sicherheit gestellt (auf 4 Uhr, da ich ja die deutsche Zeit lass ), denn das Frühstück war OK, also wollt ichs wieder mitnehmen. War diesmal kurz nach halb zehn oben, aber sonst keine Sau mehr und ich glaub es is auch nach mir niemand mehr gekommen. Es is echt ungewohnt, aber diesmal passts mir so ganz gut. Es gab wieder leckere Melone, ich bekomm als auch ein paar Vitamine ab.
Heut hab ich mir den Ho Chi Minh Komplex Bereich und die südliche Gegend davon vorgenommen, bin diesmal vor elf weg, aber der Zimmerdienst hatte scho wieder angeklopft .
Erst mal bin ich vom Hotel aus in die Gegend vom Ankunftstag gelaufen, da ich dort in der Dämmerung noch eine Kirche sah, die ich am Tag fotografieren wollte. Dies ist die Cua Bac Kirche, war aber verschlossen, sodass ich diesmal net reingehen konnte.

Die Cua Bac Kirche (den Turm und das Schiff konnte ich net ganz drauf bringen)

Die Cua Bac Kirche (den Turm und das Schiff konnte ich net ganz drauf bringen)

Von da aus gings eine schöne schattige Straße entlang Richtung Regierungspalast, wo dann langsam weniger Schatten war und das T-Shirt immer feuchter wurde, in Sekunden net Minuten. Am Eingangstor des Regierungspalastes war dann ein fotografieren verboten Schild, was mir auch der Wachmann noch mal bestätigte. Auf der anderen Straßenseite (es war ne breite Straße) standen Touris und machten Fotos. Also is der Andy halt auch auf die andere Seite und hat Fotos gemacht...

Ein Stück weiter weg und keine Sau störts...

Ein Stück weiter weg und keine Sau störts...

Gleich daneben war das Ho-Chi-Minh-Mausoleum mit dem großen Ba-Dinh-Platz davor, der ein wenig an den Platz des himmlischen Friedens in Peking erinnert. Nur is er hier in Hanoi ein wenig kleiner und es sind auch keine tausend Überwachungskameras und Polizisten/Soldaten vor Ort (und keine schwulen Chinesen, gell Matthias ). Ein paar Soldaten gabs freilich schön in langer weißer Uniform, sah eigentlich ganz gut aus. Is man aber aus Versehen 2 Meter zu früh auf den Gehsteig gegangen, wurde man gleich angepfiffen, also wörtlich mit einer Trillerpfeife (hab scho gedacht, ich bin im Stadion , ja am Samstag werd ich scho weng traurig sein, dass ich net bei meinem Club sein kann)

Der Ba-Dinh-Platz mit dem Mausoleum

Der Ba-Dinh-Platz mit dem Mausoleum

Das Mausoleum (die Wachen müssen sich dauernd anschaun, ein toller Job  )

Das Mausoleum (die Wachen müssen sich dauernd anschaun, ein toller Job )

Hinter dem Mausoleum erstreckt sich dann der Ho-Chi-Minh-Komplex, wozu das Ho-Chi-Minh-Museum, das Ho-Chi-Minh-Stelzenhaus (in, dem er mal gewohnt hat) und die Ein-Säulen-Pagode gehören.
Als Erstes kam ich zur Pagode, wo ich gedacht hab halb Europa is hier, Spanier, Italiener, Franzosen und glaub auch Deutsche. Dort war es echt heftig, es war eigentlich viel Schatten, aber ich war klitschnass, die Arme und Beine haben geglänzt und es is überall runtergelaufen, natürlich auch in die Augen, was schlecht ist, wenn man dann mit dem schweißnassen Arm versucht, sich den Schweiß aus dem Gesicht zu wischen Aber anderen gings genauso.
Da hab ich im Death Valley weniger geschwitzt, die Schwüle is echt der Hammer...

Die Ein-Säulen-Pagode

Die Ein-Säulen-Pagode

Auf dem Weg zum Ho-Chi-Minh-Museum bin ich mal wieder angequatscht worden, er meinte, das Museum sei geschlossen und zog seinen Zettel raus, wo er mich hinbringen könnte und später wieder her, wenn es offen hat. Ich hab ihn nach einigen Hinweisen, dass mich diverse Museen kein bisschen interessieren und ich an den meisten anderen Punkten scho war, losbekommen, aber er begegnete mir noch zweimal auf dem Gelände und fragte wieder. Beim letzten Mal hab ich nur den Kopf geschüttelt und gesagt "oh man leck mich am Arsch und lass mich in Ruhe", bei dem war ich sicher, der kann kein Deutsch und wenn, wär es mir auch egal gewesen.

Das Ho-Chi-Minh-Museum

Das Ho-Chi-Minh-Museum

Das Museum war wirklich mittags für 2h Stunden zu, denn oft erzählen sie dir nur das was zu hat, um dich woanders hinfahren zu können. Hat mich aber net gestört, da ich eh net so ins Museum geh und mich dieses auch net interessiert hat. Also bin ich außen rum, um zum Stelzenhaus von "Onkel Ho", wie sie ihn auch nennen zu gehn. Und siehe da, auf der anderen Seite steht wieder einer, der mir diesmal sagt, dass das Stelzenhaus mittags auch zu is. Der konnte sogar einigermaßen Englisch, was die ganze Sache in die Länge zog, da ich einfach manchmal zu freundlich bin und mich ewig mit denen unterhalte, weil ich sie net einfach stehen lassen will. Aber er hatte eine gute Geschichte, ob sie wahr is kann sein muss aber net. Er hatte den gleichen Zettel wie der andere auch und meinte, er kann zusätzlich auch noch weng Reiseführer spielen und er hat auch Referenzen. Nachdem ich ihm gesagt hab, dass ich aus Deutschland bin, kramte er sein Notizbüchlein raus und blätterte bis zu einem deutschen Text, der angeblich von einer 63-Jährigen aus Hamburg war, mit der er noch in E-Mail-Kontakt is. Der Text klang freilich gut, aber ich hab ihm gesagt, klingt toll, aber ich will alleine durch die Stadt laufen und net gefahren werden. Nach einiger Zeit, die längste, die ich bis etz mit so nem Typen hatte, ging er dann endlich und ich bin Richtung Stelzenhaus gelaufen, ich glaub, dies müsste es sein, besser gings net, weil ja dort auch Mittagspause war.

Müsste das Stelzenhaus sein

Müsste das Stelzenhaus sein

Dann hab ich den 2. Typen kurz wiedergetroffen und er hats kurz wieder versucht. Am Schluss war ich wieder bei der Ein-Säulen-Pagode, um kurz zu sitzen, da kam der 1. Typ und versuchte es kurz noch mal und gleich darauf der 2., der der besser Englisch konnte. Sein Versuch dauerte wieder länger und am Schluss ging er 2 Schritte und meinte, er warte einfach auf mich. Ich hab nur gesagt "You can wait until it's dark, I don't care", dann is er gegangen. Kurz darauf ging ich auch und nach ein paar Schritten kam dann mein leck mich am A..., was ich vorhin scho erwähnte.
Ich wollte zum Literaturtempel gehen, macht aber einen kleinen Umweg dorthin, um noch ein paar Fotos mitzunehmen. Denn ich wollte den Flaggenturm neben dem Armeemuseum und die Botschafterpagode fotografieren. Die allerdings war geschlossen und nix davon von außen zu sehn.

Der Flaggenturm

Der Flaggenturm

Das Armeemuseum

Das Armeemuseum

Weiter gings an der malayischen und dänischen Botschaft vorbei. Die Deutsche musste auch dort irgendwo sein, hab sie aber net gesehen, sonst wär ich mal rein und hät nach nem Schweinebraten verlangt .
Mein Hunger, den ich mal hatte, war wieder weg, als ich am Literaturtempel angekommen bin. Es is ein riesiger Tempel, fast scho ein kleiner Park mit mehreren Gebäuden und auch einem Geldautomaten hab ich noch nie in nem Tempel gesehn. Dort hab ich auch ne längere Pause gemacht und wär fast eingenickt, außerdem hats mal getröpfelt.

Eingang des Literaturtempels

Eingang des Literaturtempels

Ein Teil des "Tempelparks"

Ein Teil des "Tempelparks"

Viele Blumen...

Viele Blumen...

Eine kleine Trommel

Eine kleine Trommel

Und ne kleine Glocke , die man aber net wie in Hiroshima läuten lassen konnte

Und ne kleine Glocke , die man aber net wie in Hiroshima läuten lassen konnte

Als Letztes vor der Pause im Hotel wollt ich noch in den Leninpark, der sehr schön mit einem großen See sein soll und dann auf dem Rückweg mal was essen. Ich bin fast am Park gewesen, da fing es leicht zu tröpfeln an. Am Park angekommen hab ich mich erst mal orientiert und dazu unters Lenintor am Eingang des Parks gestellt, was eine gute Idee war, denn nur kurz darauf hats geschüttet. Nach und nach sind mehr Vietnamesen zu mir gekommen, darunter auch ne Schülerin/Studentin, die mich ein bisschen auf Englisch angeredet hat. Wenn ich sie gar net verstanden hab, hab ich ihr meinen Block und nen Stift gegeben, hatte doch richtig gehört, der Satz machte einfach keinen Sinn. Na ja, aber nett war sie zumindest. Nachdem es nach glaub ich ner halben Stunde net aufhörte, bin ich dann mit einem Taxi zum Hotel, obwohl ich weiß, dass sie dich da gerne bescheißen. Das hatte der auch vor, denn der Taxameter ging immer weiter in die Höhe und die 100 m sprangen ca alle 2 m weiter. Am Ende hätte ich 400.000 zahlen sollen, was ich nie gemacht hätte. Ich wollte ihm so 150.000 geben, da kam beim Aussteigen vorm Hotel ein Angestellter mit Schirm für mich her und hat gefragt von wo er mich hergefahren hat und sagte dann gib ihm 100.000. So hab ichs dann gemacht und bin ins Hotel, um wieder weng zu schreiben. Etz muss ich aber dringend los, Hunger. Aber meinen Salzhaushalt hab ich mit ein paar Tabletten scho wieder aufgebessert.

Der Regen, ging noch schlimmer

Der Regen, ging noch schlimmer

Dann bin ich also wieder mal in die scho stockfinstere Nacht um kurz vor sieben losgezogen, na ja in einigen Wochen is des daheim auch wieder normal, nur weng kühler als hier .
Ich hatte tierischen Hunger, hab ja schließlich seit 10 Uhr nix mehr gegessen, also nix wie in die Gassen der Altstadt und nach einer Garküche, die ganz OK aussieht Ausschau halten. Heut bin ich mal einen anderen Weg als die Tage davor gelaufen (ich kenn mich ja mittlerweile ohne Karte aus ) und dabei gleich in meiner Hotelnähe an einer Bia Hoi vorbeigekommen (ihr erinnert euch die "Bierhallen" mit günstigem Bier), wo ich beschlossen hab, aufm Heimweg dort rein zu gehn. Aber wie gesagt erst mal was essen, was ich auch nach kurzer Zeit gefunden hab.

Auf der Suche nach was Eßbarem

Auf der Suche nach was Eßbarem

Hab vergessen, das Essen zu fotografieren, war was mit Reis und Chicken, aber weng wenig

Hab vergessen, das Essen zu fotografieren, war was mit Reis und Chicken, aber weng wenig

Nach dieser Mahlzeit bin ich weiter durch ein paar für mich neue Straßen in der Altstadt gelaufen, im Backpackerzentrum, dort gabs einige Hostels klar wenns das Backpackerzentrum is und viele Bars und Kneipen. Dann bin ich wie jeden Abend in den kleinen Supermarkt rein, hab mir diesmal aber nur ein Snickers gekauft, weil ich was Süßes gebraucht hab, bin scho ganz auf Entzug . Wasser hab ich noch, außerdem darf ich mir ausm Hotel 2 Gratisflaschen mitnehmen, was ich morgen auch machen werde, damit ich auch am Flughafen noch was hab, dort ists nämlich für Vietnam ganz schön teuer. Ein letztes Mal abends zum Hoan Kiem See geschaut, aber die schöne Uferbeleuchtung is anscheinend nur sonntags oder am Wochenende an. Na ja, kurz am bereits geschlossenen Wasserpuppentheater (eine Art Kasperletheater im Wasser ist typisch vietnamesisch) vorbei, dort werd ich wahrscheinlich in Saigon reingehen, wenn ichs abends schaff und dann wieder zurück Richtung Gassen und Garküchen, denn ich wollte bei einer noch was essen, die bis etz jeden Abend voll war. Sie hatten wie die anderen bisher keine "englische Karte" nur zwei Gerichte auf Vietnamesisch (was übrigens unsere Buchstaben mit verschiedenen Haken oder was auch immer über und unter den Buchstaben sind, keine Schriftzeichen). Aber die Frau an der Kasse konnte es wenigstens auf Englisch erklären, also hab ich Nudeln mit beef genommen. War sehr schnell fertig und auch gut, ich hab bis etz nichts in den Garküchen gegessen, was net geschmeckt hat, aber das von gestern war am intensivsten.

Mein zweites Essen

Mein zweites Essen

Und hier die Küche aus der es kam

Und hier die Küche aus der es kam

Nach dem Essen bin ich dann Richtung Hotel zu der Bia Hoi gelaufen. Es war außen locker noch ein Platz unter der Eisenbahnbrücke frei und ich hab gleich mein "Bier" bekommen.

So sah das "Bier" aus (das war mein Bild Img-1982, keine Angst, ich hab keine 1982 Fotos gemacht, da is der alte Urlaub dabei. Wollt nur die Zahl erwähnen - ein guter Jahrgang, net nur wegen mir)

So sah das "Bier" aus (das war mein Bild Img-1982, keine Angst, ich hab keine 1982 Fotos gemacht, da is der alte Urlaub dabei. Wollt nur die Zahl erwähnen - ein guter Jahrgang, net nur wegen mir)

Man kann ja sehen, wie hell dieses "Bier" is und so hats auch geschmeckt, gut, aber sehr leicht. Da wären einige meiner Leser, wenn sie denn mitlesen und net im Biergarten sitzen, enttäuscht , denn sie sind ein anderes gewöhnt. Wenn ein Vietnamese bei uns eins trinken würde, kannst den wahrscheinlich bald vom Boden aufheben. Na ja, aber es is halt saubillig, ich hab für das Glas und danach ein Flaschenbier, da sie scho am Zumachen waren und nimmer ausgeschenkt haben, 23.000 Dong gezahlt, was glaub ich zur Zeit so 1,30 Euro sind.
Im Hotel dann noch mal kurz den Abendteil geschrieben, das Flugticket und den Voucher fürs Saigonhotel zurechtgelegt, wirklich packen muss ich ja net und hab ja auch nach dem Frühstück noch weng Zeit. Also wenn Internet auch in Saigon klappt und auch dort die Umgehung der FB-Sperre, werd ich weiterschreiben und mich auch FB melden.
Ach ja, und die erste kurze Hose kann ich etz in die Ecke stellen, genau neben die T-Shirts mit weißen Ränderabdrücken meines Rucksacks . (Andrea, du kennst es ja, falls du mitliest)
Und ich hab im Literaturtempel nen Typen mit geilen Tigerschuhen gesehen, die muss ich suchen und die, die ich grad im Urlaub total versaue...

© Andy S., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
2011 mache ich eine reine Städtetour durch Südostasien. Wer Lust hat mitzulesen ist gern eingeladen, darf aber keine schriftstellerische Meisterleistungen erwarten :) Dies war ein Livebericht.
Details:
Aufbruch: 20.08.2011
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 08.09.2011
Reiseziele: Vietnam
Malaysia
Singapur
Thailand
Der Autor
 
Andy S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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