Budapest
Kurztripp in die Nachbarstadt
Budapest
Um 9:00 starten wir unseren Kurztrip nach Budapest. Wir nehmen die längere, aber für uns unbekanntere Strecke über die Autobahn, Abfahrt Ilz und sind um 10:30 an der Grenze Heiligenkreuz. Da kaufen wir uns eine 4-Tages Vignette (HUF 1530,- / € 5,60) und tauschen ein paar Euro um - ungewohnt für uns, aber die Ungarn nehmen leider noch gar keine Euros an.
Bis ich keine Stimme mehr hatte, habe ich dann während der restlichen Fahrt aus dem Reiseführer vorgelesen und um 14:00 hatten wir dann unser Hotel gefunden.
Sehr zentral gelegen und erst vor ein paar Monaten neu renoviert eröffnet. Das Hotel Zara ist ein ehemaliges Bad und original Jugendstil restauriert (haben wir übrigens über Hoferreisen gebucht).
Nach unserem Empfangscocktail starten wir unseren "Orientierungslauf".
Für diesen ersten Überblick kaufen wir uns ein Hop on - Hop off - Ticket (HUF 12000,- /
€ 44,- / 2 P) und starten am Karolyplatz. Diese Bustour führt uns über die noble Graf Andràssystraße (Weltkulturerbe), vorbei an der Oper, über den Heldenplatz.
Kurz vor dem Tiergarten mit den geschützten Jugendstilgebäuden kommen wir am Gundelrestaurant vorbei; wo unser Audioguide von den sensationellen Gundelpalatschinken schwärmt.
Gleich in der Nähe ist auch das Szèchenyi Bad mit 77 Grad heißem Thermalwasser mitten in Budapest.
Wir hören beim Museum der schönen Künste dass hier der Drehort für ein Michael Jackson Video war.
Weiters erfahren wir, dass der Ostbahnhof bereits vor 120 Jahren erbaut wurde und dass im ältesten Krankenhaus der Stadt Ignaz Semmelweiß gearbeitet hat.
Bei der Astoriakreuzung fahren wir dann entlang der Stadtmauern und sehen im Ghetto der Juden die zweitgrößte Synagoge der Welt.
Danach geht`s weiter über die weiße Kaiserin Elisabeth Brücke auf den Gellèrtberg.
Hier ist der Ursprung der meisten Thermalquellen. Budapest ist eine riesige "Thermalstadt" mit 118 Quellen die täglich 30.000 Liter an die Oberfläche bringen.
Übrigens: der Stadtname soll angeblich aus dem slawischen stammen: Buda = Wasser und Pest = Brennofen (früher wurde hier viel Kalk gebrannt).
Über die erste zwischen Buda und Pest erbaute Brücke, die Kettenbrücke, geht es dann rauf auf die Burg zum wohl bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, zur Fischerbastei und der Matthiaskirche.
Wieder über die Elisabethbrücke retour fahren wir noch am Parlament vorbei und steigen um 18:30 am Hotel Meridien aus.
Meinhard schießt noch schnell ein paar Fotos von der Synagoge und dann marschieren wir zurück zum Hotel weil wir bereits einen fürchterlichen Hunger haben. Ein bisschen frisch machen und dann sitzen wir endlich um 19:30 im Hotelrestaurant und wir stellen fest, dass nicht nur das Hotel top ist, auch das Essen ist sensationell! Wir lassen diesen ersten Tag mit einer Wildterrine mit Walnüssen und Salat, Rinderfilet mit Schalottenmarmelade und Kartoffeltaler und mit einem sehr guten ungarischen Wein ausklingen.
Den Mittwoch starten wir mit einem guten Frühstücksbuffet und anschließend mit einem Fußmarsch zur berühmten Markthalle von Budapest. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und war damals eine der modernsten Hallen in Europa. Hier kaufen wir natürlich Paprikapasten und Meinhard hat einen Nussknacker aus Holz gefunden.
Gleich neben der Zentralen Markthalle ist die Freiheitsbrücke (Kaiser Franz Josef Brücke). Hier staunen wir nicht schlecht, als plötzlich ein bekanntes Ehepaar aus dem unserem Bezirk vor uns steht.
Bei unserem Hop on - Hop off - Ticket ist auch eine Bootsfahrt dabei, die wir bei diesem herrlichen Wetter auch nützen.
Wir starten bei der Sissibrücke und bekommen zuerst das rechte Ufer (Pest) erklärt:
Pest ist der flache Teil der Stadt mit vielen verschiedenen Baustilen. Viel wurde hier wieder nach dem 2. Weltkrieg aufgebaut.
Wir fahren unter der Kettenbrücke, die im 2. WK gesprengt wurde, durch.
Vorbei an der Akademie der Wissenschaften (1862 - 64) und am Parlament. Ein beeindruckendes Gebäude aus ungarischem Kalkstein, das seit 1925 ständig renoviert wird. Das Parlament ist 268 m lang und 118 m breit, die Kuppel ist 96 m hoch. Auf 18.000 m² gibt es 13 Aufzüge und 800 Mitarbeiter die auf 200 Büros aufgeteilt sind.
Weiter geht es dann rund um die Margaretheninsel, dem Naherholungsgebiet der Budapester. Hier sind Autos verboten und es gibt nur zwei Hotels.
Retour auf der linken, hügeligeren Seite Buda: wir sehen das Villenviertel Rosenhügel, die Fischerbastei und den Gellèrtberg (236 m) mit dem St. Gellèrt Denkmal, das an den ersten ungarischen Bischof erinnert (Märtyrertod 1046).
Nach einer Stunde ist die schöne Rundfahrt aus und wir fahren mit dem Bus (Station 7, Astoria) hinauf auf die Fischerbastei (13:30). Wir spazieren durch, genießen den Ausblick auf die Stadt, nur leider ist die Matthiaskirche eingerüstet. Hier genehmigen wir uns eine originale ungarische Gulaschsuppe und ein Bier.
Mit dem Bus wieder runter und wir steigen hinter dem Parlament (15:20) aus um den Rest des Weges zu Fuß zu gehen.
Wir sehen uns die Budapester Oper an und verpassen knapp die letzte Führung um 16:00. Schade! Die Oper ist nämlich toll.
Weiter geht`s zur Hl. Stefan Basilika, der größten Budapester Kirche. Sie wurde 1851 bis 1905, zuerst klassizistisch, dann in Neorenaissance, erbaut und bietet 8500 Menschen Platz und die Kuppel ist 65 m hoch. Diese Kirche ist beeindruckend und edel zugleich.
In der Nähe unseres Hotels habe ich dann das perfekte Mitbringsel für die Mädels gefunden - richtig kultkitschige Figuren. Mich freut`s und Meinhard ist schockiert!
Für heute reicht es und wir haben um 19:00 im Hotelrestaurant Araz wieder einen Tisch reserviert - weil es so gut war! Diesmal gibt es als Vorspeise einmal Gänseallerlei und Topfennudel (super!), als Hauptgang wählen wir beide das Schweinsfischerl mit Letscho und Kartoffel und abschließend nehmen wir nur noch ein Mousse und dafür kosten wir noch einen Unikum.
Kaum sind wir auf dem Zimmer, werden wir von einem Fehlalarm (wie sich`s später herausstellt) aus den Zimmern gescheucht.
Am Donnerstag checken wir um 9:30 aus und machen uns auf den Heimweg (Budapest - Köflach 370 km).
Vorher besichtigen wir noch das ca. 30 km entfernte Sissischloss Gödöllö.
Es ist das größte Barockschloss Ungarns und wurde im 18. Jhd. für Graf Antal Grassalkovich, einem Vertrauten Maria Theresias, errichtet. Berühmt wurde es aber erst durch unsere Kaiserin Sissi, die dieses Schloss nutzte um vor der strengen Etikette des Wiener Hofes zu flüchten. Wir machten eine einstündige Besichtigung - schöööööön...
Unsere Heimreise haben wir dann am Neusiedlersee noch mal unterbrochen, um etwas zu essen und um Marillen zu kaufen.
Nach 5 ½ Stunden Fahrtzeit waren wir schließlich müde, aber glücklich am Abend wieder zu Hause.
Witziges - Interessantes
Aufbruch: | 27.07.2010 |
Dauer: | 3 Tage |
Heimkehr: | 29.07.2010 |