Unter Segeln im Mittelmeer Sizilien/Palermo2011
Acquasanta
Anreisetag
Angekommen im Hafen von Acquasanta in Palermo ... ein trostloses Bild. Es gibt recht viele Liegeplätze aber anscheinend wurde der sonst so angenehme Rest des Hafens nie fertig gebaut.
Die sanitären Einrichtungen bestehen aus zwei verdreckten Kontainern. mit je zwei Toiletten und zwei Duschen. Die Bilder möchte ich der werten Leserschaft hier ersparen.
Wir haben unser Boot gefunden. Die Extra, eine Bavaria 40 Cruiser. Klingt vielversprechend und sieht auf den ersten Blick sehr gut aus. Leider völlig "zugeparkt", was beim Skipper und seiner Crew eine gewisse "Vorfreude und Vorahnung" aufkommen lässt.
Die Übernahme macht der Skipper mit den Angestellten des Vermieters alleine und die Crew wartet artig auf dem Steg.
Wir sind froh, endlich an Bord gehen zu können und ein "Einkaufs-Stosstrupp" wird per "Micra-Abhol-Service" zum nächsten Supermarkt geschickt. Nachdem die Einkäufe an Bord verstaut sind, gibt's ein "Angekommen-Bier" und wir bereiten uns aufs Abendessen vor. Schlaucht doch etwas, die Anreise, die nach nun über 12 Stunden abgeschlossen ist.
Deshalb kommen wir auch nicht weit und lassen uns in einer kleinen Pizzeria in der Nähe des Hafens nieder, die eigentlich einen weniger vielversprechenden Eindruck macht. Aber weit gefehlt. Kurze Zeit später sitzen wir dort bei einem Bier, Wein und dem lärmenden TV mit einer Live Fußballübertragung. Das Essen ist sehr gut.
Pläne für die nächsten Tage werden geschmiedet.
Bei gutem Wind wollen wir am Sonntag früh aufbrechen in Richtung Osten zu den Äolischen Inseln, die auch Liparische Inseln genannt werden. Höchstes Fernziel ist der Stromboli, der aktivste Vulkan Europas. Doch die Wettervorhersagen lassen das Ziel in weite Ferne rücken. Aber wer lässt sie davon an einem solch schönen Abend schon schrecken?
Sonntag 16.10.2011
los geht's ... wir gehen es an .. Der Hafenmeister soll uns dabei helfen, aus der misslichen Einpacksituation, in die uns der Vercharterer gebracht hat, herauszukommen. Er versucht uns mit seinem Schlauchboot herauszuziehen, während der Skipper am Steuer und die Crew mit Fendern und körperlichen Einsatz alles geben, damit wir keinen Schaden anrichten und nirgends hängenbleiben. Natürlich frischt der Wind gerade in diesem Augenblick etwas auf und bringt uns damit etwas in Schwierigkeiten. Na gut, nach einigem hin und her sind wir draußen. Einen Fender verloren, aber den fischt der Hafenmeister.
Vergessen wir den Ärger und raus geht's .. der Wind scheint gut und wir setzen die Segel ... doch kaum ist das Großsegel oben, sehen wir auch schon den Riß im oberen Teil. Super ... ca 15cm ... und dabei hatte der Typ vom Vercharterer doch gesagt, es sei geflickt.
Wir entscheiden uns für die bittere aber auch sichere Lösung und legen wieder im Hafen von Acquasanta an. Der Vercharterer wird kontaktiert. Das Segel wird mit Tape geflickt. Es sieht alles andere als vertrauenserweckend aus. Leider hat uns das sehr viel Zeit gekostet und es ist schon Nachmittag. So schaffen wir unsere geplante Tagesetappe nicht mehr und sitzen einen weiteren Tag im Hafen fest. Einzig die erneute Aussicht auf leckeres Essen am Abend und der vorhandene Biervorrat halten die Stimmung oben.
Wir erkunden in einem kilometerlangen Spaziergang Palermo und ich bin immer noch enttäuscht. Der Abend wird wenigstens kulinarisch ein guter, auch wenn Antipasti von einem witzigen Kellner angeboten nicht immer zu empfehlen sind ... zumindest nicht preislich.
So endet unser zweiter Abend in Acquasanta Palermo und der Stromboli ist in wieder etwas weiter in die Ferne gerückt.
Aufbruch: | 15.10.2011 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 22.10.2011 |