Laos 2011 -Abenteuer allein
Besuch des Projektes: im Dorf des Patenkindes
Man steht also am Matschufer und ruft rueber, dass man eine Faehre braucht. Es liegt zwar auch ein kleines Boot hier, aber - das hat nur Paddel und das will keiner dem kleinen Laotischen Mann antun.
Kurze Zeit spaeter, kommt die Faehre und wir sind drueben. Wir wechseln erneut das Gefaehrt, diesmal wird es ein Traktor. Mann ist das unbequem, - nach 30 min. Wir brauchen naehmlich 40 min. und es geht ueber Stock und Stein - ach ja, und die ganze Zeit durch eine herrrrrliche Landschaft!!!
Bis wir dann endlich im Dorf ankommen. Total aufgeraeumt, sauber ist es dort. Und wir werden wieder von allen wichtigen Leuten begruesst. Jetzt erfahre ich, dass die Mutter meines Patenkindes schon auf dem Traktor mitgefahren ist und der Vater sitzt jetzt am Tisch. Wir gehen aber zunaechst die Schule besuchen.
Ich habe Hefte und Stifte, die ich an alle verteile. In der Vorschule bekomme ich die Bilder gezeigt und erklaert, ein Maedel tanzt Huka Hub vor. Viele sind so scheu und aufgeregt, dass sie keinen Ton heraus bekommen.
Die Lehrerin der 1. Klasse hat gerade Biologie Unterricht und erklaert, welche Pflanzen essbar sind und welche nicht.
Wir stoeren, weil ich bin ja ein wichtiger Gast Und Wilasouk erklaert wer ich bin, wo ich herkomme und fragt, ob jemand weiss, wo denn Deutschland liegt. - keine Angst, weiss keiner, alle staunen nur.
Nachdem wir alle Klassen besucht haben, gehen wir in Kanyas Haus. Die ganze Familie ist da. Ich zeige Fotos von Deutschland, erklaere, dass bei uns die Blaetter gelb und braun werden, um schliesslich ganz abzufallen und im Winter sind die Baeume kahl. Wie lange? Na ja, 4 - 6 Monate. Unglaublich. Ja. Und jedes Jahr wieder. Wieviele Bauern wir haben und wieviele Jahreszeiten (hier gibt es die Regen- und die Trockenzeit). Das ganze geht immer ueber Khamhack oder Wilasouk von Englisch nach Laotisch und wieder zurueck. Ich habe Haarklammern und eine Sonnenkappe und nachdem alle Fragen gestellt und beantwortet sind fragt Pi (Vater von Kanya) ob ich Huhn und Ente essen kann. Na klar. Es wird alles aus dem Weg graumt, die Vorhaenge hoch, die Matratzen zurueck und ein kleiner Tisch kommt rein. Dann beginnt die Zeremonie, die mir als Ehrengast gilt.
Zeremonie fuer den Willkommensgruss. Das Huhn wird gleich zerteilt und mit Suppe gegessen. Der Reis ist in den Bambusbehaeltern auf dem Boden (Seite). Die Baendchen bekomme ich umgebunden.
Jeder nimmt 2 Baendchen, die zuerst vom Koerper weg gestrichen werden - um das Boese auszustreichen, dann zum Koerper hingestrichen werden, um Glueck einfahren zu lassen. Jeder macht das an beiden Armen. Auch Khamhack und Wilasouk bekommen welche -aber lange nicht so viele wie ich.
Kanya hat sich schick machen muessen (einen traditionellen Rock anziehen) und bindet mir hochkonzentriert das Baendchen um.
Gegessen haben wir bisher ja noch nicht, und jetzt gibsts erstmal Schnaps. Eine Flasche, 2 Glaeser gehen reihum. Und wenn die Runde fertig ist, kommt die naechste. Bis man beharrlich abwinkt. - Kann ich aber doch nicht gleich nach der 2. runde machen, oder? wäre doch sicher unfreundlich.
Ein Eimer und ein Handtuch zum Haende waschen. (Als Ehrengast darf ich als erste.) Es wird mit den Fingern gegessen, jeder nimmt sich aus jedem Topf. Ich bin die einzige Frau, die mit am Tisch sitzen darf - ach ja, tatsaechlich habe ich den kleinen VIP Hocker bekommen, koennte sonst gar nicht so lange auf dem Boden hocken.
Aufbruch: | 01.11.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 25.11.2011 |
Thailand