Sri-Lanka 2011

Reisezeit: April 2011  |  von Hermann-Josef Müller

Feuerwerke und Hupkonzerte in Sri Lanka und Indien: Hunderttausende Menschen haben die Weltmeisterschaft ihrer jeweiligen Kricket- Nationalmannschaft gefeiert. Im Finale verlor das Team von Sri Lanka zwar gegen Indien, dennoch wurde dort trotz der Pleite gejubelt. Mit dieser Startmeldung ging’s nach 1998 zu unserem 2. Besuch auf die Perle des indischen Ozeans, wie Sri Lanka gerne bezeichnet wird.

Start

Wir fliegen mit Qatar-Airways ab Frankfurt nach Doha, haben dort ein wenig Aufenthalt, um dann um 16:20 OZ in Colombo zu landen.
Mit dem Zug ab Düsseldorf Hbf 18:21, Ankunft pünktlich in Frankfurt Flughafen 19:34 - Rucksäcke direkt am Railschalter abgegeben, 19:50 waren die Brocken weg und wir machten uns auf die Suche nach Terminal 1B. Seltsamerweise benötigten wir mehrere Versuche, um das Terminal zu finden, die neue Beschilderung verwirrte uns ein wenig.
Im Unterhaltungsprogramm der Flugstrecken sollte R.E.D. mit Bruce Willis geboten werden; zu sehen gab es etwas ganz anderes, aber dazu später mehr.
Flug sehr pünktlich und ruhig und das Beste mit sehr viel Platz, jeder von uns hatte 2 Plätze zur Verfügung. Rechts vor uns war eine gesamte 4'er Reihe frei, so dass die Zwillinge Birgit und Heike, kaum waren die Türen zu, ihren Luxusplatz hatten.
Ein paar Worte des Lobes zur Sitzplatzgestaltung und auch der außerordentlich guten Bordverpflegung. Der Flug hätte mit den anderen Marktführern nicht viel besser sein können. Qatar Airways wird im Moment auf Platz 9 der Liniengesellschaften geführt, unter den ersten 10 keine europäische Linie.
Freitag, 8. April 2011: Landung am internationalen Flughafen Banderanaike pünktlich um 16:00 Uhr, Einreiseformalitäten rasch erledigt, ebenso der Geldtausch - Kurs 154 Rupien für einen Euro. Fernando vom Icebear-Hotel nimmt uns im Empfang und rund 20 Minuten später sind wir da.
Samstag, 9. April: Gestern Nachmittag um 17:30 haben wir das erste "Three Lion" getrunken. Heute geschwitzt, mit den Hotel-Rädern rund 22 km gestrampelt, Fischmarkt, gleich 5 * Sonnenuntergang und Essen gehen, das angepeilte Ziel erschien mir zu weit, deswegen in ein anderes Restaurant eingekehrt, mit alle Mann für 7300 SRL (Sri-Lanka Rupien) getafelt, was die Speisekarte hergibt - ich geb zu, es gibt unangenehmere Dinge im Leben.

Sonntag, 10. April 2011: Mit Fernando auf Sightseeing, geplant sind 4-5 Tage und unsere Ziele sind Anuradhapura, Dambulla und Pollonaruwa. Das erste Ziel ist Dambulla, das wir nach strapaziöser Fahrt nach 3 1/2 Stunden erreichen. Kleine Mittagspause eingelegt, sehr schönes Resto in der Nähe von Dambulla. Eintrittspreise der Museen und Tempelanlagen sind gegenüber Angabe in den Reiseführern drastisch gestiegen, Eintritt kostet jetzt 1200 RUPIEN = 8 €. Sensationelle Anlage, schöne Fotos, zum Glück außer uns nur wenig Touristen da. Eine einheimische Familie konterkarierte mit ihrem Verhalten die geheiligte Stätte in den Höhlen. Soll heißen, die Kinder unterließen keinen Versuch, die Stille nicht zum Tragen und somit die Wirkung entfalten lassen zu können. Dä Kölner sääht daozoo - dreckelige Pänz, das ist natürlich nicht ernst gemeint. Auf der Fahrt zum Hotel vorbei an einem See, Aufregung, rechts von uns ca. 200 m weg, ein einzelner, wilder Elefant, sicher ein Jungbulle, beim Baden. Schwerstarbeit für die Speicherkarte. Das Hotel "Girithale" entpuppt sich als große auf einem Berg gelegen Anlage mit einer umwerfenden Aussicht, sehr gepflegt, gehobenes Ambiente, angezogene Preise (Bier 400 RUPIEN=2,50€)
Montag, 11. April 2011: Anuradhapura, Abfahrt 8:30 - wie zu erwarten war, hat es länger als die prognostizierten 1 1/2 Stunden mit Fernandos Wagen gedauert, dafür war es aber richtig schön. Das Kombiticket für das sogenannte Kulturdreieck kostet mittlerweile 5550 RUPIEN, sollte aber für alle Sehenswürdigkeiten in der Umgebung gelten, tat es aber nicht ganz, trotzdem ist der Erwerb eines solchen Tickets zu empfehlen, man spart einiges und vor allen Dingen Zeit. In Mihinthale gab es eine schöne Anlage, die lief separat, kostete noch mal 500 RUPIEN extra, wurde aber von Mönchen privat betrieben, der Erlös fließt direkt in die Erhaltung des Klosters. Im Übrigen sind die Klöster grundsätzlich auf Spenden, oder Eintrittsgelder angewiesen, eine staatliche Förderung gibt es nicht. Gegen eine kleine Spende kann man sich im Gästebuch eintragen, nun steh ich mit Herrschaften aus Kanada, USA, China und anderen Teilen der Welt auf einer Seite.

Dienstag, 12. April 2011: Pollonaruwa, Abfahrt 9:00 eine spektakuläre Anlage, mit Museum und zahlreichen Außenanlagen. Recht gut besucht, für hiesige Verhältnisse, unter anderem auch eine Schulklasse junger Muslimschülerinnen, deren Kopftuch aber auch genauso schnell beim Betreten der heiligen Stätten wich, wie auch die Scheu, sich mit Tanja (wegen der Tatoos) fotografieren zu lassen. Am gestrigen Tag passierte uns übrigens das gleiche, als eine Gruppe junger Mönche alle ihre Ricohs, Canons und Nikons zückten, um sich mit uns fotografieren zu lassen. Herrlich zu Mittag gegessen und anschließende Safari im Hurulu Eco Park, nur unsere Guides waren am Schluss enttäuscht, sie hatten auf noch mehr Tiere gehofft. Bei uns war eher das Gegenteil eingetreten, mit so vielen Tieren, teilweise bis auf 20 m nahe, hatten wir nicht gerechnet. Wasserbüffel und Elefanten, gab es zu sehen, aber auch Mungos, Affen, Adler, Pfaue und einen toll bunten Waldspecht.
Mittwoch, 13. April 2011 Sirigiya - Kandy - die Anlage vor der Löwenfestung lässt erahnen, welche Pracht vor Jahrhunderten vorgeherrscht haben muss. Die Löwenfestung an sich scheint eigentlich uneinnehmbar, die Geschichte lehrt uns jedoch was anderes, auch diese Festung wurde in Folge von Streitigkeiten in der Erbfolge gestürmt. Trotz der noch recht frühen Zeit, ist der Aufstieg zur Festung eine richtig schweißtreibende Angelegenheit und das ganze verbunden mit Hunderten einheimischen Besuchern, die mehr oder weniger diszipliniert die ehrwürdige Stätte besichtigen. Die Wolkenmädchen (wegen der oben ohne Darstellung sehr beliebt und bekannt) sind von den damaligen Künstlern so platziert worden, so dass man sie auch ohne Tele aus der Nähe ablichten kann. Über eine aus der Londoner U-Bahn stammende eiserne Treppe wieder eine Etage tiefer zu einem Plateau, dort findet man die Überreste des Löwenportals, von da aus sind es nur noch 90 m bis zur Spitze des Felsbrockens.

Unser Hotel in Kandy gleicht einem alten Patrizierhaus mit ein paar Zimmern, exakt auf 656 m Höhe gelegen. Die Anlage wird von einer Familie betrieben, die Zimmer sind riesig mit Sat-TV, Telefon, AC und Balkon ausgestattet. Im Bad leichte Mängel, Hähne tropfen, Dichtungen sind defekt oder fehlen - aber dem "Ingenör ist nix zu schwör". Fernando hat sich köstlich darüber amüsiert, dass man eine Dusche mit einem Stückchen Verbandsmaterial zum einigermaßen wieder funktionieren bringen kann. (hatte bei der Abreise noch einen handelsüblichen Dichtungssatz in Händen gehalten und ernsthaft überlegt, diesen mitzunehmen) Das Haus nennt sich "Richmond House" und liegt an einer Strasse mit einer Steigung über 30 %; ein bis vor die Tür fahren war nicht drin.
Donnerstag, 14. April 2011: Kandy - Zahntempel, Botanischer Garten, Bahnhof und Blutegel
Der Reihe nach, Abfahrt nach dem Frühstück, geparkt in der Tiefgarage vom Hotel Queens, das erste Haus am Platz, direkt gegenüber der buddhistisch-hinduistischen Tempelanlage. Den ganzen Morgen schon krachen Böller, Kanonenschläge und andere Knallkörper- heute feiert man das buddhistische Neujahrsfest. Auf den Displays der Handys erscheint der Hinweis: Happy new year. Positiver Nebeneffekt; der überwiegende Teil der Geschäfte ist geschlossen, der Nachteil, die Bewohner wollen alle zum Zahntempel. Da war es morgens um halb zehn schon richtig voll, auf Anraten von Fernando erst mal ne Runde um den See gelaufen. Dieser ist durch sein Fischreichtum bekannt, Kunststück, die Fische dürfen auch nicht geangelt werden, sie genießen den Schutz des Tempels. Letzterer weist als Besonderheit hinduistische Tempelteile im gesamten Komplex auf. Der Weitsicht eines früheren Herrschers zufolge, durften beide Religionen nebeneinander ausgeübt werden und per Befehl galt das für alle Zeiten.

Im Zahntempel selber gibt es verschiedene Gebäude, die unterschiedliche Devotionalien beherbergen. Der Zahn Buddhas selber ist gar nicht zu sehen, er wird nur an hohen Feiertagen besonderen geistlichen Würdenträgern zugänglich gemacht. Was man sehen kann, ist der reichlich geschmückte Behälter und den auch nur zu bestimmten Gebetsstunden. Allerdings wird einmal im Jahr das Behältnis von einem ausgewählten Elefanten durch die Stadt getragen. Die Nachbildung eines berühmten Elefanten, der auf den Namen Rajah hörte, steht in einem Nebengebäude. Dieser Elefant gelangte zu seiner Berühmtheit dadurch, dass er seiner Tätigkeit über Jahrzehnte hinweg zur vollsten Zufriedenheit erfüllte und ihm auch Wundertaten zugesprochen wurden. Sein Nachfahre stand mit seinem Wärter im Eingangsbereich und erfüllte sein Aufgabengebiet, indem er Eltern mit ihren Kindern an seinen Vorderbeinen vorbei unter seinem Bauch hindurch schlüpfen ließ. Einige Eltern hielten ihre Kinder auch so, dass der Elefant sie am Kopf berührte, das soll dem Glauben nach mit dafür sorgen, dass die Kindheit und das weitere Leben unbeschwert verlaufen.
Im Botanischen Garten wird man erschlagen durch das satte Grün, die Pflanzenvielfalt und dem ganzen Ambiente. Durch die den ganzen Tag andauernde Knallerei, welche sich ab 13:00 Uhr zum buddhistischen Neujahrswechsel enorm steigerte, waren hunderte Fledermäuse oder Flughunde aufgeschreckt worden, die laut kreischend nun ihre Kreise zogen. Diese Nachtjäger sind sehr groß und messen bestimmt 80-150 cm Spannweite auf. Später las ich dann im Internet nach und lege mich fest, dass es sich bei den Tieren klar um Flughunde gehandelt haben muss. Im Reiseforum fand ich später eine Bestätigung dafür.

Mittagspause eingelegt in einem typischen Indischen Restaurant. Kleiner Abstecher zum Bahnhof Kandys - mit den örtlichen Bahnern gefachsimpelt, 12-17 Züge verkehren am Tag. Anschließender Bushwalk im Udawattakele Forest Reserve, Eintritt rund 600 RUPIEN mit Blutegelgarantie beim Verlassen der Hauptwege. Kann ich nur bestätigen, trotz Treckingsocken hat mich so ein unscheinbares Biest erwischt, ich ihn zwar auch, aber da war es zu spät, dabei waren wir nur kurz vom Hauptweg abgewichen und auf einem Waldbodenweg zu einer Höhle unterwegs. Von den Blutegeln geht zwar keine gesundheitliche Gefährdung für den Menschen aus, aber sie sorgen dennoch bei den meisten Personen für enormen Ekel. In einigen Teilen Sri Lankas, vor allem in baumreichen Gebieten mit dichtem Unterholz, kommen sie in recht großer Zahl vor. Besonders häufig treten sie kurz nach stärkeren Regenfällen in Erscheinung und finden zielsicher jeden Menschen, der sich durch ihr "Reich" bewegt. Die Plagegeister gibt es in verschiedenen Größen von wenigen Millimeter bis zu mehreren Zentimeter Länge. Sie finden jeden kleinen Spalt, auch wenn man noch so sorgfältig lange Hosenbeine in die Socken steckt. Einzig das Einreiben der Beine mit dem sri-lankischen "Wundermittel" gegen alle erdenklichen Dinge, ein sehr aromatisch duftender Kräuterbalsam (Siddhalepa), hält die Tiere davon ab, sich allzu stark festzusaugen, soweit eine Quelle aus einem Reiseforum.
Dinner auf der Terrasse ganz oben, super Aussicht, nur unser Boy war ein bisschen dröge, der hat immer nur die Hälfte verstanden und dementsprechend wenig gebracht. Auf die Rechnung bin ich sehr gespannt, da stehen bestimmt Dinge drauf, die unser Drösel aber nicht gebracht hat.

Freitag, 15. April 2011: Heute geht es erst in ein Batikgeschäft und dann zum Adams Peak, den darf Tanja aber alleine besteigen, 2485 m oder 5200 Stufen bei den Temperaturen, muss nicht sein. Nach 3 Stunden Fahrt erreichen wir Nallatannyia und somit unser Etappenziel das Punzizi Hotel, uiih, das ist aber heftig. Wir wohnen in der 3. Etage mit Blick auf die Wellblechdächer der Stadt. Die neuen Zimmer am Hang, die Fernando bestellt hatte, waren von Pilgern nicht geräumt worden, deswegen werden wir im alten Haupthaus einquartiert. Einige Highlights: Wasser ja, Duschen bedingt möglich, Zimmertür nur behelfsmäßig abschließbar, das Schloss hing nur an zwei losen Schrauben, aber eigentlich sauber und Moskitonetz vorhanden und das Beste zum Schluss, einen 5 Sterneblick auf den Adams Peak. Allen Unkenrufen zum Trotz bietet das "Punzisi" eine hervorragende Küche. Beim Friseur gewesen und tolle Fotos vom Adams Peak gemacht. Der Dorfplatz ist brechend voll mit Pilgerbussen, der Pilgerstrom zum heiligen Berg, reißt auch tagsüber nicht ab.
Samstag, 16. April 2011: Nach einem sehr ausgiebigen Frühstück, Aufbruch nach Hortons Plain und zum World´s End. Bevor wir dort ankamen bekamen wir eine Hinduprozession zu sehen. Auf einem Pickup wird ein langes Bambusrohr befestigt, so dass die Spitze weit über die Fahrerkabine ragt. Dort hängt dann ein Mann, nur mit einem Lendenschurz bekleidet, mit 6-8 Haken, die durch die Haut an Armen und Beinen sowie am Rücken gezogen worden waren, an diesem Balken. Der Gläubige, der auf diese Weise seinen Glauben beweisen möchte, wurde im Vorfeld durch intensives Trommeln und durch in Trance tanzen, auf diese Zeremonie vorbereitet. Das Fotografieren habe aber auch aus Rücksicht auf die Gefühle der Gläubigen unterlassen. Schließlich will man keinen Hindu-Aufstand provozieren. Weiter zum Park, welcher der am meisten besuchte Nationalpark Sri Lankas sein soll. Eintritt rund 15 €, überwiegend Wald und Grasland, Tiere gab's auch zu sehen, zunächst aber nur wenige - später mehr. Haben den Rundgang über Baker-Falls, World´s End und Little World s End, rund 10-11 km gemacht. Strecke anfangs leicht, später wurde es schwieriger. Zum Glück war es die ganze Zeit bedeckt, bei 2000 m Höhe angenehm, allerdings hat es teilweise leicht geregnet, daher war der Weg leicht "slippery". Haben für die Strecke gerade mal 2 1/2 Stunden gebraucht. Hab ein bisschen das Tempo forciert, weil sich ein Gewitter durch Donnern ankündigt, ein solches Unwetter im Freien ist keine spaßige Angelegenheit und schon gar nicht im Hochland. Unterstellmöglichkeiten absolut Fehlanzeige. Auf der Rückfahrt Hirsche gesehen.

Dann eine leichte Rangelei mitten auf der Strasse, eine Gruppe Männer und Frauen hatten sich in der Wolle mit einer anderen, die offensichtlich angetrunken hinten auf einem Pick-up saßen. Bevor die Polizei mit Sirenen anrückte, war das Thema durch. Die Raufbolde rückten komplett ab und räumten die Kurve, an der sich nun zu beiden Seiten ein ordentlicher Stau gebildet hatte. Man fuhr die ganze Zeit vor uns her, plötzlich stoppten unsere Heldinnen und Helden abrupt ohne ersichtlichen näheren Grund und wir sind leicht aufgefahren. Die Bremsen waren wohl bei der Abfahrt von den rund 2000 m auf ca. 1200 zu heiß geworden und griffen nicht so wie gewohnt. Fernando wirkt leicht geschockt, zur Erinnerung, der Wagen gehört ihm nicht, der ist nur geliehen. Das Hotel "LIONS INN" ist ein recht großes, typisches Mittelklassehotel, welches doch erhebliche Mängel im Detail aufwies. So ist der Gullys auf Zimmer 16 trocken und dementsprechend riecht es auch im Zimmer, für eine Nacht wird es schon gehen. Zudem dauert das Abendessen ewig lang, so dass wir über eine Stunde auf unsere Gerichte warten mussten, endlich wurde um 21:45 aufgefahren. Haben bei geöffneten Fenstern geschlafen und zum Glück diese gegen 4 Uhr morgens wegen des einsetzenden Verkehrlärms geschlossen. Denn als es hell wurde sahen wir, dass unter dem Dachgiebel also unmittelbar am Fenster ein riesiges Hornissennest war, an dem sich große Flugaktivität abzeichnet. Später sah ich von draußen, dass es 5 Nester sind, die unter den Dachgiebel hängen. Man sollte das Hotel umtaufen, von "LIONS INN" in "HORNEST NEST"
Sonntag, 17. April 2011: Nach dem Frühstück Abreise, weiter nach Ella - dort findet man den Little Adams Peak, den wir auch im Eiltempo bestiegen. Die Wanderung führt zu weiten Teilen durch eine Teeplantage, deren sattes Grün schon ins Auge sticht. Später zu einer mehrteiligen Statuengruppe, die komplett aus dem Felsen geschlagen wurden. Drumherum eine erste Sahne Landschaft mit einem großen Tierbestand. Man merkt nun aber an den Temperaturen, dass wir die Berge verlassen haben, ein kleiner Spaziergang führt schon zu Schweißausbrüchen. Sind in Tissamaharama im Süden im "Pale Hotel", große Klasse - gehen mit Fernando auswärts essen, schräg gegenüber im "Refresh" - war schon etwas teurer als bislang, haben aber auch sehr ordentlich zugeschlagen.

Montag, 18. April 2011: Das Motocross-Spektakel in Ella, über das auf allen TV-Kanälen berichtet wurde, ist vorbei und es kehrt wieder etwas Beschaulichkeit und Ruhe in den Ort ein und jetzt sind dort Zimmer frei. Zuerst fahren wir zur riesigen Kataragama Pilgrim Site, eine buddhistische Anlage, die auch an einem Montagmorgen riesigen Zulauf hatte. Eine kleine Anekdote am Rande, die sich häufiger ereignete beim Besuch von Tempeln. Da man den Innenbereich nicht mit Schuhen betreten darf, ist es eigentlich ratsam dann Socken anzuziehen, denn der Boden, insbesondere die dunklen Steine, heizen gewaltig auf. Nur die Lehren daraus zu ziehen, das wollte nicht immer gelingen, bedeutet, dass der eine oder andere mehr durch die Tempelteile gelaufen als gegangen ist. Anschließende Fahrt durch Yala Nationalpark auf der Nationalstrasse 53. Es gab Warane, Affen und Vögel zu sehen und als Highlight badende Wasserbüffel. Leoparden, die die Strasse kreuzen leider nicht, das wäre wohl auch zuviel des Guten gewesen. Weiter zum höchsten Wasserfall Sri Lankas, der mit 170 m eine ganz schönen Wassernebel verursacht. Am Bahnhof von Ella vorbei, gucken und Fotos machen; ist doch tatsächlich ein Australier mit seinem Surfbrett aus dem Zug gestiegen, wie mag er das Gerät überhaupt in den Zug gekriegt haben? Er wollte wohl weiter in den Osten, nach Aruguam Bay, das zukünftige Surfparadies von Sri Lanka. Bis dahin sind es aber noch gut 3 Stunden mit dem Auto, bis dahin verhält sich unser "Aussie" pragmatisch, verhandelt kurz mit dem Fahrer eines Threewheeler und befestigt das Mörderteil von Surfbrett kurzerhand mit ein paar Strippen auf dem Dach des Fahrgeräts. Unsere neue Unterkunft liegt am Hang eines Berges und wird von Einheimischen betrieben, die Zimmer sind groß und geräumig, verfügen aber über keine AC, was im Hochland auch selten benötigt wird, da der Ort Ella bei 1035 m über dem Meeresspiegel liegt. Gebucht haben wir hier Übernachtung, Frühstück und das Ganze für 2 Tage. Im Tea-Garden Holiday Inn (wer angibt hat mehr vom Leben), so heißt unsere Unterkunft, gibt es allerdings auch HP. Um 18:00 Abmarsch zum Abendessen in den Ort, um dort auch die E-Mails zu überprüfen, warum die Fotos, die ich vom Unfall gemacht habe, nicht bei dem Besitzer des Wagens angekommen sind. Bald stellte sich heraus, dass ich die E-Mailadresse unvollständig eingegeben hatte. Da war wohl beim buchstabieren ein "s" untergegangen. "Shit happens". Beim Warten auf das sehr preiswerte Abendessen, wir zahlten gerade mal ein Drittel vom gestrigen Abend, habe ich die E-Mails erneut versendet und auch gleich die Gelegenheit genutzt, noch mal ein Mail an alle zu senden. Auf dem Heimweg die bei Globetrotter gekauften neuen Stirnlampen ausprobiert, die erwiesen sich beim dichter werdenden Nebel als voll tauglich und haben eine Reichweite von rund 20-25 m. Fernando gefielen die Stirnlampen sehr und wir beschließen spontan, ihn beim Abschied eine zu schenken.

Dienstag, 19. April 2011: Sonne pur, fantastische Aufnahmen von "Little Adams Peak" und "Ellas Rock" gemacht, aber als wenn man meine Ausführungen Lügen strafen wollte, verzeichnet meine Treckinguhr um 7:45 lockere 39.6 ° allerdings in der Sonne gemessen. Fahren heute eine gute Stunde mit dem Zug bis Haputale. Bahnfahrten auf anderen Kontinenten können zu echten Abenteuern werden - und die beginnen oft schon mit dem Fahrscheinkauf: In Indien etwa hilft nur vehementer Körpereinsatz, um ein Ticket zu ergattern, in Sri Lanka gehört auch mal ein einstündiger Plausch mit dem Bahnhofschef zum Erwerb dazu. Woanders verhilft einem gar nur ein ordentliches Bakschisch oder ein schlechter Deal auf dem Schwarzmarkt zur begehrten Fahrkarte. Diesen Spiegelartikel fand ich nachdem wir unsere Zugfahrt mit Hindernissen begonnen hatten- die Tickets 2. Klasse waren schnell gekauft und kosten 50 RUPIEN das Stück, der Zug führt an der Spitze einen 3. Klasse Wagen, dann 1 Wg. 2. Klasse, dann wiederum 3-4 Wagen 3. Klasse. Am Schluss ist ein Aussichtswagen angehängt, der kostete 750 RUPIEN egal ob man 2-5 oder bis zur Endstation fährt. Das ist auch der einzige Wagen, wo man einen freien Platz erhalten hätte. Aber direkt an der offenen Tür stehend konnte ich mit dem Handy einen Minifilm und mit der Nikon rund 80 Aufnahmen von dem von einer kanadischen Diesellok gezogenen Zug machen. Die Tickets dürfen wir übrigens trotz aller Bemühungen nicht behalten, schade eigentlich. Da scheint sich der Artikel im Spiegel doch zu bewahrheiten. Weiter wollten wir zu den in den Karten verzeichneten und im Baedeker recht dürftig beschriebenen Caves von Istripura. Eine kleine Herausforderung für unseren Fernando, der die Höhlen gar nicht kannte und wie wir mehrmals erfahren mussten, manch Einheimischer auch nicht. Höhlen waren zwar nach 5 km zu sehen, aber der Einstieg wegen fehlender Seile etc. und einsetzendem Regen zu gefährlich. Abendessen in Etappen, erste Auswahl dauert sehr lange und selbst einfache Gerichte ungenießbar. Teilweise roh und ansonsten auch mit Einschränkungen, wegen fehlender Ausschanklizenz werden die Biere in Cooler umgefüllt und in Tassen serviert. Fazit: Pleite hoch zwei! 2. Versuch im "dream-cafe". Klappt doch! Während wir auf das Essen warten, gebe ich Fernando neue Telefonnummern von Resorts in Tangalle (man spricht es hier wie Tengol aus) durch, die ich über Internet beim Loose-Traveller-Forum gefunden habe. Während der erste Versuch unser Budget sprengen würde (die Empfehlung einer freundlichen Forumuserin, das Buckinghamplace hätte mit 196 $ das 4-5 fache des sonst üblichen gekostet) könnte der 2. Versuch klappen, wir schauen uns das mal an. Das "Luckies" wird von einem deutschen Paar betrieben und hätte Zimmer frei, sollen 36 bzw. 49 € kosten, letzteres mit HP.

Mittwoch, 20. April 2011: "Ellas Rock" und Weiterreise nach Tangalle, Aufstieg zum "Ellas Rock" richtig spannend über die Gleise. In Deutschland undenkbar, hier völlig normal; die Züge verkehren auch nicht so oft, den Fahrplan von gestern hatten wir noch im Kopf und so liefen wir munter rund 2 km über die Schwellen. Über eine Brücke, die bei uns sofort vom zuständigen EBA gesperrt worden wäre, ging unser Weg weiter, dann an einem Bodhi-Baum scharf links, wiederum über eine Brücke, diesmal über den Wasserfall, tolle Bilder. Haben bei Fernando durchklingeln lassen und vereinbarungsgemäß gewunken. Mir wurde der Aufstieg dann zu steil und in der Sonne definitiv zu schweißtreibend. Die anderen sind zum Gipfel mit Guide weiter, bin dann langsam zurück, habe einen Farmer getroffen, der mir und B. seinen Lieblingsplatz am Wasserfall zeigte. Zum Abstieg schnitt er uns zwei Bambusstöcke zurecht, die beim Ab und späteren Aufstieg absolut zu gebrauchen waren. Ganz tolle Ecke, der Farmer war sichtlich stolz, als wir seinen Lieblingsplatz loben. In "Ellas Ambiente" eine Kleinigkeit gegessen und getrunken. In der Anlage wollte Fernando uns die ganze Zeit unterbringen, leider waren die und viele andere Anlagen wegen dem Motocross-Event ausgebucht, bei der Aussicht, kein Wunder. Abfahrt 14 Uhr, wir sollten bis Tangalle rund 4 Stunden brauchen. Um kurz nach 5 biegen wir zu einer fast neuen Anlage ab, die Fernando bislang nicht erwähnte, das "Frangipani Beach Resort". Supernette kleine Anlage mit 5 Zimmern, gerade mal 3 Monate alt und kostet nur 3000 RUPIEN, das sind 20 € für 2 Personen mit Frühstück, unglaublich.

Donnerstag, 21. April 2011: Fernando ist nun wieder Richtung Negombo unterwegs, wir planten 4-5 Tage mit ihm, daraus wurden 11. Berechnet hat er nur 10, für jeden also 145 €. Haben ihm zum Abschied eine der Kopflampen geschenkt, er meinte schon mehrmals, so ein Ding könnte sein Vater zum Fischen gut gebrauchen. Er hatte sich bei Tanja schon erkundigt und wollte mir so eine Lampe eigentlich abkaufen. Da sind wir ihm zuvor gekommen. Er hat sich gegen 16 Uhr per SMS gemeldet, dass er gut zu Hause angekommen ist. Für Morgen 4 Fahrräder bestellt, wollen zum Blow Hole und zur mit 50 m Höhe größten Buddhastatue der Insel. Abendessen mit Schwierigkeiten - in der irrigen Annahme, dass man im Ort auch irgendwas zu futtern kriegen kann, sind wir erstmal zum quirlig, geschäftigen Ort aufgebrochen. Weiter zum Hafen, den man nach Entrichtung einer Eintrittsgebühr von 25 RUPIEN besichtigen kann. Ein Einheimischer, der sogar ganz gutes Deutsch sprach, berichtete stolz, dass er kürzlich 3 Monate in Hamburg bei seiner deutschen Freundin gewesen war, zeigte uns den Weg zum "Chandria", ein Restaurant mit Bier und Arrak-Ausschank. Leider gefiel uns die Lokalität nicht wirklich, also wieder zurück. 5 X Fehlanzeige bei dem Versuch irgendwo anders was zu essen zu bekommen, entweder geschlossen, keine Vorräte, kein Koch oder sonst was; zurück zum Frangipani, da gibt's immer was Leckeres.
Freitag, 22. April 2011: Frühstück, Regen, Hochzeit am Strand, Fahrräder. Der erste heftige Regenschauer hier im Süden, dennoch um kurz nach neun, die ersten Ahhs und Ohhs; eine Hochzeit am Strand, mit Fotograf, Blumenkindern und endloser Verwandtschaft, später erfahren wir, dass rund 120 Gäste eingeladen sind. Sie passten aber fast alle irgendwie in einem großen normalen Linienbus. Fahrräder - oh jeh, ich vermute mal, dass die schon zu Zeiten der britischen Krone beim Militär im Einsatz waren. Die Fahrt zum "Blow Hole" über die A 2 ging eigentlich, bis auf die manchmal brutalen lang gezogenen Steigungen. Da hätte man gerne sein eigenes Treckingrad dabei gehabt. Trotzdem die etwas mehr als 16 km in kaum mehr als eine Stunde geschafft. Zu Fuß zum Blow Hole über einen kleinen Fußweg, Eintritt 200 RUPIEN. Viele Einheimische auch vor Ort, man kann das Blow Hole von 2 Seiten sehen, einmal vom Land aus und per Boot. Das Meer drückt das Wasser in den Felsenbereich und das Wasser schießt bis zu 20 m hoch aus einem Loch von gerade mal zwanzig Zentimetern, dabei entsteht ein dumpfes Geräusch welches mit einem Knall endet. Später kam ein Ranger hinzu, der mir genau sagen konnte, wann wieder eine große Fontaine zu erwarten ist. Übrigens soll es nur 6 Blow Holes auf der ganzen Welt geben, wenn das mal keine Ente ist. Rückweg noch in einem vom Tsunami 2004 zerstörten und mittlerweile wieder aufgebautem in einer malerischen Bucht gelegenen Restaurant eingekehrt. Im Frangipani herrschte noch ein bisschen Aufregung, eine Riesenschildkröte hatte sich in einem Netz verfangen und war von den Jungs befreit worden. Sind in der Internet-Station gewesen, um mal die Übernachtungssituation für Mirissa besser einschätzen zu können. Habe zwei Resorts angeschrieben, beide haben auch automatisch generiert geantwortet und um eine Anzahlung von 30% gebeten. Nur können vor Lachen, es ist Karfreitag, alle Banken sind bis auf ihre Bankomaten geschlossen. Fernando hat sich bislang noch nicht gemeldet, ihn hatte ich auch per SMS gebeten, uns behilflich zu sein.

Samstag, 23. April 2011: Regen, alles grau in grau, eine Besserung scheint nicht in Sicht zu sein. Die vier Franzosen, die ebenso im Frangipani logierten, sind heute Morgen abgereist, die beiden Frauen bekommen aus Holz geschnitzte Stelzenfischer von der Küchencrew geschenkt. Nette Geste, nur wohin damit, ein transportsicherer Behälter wäre jetzt Gold wert. Das amerikanische Pärchen ist heute Morgen in aller Frühe schon abgereist, es scheint so eine Art Rhythmus sich anzudeuten, wer wann und in welche Richtung fährt. In Vietnam war das auch so ähnlich, nur da ist das Land eigentlich nur von Norden nach Süden oder umgekehrt zu bereisen. Man trifft sich über kurz oder lang immer wieder, das ist in SL natürlich etwas anders, hier gibt es einen bunten Strauss an Möglichkeiten. Langsam sollten wir auch mal an die Zugreservierung für die Rückfahrt am Donnerstag nach Colombo denken, 4 Stunden soll die Fahrt von Matara aus dauern. Ein Sitzplatz wäre da ganz schön. Fernando will uns vom Bahnhof Colombo Fort abholen, Zimmer in Negombo im Icebear-Hotel habe ich mit ihm schon vor Tagen in Ella klar gemacht. Im Regen zur Taxi,- und Internetstation gelaufen, noch mal die E-Mails kontrollieren. Anfragen an die beiden Unterkünfte immer noch unbeantwortet; Fernando meldet sich auch nicht. Zuglage im Internet abgefragt, der Zug 8085 ab Matara 9:55, Ankunft in Colombo Fort 13:20, das Ticket kostet 420 RUPIEN. Eine SMS läuft ein, Anfrage ob wir das Calm Rest Guesthouse haben wollen? Zuerst dachte ich, dass die Simse von Fernando stammt und rief ihn an, er soll für uns buchen. Da er aber keine Telefonnummer hatte, bemerkte ich den Irrtum, bat ihn aber trotzdem wie geschrieben zu verfahren. Später erhielt ich vom Calm Rest Guesthouse noch eine SMS, ich wurde aufgefordert meine Buchung zu bestätigen. Das Taxi, was uns morgen um 10 Uhr abholen soll, kostet 3000 RUPIEN. Am Strand den Fischern beim einholen der Netze geholfen, puh, ganz schön anstrengend, ne halbe Stunde gezogen, war nass geschwitzt. Kurz in die Stadt gegangen, leckere Teilchen mit einer scharfen Gemüsefüllung und in einer Modeboutique ein T-Shirt für Fernando gekauft. Beim Friseur gewesen und den "Hamburger" getroffen. Abends Abschied vom Frangipani mit einer Tigerprawnsplatte gefeiert. Nachrichten aus der Heimat: Die Borussia hat doch anscheinend ihre Minimalchance auf Klassenerhalt durch einen Sieg gegen Dortmund gewahrt und die rote Laterne abgegeben.

Sonntag, 24. April 2011: Frühstück, Abschied und direkter Budenwechsel. Die Gesamtrechnung im Frangipani belief sich auf 22.000 RUPIEN, 6000 für die beiden Zimmer und 2 Nächte, das Zimmer kostete somit nur 1500 das sind gerade mal 10 €, der Rest ist für Essen, Getränke und Snacks. Ein herzlicher Abschied, die Crew und das Haus kann man ruhig weiterempfehlen, werde das auch auf der Homepage vom Loose-Verlag unter Updates tun. Zuerst mit dem Taxi nach Matara, wollten dort Tickets für die Züge kaufen, Fehlanzeige, Fahrkarten gibt es nicht im Vorverkauf. Dann eben nicht - weiter nach Mirissa zum Calms Rest. Die Anlage hat ihre Blütezeit lange hinter sich, die Holzhütten mit einem schmuddelig wirkenden Bad sollen 3000 kosten. Der Manager gab uns erstmal etwas zu trinken und fing dann an die besten Hütten sauber zu machen. Unseren Gesichtern war dieser Rückschlag anzusehen, Birgit und Heike machten sich direkt auf dem Weg, was Neues zu suchen. Unserem Manager war das ziemlich egal, wie mir schien, sogar die Wasser und Cola wollte er nicht bezahlt haben, die bezeichnete er als "welcome-drink". Der Zufall wollte es, dass die Beiden unsere Franzosen wieder trafen, da die Damen und Herren einen gewissen Informationsvorsprung haben, können sie wertvolle Tipps geben und so landeten wir im Seebreeze. Die Zimmer sind zwar relativ neu, der Architekt muss aber einen rabenschwarzen Tag bei der Planung gehabt haben, wie man die Räume so eng bauen und vor allen Dingen falsch konzipieren kann, will mir nicht in den Kopf. Da Mirissa weder über eine Bank verfügt, noch sonst irgendeine Infrastruktur vorweisen kann, muss man wohl oder übel rund 6 km mit dem Threewheeler nach Weligama fahren, da gibt es einen Bahnhof, einen Busbahnhof, Banken, Supermärkte, Bäckereien und vieles mehr. Haben wieder die scharfen Teilchen mit Gemüsefüllung gekauft. Später am schön gelegenen Strand im Mirissa Beach Inn (da wo wir auch hätten buchen können) wunderbare Lassies verkonsumiert. Wir ziehen Morgen noch mal um, als wir am Strand spazieren, kommt uns die Idee, doch mal in die große Spa-Anlage zu gehen und nach Zimmern zu fragen. Sogar AC wird es fast zum gleichen Preis wie unser architektonisches Meisterstück geben. Na dann, kriegen wir die Nacht dort auch noch um. Zumindest das Abendessen unter Palmen war okay. Für Morgen einen Zugausflug nach Hikkaduwa und Galle geplant, bin mal gespannt, wie sich das verschlafene Nest Hikkaduwa in 12 Jahren verändert hat.

Montag, 25. April 2011: Nach einer in Hinsicht Schlafcomfort, eher durchwachsenen Nacht, gab es ein wider Erwarten gutes Frühstück bei Madame, sogar Joghurt war dabei. Danach schnell umgezogen ins Giragale Village Spa Hotel, kostet mit AC 3000 RUPIEN allerdings ohne Frühstück, aber große Zimmer mit Heißwasser. Abfahrt mit dem Threewheeler nach Weligama, dort für 47 Rupien Tickets 2. Klasse nach Hikkaduwa gelöst. Entgegen den Behauptungen der Singhalesischen Bahn führt der Zug doch keine 1. Klasse. Ankunft in Hikkaduwa nach einem mörderisch lauten Teil I der Reise, wir saßen im 2. Wagen und die Lok gab dauernde Warnhornsignale. Nach Galle ändert der Zug die Fahrtrichtung und fährt im großen Bogen nach Nordwesten. Hikkaduwa hat sich in den 12 Jahren mächtig verändert. Das Coral Garden ist geschlossen und wird grundrenoviert. Der Strandbesuch fiel quasi ins Wasser, es begann zu regnen. Später schüttete es, da saßen wir aber schon im Linienbus nach Galle. Abends lecker und sehr preiswert am Ende der Bucht gegessen.
Dienstag, 26. April 2011: Stromausfall, Waran im Garten. Unser neues Büdchen überrascht uns immer mehr, heute gibt es Installationsarbeiten und deswegen keinen Strom. Mittags marschiert in aller Seelenruhe ein Waran (ein einheimischer Bindenwaran, können bis zu 2,5 m werden und bis zu 30 kg) zwischen durch die spärlich belegten Liegen und klettert eine Palme hoch. Aufregung im "altehrwürdigen" Giragala. Sonne pur, Bräunen war angesagt. Unser Waran kam später vom Baum runter, schlich durch das kurz geschnittene Gras und war dann verschwunden. Eine junge Amerikanerin, die sich später als Lisa vorstellte, bedankte sich für meine freundliche Warnung, nicht in Panik beim Anblick des Warans zu verfallen. Sie war zuerst in Indien gewesen und hatte dort gearbeitet und verbringt jetzt bis Mitte Mai ihren Urlaub auf Sri Lanka. Haben ihr in Ermangelung eigener Sonnencreme und fehlender Einkaufsmöglichkeiten in Mirissa eine volle Flasche Sonnenschutzmittel für 500 RUPIEN verkauft. Die Ärmste war wohl auf so wenig Infrastruktur nicht vorbereitet und unser Rucksack somit um ca. 500 Gramm leichter!

Mittwoch, 27. April 2011 Nach dem Frühstück einen 3 Stundenausflug zum 3 km entfernten Binnensee gemacht, die Tour wurde im Haus für 1500 RUPIEN pro Nase angeboten und ist echt gut, obwohl der ganz frühe Morgen, oder der späte Nachmittag wesentlich besser gewesen wäre. Zuerst fahren wir in ein kleines Dorf, westlich von Mirissa, hier kamen dann Familienmitglieder unseres Fahrers und man bemustert uns ausgiebig. Trotz der nicht ganz so günstigen Zeit mehrere Pfaus, teilweise in den Bäumen, Wasserbüffel, Kormorane, Störche, Adler, Kingfisher und eine Riesenkolonie Flughunde gesehen. Die Fahrt über den Salzwassersee, der im Übrigen sehr fischreich ist, wird mit einem einheimischen Katamaran durchgeführt. Flüge bestätigt, ein Anruf bei Qatar Airways in Colombo genügt, sollen allerdings 3 Stunden vor Abflug im Flughafen sein, reichlich früh, wie ich finde.
Donnerstag, 28. April 2011: Abreise von Mirissa ein blinder Passagier glaubte mit ins Auto nach Negombo zu können, eine 15-18 cm große Spinne, die die Form eines Seesterns und eine hellbeige ungewöhnliche Farbe hat. Name und Gattung hab ich nicht rauskriegen können. Die Fahrt wandelte sich zur unendlichen Geschichte, einsetzender Regen in Galle und Colombo ließ den Verkehr sich schnell stauen und in Colombo lief später fast gar nichts mehr. Aus meinen prognostizierten 4-5 wurden am Ende 7 Stunden, ganz schön heftig für ca. 180 km. Aber die Fahrweise unserer örtlichen Piloten trägt aber auch dazu bei. Wenn zwei Fahrspuren vorhanden sind, dann wird mindestens eine dritte hinzugefügt, wenn 4 vorhanden sind, versucht man mindestens 6 zu kreieren. Das geht natürlich, wie die heimische Unfallstatistik beweist, nicht gut. Ganz normale Pannen reichen aus, um den örtlichen Megastau zu verursachen. Wenn so ein Threewheeler keinen Sprit mehr hat und das Gefährt wird mit Hilfe der Fahrgäste beiseite geschoben, dann reicht so eine Aktion dicke aus. Abends bei Fernando zu Hause gegessen und getrunken, Geschenke ausgetauscht und uns relativ früh verabschiedet.
Freitag, 29. April 2011 Fernando fährt uns zum Flughafen, das restliche Geld in Tee und Mitbringsel umgesetzt und dann ab ins Flugzeug. Im Unterhaltungsprogramm gab es "Nur 72 Stunden" und "L.A Confidental". Die Verpflegung war wie auch im Hinflug ausgesprochen gut. Landung um 18:05 in Frankfurt; leider waren die Bahnen nicht so pünktlich und so schlossen wir erst gegen 21:30 die Haustür auf.
Ayubovan Sri Lanka, auf Wiedersehen!

Markt in Negombo, Magenflattern nicht ausgeschlossen.

Markt in Negombo, Magenflattern nicht ausgeschlossen.

Golden Temple in Dambulla, kaum Touristen!

Golden Temple in Dambulla, kaum Touristen!

So das ist dann nah genug - aber richtig beeindruckend.

So das ist dann nah genug - aber richtig beeindruckend.

Die Löwenfestung an sich scheint eigentlich uneinnehmbar, die Geschichte lehrt uns jedoch was anderes, auch diese Festung wurde in Folge von Streitigkeiten in der Erbfolge gestürmt.

Die Löwenfestung an sich scheint eigentlich uneinnehmbar, die Geschichte lehrt uns jedoch was anderes, auch diese Festung wurde in Folge von Streitigkeiten in der Erbfolge gestürmt.

Horton Plains NP der am meisten besuchte Nationalpark Sri Lankas.  Eintritt rund 15 €, überwiegend Wald und Grasland. Haben den Rundgang über Baker-Falls, World´s End und Little World s End, rund 10-11 km gemacht.

Horton Plains NP der am meisten besuchte Nationalpark Sri Lankas. Eintritt rund 15 €, überwiegend Wald und Grasland. Haben den Rundgang über Baker-Falls, World´s End und Little World s End, rund 10-11 km gemacht.

Buddhastatue in der Nähe von Tissamaharama

Buddhastatue in der Nähe von Tissamaharama

Flughunde im Botanischen Garten von Kandy, aufgeschreckt durch die Böller zum buddhistischen neuen Jahr

Flughunde im Botanischen Garten von Kandy, aufgeschreckt durch die Böller zum buddhistischen neuen Jahr

5 Sterne Ausblick am Ellas Rock!

5 Sterne Ausblick am Ellas Rock!

Man kann das Blow Hole von 2 Seiten sehen, einmal vom Land aus und per Boot. Das Meer drückt das Wasser in den Felsenbereich und das Wasser schießt bis zu 20 m hoch aus einem Loch von gerade mal zwanzig Zentimetern, dabei entsteht ein dumpfes Geräusch welches mit einem Knall endet.

Man kann das Blow Hole von 2 Seiten sehen, einmal vom Land aus und per Boot. Das Meer drückt das Wasser in den Felsenbereich und das Wasser schießt bis zu 20 m hoch aus einem Loch von gerade mal zwanzig Zentimetern, dabei entsteht ein dumpfes Geräusch welches mit einem Knall endet.

Netter Besuch in Mirissa am Strand, sah nicht ganz ungefährlich aus - aber eigentlich harmlos!

Netter Besuch in Mirissa am Strand, sah nicht ganz ungefährlich aus - aber eigentlich harmlos!

Tempelanlage wenige km westlich von Mirissa

Tempelanlage wenige km westlich von Mirissa

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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 07.04.2011
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 29.04.2011
Reiseziele: Sri Lanka
Der Autor
 
Hermann-Josef Müller berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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