INDONESIEN wir kommen!

Tana Toraja

Morgens sind wir in unserem Traumhotel aufgewacht und haben erst mal am Pool gefrühstückt. Im Nebenzimmer war gerade Schule und wir sind zum Frühstücksraum genau durchs Klassenzimmer durch, das Gelächter und Winken und Rufen war groß! Man muss wissen, das im letzten Jahr nur 25.000 ausländische Touristen auf Sulawesi waren, da bekommen die Einheimischen kaum Weiße zu Gesicht!
Dann sind wir noch ca 1,5 Stunden gefahren und waren in Rantepao angekommen. Dort hat schon ein Guide im Hotel auf uns gewartet, den Mr.Stan uns von unterwegs besorgt hat. Kurz im "Hotel" eingecheckt, und unsere Reise in eine völlig unbekannte Welt ging los.
Toraja Land, eine von 4 ethnischen Gruppen auf Sulawesi. Berühmt sind Sie für Ihre aussergewöhnliche Architektur und Ihre Begräbniszeremonien.
Wir wollten unbedingt auf so eine Zeremonie, und wir hatten Glück! Etwas ausserhalb findet gerade eine statt. Die Zeremonien gehen über 9-10 Tage, es wird extra ein kleines Dorf aufgebaut und aus ganz Indonesien kommen Verwandte und Freunde. Es werden Geschenke mitgebracht , das beginnt bei Zucker, Zigaretten, geht über Schweine bis hin zu Wasserbüffeln, und die werden dann der Gastfamilie geschenkt um dem Toten den Eintritt in die andere Welt zu erleichtern.
Bevor wir auf die Zeremonie gefahren sind, noch umziehen, dunkle Klamotten, die Frauen bitte nicht sexy (Leggins sind sexy!) und dann noch zum Supermarkt (Zucker und Zigaretten gekauft als Geschenk) und noch kurz am Markt gehalten, um den Schweine und Büffelmarkt zu besuchen.
Hier lernten wir dann einen besonderen Aspekt kennen. Der Büffel ist das höchste Geschenk, welches man zu einer Zeremonie mitbringen kann und darunter gibt es natürlich auch die Superstars. Das sind Albinobüffel, blaue Augen und so viel weiß wie möglich. Für diese Büffel werden hier (haltet euch fest) um die 25.000 Euros bezahlt! Da sehen wir mit unserer Stange Kippen und 3 kg Zucker ganz schön alt aus!

Also, danach gings dann endlich raus aufs Land und nach kurzer Fahrt waren wir auch schon da. Was sich in den nächsten 2 Stunden abspielte, kann ich kaum in Worte fassen. Unfassbar viele Menschen, Schweine, die auf Tragen gespannt am Wegesrand liegen um präsentiert zu werden, überall Wasserbüffel, die von Ihren "Vorführern" am Nasenring gehalten werden und auf Ihren großen Einlass warten. Der Zeremonienplatz eine Art rechteckiges Dorf, in der Mitte lagen 2 schon geschlachtete Büffel, wieder Schweine auf Ihren Tragen und an der Stirnseite in einem der Häuser saß reichlich geschmückt die Familie der Toten Frau, die Gäste empfangend. Ein Zeremonienmeister, der über Mikrofon die Gäste "hereinbittet", die Gaben der einzelnen Gäste herausruft, so nach dem Motto: Familie Müller aus Burgau bringt einen Wasserbüffel zu Ehren der Toten!
Wir hatten heute den dritten Tag der Zeremonie. Jeder Tag hat eine bestimmte Bedeutung, aber da bin ich einfach überfragt jetzt, was genau wann passiert.
Also, die Gästegruppe wird hereingebeten, Kriegstänzer führen die Gruppe an und es wird in einer Zeremonie einmal im Carree gelaufen und gleichzeitig werden die Tiere reingebracht, die Zeremonie endet am Haus der Familie und die Leute werden hereingebeten und kriegen dort Kaffee, Zigaretten und so weiter angeboten. Dort sitzen sie dann eine Weile und dann gehen Sie in eine der gebauten "Boxen" und verbringen dann dort teilweise die gesamten Tage und Nächte der Zeremonie!
"Wie können die so lange bleiben, müssen die nicht zur Arbeit?" Unser erster Gedanke natürlich (schaffe, schaffe), nun kommt ein weiterer für uns nur schwer vorstellbarer Aspekt hinzu! Wenn hier jemand stirbt, wird nicht sofort eine Beerdigung organisiert, so was braucht Zeit und viiiel Geld. Man nimmt den toten Körper und balsamiert ihn ein! Entweder mit Formaldehydt oder mit heimischen Kräuter, dann wird der Tote aufbewahrt, manchmal über Jahre! Offiziell ist der Tote dann eine "sehr kranke Person", bis er dann wirklich beerdigt ist!
Wenn alle Zeit haben, (jetzt beginnen hier die Ferien) starten die Zeremonien, so daß die Leute herkommen können!
Eigentlich ist alles zu der Beerdigungs-Zeremonie gesagt. Es sind unfassbare Eindrücke!

Anschließend sind wir in die Berge gefahren, auf ca. 1500m um einen wunderschönen Ausblick über die Reisfelder und Berge zu genießen.
Das ganze hat uns echt alles geschafft und wir haben dann nur noch unser leckeres Abendessen im Hotel genossen... Morgen wollen wir Steingräber und Baumgräber besichtigen. Abends gehts um 20h Richtung Ampana, damit wir rechtzeitig auf die Togian Islands übersetzen können