Nordamerika auf zwei Räder

24.4.2012 Dienstag
Erstaunlicherweise sehr gut geschlafen. Um 8:00 Uhr geht’s los um die Hitze zu vermeiden. Es ist saukalt. Erst auf der 190 bis nach Stovepipe, dann auf der 374 über den Daylight Pass bis Beatty.1 1/2 Stunden und das Tal ist passiert. Nichts besonderes wenn du schon mehrmals die Atacama passiert hast. Von Beatty auf der 95 bis Las Vegas. Das ganze Nevada scheint mir ein Death Valley zu sein. In Las Vegas finde ich nach langem suchen und fragen, denn in meinem neuen Garmin GPS gibt es keinen Suzuki Motorradhändler, einen
Suzuki Händler. Das Problem meines Motorrads habe ich nun lokalisiert. Die Kompression ist zu niedrig. Deshalb Startprobleme am Morgen. Wenn der Motor warm ist springt er einwandfrei an. Man kann mir nicht helfen. Man müsste erst den Motor von innen ansehen und dann würde es mindestens 2 Wochen dauern bis die Ersatzteile beschafft wären. OK, vergessen wir es. Über die 146 Henderson, Boulder City den Hoover Dam besichtigen und schon bin ich in
Arizona. Die 93 über Kingman zur berühmten Route 66. Hier über Valentine nach Seligman. Camping Platz KOA, 25,-- $ für den Zeltplatz. Nein danke. Weiter auf dem Freeway 40 bis Ash Fork. Hier Platz neben der Tankstelle Texaco 12,50 $. Ich beschwere mich, dass das ja sehr teuer ist nur um zu schlafen in einem kleinen Ein-Mann-Zelt. Da sagen sie mir, ich solle drei Ausfahrten weiter fahren auf dem Freeway und Ausfahrt Welsch Rd. raus fahren, da wäre ein wunderbares Gelände zum freien Campen. Sie machen es oft
am Wochenende. Als ich dort ankomme wird es schon langsam dunkel. Schei..!
Welcher Teufel hat mich geritten das hier zu tun. Schnell das Zelt aufgebaut und schon liege ich drinnen. Alleine mitten in einem Wald in Arizona. Da gehen dir Dinge durch den Kopf, dass glaubst du nicht. Ständig hat man das Gefühl etwas schleicht ums Zelt. Verdammt, der Zeltplatz an der Tankstelle wäre viel besser gewesen. Auf einem Hügel. Wenn die Kiste Morgen nicht anspringt dann bin ich hier am Ars...

25.4.2012 Mittwoch
In den Morgenstunden ziemlich frisch. Wird wohl so um die 10 Grad gewesen sein, denn mein Schlafsack hat es gerade noch geschafft, mich warm zu halten. Kein Besuch in der Nacht und keine außergewöhnlichen Vorkommnisse.
7:00 Uhr Arizona Zeit, 1 Std. mehr als Kalifornien, stehe ich auf. Zelt
abgebaut. Bike beladen und springt nicht an. Gut, erst einmal herunter auf den Weg. Auch nicht. Schei..! Ich Ars.......! Unten bei der Ausfahrt vom Freeway geht es etwas abwärts. Bike hochschieben (schweißtreibend), dann runter. Sche...! Gepäck und Koffer runter. Nur das Motorrad noch einmal hochschieben und dann runter, nebenher rennend und Kupplung, ja sie läuft.
Bei laufendem Motor, nur nicht absterben lassen, Koffer und Gepäck drauf und ab geht die Post. Wenn die Kiste erst mal läuft baut sich mehr Kompression auf und sie geht locker ihre 100 kmh. Ausfahrt 146 raus und auf der 64 nach Gran Canon Village. Es ist kalt und bewölkt. Auch hier der Eintritt frei.
Beeindruckend der erste Blick auf diesen Canon. Wau!
Die Sonne bleibt leider in den Wolken so das sich die Farbenpracht in
Grenzen hält. Bei meiner letzten Nacht bei der ich viel Zeit zum Nachdenken hatte bin ich zu folgendem Entschluss gekommen. Ich werde nun auf dem kürzesten Weg nach Miami fahren, mein Motorrad stehen lassen und überlegen ob ich die Kiste wegschmeiße oder ob ich versuche in Deutschland einen billigen gebrauchten Motor zu finden und nächstes Jahr noch einmal den Versuch nach Alaska zu
fahren, starte.

OK. Zurück zum G.C.. Auf der 64 weiter bis Cameron. Die Straße ist teilweise so nahe am Canon das du von Auto oder Motorrad aus Fotos machen kannst ohne aus- oder abzusteigen. In Cameron etwas die 89 nach Norden und dann auf der 160 über den Marsh Pass (2057), Monument Valley, weiter nach New Mexico.
Hier ist es die 64 die über Shiprock, Farmington nach Bloomfield. Von hier die 550 nach Süden bis Cuba. Hier ist Schluss für heute. New Mexico ist anders als die vorhergehenden Staaten. Hier darf schneller gefahren werden. Auch wird einem nicht vor jeder Kurve gesagt, wie schnell man diese durchfahren darf. Mit dem Einhalten der Geschwindigkeit wird es auch nicht so genau genommen. Leben halt mehr Latinos hier.
Mir kommt diese Fahrweise mehr entgegen.