Unsere erste Reise mit dem Wohnmobil

Reisezeit: Juni / Juli 2012  |  von Claudia Kokkot-Würthele

Tag 19 bis 21

Nun geht es von Rügen langsam nach Hause. Wir haben noch drei Tage und wollen ja auch noch in Ruhe das Womo auspacken, bevor wir es leider wieder abgeben müssen. Ich habe nun leider keine Bilder mehr, möchte aber noch zu den letzten drei Tagen etwas schreiben.
Wir fahren in Richtung Thüringen und beschließen hier noch einmal halt zu machen. Wir wollen uns die Gedenkstätte Buchenwald ansehen. Wie oft fahren wir die Autobahn an Weimar vorbei und schauen immer zu dem Denkmal hinüber. Jetzt wollen wir uns das mal ansehen.

Wir übernachten auf einem schönen Campingplatz an einem kleinen See. Dort gehen wir abends schön essen und haben Blick auf den See, fast wie in Norge... schnief...

Die Mücken sind echt heftig, Gott sei Dank haben wir genug Autan dabei!

Am Abend gibt es wieder Hör CD... wir hören, wie auch schon auf Rügen, einen spannenden Krimi. Das ist wirklich sehr entspannend, wie gesagt das haben wir schon jeden Abend auf Rügen gemacht, nun wird es ja wieder dunkel und wenn das kleine Licht im Womo an ist und dazu ein Glas Wein, ach ist das gemütlich... wunderbar..

Am Morgen geht es los Richtung Gedenkstätte... was eine Irrfahrt ehe wir das gefunden haben, meine Güte.. durch kleine Dörfer, ich dachte wir kommen nie an.. irgendwie sind wir komisch gefahren, aber das Navi lotzte uns so...

Als wir ankamen, gingen wir in den Eingangsbereich und haben uns Kopfhörer geholt. Der Eintritt ist frei, man darf was spenden, und das machen wir natürlich auch. Wir kommen mit dem Mann an der Rezeption ins Gespräch und erzählen ihm von unserer Reise und das dies jetzt die Endstation ist. Er meinte ob wir uns das wirklich am letzten Urlaubstag antun wollen... nun gut, ja wir tun uns das an.. und wir haben demütig dieses Areal verlassen. Später las ich das Buch "Nackt unter Wölfen", was davon handelt, wie in den letzten Monaten 1945 ein kleines Kind nach Buchenwald eingeschleust wird und wie die Gefangenen es verstecken und retten. Was dafür für Opfer gebracht wurden, schade das ich das Buch nicht schon bei unserem Besuch gelesen habe... es ist unbedingt zu empfehlen! Der Autor ist Bruno Apitz.

Wir sind ergriffen als wir hinausgehen... es zieht ein gewaltiges Unwetter auf und mein Mann beschließt nach Hause zu fahren. Ich kann gar nicht beschreiben was in mir vorging, als wir heim fuhren... noch 200 km.. dann war mein langersehnter und geplanter Womo Urlaub vorbei. Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal so traurig war. So lange Jahre musste ich um diesen Urlaub kämpfen, weil mein Mann einfach keinen Wohnmobilurlaub machen wollte und nun war es vorbei. Der einzige Trost... ihm hat es gefallen und er verspricht mir wieder zu fahren... ich sitze heulend im Womo und lasse meinen Tränen freien Lauf...Mein Mann ist schon geschockt.. sowas kennt er von mir dann doch nicht... es war für mich traumhaft. es ist genau so wie ich es mir vorgestellt habe.. ein freies Gefühl irgendwo zu halten, da wo man sein will, alles dabei zu haben, es sich gemütlich machen können, wo man will.... eine Freiheit.. wunderbar..

Wie ich schon im Gästebuch schreibe, diesen Bericht habe ich jetzt nach zwei Jahren fertig gestellt. Und heute noch kann ich jeden Augenblick nachempfinden. 2013 ging es tatsächlich wieder nach Norge... bis zu den Lofoten.. ein ganz anderer Urlaub.. wesentlich anstrengender, aber auch wunderbar.. seid gespannt auf den Bericht..

Ich wünsche allen Wohnmobilfahrern eine gute Zeit, allseits gute Fahrt und keine Unfälle!!!

Du bist hier : Startseite Europa Norwegen Tag 19 bis 21
Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine erste Reise mit dem Wohnmobil durch Norwegen.
Details:
Aufbruch: 14.06.2012
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 06.07.2012
Reiseziele: Norwegen
Der Autor
 
Claudia Kokkot-Würthele berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors