Kambodscha 2004

Reisezeit: Juli / August 2004  |  von Christian Werner

Hua Hin (Thailand)

Nachdem wir einen Ruhetag in Bangkok eingelegt hatten, hatten wir am übernächsten Tag gegen Mittag Hua Hin erreicht und ein Zimmer auf einem umgebauten Bootssteg mit Meerblick gefunden. Anschließend erkundeten wir den Strand, der zwar nicht die Qualität von Koh Samui haben sollte, aber doch recht ansehnlich war.

Die nächsten Tage genossen wir bei wechselhaften Wetter das Relaxen am Strand. Nicole sollte sich hier einen doch relativ heftigen Sonnenbrand zuziehen. Die Abende verbrachten wir dann wieder in den Kneipen Hua Hins. Hua Hin ist nicht unbedingt meine Lieblingsstadt. Nicht, daß die Preise hier generell deutlich teurer sind als im restlichen Thailand, nein, eher der versnobte Eindruck, den das Publikum hier auf mich machte, gab mir irgendwie das Gefühl, daß ich am falschen Platz bin. Überall versnobte mittelalte Herren und Damen, teils mit Kindern, die in der Regel garantiert nicht mehr von Thailand zu sehen bekommen als Hua Hin und den Flughafen Bangkok. Die teilweise jedes Jahr hier her kommen ohne einmal thailändisch zu essen oder etwas vom thailändischen Leben mitzubekommen. So sind auch die Thailänder hier total europäisiert, und wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich denken irgendwo anders auf der Welt zu sein. Die thailändische Küche ist dermaßen europäisiert, daß selbst der Thai in Darmstadt würziger schmeckt. In den Restaurants gibt es Rippchen mit Kraut, Nürnberger oder Kassler, an den Stränden gibt es Pferdereiten. Ich habe in Hua Hin keinen einzigen typischen Foodstall gesehen, keinen einzigen thailändischen Laden. Nicht einmal eine Möglichkeit günstig nach Europa zu telefonieren gibt es hier, da es dem Pauschaltourist scheinbar einfacher erscheint dies vom Hotelzimmer (Hilton, Mariott) zu tun. Auch die sonstige thailändische Kultur fehlt hier völlig, außer vielleicht dem Sextourismus. So fühlte ich mich von Anfang bis Ende eher fremd in dieser Stadt, dachte oft an Koh Samui und Sihanoukville und weiß genau, daß, sollte mir jemand erzählen er habe Urlaub in Hua Hin gemacht, dieser keine Ahnung von Land und Leute haben kann. Schade eigentlich, vor allem für die Betroffenen, die nicht wissen, was sie verpassen. In den örtlichen Bars bietet sich meist folgendes Bild: Vor den Bars warten thailändische Mädchen die versuchen Gäste, vor allem allein reisende Männer, in die Bars zu locken. Hier bilden sich dann schnell Pärchen. Ein Schauspiel, das mich stets aufs neue verwundert. Hier in Hua Hin sind es meist ältere Männer, verwitwet, geschieden, oder aber auf Dienstreise. Schön ist, wie sehr sich diese Herren dann noch etwas darauf einbilden, wie gut sie bei Frauen ankommen....Die Damen animieren die Gäste zu einer Runde Billard, einem Cocktail oder zum Small Talk und wenn der Herr es will folgt sie natürlich bis in das Hotelzimmer. Einen Morgen standen wir früh auf, um am Strand Muscheln suchen zu gehen. Auf dem Rückweg wollte ich noch schnell bei den Fischerbooten kucken gehen. Eine Treppe führte hier zu einem Strandabschnitt herunter. Plötzlich kam ein großer Hund bellend auf mich zugerannt. Ich trat im Eiltempo die Flucht an, der Hund mir hinterher. Und auch von der Treppe ließ er sich nicht abhalten. Gott sei Dank wollte dieser scheinbar nur spielen. Nicole fing schallend an zu lachen. Die Szene muß allerdings auch Filmreif gewirkt haben. Jedenfalls war mir das Herz ein ganzes Stück in die Hose gerutscht. Dies ist wohl noch die witzigste Geschichte, die wir hier in Hua Hin erlebten, bevor wir nach Bangkok zurückkehrten und den Urlaub mit einer Bootstour durch die Klongs gemütlich ausklingen ließen.

© Christian Werner, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
über Siem Reap und den Tempeln von Angkor, weiter nach Chong Kneas, Pnomh Penh, Sihanoukville und zurück nach Thailand...
Details:
Aufbruch: 19.07.2004
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 07.08.2004
Reiseziele: Kambodscha
Thailand
Der Autor
 
Christian Werner berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.