Westküste Schweden - Bohuslän

Reisezeit: August / September 2012  |  von Peggy C.

Ein kleines Stück Land mit unzähligen Naturschönheiten

Bohuslän, Westschweden

Vor der Reise haben wir über "Novasol" in Fiskebäckskil ein Haus gebucht.

Das Ferienhaus in Fiskebäckskil

Das Ferienhaus in Fiskebäckskil

Es gibt verschiedene Variationen der Anreise:

  • 1. Über Kiel nach Göteborg mit der Fähre, dann über die Autobahn E6 nach Fiskebäckskil, Abfahrt Uddevalla.

  • 2. Bis in den Norden Dänemarks nach Frederikstad und mit der Fähre nach Göteborg, dann weiter wie 1.

  • 3. Über Dänemark und Kopenhagen, dann mit der Fähre von Helsingor nach Helsingborg/Schweden, dann über die E6 die Westküste hoch.

Wegen der Geschwindigkeitsbegrenzungen benötigt man von Flensburg mit dem PKW ungefähr 7 Stunden Fahrzeit.

Bereits lange bevor wir am Urlaubsort ankamen, sahen wir die wunder- schöne Natur und die hügelige Landschaft, die bezeichnend ist für Bohuslän.

Hällevikstrand

Hällevikstrand

Wenn Sie Schilder mit "Rum" sehen, dann hat das nichts mit dem alkoholischen Getränk zu tun, dort sind Zimmer zu vermieten. Wenn "Rum & Frukost" auf dem Schild steht, handelt es sich um das uns bekannte
B & B.

Fiskebäckskil liegt auf der mit Brücke verbundenen Insel Skaftö.
Die Orte Fiskebäckskil und das gegenüberliegende Östersidan haben uns schon bei der ersten Begegnung 2010 begeistert. Auch diesmal nur Staunen und Entzücken. In einer Bucht liegen diese beiden Orte am Hang und auf Felsen.

Fiskebäckskil bietet u.a. eine Tankstelle, einen kleinen Supermarkt, mehrere Restaurants und ein neues Hotel am Ende des Ortes. Das Gebäude hat sich sehr gut in die Altstadt eingefügt. Wie bei den meisten Orten in Bohuslän findet man auch hier am Rand des Meeres eine Reihe roter Fischerhäuser. Ein Golfplatz rundet das Angebot ab.

Blick auf Fiskebäckskil

Blick auf Fiskebäckskil

Unser Haus liegt hinter dem alten Ortskern auf einem der unzähligen Hügel. Es ist sehr schön eingerichtet und mit allem Nötigen ausgerüstet. Sicher wird es häufig vom Besitzer bewohnt. Das Bad ist sehr klein und einfach; so haben wir es bisher in anderen Häusern auch vorgefunden. Vom Haus und der Terrasse hat man sogar entfernten Meeresblick. Auch bietet es ein extra Schlafhaus; so können insgesamt 6-8 Personen übernachten.

Die meisten der früher gebuchten Ferienhäuser waren einfach oder schlecht ausgestattet. Weil in Schweden die Häuser fast ausschließlich ausgebucht sind und die Gäste wöchentlich wechseln, müssen sie auch strapazierfähig ausgestattet sein.

Hier, wie im Norden fast überall üblich, werden die Häuser vom Gast gereinigt. Was zur Folge hat, dass sie nicht immer sauber sind, weil dies unterschiedlich empfunden wird. Von mir wurde es als erstes geputzt, damit wir uns heimisch fühlen konnten.

Die Ruhe im Haus und in der Umgebung ist erst einmal gewöhnungs- bedürftig. Tut aber sehr gut für uns Stadtlärm Geplagte.

auf Skaftö

auf Skaftö

Kann nur sagen: Gestresste und genervte Großstädter, werft eure Psychopillen weg, schickt eure Nervenärzte und Psychiater in die Wüste, hier werdet ihr geerdet und findet das, worauf es wirklich ankommt: Ruhe und Zufriedenheit.

Eins zu sein mit sich und der Natur.

An Tankstellen und beim Einkauf mussten wir leider feststellen, dass der Urlaub für uns teurer geworden ist. Einerseits sind wie überall die Preise erhöht worden und andererseits war der Umrechnungskurs zur "Krone" höher als in den Jahren vorher.

An den meisten Tankstellen zahlt man vorab mit Kreditkarte und bekommt die entsprechende Menge Benzin. Man sollte sich besser vorher das Procedere anschauen.

nahe Fiskebäckskil

nahe Fiskebäckskil

Auf dem kleinen "Skaftö" findet man neben den größeren Orten Fiskebäckskil, Östersidan und Grundsund kleine versteckte Orte. Von Fiskebäckskil an der Küste entlang reihen sich kleine Buchten aneinander. Bademöglichkeiten sind vorhanden. Uns hat es gereicht, staunend übers Meer zu schauen.

Stockevik ist ein kleiner Hafenort auf dem Weg nach Grundsund. Am Ende des Ortes Grundsund fanden wir einen herrlichen Platz, um den Sonnen- untergang mit dem unbeschreiblich intensiven Licht zu genießen.

Sonnenuntergang über Grundsund

Sonnenuntergang über Grundsund

Rågårdsvik findet man, wenn man vor Grundsund rechts abfährt. Sehr beschaulich und mit einem windschiefen roten Schwedenhaus, anno 1700, "Lenas Stuga". Am Hafen sind wunderschöne Ferienhäuser zu mieten.

Besonders hervorzuheben ist der kleine Strand und der lange Steg mit Umkleidemöglichkeit, die wie Wartehäuschen aussehen.

Den nächstgrößeren Ort Lysekil besuchten wir sonntags, wo trotzdem fast alle Geschäfte geöffnet hatten.

Lysekil liegt Fiskebäckskil direkt gegenüber. Da die Orte an einem Meeresarm liegen, benutzt man am besten die Fähre.
Die Fähren, die zu den umliegenden Inseln oder unzugänglichen Orten führen, sind kostenlos nutzbar.

Wir besuchten das Havets Hus, in dem sich die Tourist Information befindet und sahen Tauchern zu, die sich in die recht kalte See stürzten. Hinter dem Havets Hus findet man kleine Buchten, das Naturreservat Stängehuvud und das Neubaugebiet hinter der Altstadt, der Gamla Stan. Obwohl wir bereits in Lysekil waren, sahen wir diese unbekannten Bereiche zum ersten Mal.

in Lysekil, am Vikarvets Museum

in Lysekil, am Vikarvets Museum

Für den nächsten Küstenabschnitt, Richtung Norden, sollte man sich Zeit lassen. Die einzelnen Orte sind absolut sehenswert und deshalb freuten wir uns auf diesen Ausflug. In Kville besuchten wir das sehenswerte Kirchlein.

Fjällbacka ist hübsch mit kleinem Hafen. Es ist sehr hügelig und einige Häuser kleben direkt am Felsen. In dieser Umgebung standen auffällig viele Autos mit deutschem Kennzeichen. Bohuslän wird wohl auch von anderen Deutschen bevorzugt, einige sind vielleicht schon hierhin ausgewandert.

Vor den meisten Küstenorten liegen unzählige Inselchen, von denen nur wenige bewohnt sind.

Auf dem Weg zurück in den Süden liegt Hamburgsund. Auch sehr klein und hübsch. Mit der Kabelfähre kann man nach Hamburgö übersetzen lassen. Wir haben im Hafenrestaurant "Nolhotten Krog" mit Blick in den Sund das ausgezeichnete Tagesgericht genossen.

Blick auf Hamburgö

Blick auf Hamburgö

Auch hier wie überall in Bohuslän werden zum Lunch ein Salatbuffett, ein Getränk und zwei Hauptgerichte angeboten. Zum Abschluss gehört Kaffee oder Tee mit Keks dazu. Zum guten Preis von ungefähr 10 Euro. Hier war richtig leckerer Fisch und Gulasch mit Beilagen im Angebot.

Bei Bovallstrand stand vor langer Zeit eine Burg, Hornborgs Slott, von dem nur noch Grashügel übrig geblieben sind. Der Blick auf den Sund entschädigt. Auch die romanische Kirche in Svenneby ist sehenswert.

Der nächste Ort Hunnebostrand gehört zu unseren Lieblingsorten. Sehr malerisch mit größerem Jachthafen, in dem auch häufig deutsche Boote liegen. Auf einer mit Brücke verbundenen Insel findet man gute Bademöglichkeiten.

Ein netter Schwede erzählte auf Deutsch von Freunden in Berlin und dass er jedes Jahr an die Mosel zum Weinfest fährt. Man sieht, auch deutsche Landschaften haben etwas zu bieten!

Als Urlaubsort ist Hunnebostrand besonders geeignet.

Hunnebrostrand

Hunnebrostrand

Wieder weiter südlich ist auch Kungshamn als Urlaubsort sehr zu empfehlen. Ist etwas größer und stärker besucht.

Bei Uddevalla, direkt an der E6, nur einige Kilometer von
Lysekil entfernt, hat man gute Einkaufsmöglichkeiten im Törp Köpcentrum. Sogar einen deutschen "Bauhaus"-Markt findet man. Im "Restaurang Bryggen" haben wir mal wieder gut gegessen.

Südlich von unserem Urlaubsort muss man die Inseln Orust und Tjörn besuchen.

Diesmal haben wir Orust auf die romantische Weise angefahren. Und zwar über die die Inseln Flatön und Malö. Natürlich besuchten wir wieder den historischen Laden "Handelsman Flink". Dort findet man Souvenirs und diese schönen unnützen Dinge. So klein Flatön und Malö sind, so großartig und unbeschreiblich ist die Natur. Wald, Wasser, Holzhäuser, Buchten und immer wieder tolle Ausblicke.

Flatön

Flatön

Auf Orust landet man mit der Fähre in Ellös, dort aßen wir im Restaurant Sjögarden, das wir bereits aus dem letzten Urlaub in Bohuslän kannten. Die Qualität ist gut geblieben.

Kleine Fischerorte und Naturlandschaften prägen das Bild der Insel Orust. Hällivikstrand und Mollösund am Ende der Insel, sind besonders schön. Lange Sandstrände sucht man hier aber vergebens.

Mollösund

Mollösund

Der Rückweg führte mitten durch Orust. Freizeitarchäologen finden überall Ganggräber oder Felsritzungen. Sehr interessant ist bei Varekil im Süden Orusts das Meglith-Grab Hagadösen von vor 5500 Jahren. Auf Kultstätten wird mit braunen Schildern hingewiesen.

Mitten auf der Insel in Göksäter kann man in einem Kaufhaus von
A bis Z alles finden, was man braucht oder auch nicht.

Die Insel Tjörn liegt südlich von Orust. Unser Weg dahin führte wieder über Flatön und Orust.

Tjörn ist größtenteils Farmland und unbedingt sehenswert. An der Hauptstraße 160 findet man das Sundsby Cafe. Daneben kann man in einem kleinen Laden ökologische Produkte aus der Region kaufen.

Im Norden von Tjörn haben wir in Myggenäs mal wieder gut gegessen, diesmal im Cafe des ICA-Supermarktes. Und das für unschlagbare umgerechnete 8,50 Euro.

Skärhamn, Klädesholmen und Rönning waren auch diesmal unsere bevorzugten Orte.

In diesem Jahr hat in Skärhamn ein "Aquarellmuseum" eröffnet. Bereits das Gebäude mit seinen Nebengebäuden ist schon sehenswert. Wer diese Malerei mag, sollte das Museum unbedingt besuchen.

Blick auf das "Nordische Aquarellmuseum", Skärhamn

Blick auf das "Nordische Aquarellmuseum", Skärhamn

Da sich die Fischerorte sehr ähneln und uns gleich begeistern, fehlt mir inzwischen die passende Beschreibung für diese Schönheit. Die Fotos unserer Reise werden sie zeigen.

Eine nette Begebenheit hatte ich im Supermarkt. Als mir beim Einpacken an der Kasse ein Fischglas runterfiel, hat mir sofort eine Angestellte alles saubergewischt und ein neues Glas angeboten und eine Kundin hat mir gleich ein Zitronen-Reinigungstuch hingehalten, damit ich keinen Fischgeruch an den Fingern behalten muss.

Auch wenn es voreingenommen klingt, die Schweden sind unglaublich nett. Sie drängen sich dabei jedoch nie auf. Aber wenn man mit ihnen zu tun hat, sind sie freundlich und sehr hilfsbereit.

In einer Woche kann man gut entspannen und genießen, aber man braucht mehr Zeit, um Land und Leute besser kennenzulernen.

Auch beim zweiten Mal haben wir die schwedische Westküste mit Ihrer unvergleichlichen Natur, den tollen Menschen, dem herrlichen Licht und der Kultur sehr genossen.

Blick auf Fiskebäckskil

Blick auf Fiskebäckskil

© Peggy C., 2012
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 25.08.2012
Dauer: 9 Tage
Heimkehr: 02.09.2012
Reiseziele: Schweden
Der Autor
 
Peggy C. berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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