Chile und Osterinsel August 2005
Osterinsel
Der Flug von Santiago nach Hanga Roa dauert ca. 6 Stunden. Wir kommen Abends gegen 20 Uhr bereits in Dunkelheit dort an. Wir hatten uns das Hanga Roa Hotel ausgesucht und haben es nicht bereut. Unsere Inselerkundung muss allerdings bis zum Morgen warten.
Bungalows des Hanga Roa Hotels
Die Insel hat einen sehr besonderen Charme, man spürt, dass weit und breit nichts ist außer Wasser. Regelmäßig kommt es auch noch in Form von Regenschauern von oben
Am ersten Tag erkunden wir den Ort Hanga Roa und die nähere Umgebung. Dabei machen wir mit unseren ersten Moais Bekanntschaft:
Ahu Tahai und Rao Rao - "unsere" ersten Moais
Ahu Tahai in der Nähe von Hanga Roa
Am zweiten Tag nehmen wir uns einen kleinen 4WD Jeep zur weiteren Erkundung der Insel. Diese beginnen wir mit dem Besuch der Vogelmann Kultstätte Orongo.
Hütten in Orongo
Hier gibt es die Behausungen der früheren Einwohner und die Vogelinsel zu sehen. Das ganze war und ist jedes Jahr wieder der Austragungsort des Wettkampfes zur Bestimmung des Vogelmanns. Wer sich dafür näher interessiert, kann sich den Film "Rapa Nui" von Kevin Costner ansehen. Darin wird die Geschichte der Insel (vermischt mit etwas Hollywood Phantasie) interessant und anschaulich erzählt. Und man staunt umso mehr, wenn man dann die Hänge, die die Wettkämpfer hinunter und hinauf klettern müssen, hier live sieht.
Die Vogelinsel
Am meisten beeindruckt uns die "Werkstatt" der Moais - ein Vulkan aus dessen Gestein die Moais gefertigt wurden. An den Hängen des Berges stehen, bzw. liegen über dreihundert Moais in verschiedenen Fertigungsstufen.
Den Moais direkt in die Augen sehen kann man am Rano Raraku - der Werkstatt zur Erstellung der Figuren
Moais am Rano Raraku
Über 300 liegende und stehende Moais am Rano Raraku
Der Regen, den wir zunächst zu ignorieren versuchen, erweist sich als sehr hart näckig und dauert den ganzen Tag an. Was uns dennoch nicht daran hindert den Tag mit einem Bad in der Südsee zu beenden. Sie ist auch bei Regen angenehm warm. Auch hier gibt es einen Ahu, der die Szenerie vervollkommnet.
Ahu Nau Nau am Anakena Beach
Abends gehen wir zum "Franzosen" essen. Ein weiteres Highlight dieser Insel. Er, der sich selbst Obelix nennt, ist Franzose und lebt seit 13 Jahren auf der Insel. Bei ihm gibt es richtig gutes Essen, viel Gemüse, guten Wein und richtigen Espresso - eine Wohltat nach dem vielen totgebratenem Fleich und Fisch, der die chilenische Küche sonst dominiert. Und er spricht alle gängigen europäischen Sprachen fliessend! Eine weitere Wohltat für alle, die nur Grundkenntnisse in Spanisch haben. Einen Namen hat das Lokal auch: La Taverne du Pecheur - Nicht zu übersehen am Hafen in Hanga Roa, schräg gegenüber vom Fussballfeld gelegen.
Am nächsten Tag, bereits unserem dritten auf der Insel scheint wieder herrlich die Sonne. So können wir die restlichen Sehenswürdigkeiten noch bei angenehmerem Wetter geniessen, als am vorherigen Tag. Besonders imposant ist auch noch der Ahu Tongariki mit insgesamt 16 Moais der größte der restaurierten Ahus.
Ahu Tongariki
Dienstags und Freitags gibt es immer eine Polynesische Show im Restaurant/Lokal "Kopakabana" und zur gleichen Zeit auch im Hotel Hanga Roa. So ist es natürlich schwer zu sagen, welche besser ist, denn die meisten Besucher bleiben nur ein paar Tage auf der Insel. Die Show, die wir uns angesehen haben, war ganz schön, aber man verpasst auch nicht wirlich etwas, wenn man sie nicht sieht. Auf der anderen Seite: so viel gibt es sonst nicht zu unternehmen...
Polynesische Show Dienstags abends im Kopakabana
So beeindruckt, wie wir von den Moais sind, müssen wir natürlich auch welche mit nach Hause nehmen, um dort unseren eigenen "Ahu" aufzubauen....Es gibt sie in allen Größen in den Materialien Holz oder Lavastein, mit oder ohne Punau (die Kopfbedeckung). Am Besten ist die Auswahl im Crafts-Market am Ende der Hauptstrasse in der Nähe der Kirche, wie alles auf der Osterinsel - nicht zu verfehlen Man kann mit US Dollar oder chilenischen Pesos bezahlen, aber die Preise in Pesos sind viel günstiger. Gelegentlich werden auch Kreditkarten akzeptiert, aber die Preise sind dann sehr viel höher. Da lohnt es sich in die Bank des Ortes zu gehen und das Bargeld in Pesos von der Kreditkarte abzuheben.
"Unsere Moais" zu Hause
Ein paar praktische Tipps:
- Es ist verboten Moais im Handgepäck mitzunehmen. Sie werden bei der Handgepäckkontrolle am Flughafen erbarmungslos herausgefischt und müssen als Gepäck auf die Reise gehen. Dann ist es besser, man hat sie schon im Koffer oder sonstwie sicher verpackt und aufgegeben.
- Am Flughafen kann man sich Leis kaufen - es ist sehr verlockend sich zum Abschied noch mal eine solche Blumenkette mitzunehmen. Leider ist die Einfuhr nach Chile Festland verboten und die Leis werden einem ebenfalls nach der Sicherheitskontrolle erbarmungslos angenommen!
Am nächsten Tag verlassen wir die stressfreie Südseeinsel Richtung Festland Chile. Man könnte hier sicher auch längere Zeit verbringen, aber auf uns warten noch andere Abenteuer...
Wir fliegen über Santiago - wo wir unseren grossen Moai für den Rest unserer Reise in der Gepäckaufbewahrung lassen, in den Norden nach Calama. Unser Flug ist schon ein Spätflug, hat aber noch ca. eine Stunde Verspätung, sodass wir erst gegen 23 Uhr in Calama ankommen - und das ohne Hotelreservierung! Aber wir haben Glück in der Ankunftshalle von Calama gibt es einen geöffneten Hotelschalter und sie haben auch ein Zimmer für uns. Die Nacht ist gerettet!
Am nächsten Tag gelingt es uns mit unserem Basic-Spanisch uns telefonisch einen 4WD Jeep zu mieten und ihn uns zum Hotel bringen zu lassen. Er kommt nur ca. 1,5 Stunden später als versprochen, aber er kommt. Damit machen wir uns dann gegen Mittag auf den Weg nach San Pedro de Atacama.
Aufbruch: | 05.08.2005 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 19.08.2005 |