Reisebericht, Tips und Reisehinweise Bolivien Peru
aus einer sechswöchigen Reise durch Bolivien und Peru auf Suche nach Weite, Höhen und tropischen Regenwäldern.
Reisetipps Bolivien Peru
Tips und Reisehinweise
Bolivien:
Währung: Bolivianos ca 1EUR - 8,9Bol (Kurs vom Jan 2013)
Geld kann über die zahlreiche Geldautomaten mit VISA, Master oder Maestro gezogen werden.
Hauptstadt. La Paz Zeitunterschied -5h zu MEZ
Übernachtung
Das Preisniveau ist sehr niedrig. Ein einfaches Hotelzimmer für zwei Personen in la Paz kostet zwischen 90 und 150 Bol. Wer es noch günstiger mag kann auch in einer Hospedaje, Hostal oder Residential übernachten. Der Preis liegt zwischen 50 und 80 Bol für ein Zweibettzimmer. Ein Frühstück hatten wir in den meisten Fällen erhalten welches aber sehr spärlich ist ebenso in den Hotels. Wer Wert auf eine heiße Dusche legt, sollte dies grundsätzlich erfragen. Meistens sind in den Bädern elektrische Duschköpfe montiert welche zumindest lauwarmes Wasser abgeben. Hotels sollten jedoch eine heiße Dusche anbieten können.
Transport
Das Busnetz ist sehr gut ausgebaut. Eine Fahrt von la Paz nach Copacabana kostet 70 Bol und von Copacabana bis Puno 90 Bol.
Fahrten in der Stadt La Paz mit dem Taxi zwischen 10 und 30 Bol abhängig von der Strecke. Fahrten mit den Collectivos (Sammeltaxis) oder Stadtbusse kosten lediglich zwischen 3 und 10 Bol. Die großen Fernbusse sind modern und haben oft eine erste Klasse mit viel Liegeplatz und eine Economieklasse (oben).
Mietwagen
Wer Touren abseits der asphaltierten Strassen plant sollte sich einen geländefähigen Wagen mieten. Im Allgemeinen bieten die Vermieter Toyota Hilux, Toyota Landcruiser, Nissan Patrol als Benzinerversion an. Entsprechend hoch liegt der Verbrauch. Man sollte sich aufgrund des dünn gesäten Tankstellennetzes über die Reichweite des Wagens im Klaren sein.
Wir konnten einen Nissan Patrol für drei Wochen Mietzeit für 1600 U$ mieten, Den Hilux würde ich im Nachhinein wegen seines geringeren Gewichts und Verbrauchs als die bessere Wahl beurteilen. Der Mietpreis für den Hilux liegt für drei Wochen bei etwa 1450 EUR.
Der Benzinpreis liegt bei 3,70 Bol/l also extrem billig da staatlich subventioniert. Allerdings durften keine Reservekanister oder lediglich 5l befüllt werden. Dies ist nicht viel und ist in Gegenden südlich westlich von Uyuni fatal da es keine Tankstellen mehr gibt. Man könnte es umgehen indem man in La Paz mehrer Tankstellen 5l über mehrere Tage befüllt bis man die benötigte Menge zusammen hat. Aber die Betankung wird an den Tankstellen mit Computer registriert. Dies ist man nicht gewohnt ist aber an allen Tankstellen Pflicht.
Das Mietfahrzeug darf grundsätzlich nicht über die Grenze geführt werden. Die Strassen südwestlich von Uyuni sind nicht asphaltiert, weswegen man sich mit dem Vermieter auf besondere Reifen verständigen sollte. Wir stellten fest dass professionelle Geländewagen mit relativ schmalen aber hohen und tiefprofiligen Reifen ausgestattet sind, ähnlich den Traktorreifen. Dieser Reifen laufen schneller über die steinigen Pisten da viel weniger empfindlich. Von wegen man kommt mit der einheimischen Bevölkerung nicht in Kontakt wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Wir hätten ein florierendes Taxiunternehmen aufziehen können, denn die Einheimischen in den abgelegenen Dörfern sind nicht scheu einen anzuhalten und nach einer Mitfahrgelegenheit zu fragen. Die wollten am Ende ihrer Fahrt alle einen Preis bezahlen den wir natürlich abgelehnt hatten. Dadurch konnten wir immer wertvolle Tips ergattern und oft auf besseren und vor allem den richtigen Wegen fahren.
Orientierung und Strassen
Die Straßenbeschilderung ist spärlich oder gar nicht vorhanden entsprechend schwierig ist die Orientierung. Navigationssysteme existieren nicht. Als Lösung bietet sich lediglich ein GPS System an. Der Ozi Explorer ist eine Software die auf Windows oder auch unter Android läuft und auf zugeladenem Kartenmaterial die Position anzeigt. Für den Laptop müsste ggf noch ein GPS Empfänger über USB zugesteckt werden. Auf dem Samsung Galaxy 3 lief alles einwandfrei. Am besten wäre wenn man sich google earth offline runterladen würde. Denn google earth oder maps ist eben 100% GPS genau.
Die meisten interessanten Gebiete sind zumeist über nicht asphaltierte Strassen zu erreichen. Je nach dem wie intensiv die Reise über Schotterstrassen läuft sollten ggf zwei Ersatzreifen mitgeführt werden. Man sollte sich die Radwechselwerkzeuge beim Vermieter intensiv vorführen lassen. Man kann auf den Märkten alle Werkzeuge und Kanister kaufen die man benötigt. Auch einen Wasserkanister sollte man berücksichtigen.
Man beachte vor Übernahme des Fahrzeugs das die Fahrzeugversicherung und Zulassung (SOAT) sichtbar auf der Windschutzscheibe und wichtig mit aktueller Jahreszahl angebracht ist.
Fahren bei Nacht ist ein gefährliches Abenteuer. Die Strassen ob asphaltiert oder geschottert sind übersäht mit zum Teil tiefen Schlaglöchern die die Fahrzeugachse zum Brechen bringen können. Oft nehmen Inländische Verkehrsteilnehmer keine Rücksicht und befinden sich kontinuierlich auf Kollisionskurs. Wir hatten das einmal mitgemacht und danach nie wieder.
Man kann auf geschotterten Strassen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 bis maximal 40 km/h annehmen. Also sollte man auf längeren off-road Pisten entsprechend Zeit einplanen.
Traveller und Trekking Ausstattung
In la Paz in der Nähe vom Hexenmarkt befinden sich einige Läden die alle Kletter, Trekking Ausrüstungsgegenstände und Bekleidung anbieten sollte man etwas vergessen haben oder noch zusätzlich benötigen. Alle gängigen qualitativ hochwertigen Marken zu normalen Preisen erhältlich.
Empfehlungen zu Verhalten in Höhen
La Paz liegt auf 3700m Höhe und El Alto auf 4200m. Diese Höhe hat uns in den ersten Tagen zu schaffen gemacht. Wir sind den Empfehlungen der Universität Bielefeld streng gefolgt und hatten die Höheprobleme nach einigen Tagen gut in den Griff bekommen. Die Empfehlungen lauten ca. 3l Flüssigkeit am Tag, kein Alkohol, viel Schlaf. Drei Liter ist leichter gesagt als getan wenn man diese kalt trinken soll. Also wir hatten uns Teepäckchen aller Art mitgenommen und im Hotel am Morgen um eine Kanne heißes Wasser gebeten. Um außerhalb der Städte und Hotels ebenfalls die erforderliche Menge Flüssigkeit zu uns zu nehmen haben wir einen Benzinkocher (hier coleman) zur Heißwasserbereitung mitgebracht. Heißes Wasser in 4200m Höhe hatten wir innerhalb von 4-5 Minuten.
Es kursiert das Gerücht und zum Verzehr von trockenen Coca Blättern geraten die man sich in die Backe stopft. Dies soll den Kopfschmerz wegnehmen. Auch wenn dies stimmt so nimmt der Verzehr von Coca auch das Gefühl von Durst welches schnell zur Austrocknung führen kann. Man kann die Coca Blätter jedoch auch als Tee zu sich nehmen wem dies schmeckt. Andere Tees sind genau so gut.
Wer sich über das Höhenanpassungsproblem weiterführend informieren möchte sollte sich die den Bericht der Universität Bielefeld durchlesen.
http://www.bielefeldt.de/akklimd.htm
Mobilfunk und Smartphones
Also als überraschend gut hat sich der Kauf einer prepaid internet SIM Card bewährt. Man findet die Läden an fast jeder Ecke. Man wird aber beim erstmaligen Kauf an eine Zentrale verwiesen, findet diese in jeder großen Stadt. Die Beiden größten Netzbetreiber sind viva und tigo. Wir hatten viva und waren ganz zufrieden. Selbstverständlich hatten wir nur in den größeren Städten eine internetfähige Abdeckung. Die SIM Card kostete eine kleine Gebühr und ein 3000MB Paket 500Bol als Beispiel. Aber die Vorteile daraus sind enorm:
- Telefonieren über Skype
- Ein Stadtplan war immer digital vorhanden (maps)
- Hotelsuche stark vereinfacht (tripadvisor, booking.com etc)
- Google Maps kombiniert mit Navi - einfach genial und zeitsparend
Die Vorteile für die kleine Investition waren so enorm dass ich geradezu den Kauf empfehlen möchte. Wir hatten ein samsung galaxy S3.
Essen und Trinken
Ok ich bin kein Gourmet und war nicht auf der Suche nach lokalen Schlemmereien. Ich glaube dass es diese auch in Bolivien nicht gibt. Ich bin aber dennoch empfindlich bei schlecht zubereitetem Essen.
Dennoch was ganz ok ist und bestimmt keine Magenverstimmung bereitet sind gegrillte Hähnchen mit Pommes. Die hatten wir zu Bergen gegessen. Und trotzdem einige Tips:
Auf den Märkten gibt es Saftläden die alle Arten von Fruchtsaft oder in Milch zubereiten. Wir hatten dies so oft wie möglich alleine schon wegen den Vitaminen zu uns genommen.
Ein Essen auf dem Markt kostet ca. 10-15Bol einen Saft etwa 5-12Bol. Da gab es noch einen speziellen Krafttrunk den ich doch mal empfehle zu sich zu nehmen. Die Marktdame nahm Malzbier, Ei und Zucker und hatte es im Mixer gemischt. Schade dass ich mir den Namen nicht gemerkt habe war echt lecker.
Aufgepasst Weintrinker Bolivien hat erstaunlich gute Weine im Weinkeller. Die bekanntesten Marken sind Kolberg und Aranjuez welche gute Rote und Weiße keltern. Man kann in der Nähe von Tarija die Weingüter auch besichtigen.
Leider ist Bolivien kein Kaffee Trinker Land. Also war eine echte Tasse Kaffee (Cafe passado) nur schwer zu finden. Wir hatten ja unseren Kocher, Filter und echten Kaffee mit und nutzten die Gelegenheit oft unseren eigenen Kaffee zuzubereiten.
Sprache
Ich empfehle dringend wer auf eigene Faust reist sich den Grundwortschatz Spanisch anzueignen. Besser als jeder Reiseführer sind Sprachkenntnisse. Ich mag den Kauderwelsch Band 5 "Spanisch für Lateinamerika".
Leute
Wir waren überrascht als wir die ländlichen Gegenden im Altiplano erkundeten, dass die Leute uns geradezu ausgewichen sind und den Kontakt mieden. Eine Erklärung habe ich dafür nicht. Wenn man sich nach dem Weg erkundete waren die Antworten eher spärlich und wir hatten teilweise den Eindruck man war nicht besonders bemüht. Die Bolivianer sind aber sehr ehrlich und alle Arten von Geschäften wurden sehr ordnungsgemäß abgewickelt. Die Menschen im Tiefland um Tarija und Tupiza waren dagegen sehr aufgeschlossen hilfsbereit und kontaktfreudig.
Aufbruch: | 27.12.2012 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 08.02.2013 |