Unterwegs mit der dicken Frau...
Frühjahr 2013
Die erste Fahrt im neuen Jahr
20. März 2013: Für uns ist es jetzt einfach an der Zeit die dicke Frau mal wieder zu bewegen! Auch wenn die Temperaturen in SÜDhessen eigentlich dagegen sprechen.
Aber erst mal zu uns. Wir sind Sabine (33), Peter (48) und Jelli (8) unser Riesenschnauzer. Nicht zu vergessen: die dicke Frau ein 911 MB Rundhauber Bj. 1977. Den Namen dicke Frau hat sie bekommen, weil sie uns noch nie so wirklich im Stich gelassen hat und man sagt ja so schön: solange die dicke Frau noch singt ist die Oper nicht zu Ende !!!
Also fassten wir den Plan mal wieder nach Wissembourg (F) zu fahren. Vor zwei Jahren haben wir schliesslich dort um diese Zeit schön in der Sonne im Café gesessen.
Der erste Weg musste dann aber erst mal zu einer Tankstelle sein. In der Hoffnung das wir die Günstigste gefunden haben... zag 130 Liter getankt. Natürlich trifft man dann auf dem Weg die eine oder andere günstigere Tankstelle. C'est la vie !!!
Die erste Übernachtung wollten wir in Maikammer (Pfalz) machen. Den elterlichen "Hauswinzer" besuchen. Und die ersten bangen Kilometer verarbeiten. Man weiss ja nie was der Winter mit der dicken Frau so `angerichtet`hat.
Maikammer hat einen tollen Stellplatz für uns mitten in den Weinbergen mit einem Blick auf die Wiege der deutschen Demokratie.
Hambacher Schloss
27. bis 30.Mai 1832 Schauplatz der ersten Volksversammlung der neueren deutschen Geschichte. 30000 Menschen kamen auf dem Schloss zusammen, um für die Einheit und Freiheit Deutschlands zu demonstrieren
Aber nach 2 Tagen und einem Besuch in einer Straußenwirtschaft war die Zeit hier zu Ende. Die Solaranlage bekommt noch nicht genug Sonne, so musste dann die Lichtmaschine wieder ran.
Auf in die Südpfalz nach St. Germanshof/ Bobenthal. Am Waldrestaurant gibt es einen freien Stellplatz und am Abend ein gutes Essen für uns.
Aber auch sonst ist es ein interessanter Ort. Uns scheint die deutsche Geschichte auf dieser Reise zu verfolgen...
Am 6. August 1950 war St. Germanshof in den Schlagzeilen, als hier 300 europabegeisterte Studenten die französischen und deutschen Zöllner überrumpelten, die Schlagbäume zerstörten und die europäische Flagge hissten
Am 24.März ging es dann die 6 km weiter nach Wissembourg. Das Wetter machte uns nicht die Freude warm zu werden. So quälten wir uns tagsüber mit +4- +6 Grad und nachts mit -6- -10 Grad rum. Trotz der Standheizung war auch eine Wolldecken unverzichtbar...
"Kleine Stadt, zwischen Bergen und Wäldern versteckt
damals noch fern der Welt und von Ihr unentdeckt... Kleine Stadt, seit dem gingen viele Jahre ins Land
und auch Du bist längst von Fremden besetzt, überrannt
der Gast ist geduldet, geliebt wird sein Geld..." ein Hannes Wader Lied über Wissembourg.
Im Hotel Schwan soll H.Wader und R.Mai so manchen Wein in der Jugend getrunken haben.
Also machte wir uns auf um diesen "historischen" Ort zu finden.
HOSTELLERIE AU CYGNE und es erinnert sogar ein 20x20 s/w Foto an H.Wader.
Aber auch hier ging die Versorgungsbatterie langsam unter die 12V und wir mussten weiter.
Merke: zu wenig Sonne verhindert das faul und träge werden.
Also machten wir uns auf dem Weg zu Birgit und Claus Richtung Heilbronn.
"die meisten Bewohner des ganzen Oberamts Heilbronn dem fränkischen Stamme angehören, so sind sie redseliger und lebhafter als die Schwaben"
Die erste Station machten wir auf einem schönen Parkplatz gegenüber des Eselsberg bei Ensingen. Hier haben wir auch gelernt was es heisst ein Schwabe zu sein.
Da wir ganz allein standen, haben wir uns über jedes Auto gefreut, es könnte ja ein Gesprächspartner sein... Bis wir merkten das wohl die gesammte Bevölkerung aus Ensingen hier abends ihren Hausmüll in die öffendliche Tonne schmeißt und wieder verschwindet.
Schwaben halt...
Nach der kältesten Nacht der Reise und einem schönen Spaziergang zu zwei Fischteichen sind wir dann weiter Richtung Eppingen.
Die letzte Station der Reise sollte dann bei Birgit und Claus sein und es war auch die Schönste !
Wir haben toll gegessen und getrunken und uns bemuttern lassen. Sabine hat die Badewanne der Beiden geentert. Was ihr aber auch nicht zu verdenken war, nach dieser Saukälte unterwegs.
Und Birgit hat dann die Führung durch das Jagsttal übernommen. Was aber so eine schöne Landschaft hat, das es eine längere Reise wert ist.
hier ist wohl der Ausspruch gemacht worden:
"Vor Ihro Kayserliche Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respect. Er aber, sags ihm, er kann mich im Arsch lecken." Götz von Berlichingen
Birgit ist unteranderem fleißig beim örtlichen NABU und hatte Fütterdienst bei den Kamerunschafen.
Wir haben uns gleich in die Lämmer verliebt und wollten am liebsten einen kleinen Bock mitnehmen...
Nach 170 km waren wir dann wieder am 1.April zuhause. Nicht jede Volksweisheit stimmt. Zuhause ist es nicht immer am schönsten und so freuen wir uns auf ein Neues....
Aufbruch: | 21.03.2013 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 01.04.2013 |