2014 - 4 Wochen Gambia
James Island – Auf den Spuren Kunta Kintehs
Da wir inzwischen auch unseren eigenen Bumster (besser gesagt Tourguide) haben, wandeln wir heute auf den Pfaden Kunta Kintehs.
Wir haben uns ja mal die Info Mappe des Reiseveranstalters angeschaut und mussten feststellen, dass die angebotenen Touren nicht unter 20 Personen stattfinden. Da wir aber solche großen Gruppen nicht mögen, haben wir uns für einen privaten (local) Tourguide entschieden.
Dabei spielte natürlich der Zufall mal wieder eine Rolle.
Wir saßen gerade bei einem Bierchen im Chilli's (gegenüber vom Senegambia Beach Hotel), als ein Bumster zu uns an den Tisch kam und uns in fast perfektem deutsch angesprochen hat. Wir haben uns ein wenig unterhalten und fanden Kaba ganz sympatisch. Er ist nett und nicht so aufdringlich wie Andere.
Und somit hatten wir unseren eigenen Bumster.
Die angebotene Tour vom Veranstalter kostet 55 Euro p.P. und unser Guide will 50 Euro p.P. incl. Getränke und Essen. Keine Extrakosten !!!
Na, da nehmen wir doch lieber die private Tour!
Noch ne kleine Anmerkung: Wir haben uns diverse Infoblätter verschiedener Veranstalter angesehen. Die Preise sind bei allen fast gleich und Handeln ist so gut wie überhaupt nicht möglich.
Also ist es egal, wo man die Touren bucht.
Wir werden mit dem Taxi pünktlich um 08.30 Uhr am Hotel abgeholt und es geht bis nach Banjul, dann mit der Fähre über den Gambia River nach Barra. Von dort aus wieder mit dem Taxi bis ins Dorf Juffure.
So, dann begleitet uns auf unserem Ausflug. Los geht es am Hotel und rauf auf die Hauptstraße nach Banjul. Hier ist die Hölle los. Es wird gehupt und gedrängelt, was das Zeug hält !!
In Banjul angekommen geht es am "Arch 22" ( Triumphbogen und Wahrzeichen von Banjul ) vorbei und durch kleine verstopfte Gassen in Richtung Strand.
Hier am Strand ist echt die Hölle los. Kaum sind wir aus dem Taxi ausgestiegen, werden wir auch schon von 5-6 Einheimischen umlagert, die alles Mögliche von uns wollen...von Zigaretten über Basecaps bis sonst was, was wir nicht verstanden haben !!
In diesem Moment sind wir echt froh, dass wir unseren Guide dabei haben, der uns ganz schnell die Meute vom Leib hält.
Wir werden noch zu einem echt senegalesischen Kaffee eingeladen. Der sehr süß aber verdammt lecker ist.
Kaba ( wie schon gesagt, unser Guide ) erklärt uns viel über das, was hier so am Strand ab läuft.
Die große Fähre ist für die Einheimischen zu teuer und fährt nur ein paar mal am Tag und das auch noch unregelmäßig. Somit nutzen sie kleinere Holzboote für einen Bruchteil des Preises der großen Fähre.
Hier wird alles verladen, was auf die andere Seite des Flusses nach Barra muss.
Hier nun die ersten Eindrücke vom Strand in Banjul.
Es gibt aber auch welche, die hier faul auf der Haut liegen.
So jetzt mal zu den Booten.
Sie sind aus Holz und haben einen kleinen Außenbordmotor als Innenborder verbaut. Die Leistung des Motors konnten wir nicht erkennen.
Diese Boote werden mit allem voll geladen, was ans andere Ufer muss, zuzüglich den Passagieren.
Wir wissen jetzt nicht, wie viel Personen auf solch einem Boot fahren, aber unsere Schätzung ergab, dass es so zwischen 80 und 100 Personen gewesen sein müssen.
Eine Überfahrt kostet p.p. 25 Dalasi ( 0,48 Euro ). Was die Möbel und so kosten wissen wir nicht.
Jetzt zu dem ganzen Prozedere bei der Ankunft eines Bootes am Strand. Da die Boote zu groß sind, um bis an den Strand zu fahren, halten sie so ungefähr 10 Meter vom Strand entfernt.
Nun wollen ja die Passagiere ja trocken an Land kommen.
Kaum ist das Boot vertäut, stürzen sich ungefähr 50 Träger ins Wasser und auf das Boot zu und versuchen die Passagieren zu erhaschen, um diese dann auf den Schultern an Land zu Tragen. Hierfür ist nun auch wieder ein Obolus in Höhe von ca. 50 Dalasi p.P. ( ca. 1 Euro ) fällig.
Wie das aus sieht, seht ihr auf dem nächsten Bild.
Das Gleiche passiert natürlich auch beim Besteigen des Bootes. Bibo wird erst einmal von irgend einem einfach so auf die Schultern gehoben. Er weiß gar nicht was los ist. Bis der Guide eingreift und den Träger ermahnt...nennen wir es mal so.
Auch wir werden zum Boot getragen und erklimmen dieses Transportmittel.
Juhu...wir haben einen Fensterplatz.
Eine Übersichtsaufnahme zeigt, wie das voll besetzte Boot aus sieht.
Und so müssen wir ca. 30 Minuten ausharren, bis wir das Ufer von Barra erreichen und wieder von Trägern an Land gebracht werden. Das ist ein Erlebnis ohne Gleichen, können wir euch sagen !!!!
Ein ganz wichtiger Hinweis an dieser Stelle !!!!!!
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Das Auswärtige Amt rät ausdrücklich von der Benutzung dieser Fähren ab, das diese als äußerst gefährlich eingestuft werden !!!!
Wer diese Fähren benutzt tut dies auf absolut eigenes Risiko und kann bei eventuellen Schäden oder sonstigen Ereignissen nicht mit der Unterstützung des Auswärtigen Amtes rechnen !!!
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Bei uns ist alles gut gegangen und wir haben uns auch keine Sekunde unsicher gefühlt !
Am Ufer wartete dann auch schon das organisierte Taxi, welches uns dann nach Juffure bringen wird.
Aber vorher werden wir noch von einem Händler angequatscht, ob wir denn Stifte und Bonbons für die Kindern in den Dörfern haben. Ne, haben wir natürlich nicht. Und schon sind wir schnell wieder 200 Dalasi ( 3,70 Euro ) für 30 Bleistifte und eine Tüte Bonbons los.
Hier nun unser Taxi.
Da es hier so gut wie keine geteerten Straßen gibt, geht die ganze Fahrt über Sandpisten aus roter Erde.
Da es gut 35 Grad sind und das uralte Taxi keine Klimaanlage hat, könnt ihr euch ja denken, wie wir nach kurzer Fahrt mit geöffnetem Fenster ausgesehen haben.
Die Fahrt von Barra nach Juffure über die Sandpiste hat dann auch noch einmal gut 25 Minuten gedauert.
In Juffure wurden wir von einem Localguide empfangen, der uns viel über die Geschichte der Insel erzählt hat, bevor es mit dem Boot zum Übersetzen ging.
Hier in Juffure sind dann noch Andere mit ihren Tourguides zu uns gestoßen, sodass wir jetzt eine Gruppe von 4 Pärchen plus Guides sind. Eine echt angenehme Fahrt, die ca. 20 Minuten dauert.
Hier nun James Island oder besser gesagt Kunta Kinteh Island, da die Insel als Weltkulturerbe eingestuft und umbenannt wurde.
Zuerst wird uns wieder ein wenig über die Geschichte der Insel anhand eines Modells und einiger Bilder erklärt, bevor wir mit dem Rundgang beginnen.
Nach dem Rundgang über die Insel und vielen Erklärungen, mussten wir dann auch wieder die Rückfahrt antreten.
Hier ein Foto von Tanja auf der Rückfahrt von James Island zusammen mit unserem Guide Kaba.
Zurück am Land haben wir noch das dazugehörige Museum besucht. Wie viel der Eintritt gekostet hat, können wir nicht sagen, da keine Preistafel vorhanden und Kaba unseren Eintritt bezahlt hat.
Danach folgte dann wieder die Rückfahrt nach Barra, wo Tanja dann ihr Geburtstagsessen genießen durfte.
Leider war kein Tisch reserviert, sodass wir ein wenig improvisieren mussten.
Der Ausblick vom Restaurant vermittelt einem einen Eindruck, wie es hier überall aussieht.
Von der Rückfahrt gibt es leider keine Bilder, da wir diesmal keinen Fensterplatz ergattern konnten, sondern im Bauch des Schiffes sitzen mussten.
Aber da wir diese Zeilen hier schreiben, sind wir wieder wohlbehalten im Hotel angekommen und nach einer ausgiebigen Dusche (ihr glaubt gar nicht, wie braun Wasser sein kann ) haben wir den Abend bei ein paar Cocktails gemütlich ausklingen lassen.
So, das war ein ereignisreicher Tag, der gleichzeitig Tanjas Geburtstag war.
LG
Bibo & Tanja
Aufbruch: | 09.02.2014 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 09.03.2014 |