Goldsteig Bayrischer Wald Filetstückchen

Reisezeit: Juli 2013  |  von Florian Lehner

Vom Kleinen Arber zum Großen Falkenstein

Von der Chamer Hütte am Kl. Arber zur Falkensteinschutzhütte am Falkenstein

In der kleinen Küche bereitete ich mir mein Frühstück selbst zu, denn der Mitschläfer Anton war bereits bei Tagesanbruch "über alle Berge."
Doch auch ich packte zügig meine Sachen sollte doch heute ein langer Abstieg und dann ein langer Anstieg auf mich warten...
So ging es bei weiterhin warmen Sommerwetter zuerst hinauf auf den "König des Bayrischen Waldes", dem Großen Arber (1456m). Als Skigebiet und "Horchstation" der NATO ist dieser Berg voll erschlossen, aber vor 9h morgens, wenn die Lifte gehen, noch beschaulich ruhig, aber nicht schön. Moderne Liftanlagen und die nagelneue Eisensteiner Hütte, neben dem Arberschutzhaus, ließ ich zügig beim Abstieg hinter mir. Ganze 780m Abstieg standen bevor, wobei ein Großteil auf Forststraßen vonstatten ging. Immer mehr Tagesausflügler kamen mir entgegengestiegen bis ich auf 935m das alte Arberseehaus stieß, das im kommenden Jahr 2014 abgerissen wird und durch ein neues Haus am Großen Arbersee ersetzt wird. Am Arbersee waren viele Autos und viel Trubel - die Sommersaison war im vollen Gange. Weiter hinunter bis zum Gh. Seebachschleife, wo der Seebach in den Großen Regen fließt und dort kühlte ich meine heiß gelaufenen Füße im kalten Wasser.
Dann verließ ich den vorgezeichneten Goldsteig, der Richtung Bayrisch Eisenstein führt, und nahm den direkten schönen Waldwanderweg bis zum urigen Schwellhäusl - dort machte ich, wie viele andere Menschen auch, Mittagsrast. Ein fantastisches Plätzchen mitten im Wald, das von Familie Lettenmaier, deren Vorfahren um 1870 als Tiroler Holzarbeiter zur Waldarbeit in den Bayrischen Wald kamen und blieben.
Dann gab es kulturhistorisches zu entdecken: die Trift-Schwellen, auf denen mittels Wasserläufe die gefällten Holzstämme weiter transportiert wurden. Wenn eine Klause - ein Wehr - geöffnet wurde, schwellten die Holzstämme weiter talabwärts. Trifter mit den sog. Hongs sorgten dafür, dass dieser Prozess gelang.
Über die Trift des Großen Dernik ging es dann bergan über die Urwälder am Zwieslerwaldhaus und dann am Bach entlang zum Wasserfall und zum Kleinen Falkenstein (1190 m). Dann noch ein kräftiger Schlussanstieg hinauf bis zum Großen Falkenstein (1315m), der einen herrlichen Ausblick gewährt.
Beim Speisen auf der neu erbauten Terasse des Falkensteinschutzhauses traf ich eine Vater-Sohn-Mountainbikepartie, wobei der Sohn in Ingolstadt studieren wird, als auch die Mutter einer alten Freundin aus Waldkirchen, die zum Wandern unterwegs war.
Der nette, junge Hüttenwirt sorgte für gute Speis und Trank, doch die Müdigkeit, ließ mich früh das Bett aufsuchen.

© Florian Lehner, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wanderung als Einzelwanderer am Goldsteig. Der Premiumwanderweg des Goldsteigs zieht sich von Marktredwitz bis nach Passau, wobei es eine nördliche und südliche Variante gibt. Hier wird das "Filetstückchen" der nördlichen Variante im Bayrischen Wald beschrieben.
Details:
Aufbruch: 23.07.2013
Dauer: 4 Tage
Heimkehr: 26.07.2013
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Florian Lehner berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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