Nordspanien-Jakobsweg-2014
Camino 2014
1. Etappe: Barbadelo - Moimentos
Bei gutem Wandwetter (sonnig, nicht allzu heiß) gehen wir zwischen idyllischen Steinmauern, Eichenwäldern und Igelbäumen durch eine sanfte Hügellandschaft. Der Weg ist sehr gut markiert mit Jakobsmuscheln und gelben Pfeilen - verirren unmöglich.
Es sind viele PilgerInnen aus vielen unterschiedlichen Nationen mit uns untewegs.
Ständige Begleiter sind die moderne Version der spanischen Windmühlen, die Windräder.
Weitere Fotos folgen in Kürze ...
2. Etappe: Moimentos - Castromaior
Die erste Hälfte des Weges war die Sonne manchmal von Hochnebel getrübt, aber insgesamt war es ein angenehmes Wanderwetter. Wieder sind viele PilgerInnen mit uns am Weg, jedoch deutlich wenige als am Wochenende. Beeindruckend sind die Brücken von Portomarin, wenngleich die Landschaft weniger "verwunschen/geheimnisvoll/märchenhaft" war als gestern. Das liegt wohl auch daran, dass der Camino öfters entlang der Landesstrasse 633 führt. Eine ausgedehnte Mittagspause ist die Basis für die stolze Kilometerleistung des Nachmittags. Dafür werden wir am Abend mit einem besonderen Menü der galizischen Küche und des lokalen Weinkellers belohnt.
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3. Etappe: O Hospital - Palas de Rei: "Dia de las selles"
Landschaftlich wieder interessanter geht es durch die galizischen Hügel. Erst mittags lichtet sich der Nebel und die Sonne heizt uns auf. SIEBEN Stempel haben wir heute geholt
Im Plausch mit anderen Pilgern haben wir etwas über die spanische Maulwurfsbekämpfung gelernt - mit traktorbetriebenen Erdbohrern!
Der Weg führt teilweise an der Straße entlang. Einige herrliche Eichenalleen haben wir ebenso durchschritten.
Auffällig ist die heute wieder spürbar höhere Pilgerdichte den ganzen Tag über.
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4. Etappe: Palas de Rei - Melide
Bis Mittag verbreitet Nebel, danach strahlend blauer Himmel den ganzen restlichen Tag.
Casa Domingo mit einer Riesenmuschel ist die erste Station. Idyllische Hohlwege, gesäumt von Eichenwäldern führen uns heute durch zahlreiche galizische Dörfer. Typische Steinhäuser und die Brücken sind die touristischen Highlights entlang des Camino an diesem Tag.
In Melide besichtigen wir noch das historische Zentrum bevor es wieder zurück geht in unser traumhaftes Quartier, die "Casa Lucas". Heute wartet nämlich als Belohnung eine Paella auf uns
Weitere Fotos kommen in Kürze ...
5. Etappe: Melide - Arzua
Schon vom Start weg lacht die Sonne auf uns und den Camino. Wir starten beim 50-km-Stein, wo auch gleich eine kleine Kirche zur Besichtigung einlädt. Wir sehen ein Taufbecken aus dem 1. Jahrhundert und bewundern original romanische Wandfresken.
Bei Kilometer 48,5 treffen wir einen Bekannten vom Vortag wieder, der dort Stempel mit Siegelwachs und Leiberl mit speziellem Aufdruck ("Ein Kind, ein Sonnenstrahl") verkauft. Bis kurz danach führt uns der Weg im Schatten durch die Wälder. Dann begleitet uns der "Duft" des Camino bis Boente.
Nach dem Dorfbrunnen steht gleich eine kleine Kirche, in die uns der Pfarrer hineinwinkt und ein "Vater Unser" für und mit uns betet.
Der Weg führt heute oft auf und ab. Mittags finden wir ein lauschiges Platzerl zum Jausnen und Rasten am Bachufer.
Kurz nach Kilometer 40 machen wir erneut Halt für einen Kaffee. Jetzt wird es wirklich warm! Die letzten Kilometer ins Zentrum von Arzua bieten landschaftlich recht wenig und wir sind froh als wir Daniel und Michael am Hauptplatz treffen und gemeinsam einen kühlen Radler zischen.
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6. Etappe: Arzua - O Pedrouza
Heute haben wir Daniel - einer der jüngsten Pilger am Weg - mit dabei und kommen sehr gut voran. Der übliche galizische Nebel hält sich relativ lange, dadurch bleiben auch die Temperaturen angenehm und wir haben bestes Wanderwetter. Der Nebel breitet seinen geheimnisvollen Schleier über die ganze Landschaft. Einzelne Sonnenstrahlen, die durchbrechen erzeugen stimmungsvolle Bilder und beeindruckende Szenen in den Eichenwäldern entlang des Camino. Daniel ist stets bester Laune und für etliche Pilger, die wir treffen sicherlich das Tageshighlight. Wir passieren den 30km Stein und während der Obstjausenpause lichtet sich auch der Nebel. Wir kommen auch am ersten Souvenirstand vorbei, der Camino wird zusehends touristischer. Gegen Mittag treffen wir uns mit Michael, der den kleinen Pilger von da an wieder übernimmt. Wir kommen weiter zügig voran und haben am Nachmittag einige km neben der Straße vor uns. Nach dem 20km-Stein bietet sich der erste Blick auf unser Tagesziel. Mit frischer Energie stapfen wir die letzten Meter bergan nach O Pedrouzo. Santiago kommt immer näher. Nur mehr ein Tagesmarsch trennt uns vom Ziel unseres Abenteuers.
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7.Etappe: O Pedrouzo - Santiago de Compostella
Heute wartet eine der längsten Etappen auf uns, entsprechend früh machen wir uns auf den Weg und haben nur leichtes Gepäck dabei. Etwa ab km 12 gibt es keine Wegweiser mit km-Angabe mehr, schade. Eher schweigsam ist unsere Pilger Gemeinschaft heute, schon auf das Ziel fokussiert nähern wir uns km um km Santiago. Der Nebel lichtet sich irgendwann, es bleibt aber ein trüber Tag. Wir lassen keine Stempelstelle mehr aus, der Pilgerpass soll schließlich noch voll werden. Um ca. 14:00 sind wir am Gozo-Hügel angekommen. Von dort bietet sich der erste Blick auf Santiago de Compostela. Es ist noch ein bisschen unwirklich, doch es scheint, als hätten wir es tatsächlich bald geschafft. Nach einer kleinen Stärkung nehmen wir das letzte Teilstück in Angriff: durch die Außenbezirke und die Stadteinfahrt ins historische Zentrum der Stadt. Nun beginnt es zu regnen, Helmut und Maria packen die Pellerinen aus während Eva und Florian die Entscheidung zum leichten Gepäck bitterlich bereuen, denn die bislang nie verwendeten Regenjacken und -hosen sind heute nicht mit dabei (das machen wir NIE wieder). Behelfspellerinen aus Müllsäcken lehnen wir ab: dann lieber nass!
Und wirklich, es hört nicht mehr auf zu regnen bis wir an der Pilgerpforte zur Altstadt von Santiago stehen. Jetzt geht es durch enge Gasserl zur Kathedrale. Michael und Daniel begleiten uns auf dem letzten Kilometer. Die Türme der Kathedrale ragen schon über die Dächer, das Ziel ist zum Greifen nah; noch einmal abbiegen, noch durch ein Tor und da steht sie. Zur Renovierung eingerüstet: die Kathedrale von Santiago de Compostela. Wir sind da, wir sind wirklich da. Keine Jubelstürme, eher stille Freude und Dankbarkeit prägen diese Momente bevor wir uns umarmen und gratulieren.
Nach einer ersten kurzen Besichtigung, schlendern wir am Pilgerbüro vorbei und werden an der Schlange der Wartenden vorbei, durch einen Nebeneingang hineingewunken zur Urkundenausgabe für Gruppen, ein Glücksfall. So haben wir auch unsere Urkunden schon bekommen und spazieren ab ins Hotel, die Badewanne lockt mit einem heißen Schaumbad.
Wir lassen den Abend noch bei Tapas und Wein ausklingen.
Weitere Fotos folgen noch ...
Kathedrale von Santiago de Compostela - wir haben es geschafft. Müde, naß aber glücklich und zufrieden
Impressionen von unterwegs:
Aufbruch: | 27.09.2014 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 07.10.2014 |