New York

Reisezeit: Juni 2014  |  von Stefan Wentingmann

Samstag

Das leckere Abendessen vom Vortag lag uns noch etwas schwer im Bauch, daher fiel das Frühstück diesen Morgen überschaubar aus. Ein Bagel und ein Kaffe bei Starbucks sollten reichen.
Wir fanden es toll morgens ein paar Blocks zu laufen und nicht direkt in die U-Bahn zu steigen. Da das Wetter wieder mitspielte, genossen wir in Ruhe beim spazieren gehen den Starbucks-Kaffee.

An der 86st Straße stiegen wir dann in die U-Bahn, mit dem Ziel uns Lower Manhattan anzusehen. Dazu gehörten Ground Zero, die Trinity Church, die Wall Street und natürlich ein Spaziergang über die berühmte Brooklyn Bridge. Die Fahrt mit der U-Bahn dauert knapp 25-30 Minuten, geht aber mit der Express-Train gefühlt sehr schnell. Am Anfang ist die U-Bahn Fahrerei etwas verwirrend, nach 2-3 Tagen geht es einem in Fleisch und Blut über. Wichtig ist, dass man zwischen den Express- und Local-Trains unterscheidet. Die Local-Trains halten an jeder Station, die Express-Trains dagegen nur an gekennzeichneten Stationen. Da sollte man drauf achten, ansonsten fährt man häufiger zu weit und muss wieder ein paar Stationen zurückfahren oder laufen. Die App NYC Subway, die auch offline funktioniert, hat uns im U-Bahn Jungel immer gut geholfen.
Zuerst sahen wir uns den North- und South-Pool an. Auf den Tafeln rund herum stehen die Namen aller Menschen, die an diesem Tag dort ihr Leben verloren.

Teil des New York Pass ist ein Besuch im 9/11-Tribute Center und eine geführte Tour. Am Eingang meldeten wir uns für die nächste Tour an und verbrachten die Wartezeit in der Ausstellung. Die Ausstellung zeigt eine riesige Wand mit Vermisstenanzeigen der Angehörigen, eine Sammlung von persönlichen Gegenständen die bei der Bergung gefunden wurden und Fotos der Verstorbenen. Des Weiteren werden einige Filme gezeigt über dieses tragische Ereignis.
Die Führung ging los und wir wurden alle verkabelt. Jeder bekam ein Headset und einen Receiver. Echt gut, so kann sich wenigstens keiner in die Tour mogeln. Unser Guide stellte sich vor; Steve, ein pensionierter Feuerwehrmann. Steve hatte schon über 150 dieser ehrenamtlichen Touren gemacht und sprach daher ein gut verständliches Englisch. Steve erklärte uns, dass er am 11. September 2001 seinen besten Freund und viele Kameraden verloren hat. Er musste damals die traurige Nachricht seiner Frau überbringen. Wir liefen herum und Steve erzählte uns den Tag so wie er ihn erlebt hatte. Es kam zwischenzeitlich noch ein weiterer Guide hinzu, der uns über den Verlust seines Bruders berichtete. Die beiden mussten zwischen drin immer wieder unterbrechen und sich sammeln. Patriotismus hin oder her, hier bleibt einem wirklich der Atem stehen wenn man diese Geschichten hört. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Erzählungen zu 100% war sind und nicht aufgehübscht oder dramatisiert wurden. Die Führung dauerte insgesamt ca. 1,5 Stunden. Steve und der 2. Guide bedankten sich gefühlte 1000x dafür dass wir uns ihre Geschichte angehört haben. Im Nachgang unterhielten wir uns noch kurz mit Steve und erfuhren, dass er früher als Soldat eine zeit lang in Münster stationiert war. Er kannte sogar unsere Heimatstadt Hamm.

Freedom Tower

Freedom Tower

In dem Museum, dass sich zwischen den beiden Pools befindet, waren wir nicht. Die Warteschlange war sehr lang und unsere Lust zu warten hielt sich Grenzen. Die Tour war ausreichend und wir hatten genug über 9/11 gehört und gesehen.
Im Anschluss wollte Sabine unbedingt die Wall Street sehen. Auf dem Weg dahin kommt man noch an der Trinity Church vorbei. Die Kirche ist schön und die Wall Street ist, aus unserer Sicht, unspektakulär.

Von dort aus fuhren wir mit der U-Bahn rüber nach Brooklyn.

Eigentlich wollten wir noch etwas Essen und Trinken. Hat gut geklappt, denn auf einmal standen schon auf der Brooklyn Bridge. Es dauert ca. 3 Sekunden dann hat einen der Ausblick wieder gefangen genommen und der Hunger vergeht. Eigentlich musste ich noch zur Toilette. Egal!

Die Brooklyn Bridge von Brooklyn nach Manhattan zu begehen war die richtige Entscheidung. Man hat die Skyline im Blick und kann sich an der Aussicht erfreuen ohne sich immer umdrehen zu müssen. Die meisten Touristen gehen allerdings andersherum.

Etwas nervig sind die New Yorker, die mit ihren Fahrrädern wie die Irren über die Brücke jagen und man besser keinen Fuss auf den Radweg setzt. Entweder wird man fast umgefahren oder teilweise auch übel beschimpft..... Also, aufpassen!

Wieder in Manhattan angekommen mussten wir erstmal eine Pause einlegen zum Essen und Trinken.
Dann mussten wir uns aber beeilen und zum Hotel zurück. Heute Abend war Spiel 2 im Stanley Cup-Finale 2014 zwischen den New York Rangers und den Los Angeles Kings angesagt und wir wollten um 18 Uhr zum Public Viewing am Madison Square Garden.

Beim Public Viewing war es so voll, so dass man keine Chance hatte an Getränke oder etwas zu essen zu kommen. In der 1. Drittelpause sind wir schnell in die U-Bahn und fuhren in die Bar, die sich in der Nähe unseres Hotels befand. Mit Bier, Chicken Wings und Nachos ließ es sich besser aushalten.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Entdeckungsreise in der Stadt die niemals schläft.
Details:
Aufbruch: 02.06.2014
Dauer: 9 Tage
Heimkehr: 10.06.2014
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Stefan Wentingmann berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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