Marokko... Das erste Mal
Wir haben es im Vorfeld der Reise schon gewusst: Marokko kann man nicht in einer Woche erkunden und schon gar nicht verstehen. Trotzdem, was wir erlebt haben wollen wir berichten. Um anzuregen, um all diejenigen neugierig zu machen, die wie wir das Land bisher nicht auf dem Radar hatten.
Samstag, 14 März, Marakesch
Als wir endlich aus dem Flughafen rauskommen ist es schon dunkel. Die Luft ist warm, geschätzt 18 Grad. Mit einem Taxi fahren wir in die Medina, die Altstadt. Sie liegt geschützt hinter großen Festungsmauern. Wir steigen in der "Rue de la Kasbah" aus, im ältesten Viertel von Marrakesch. Den restlichen Weg müssen wir zu Fuß weiter, für Autos sind die Gassen der Medina meist zu schmal und zu verwinkelt. Unser Gastgeber wartet schon und begleitet uns die letzten Meter bis zu seinem Gästehaus, Riad Sabah. Obwohl nur wenige hundert Meter, hätten wir uns ohne seine Hilfe vermutlich verlaufen, so unübersichtlich erscheint uns das Gassengewirr.
Schnell haben wir in unserem Zimmer eingecheckt und schon sitzen wir in der Küche bei Hans zum Begrüßungstee - marokkanischer Minztee, das Nationalgetränk. Ja, unser Gastgeber heißt Hans, ist Deutscher und kommt ursprünglich aus München, dazu später mehr. Wir kommen ins Gespräch, Hans kennt sich aus, ist hilfsbereit, hat Tipps und Infos für uns parat.
Kurz darauf gehen wir zum ersten Mal in die Medina. Ohne Tageslicht, mit wenig Straßenbeleuchtung wirkt die Umgebung fremdartig, fast surreal auf uns. Die Fassaden der Häuser sehen größtenteils ungepflegt bis verwahrlost aus. Selten aber sind die Häuser zerfallen. Wie wir noch lernen werden, lassen sich anhand der Fassade überhaupt keine Rückschlüsse auf den Zustand des Hausinneren schließen. In den Straßen von Kasbah, unserem Wohnviertel, herrscht großer Trubel. Menschen, viele Menschen sind in den engen Gassen unterwegs; zu Fuß, auf dem Rad oder dem Moped, mit dem Eselskarren oder dem Auto. Wir schauen in uns nicht vertraute Gesichter und registrieren uns nicht vertraute Blicke. Viele Frauen tragen ein Kopftuch oder sind ganz verschleiert. Unsere Sinne laufen Amok: Der Qualm der Garbuden und Grillstände wird vom Wind über die Straße geweht. Ungewohnte Gerüche und längst nicht alle schmeicheln der Nase, der Gestank der Abgase, ein paar Meter weiter der exotische Duft von orientalischen Gewürzen und Essenzen. Es ist laut, der Lärm von Autos und Mopeds vermischt sich mit den Stimmen der Menschen, deren Sprache noch so ungewohnt in unseren Ohren klingt. Und wie zum endgültigen Beweis, dass wir in einer uns bis dato vollkommen fremden Welt gelandet sind, ruft der Muezzin per Megafon vom Turm der Moschee die Gläubigen zum Abendgebet.
Allzu weit kommen wir nicht, wir begnügen uns Heute damit, ein Restaurant fürs Abendessen zu finden. Das ist mit dem "Café Kasbah" auch schnell gefunden, direkt gegenüber der Moschee Kasbah. Wir setzten uns auf die Dachterrasse. Das Essen ist lecker und die Preise für unsere Verhältnisse sehr in Ordnung, obwohl hier ausschließlich Touristen speisen. Wir sind gespannt auf Morgen, wenn wir die Stadt erstmals bei Tageslicht sehen werden.
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Aufbruch: | 14.03.2015 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 21.03.2015 |