Drei Wochen durch West-Malaysia...oder doch nicht?

Ausschlafen!!! Der Wecker klingelt erst um 7:30 und es gibt zum Frühstück Pancakes! Danach machen wir uns von oben bis unten eingesprüht auf den Weg zum Canopy Walkway, um vor den Tourgruppen da zu sein, was uns auch gelingt! Der Weg besteht komplett aus Planken, was jetzt nicht sooo spannend ist und auch wenn wir alleine sind, außer flüchtenden Waranen und einer großen Schnecke sehen wir nix. Naja, wenn ich Tier wäre würde ich mich auch nicht da aufhalten, wo schwitzende Touris durchstapfen. Apropos: wieviel Liter Flüssigkeit kann ein Mensch verlieren bevor er aussieht wie ein Dried Chili Snow Frog? Viel fehlt bei uns nicht mehr trotz der vielen Wasserflaschen, die wir mitschleppen.
Nach 1.5 km kommen wir am Canopy Walkway an und sind tatsächlich die Ersten. Für 5 RM und mit 10 m Abstand geht man auf schmalen schaukelnden Hängebrücken durch die Baumwipfel, an der höchsten Stelle so um die 45 m. Und während Rüdiger das ganz lässig macht, konzentriere ich mich immer auf seinen Rücken und bete mir mein Mantra vor "hier sind schon ganz andere Kaliber drüber und es hat gehalten...tschakkaaa, du schaffst es" ging auch ganz gut aber alles in allem hatten wir es uns ein bißchen spektakulärer vorgestellt. Weil wir schon mal unterwegs sind machen wir uns auch direkt auf zum Bukit Teresek mit 344 m Höhe und das die meiste Zeit über Treppen... morgen haben wir Waden wie Popeye Unterarme. Unterwegs treffen wir noch Matthias, einen 26jährigen Backpacker der mit uns aus KL gekommen ist und den alle für unseren Sohn gehalten haben...so schnell kommt man zu einem erwachsenen Kind. Er ist jedenfalls mit ein paar anderen unterwegs zu einer Hütte 7 km entfernt irgendwo im Dschungel, wo sie übernachten wollen. Hmm, bestimmt spannend aber allein der Weg dahin bei diesen Temperaturen und dann die Vorstellung allein im Stockfinstern ohne Licht dafür aber mit vielen krabbelnden Tieren? Nee, lieber nicht! Das erinnert mich an Indiana Jones mit dem kleinen Jungen am Lagerfeuer...

Zurück im Mutiara versuchen wir nochmal vergeblich eine Unterkunft auf den Perhentian Islands zu bekommen: keine Chance! Hier ist auch langes Wochenende und ganz Malaysia scheint auf die Inseln oder in den Nationalpark zu flüchten. Das hat hier was von Völkerwanderung. Das Risiko, auf den Inseln am Strand schlafen zu müssen ist uns dann doch zu groß und wir entscheiden uns, nochmal für 2 Nächte nach Kuala Lumpur zurück zu kehren weil man von dort wenigstens besser weg kommt. Nachdem der Himmel sich wieder zugezogen hat und ein Gewitter im Anmarsch ist, laufen wir noch ein bißchen kreuz und quer durch den Dschungel auf der Suche nach dem Abenteuer (was wir aber nicht finden)und essen aus lauter Faulheit nochmal hier (das Essen ist aber auch ganz lecker) auf jeden Fall war die Entscheidung gut denn später am Abend taucht tatsächlich der Tapir auf der hier öfter mal aus dem Dschungel kommt und auf die Obstreste aus der Küche spekuliert und dann kommt sogar noch ein Stachelschwein vorbei und guckt durch die Tür nach drinnen woraufhin die Bedienung erst kreischt und die Tür zumacht, dann aber rauskommt und Toast auslegt. Der Tapir läuft immer mal wieder auf die Tische zu, in der Hoffnung, noch irgendwo was abstauben zu können, irgendwie schon verrückt. Ein Tapir, ein Stachelschwein, mehrere Warane und eine Beinahe-Klopperei mit einem Affen...hat sich also doch gelohnt der Trip, auch wenn es ansonsten ein bißchen was von Vergnügungspark hat und einfach zu sehr auf Familien und Fußkranke ausgelegt ist. Bukit Lawang in Sumatra war schon spannender aber schön ist es hier auf jeden Fall auch. Morgen früh machen wir uns diesmal komplett mit Bus auf den Rückweg.
Wir haben hier auch versucht, noch zu verlängern aber "Sorry Ma'm, we are fully booked." Doof gelaufen alles, jetzt müssen wir von KL aus versuchen, uns irgendwie nach Tioman durchzuschlagen, was auch schwieriger ist als gedacht weil die Insel seit letztem Jahr nicht mehr angeflogen wird...wahrscheinlich sind zuviele Flieger bei der Landung auf der anderen Seite wieder ins Meer gekippt weil die Insel so klein ist.