Thailand Die Dritte - Zurück im Land des Lächelns
Im Frühjahr 2015 zog es uns mal wieder in unser heiß geliebtes Thailand, diesmal hatten wir unsere besten Freunde dabei und erkundeten das Land zu Viert. Ein bisschen Trekking im Norden um Chiang Mai, etwas Kultur in der ehemaligen siamesischen Hauptstadt Ayutthaya, eine Prise Beaching auf Koh Chang und natürlich Powershopping in Bangkok waren geplant. Am meisten freuten wir uns darüber diesmal unsere Freunde dabei zu haben und ihnen unser Lieblingsland zeigen zu können!
Bangkok, Ayutthaya & Railway-Market
Ankunft - Bangkok hat uns wieder!
'Schon wieder Thailand', dachten viele, als sie von unseren neusten Reiseplänen hörten. Doch diesmal würde es anders werden – wir waren zu viert unterwegs, Peter und Jenny, ein befreundetes Pärchen, würden diesmal mit von der Partie sein. Gemeinsam machten wir uns Freitags Abends auf den Weg an den Flughafen, um unseren Stammflug der Etihad um 21:55 Uhr nach Abu Dhabi zu erwischen. Essen gut, Service okay, Beine schmerzten, Mittelgangplätze doof, Filme schauen, Tetris spielen, Zeitschriften blättern, Umsteigen in Abu Dhabi, nochmal Essen, noch ein Film – und endlich landeten wir in Bangkok. Der anstrengende Flug war schnell vergessen, zu aufregend war das vor uns Liegende. Der Airport Rail Link fuhr uns schnell und klimatisiert in die City, die Türen öffneten sich – es war heiß, es war stickig, es war laut, es stank – wir waren back in Bangkok . Unser Hotel I Residence Silom lag wieder in Patpong an der Skytrainstation Chong Nonsi, genau neben unserem Hotel vom letzten Mal. Der Eingang durch eine Tiefgarage war etwas sonderbar, die Zimmer jedoch waren sauber, klein aber fein und es war alles da was wir brauchten. Wir machten uns nur kurz frisch und liefen dann los in Richtung Nightmarket. Nichts hatte sich verändert – die bunten Taxis hupten um die Wette, tausende Gerüche von den Garküchen lagen uns in der Nase, an den Ständen türmten sich bunte Lampen, Handtaschen, Lichterketten, Seifen und T-Shirts. In der Spanish Tapas Bar bestellten wir unser erstes Singha und ließen die Szenerie auf uns wirken. Wir waren sofort wieder im Bann dieser faszinierenden Stadt gefangen und auch Peter´s und Jenny´s Augen glitzerten – offensichtlich fiel der erste Eindruck von der Millionenmetropole positiv aus. Im "Male"-Viertel fanden wir eine weitere nette Bar in welcher wir uns alle Stir Fried Chicken with Cashewnuts bestellten bevor wir uns noch einmal ins Getümmel des Nightmarkets stürzten und mehrfach versicherten, dass wir für heute keine „Ping-Pong-Show“ mehr benötigten. Nach Mitternacht fielen wir dann erschöpft aber glücklich in unsere Betten und schliefen trotz sehr hellhörigen Zimmern tief und fest die Nacht durch.
Shopping, Shopping, Shopping - und ein bissel Lumpinipark...
Nach einem guten Frühstück auf der Dachterrasse unseres Hotels warfen wir einen kurzen Blick auf den hübsch angelegten Dachpool und fuhren dann mit der Skytrain ins MBK Shoppingcenter. Am Eingang gab es noch einen Bubble-Tea zur Stärkung, dann wurde 5 Stunden lang gefeilscht, gehandelt, angeschaut, ausgesucht, verglichen, gestöbert, getestet und geshoppt. Einige T-Shirts, Hosen, Strickjacken, Blusen, Handtaschen, Rucksäcke, Schuhe, Schals, Unterwäsche, Schmuck, Mitbringsel, Sonnenbrillen, Geldbeutel und unzählige Dosen Tigerbalsam später verließen wir erschöpft die 8-stöckige Shoppingmall mit mehr als 2.000 kleinen Läden und fuhren mit der Skytrain zurück zum Lumpinipark. Bei einem Spaziergang durch den Park sahen wir wieder Warane, thailändische Familien lagen auf Picknickdecken im Schatten und einige hartgesottene Jogger drehten stoisch ihre Runden in der schwülen Nachmittagshitze. Ein frecher Vogel entlud sein Geschäft mit einem lauten „Plopp“ auf Peter & Jenny, was diese jedoch mit Humor nahmen (glaubte man dem Volksmund, brachte dies Glück, was sich auch bald noch auszahlen sollte). Die Silomroad gegenüber des Nightmarkets war heute für Fahrzeuge gesperrt und ein Markt mit vielen Ständen und Garküchen war aufgebaut. Wir schlenderten diesen gemütlich entlang zurück zu unserem Hotel, machten uns kurz frisch und begutachteten die reichliche Shoppingausbeute des ersten Tages. Mit der Skytrain und dem Taxiboot ging es dann weiter zur Khao San Backpacker-Meile, wo wir in einem kleinen Reisebüro zwei Ausflüge für die nächsten Tage buchten. Danach schlenderten wir durch die Gassen, tranken in einer Bar ein Chang-Bier, aßen im Khao San Center leckeres Thaifood , gönnten uns zum Nachtisch an einer Garküche noch ein Kokoseis und tranken in einer weiteren Bar das Abschluss-Chang dieses gelungenen ersten Tages in Thailand. Für den Heimweg organisierte uns Jan für insgesamt 150 BHT ein Tuk-Tuk (= 1 Euro pro Person für eine 20-minütige Fahrt quer durch Bangkok!), Peter legte sich quer in den Fußraum und unter lautem Gelächter heizten wir durch die Nacht zurück in unser Hotel.
Tempelruinen in Ayutthaya - heute mal Kultur-Tag
Um 6 Uhr klingelte der Wecker unbarmherzig, wir holten uns nebenan im 7Eleven noch einen Kaffee und ein kleines abgepacktes Frühstück, dann wurden wir auch schon von unserem Minivan abgeholt und fuhren eine knappe Stunde lang durch Bangkok um Leute ein- und auszuladen. Als alle Touristen sicher in den richtigen Bussen verstaut waren begann die knapp 3-stündige Fahrt in die ehemalige siamesische Hauptstadt, nach Ayutthaya. Unzählige, über die ganze Stadt verteilte, Ruinen zeugen vom einstigen Reichtum der Stadt, die mehrfach von den Khmer aus Burma angegriffen wurde. Nach dem letzten siamesisch-birmanischen Krieg im Jahr 1767 beschloss der damalige König Rama I, dass ein Wiederaufbau der 375 Tempelanlagen nach der immensen Zerstörung nicht lohnte und der Königssitz zog nach Bangkok um. Wir besichtigten in Ayutthaya 6 der übrig gebliebenen Tempelruinen: Zuerst fuhren wir zum Wat Yai Chai Mongkol. Neben einer liegenden Buddha-Statue, den die Gläubigen mit Blattgold verzierten, gab es unzählige verhältnismäßig gut erhaltene Buddha-Statuen, die in gelbe Tücher gehüllt waren, Chedis und vergoldete Statuen im Tempelinneren. Zweite Station waren die Ruinen der großen Tempelanlage Wat Maha That. Hauptsehenswürdigkeiten auf diesem Gelände waren der Prang im Khmer-Stil, ein großer Chedi im Sri-Lanka Stil und ein in einem Baum eingewachsener Buddha-Kopf. Am Wat Lokayasutharam, einer 40 m langen und 8 m hohen liegenden Buddha-Statue, nahmen Jan und Peter an einer kleinen Zeremonie teil: sie opferte Buddha Lotus-Blumen, entzündeten einige Räucherstäbchen, verzierten die liegende Statue mit Blattgold und durften sich bei einem abschließenden Wai etwas wünschen. Wat Phu Khao Thong ist ein besonders großer Chedi, auf welchen wir anschließend aufstiegen und den grandiosen Ausblick auf das Umland genießen konnten. Nach einem leckeren Mittagessen an einem Fluss besichtigten wir zum Abschluss den Wat Phra Si Sanphet. Hier stand einst der größte und schönste Tempel der Hauptstadt: der Königspalast. Unzählige Buddhastatuen und drei besonders beeindruckende Chedis teilen sich das Gelände mit Grünanlagen und Seen. Gleich nebenan befindet sich der Tempel Viharn Phra Mongkol Bophit, welcher aufwendig restauriert wurde und heute den üppig verzierten Tempeln aus Bangkok gleicht. In seinem Inneren befindet sich ein 12,5 m hoher Bronze-Buddha. Am frühen Abend waren wir wieder zurück auf der Khao San Road in Bangkok und gönnten uns hier in einer gemütlichen Bar ein frühes und sehr scharfes Abendessen (Curry´s und scharfe Rinder- und Thunfischsalate). Da sich zur Rush-Hour kein Taxi- oder Tuk-Tuk-Fahrer überreden ließ uns zu einem halbwegs vernünftigen Preis zurück ins Silom-Viertel zu fahren griffen wir wieder auf Taxiboot und Skytrain zurück. Kurz frisch machen, anschließend genehmigten wir uns 1, 2 Bier und Cocktails an der Poolbar unseres Hotels. Die Preise waren zwar nicht die Besten, aber die Luft hier oben war im Vergleich zu den stickigen Gassen wirklich angenehm. Es war schon recht spät als wir uns doch noch einmal ein Tuk-Tuk heranwinkten und zum Lebua State Tower fuhren um der Sirocco-Skybar den 3. Besuch unseres Lebens abzustatten. Wie immer war der Ausblick einfach überwältigend, ebenso die Preise (wir bestellten das Günstigste, was es auf der Karte gab und zahlten über 40 Euro für 4 kleine Bier). In einer Garküche gegenüber setzten wir uns nochmal auf die Plastikstühlchen und wählten anhand der Fotos auf den Karten ein gemischtes Thaibuffet aus bevor wir mit dem Tuk-Tuk zurück ans Hotel fuhren und nach diesem langen, ereignisreichen Tag erschöpft ins Bett fielen. Leider waren die Batterien der Klimaanlage leer, weshalb wir nur die Möglichkeiten "aus" (36°C) oder "an" (18°C) hatten, was beides keine wirkliche Option zum Schlafen war…
Ein Markt mitten auf den Bahngleisen und andere Kuriositäten
Nach dieser kurzen, unruhigen Nacht haben wir erstmal alle 4 kollektiv verschlafen, weshalb es heute ohne Frühstück und Kaffee gehen musste. Unseren Shuttle um 06:30 Uhr erreichten wir trotzdem noch, wieder wurden Touristen in logistischen Meisterwerken hin und her verladen und wir fuhren knapp 1,5 Stunden aus Bangkok hinaus zum Mae Klong Market, dem einzigen Railway-Market der Welt. Seit über 100 Jahren findet dieser Lebensmittelmarkt der Einheimischen an dieser Stelle statt und als die Regierung beschloss eine Eisenbahnstrecke hindurch zu bauen blieben die Händler standhaft – sie blieben. Heute gilt er laut Internet als der wohl gefährlichste Markt der Welt und ist bei Einheimischen und Touristen als echtes Kuriosum gleichermaßen beliebt. Die Gegend um das Dorf ist bekannt für seine Salzfelder, Obstplantagen, Hummerfarmen und andere Meeresfrüchte, die alle täglich frisch auf dem Markt an den Mann gebracht werden. In einer schmalen Gasse, mitten auf den Gleisen, gibt es unzählige Stände und Garküchen mit exotischem Obst, scharfen Gewürzen, eingelegtem Fleisch, frischem Fisch und Meeresfrüchten. An jeder Ecke gab es etwas Neues zu entdecken und man konnte sich garnicht satt sehen an den vielen bunten Farben und Eindrücken. Für 5 Baht kauften wir uns jeder ein erfrischendes Eis und schlenderten über die Gleise. Dann ertönte ein Pfiff, innerhalb von Sekunden wurden die Sonnenschutzplanen zurück geklappt, einige Obst- und Gemüsekisten zur Seite geräumt und ein gelber, knapp 4 m hoher Zug fuhr nur wenige Zentimeter an uns vorbei, mitten durch den Markt hindurch! Ein wirklich beeindruckendes, unglaubliches Erlebnis!
Nur wenige Minuten später erreichten wir mit unserem Minibus den Damnoen Saduak Floating Markt. Mit einem Longtail-Boot fuhren wir durch die Klongs und beobachteten das Leben der Einheimischen in ihren Stelzenhäusern am Fluss, im Wasser neben uns schwammen Warane. Nach einiger Zeit erreichten wir den Floating-Markt, der uns jedoch (wie erwartet) nicht überzeugen konnte. Einige wenige Händler fuhren noch stilecht mit ihren Booten durch die Kanäle und verkauften Obst, Gemüse und Strohhüte direkt von ihrem Boot. Zum größten Teil wurden jedoch die typischen Touri-Souvenirs am Ufer verkauft und man lief trockenen Fußes durch die Stände. Immerhin ein paar Gewürze und leckere Kokos-Bonbons konnten wir erstehen, dann brachte uns unser Shuttle zurück nach Bangkok. Geplant war eine kurze Auszeit in unserem Hotelpool, leider kamen wir pünktlich zu einem heftigen Regenschutt in Bangkok an. Innerhalb weniger Minuten liefen die Straßen knöchelhoch mit Wasser voll und wir retteten uns in die nächstbeste Garküche. Wir machten das Beste aus der Situation und bestellten uns ein kleines Buffet: grünes Curry, Pad Thai Nudeln, Kao Pat Reis, Tom Yam Suppe, Reis mit Hühnchen und Meeresfrüchten, Frühlingsrollen und frisch gemixte Fruchtsäfte. Alles war super lecker und die Zeit des Regens wurde so sinnvoll genutzt. Mit dem Tuk-Tuk fuhren wir zurück an unser Hotel, wobei uns unser Fahrer eine kleine Stadtrundfahrt schenkte - um die Staus zu umgehen schlängelte er sich nämlich durch die winzigsten Nebengassen. Frisch gemacht teilten wir uns das erste Mal in diesem Urlaub auf – die Männer liefen zum Pantip-Plaza Elektronik-Kaufhaus und die Mädels gingen im MBK zum Friseur. Für 300 Baht gab es auf einer bequemen Liege eine Kopfmassage, einen neuen Haarschnitt, 5 verschiedene Pflegeprodukte in den Haaren und trocken föhnen im Akkord – 2 Mädels föhnten gleichzeitig. Spannend war auch die Hintergrundmusik – Mariah Carey sang bei 35 Grad im März „All I want for Christmas is you“ . Nachdem jeder noch 2 Paar Schuhe erstanden hatte trafen wir wieder auf unsere Männer und gemeinsam fuhren wir mit dem Skytrain ins Sukhumvit-Viertel. In der Soi Cowboy, dem zweiten bekannten Rotlichtviertel Bangkoks, quatschten wir bei Bier und Weißwein über die Eindrücke der letzten Tage aus Bangkok, die nächste Runde tranken wir in einem (sehr lauten) Pub. In einer deutschen Kneipe gab es dann neben Bier und Weißwein Spießbraten mit Bratkartoffeln für Peter und Tatj und Burger und Pommes für Jan und Jenny zum Abendessen – muss auch mal sein . Für weniger als 2 Euro fuhr uns ein Taxi in einer Kamikaze-Fahrt durch die City zurück ins Silom-Viertel, noch kurz Koffer packen und gegen 1 Uhr lagen wir nach einem weiteren sehr langen Tag in den Betten. Die Klimaanlage war zum Glück repariert und wir konnten gut schlafen.
Aufbruch: | 20.03.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 06.04.2015 |