Von Samburu bis Sansibar: 3 Wochen durch Kenia und Tansania

Reisezeit: August 2015  |  von Luca Klein

Masai Mara-Serengeti Nationalpark

11.Tag: Über die Grenze nach Tansania

Leider, leider geht heute der erste Teil unserer Reise schon wieder vorbei!
Unsere Zeit in Kenia war wunderschön, wir haben die Big Five, viele viele andere Tiere, die Samburus und Masai und grandiose Landschaften gesehen!!!
Bei der Pirsch Richtung Ausgang sehen wir noch eine Löwin und 2 Hyänen genauso wie alle der üblichen Verdächtigen.
Als wir den Mara River überqueren, sehen wir haufenweise tote Gnus im Fluss liegen, die von Marabus und Geiern zerpickt werden!
Zwar wieder kein Crossing, aber dafür sehen wir das, was aus denen wird, die es nicht schaffen den Fluss zu überqueren.

Marabu verarbeitet das, was von einem Gnu noch über geblieben ist

Marabu verarbeitet das, was von einem Gnu noch über geblieben ist

Als wir weiter fahren, passiert es dann tatsächlich: wir sind auf der anderen Seite des Flusses und plötzlich rennt eine Gnuherde los und stürzt sich den Abhang des Flusses hinunter!
Wir sind zu weit weg um das Crossing wirklich zu sehen, aber es ist wirklich passiert, ganz nahe bei uns, auch wenn wir nur den aufgewirbelten Staub sehen...
Bald sind wir an der Grenze zu Tansania und müssen uns von Omo und David verabschieden, denn nach den nervigen Grenzformalitäten übernimmt unser neuer Guide Hussein, ein Tansanier aus Arusha, und wir fahren bis Musoma und noch ein bisschen näher an den Lake Victoria in unsere Ndabaka Lodge.

12.Tag: Serengeti darf nicht sterben!

Nach zum Glück nur einer Nacht in der katastrophalen Ndabaka Lodge, fahren wir in den weltberühmten Serengeti NP hinein.
Wir düsen erst einmal mit hohem Tempo in den Kern, denn dort ist die Tier- und vor allem die Raubtierdichte deutlich höher.
Auf dem Weg dorthin sehen wir einige verbrannte Erde, hier legen die Ranger kontrolliertes Feuer, um die Gnus, die noch nicht in die Mara gewandert sind dorthin zu treiben.
Tatsächlich sehen wir bevor wir in den Kern kommen schon viele Tiere, u.a. Krokodile und Hippos am Grumeti und 2 Löwenmännchen die direkt neben dem Weg liegen!

Im Kern wird es dann spektakulär: erst sehen wir Unmengen an Zebras und Thompson Gazellen sowie Mangusten die nach Eier und Schlangen graben.
Auch Hippos und Marabus bekommen wir zu sehen.
Dann folgt ein Highlight: wir fahren off-road zu einer 10 köpfigen Löwenfamilie!!!
Männchen, Weibchen, Kinder: alles dabei.
Sie liegen im Schatten und wir kommen erneut unglaublich nah an sie heran!
Erst als wir weg fahren heben sie überhaupt mal den Kopf!
Zu bemerken ist auch, dass direkt hinter den Löwen eine Zebraherde vorbei zieht ohne sich von den Räubern stören zu lassen.

Die unendlichen Weiten der Serengeti

Die unendlichen Weiten der Serengeti

Zebramanguste buddelt nach Futter

Zebramanguste buddelt nach Futter

DAS Highlight des Tages und auch eines der größten Highlights des ganzen Urlaubs schlecht hin folgte dann aber noch!
Ein Leopard!---Auf einem Baum liegend und uns Touristen völlig ignorierend!
Hussein sagt uns es wäre eine Mutter mit zwei Jungtieren, doch wir können beim besten Willen nur die Mutter entdecken!
Dann kommt auf der anderen Straßenseite plötzlich eine einsame Hyäne angeschlichen!
Die meisten beachten sie gar nicht, denn der Leopard ist ja viel interessanter!
Doch es ist schon sehr auffällig, dass sie immer näher an den "Leopardenbaum" heran schleicht; immer wieder mit Blicken ins Geäst wo ja die Mutter sitzt.
Auch sie entdeckt nun die Hyäne und klettert plötzlich hinunter auf den Boden!!!!!

Und urplötzlich bemerken wir warum die Hyäne angeschlichen und die Leopardin herunter kommt: sie ist doch Mutter, nur sind die kleinen wahrscheinlich noch zu schwach zum Klettern und sitzen deshalb am Fuß des Baumes im hohen Gras!!
Auf sie hat es die Hyäne abgesehen und sie will die Leoparin beschützen!
Im Rudel sind die Hyänen einem Leoparden weit überlegen, selbst wenn sie nur zu zweit wären!
Aber im 1gegen 1?

Da ist er: einer der 2 Kleinen Leos!

Da ist er: einer der 2 Kleinen Leos!

Die Hyäne legt sich tatsächlich im hohen Gras auf Lauer!

Die Hyäne legt sich tatsächlich im hohen Gras auf Lauer!

Die Hyäne kommt immer näher, doch auch die Leopardin geht jetzt schnellen Schrittes auf den Angreifer zu!
Es wird richtig, richtig spannend!
Dann bleiben beide stehen und blicken sich in Augen!
Die Leopardin nimmt Kampfhaltung ein und.....die Hyäne trottet einfach davon!
Sie hat gemerkt, dass sie alleine keine Chance gegen einen Leoparden hat---zum Glück ist den Kleinen nichts passiert!
Als wir, weil es schon spät und dunkel geworden ist, zurück zur Lodge fahren, treffen wir noch auf sehr viele Hyänen!
Vielleicht der Rest des Rudels???-Hoffentlich passiert den Leos in der Nacht nichts...(ist aber auch sehr wahrscheinlich, da es für die Hyänen deutlich leichtere Beute als einen Jung-Leoparde gibt!)
Nachts ist in unserem Camp (wir zelten in der Serengeti uneingezäunt mitten im Park) dann die Hölle los!
Auf Grund der Geräuschen sind Büffel, Hippos, Paviane, Elefanten, Zebras, Löwen und Hyänen einwandfrei in der nächsten Nähe unseres Camps zu identifizieren!!!!
2 Mitreisende unserer Reisegruppe müssen nachts aufs Klo und treffen tatsächlich auf dem Weg dorthin einen Büffel, eine Hyäne und 2 Stachelschweine: zum Glück ist da nichts passiert!!!

Mit reinem Blickkontakt hat der Leopard die Hyäne vertrieben

Mit reinem Blickkontakt hat der Leopard die Hyäne vertrieben

13.Tag: Endlich---das schnellste Landsäugetier der Welt

Schon früh morgens brechen wir zu unserer Vormittagspirsch in den Park auf!
Sehr bald sehen wir einen Elefanten, der sich sein Frühstück von einem Baum holt, genauso wie ein paar Büffel und ein Rudel Löwen.
Als wir an einem Ranger-Point vorbei kommen, sehen wir ein paar Impalas die im von den Ranger hergerichteten Fußballfeld grasen: ein schönes Bild.
Im Anschluss sehen wir wieder Hyänen, Schakale, Giraffen und Zebras vor wunderbarer Kulisse.
Plötzlich sehen wir in der Ferne auf einer weiten Ebene eine undefinierbare Gestalt sitzen!
Vielleicht war es ein Gepard vielleicht aber auch nicht!
Als wir off-road in seine Richtung fahren, ist er auf jeden Fall bereits verschwunden-wieder nichts mit unserem Geparden!

Dann aber, gegen Ende der Vormittagspirsch waren sie plötzlich da: 3 Gepardenbrüder!!!
Sie liegen recht nahe an der Straße unter einem Baum und machen Mittagspause.
Einer von ihnen schaut immer mal wieder zu den riesigen Thompson-Herden hinüber die in nächster Nähe zu den 3 Geparden grasen!
Aber es passiert nichts, die Brüder sind nicht in Jagdlaune.
Plötzlich kommen dann wie gestern bei den Leoparden, Hyänen angetrottet!
Aber heute liegt kein Kampf in der Luft, zwar sehen sich die Hyänen und Geparden, aber die ersten sind nur auf dem Durchmarsch.

Wir fahren kurz weiter, denn nur ein paar Meter weiter liegen 3 Löwen, ein Männchen und 2 Weibchen, unter einem Busch.
Als wir zu den Geparden zurückkommen, sind auch die Hyänen gerade wieder auf dem Rückweg und laufen vielleicht 3m an den Geparden vorbei; schnuppern sogar kurz an sie heran!

Hyäne ganz nah bei den liegenden cheetahs

Hyäne ganz nah bei den liegenden cheetahs

Gleich im Anschluss sehen wir eine große Elefantenherde genauso wie Hippos und einen Savannenadler.

Um ca. 16:00 Uhr geht es dann wieder los.
Die Geparden sind auf jeden Fall abgezogen, denn an ihrem Platz liegen sie nicht mehr.
Dafür finden wir etwas noch spektakulärereres: 3 Leoparden!
Es sind die Leoparden 5, 6 und 7: ein unglaubliches Glück!
Es ist wieder eine Mutter mit 2 Kleinen, aber diesmal sind die Jungtiere schon deutlich älter.
Auch jetzt klettern sie auf einem Baum herum, auch die Kleinen.
Einer klettert sogar bis hinauf in die Baumkrone, der andere kommt zu seiner Mutter zum Schmusen!
Super süß und es entstehen klasse Bilder, die man nie wieder vergisst.

Biss in die Leberwurst

Biss in die Leberwurst

Leider müssen wir die 3 auch wieder verlassen, doch eilen wir heute von einem Highlight zum nächsten: 15 Löwen!
Ganz nahe an einem Wasserloch liegen sie alle da und ruhen sich aus.
Da kommen auf einmal 2 Thompson-Gazellen zum Wasserloch getrabt, nicht merkend, dass ein paar Löwen nur einige Meter entfernt von ihnen liegen.
Und dann steht einer der Löwen auf und schleicht los!
Wie in der Mara wieder genau vor unserem Wagen vorbei!
Die Gazelle bemerkt gar nichts und trabt langsam vor dem Löwen her und dieser geht plötzlich in Lauerstellung!
Aber nun passiert etwas absolut außergewöhnliches!

Auf der Jagd

Auf der Jagd

Baby-cheetahs!!!!
Auf einmal kommen links neben uns 2 kleine Geparden angerannt, gejagt von einem der anderen Löwen!
Sie sind schneller als er, aber rennen dem ersten Löwen mitten in seine Jagd hinein!
Die Thompson-Gazellen werden dadurch verjagt und der Löwe komplett verwirrt!
Die Geparden weichen ihm aus und rennen davon!
Der Löwe ist völlig perplex: 2 Baby-cheetahs zerstören ihm die Jagd!
Weiter rechts, nahe der Stelle an der die anderen Löwen liegen, sehen wir noch kurz wie die Mutter und ein 3. kleiner Gepard einem weiteren Löwen entkommen!!
Dann schließt sich die kleine Familie wieder zusammen und düst zusammen ab!!!!
Ein unglaubliches Erlebnis!!!
Als wir zurück fahren, bekommen wir noch einmal die Mutter mit ihren 3 Jungs zu sehen wie sie gerade einen Fluss überqueren wollen.
Leider sind die Lichtverhältnisse schon recht schlecht, außerdem sind sie recht weit weg, weshalb keine guten Fotos entstehen.
Auf dem Rückweg laufen uns wieder einige Hyänen über den Weg, dann kommen wir im Camp an.
Obwohl es "nur" ein einfacher Campingplatz in der Serengeti ist, bekommen wir hier mit das beste Essen auf der ganzen Reise, was an unserem super Koch liegt den wir hier und am Ngorongoro Crater nur für uns haben!
Hier nochmal ein Extralob für ihn!

2 der 3 Gepardenbabys

2 der 3 Gepardenbabys

© Luca Klein, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Afrika, wir kommen wieder": das waren die letzten Worte meines Reiseberichts über unsere Boswana-Rundreise an Pfingsten 2014. Und da sind wir wieder, gerade zurück aus Kenia und Tansania, voll gepackt mit Erlebnissen einer Safari mit sehr viel Glück...
Details:
Aufbruch: 03.08.2015
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 23.08.2015
Reiseziele: Kenia
Tansania
Der Autor
 
Luca Klein berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.