Zwei Wochen Oregon und Nordkalifornien
Auf dieser Reise erlebte ich zwei ganz intensive Wochen in Oregon und Nordkalifornien. Vor allem beeindruckte mich die Schönheit der Natur sehr. Es gibt in Oregon von zauberhaften Schneebergen, verträumten Bergseen über uralte Wälder fast alles inkl.malerischer Meeresküste - ein Paradies für Liebhaber der Natur, und solche, die von grossen Menschenmassen Erholung brauchen.
Pacific Crest Trail und Mount Shasta
25.9.05 - 11.00 Uhr: ich sitze in der Lufthansa-Maschine von Zürich nach Frankfurt, Sitz 27E. Das Flugzeug ist ausgebucht, aus diesem Grund sollen keine Gepäckstücke in die Kabine mitgenommen werden. Es sind fast alles Amerikaner. Habe mit einer Mitreisenden geplaudert, sie fliegt nach Montreal. Mein Mann begleitete mich zum Bahnhof und trug mein Gepäck, das war sehr lieb.
Um 13.00 Uhr hab ich es geschafft - ich bin im Airbus A340-300, der um 13.45 von Frankfurt nach Portland, Oregon, fliegt. Die Ankunft der Maschine von Zürich nach Frankfurt war verspätet, vor allem mussten wir sehr lange warten auf: a) den Bus und b) das Aussteigen aus dem Bus und c) die Sicherheitskontrolle und d) an einem Zusatz-Schalter, wo die Boardingpässe nochmals kontrolliert wurden. Diese letzte Kontrolle war die schlimmste. Ich bekam ganz weiche Knie und dachte, ich würde den Flug nach Portland verpassen, weil ich nur 45 Min. Umsteigezeit hatte und weil sich die Schlange vor diesem Kontrollschalter fast nicht bewegte. Endlich kam ich doch an die Reihe und konnte ins Flugzeug einsteigen. Der Flug führte über Schottland und die Nordsee.
18.30 Uhr: Wir müssen noch genau 5 Stunden fliegen - sind inzwischen irgendwo weit nördlich über der Baffin Bay, 34'000 feet hoch, Aussentemperatur minus 70 F (oder minus 58 C). Die Sitze sind sehr eng, ich sitze eingeklemmt zwischen einem über 100 kg-Ameri-kaner und einem Pärchen aus der Schweiz. Die verbleibende Flugstrecke erscheint am Monitor, die Höhe in m : 10'363. Das Schlimme ist, dass ich mich kaum bewegen kann. Als der 100 kg-Mann aufs Klo ging, konnte ich wenigstens meine Beine strecken und endlich auch mal aufstehen. Der Flug ist sehr ruhig, aber in der Air France nach Mali hat es mir besser gefallen. Dort hatte es an jeder Sitzlehne einen Screen (Bildschirm), hier hat es nur einige vorne in der Mitte. Wir fliegen weit über den karibischen Wirbelstürmen weg.
Um 10.30 nach Schweizer Zeit : Wir sind bald in Portland, es dauert noch ca. 1 Stunde. Ich freue mich sehr aufs Aussteigen, alle Knochen sind steif geworden und ich lechze nach Bewegung. Ich frage mich, ob ich in Portland das Gepäck holen und damit durch den Zoll gehen muss oder nicht.
Später: das Umsteigen in Portland und der Weiterflug waren problemlos. Alles war gut angeschrieben und klar. Ich fliege inzwischen weiter mit einer kleinen Propellermaschine von Portland nach Medford. Im Innern der "Embraer EMB-120 Brasilia" sah es aus, als wären eine Art Gartenstühle hingestellt. Die Hostess war resolut und nicht besonders freundlich, aber sie kannte ihren Job gut. Weit unten sah ich den Rogue River dahinfliessen.
Bei der Ankunft ging alles schnell, mein Gepäck war da, und auch meine "Gastgeber", Maja, meine Cousine und ihre Familie standen wartend im Ankunftsbereich des kleinen Flughafens. Wir fahren "nach Hause" - nach Talent. Ein schönes Haus steht in einem verwilderten Zaubergarten, zwei Katzen und zwei Hunde begrüssen uns stürmisch. Ich bekomme ein Zimmer im ersten Stock, welches früher von Sohn S. bewohnt gewesen war.
Zum Abendessen ging's in ein nahes Thai Restaurant. Rolf, der Mann meiner Cousine, hat alle eingeladen. Das Essen war fantastisch. Die Hunde Goli und Sandy sind sehr lieb und anhänglich, vor allem Goli war ständig bei mir. Sandy ist ein älteres Retrieverweibchen, schon über 10 Jahre alt, Goli ein junger männl. Schäferhund.
Um 4 Uhr morgens bin ich erwacht, weil in der Umgebung Hunde bellten. Da es dunkel war und die Türen zu, fand ich das WC nicht und getraute mich nicht, irgendeine Türe zu öffnen (es hätte ja auch ein Schlafzimmer sein können). Also ging ich nicht...mein Mann hat mir ein SMS geschickt.
Eva mit Goli in Talent, OR
Montag, 26.9.2005
Frühstück: Kaffee und Früchtemüesli aus Magerjogurt und Getreideflocken. Ich lerne die anderen Familienmitglieder kennen: zwei Katzen: "Simba" (eine Mischung von Siamese und Kurzhaarkatze mit wunderschönen blauen Augen) und "Mau", genannt das Teufelstier, weil sie im Hause trotz Kastration ihr Revier mit Harn markierte. Seitdem dürfen die zwei Katzen nicht mehr ins Haus! Sie haben den wunderschönen, romantischen Garten, der eingezäunt ist mit Gitternetz, sowie die stets offene Garage, wo sie sich auf alten Lumpen, Holzstücken und Kissen niederlassen können. Morgen fahre ich mit Rolf an einen Ort, wo man den Mount Shasta sehen kann, damit Maja eine wichtige Arbeit fürs Geschäft machen kann. Habe meinen Mann angerufen, aber ich erreichte ihn nicht. Dann sandte ich ihm ein SMS. Um 10.35 rief er mich an und ich habe ihm ein wenig erzählt, was ich bisher erlebt habe. Ich fotografierte den wunderschönen Garten, er ist ein kleines Paradies. Besonders schön ist auch die Terrasse beim Eingang (erhöhter Holzboden, weisses Geländer, weisse Holzstühle und Schaukelstuhl, hängende Pflanzen, Muscheln auf dem Geländer). Es ist kühles Wetter. Leider muss ich entdecken, dass ich das Aufladegerät für mein Handy zu Hause gelassen habe, aber das Aufladegerät für den Akku des Fotoapparats hab ich mitgenommen samt Wechselstecker für die USA.
Aussicht vom Pacific Crest Trail, OR
Wir bleiben heute bis nach dem Mittagessen zu Hause. Nachher machen wir mit den Hunden einen Spaziergang. Rolf sagt, es habe Kolibris im Garten! Ich konnte es zuerst kaum glauben, da ich dachte, Kolibris würden nur in exotischen Ländern vorkommen. Sie haben eine Kolibri-Tränke aufgehängt auf der Terrasse, die Zuckerwasser enthält. Habe darauf einen Kolibri gesehen, wie er daraus trank, aber ich konnte ihn nicht gut fotografieren, da er sich zu schnell bewegte.
Mittagessen zu Hause: Frischer Lachs mit grünen Salaten und Tomaten, dazu ein Vitamingetränk aus "Pomegrenades"! Darauf konnte ich es nicht lassen, im Garten nochmals den Kolibris abzupassen und zu fotografieren - allerdings bewegte er sich ständig, nicht nur den Flügelschlag, sondern auch sonst - schwupps war er weg! Wir fuhren dann mit dem Auto und den zwei Hunden hinten drin (separates Abteil mit einem Gitter getrennt) auf den Mount Ashland, wo wir einen 2 ½ stündigen Spaziergang entlang des "Pacific Crest Trails" machten, ein berühmter Wanderweg, der von Alaska bis Mexiko der Küste entlang führt. Auf dem Weg dorthin standen plötzlich zwei wilde Rehe an der Strasse! Ich habe wie der Blitz aus dem Auto einen Schnappschuss gemacht. Das Foto ist nicht besonders gut geworden, darum füge ich es hier nicht ein. Habe noch andere Rehbilder von wilden Rehen, die ich später zeige. Hier oben sieht man auch von weit den berühmten Mount Shasta mit seiner Schneekuppe, er liegt auf kalifornischem Boden. Auf dem Hinweg machten wir noch einen kurzen Halt in der Bank, wo jeder Besucher gratis Kaffee nehmen darf! Der Spaziergang auf dem Pacific Crest Trail war wunderbar, eine tolle Aussicht bot sich uns und überall Natur pur! Es sollen sich hier auch wilde Bären aufhalten und allerlei andere Tiere. Es sei aber kein Problem, meinte Maja, gefährliche Tiere würden sich uns nicht nähern, sondern sich verstecken, vor allem wegen der beiden grossen Hunde. Der Spaziergang (oder eher die Wanderung) war anstrengend, da ich noch sehr müde von der Reise war, und es stets aufwärts und abwärts quer über die Felder ging. Aber die Aussicht und die fantastische Natur entschädigten für die Mühe! Es war traumhaft schön und zumindest für die Seele und Nerven eine tolle Erholung!
Auf dem Mount Ashland, OR
Nachher besuchten wir ganz schnell ein Restaurant, wo es ausgestopfte Tiere zu bewundern gab, nur, um die Tiere anzugucken. Es hatte einen Luchs, Elche und Hirsche. Ich vernehme, dass "Shasta", "Siskiyou" und "Klamath" (geografische Namen der Gegend) lokale Indianerstämme sind und die geografischen Namen davon abgeleitet. Nach dem "Spaziergang" fahren wir direkt in eine Sporthalle in Talent, der 16-jährige Sohn nimmt dort Tennisstunden, Maja und Rolf trimmen sich hier regelmässig an Fitness Geräten.
Die Wetterprognose ist leider nicht gut, deshalb diskutieren wir, ob wir den geplanten Ausflug mit Rolf morgen verschieben sollen. Da Rolf mit seiner Firma gerade einen Superumsatz gemacht hat, lädt er uns schon wieder zum Abendessen in ein Restaurant ein. Wir essen also in einem Restaurant, wo ich ein "Sirloin"-Steak bekomme mit "Baked Potatoes" und Salaten. Es war fantastisch, aber viel zu viel. Ich muss dringend aufhören, so viel zu essen!
Ein Naturparadies, auf dem Pacific Crest Trail (Mount Ashland, OR)
Dienstag, 27.9.05
Bin sehr früh erwacht und musste mehrmals ins Badzimmer. Die Hunde Goli und. Sandy schlafen im Gang vor den Zimmern. Als ich über sie hinwegstieg, um zum Bad zu gelangen, blieben sie ganz ruhig liegen, klopften aber mit den Schwänzen auf den Teppich. Ich fand das sehr lieb und begrüsste sie im Flüsterton.
Wir essen Frühstück - gesunde Kost - Muesli aus Früchten und fettlosen Getreideflocken und fettarmer Milch, dazu Kaffee. Wir fahren heute zum Mount Shasta in Nordkalifornien, dh. nur Rolf und ich, Maja wird ihre Arbeit für die Firma machen. Die Strasse führt über den Siskiyou Pass auf dem "No. 15"-Highway durch schöne, bergige Landschaften. Orts- und Bergnamen wie Yreka, Trinity-Alps, Mount Shasta River, Weed begegnen mir. Der Mount Shasta sei ein heiliger Berg (ein erloschener Vulkan, 4317 m), daneben steht die "Shastina", seine Schwester und ein kleiner See. Am Fusse unten ist ein "Fish Hatching" (Fisch Aufzuchtstation) und ein Museum im Ort "Mount Shasta" namens "Siskiyou". Beides haben wir besucht und genauer angeschaut. In den Fischbecken sind tausende von Fischen in verschiedenen Lebensstadien von ganz winzig bis riesengross. Sie werden teilweise wieder in die Flüsse ausgesetzt. Im Museum erfahre ich einiges zur Geschichte der Siedler in der Gegend von Mount Shasta. Zu Mittag essen wir in Mount Shasta, ich geniesse einen "Salad Szetchuan" mit Chicken, war sehr gut. Leider trägt der Mount Shasta fast immer einen Hut aus Wolken. Wir fahren bis hinauf an seinen Fuss, wo es nicht mehr weitergeht. Nahebei ist der See namens "Lake Shastina" mit Pelikanen und Hunkers (eine Gänseart), und Bachstelzen und Reihern. Und dann - für einen kurzen Moment, verzieht sich der Wolkenhut, sodass ich den Berg "ohne" fotografieren kann, dh. mit der ganzen Spitze sichtbar.
Auf dem Rückweg fahren wir nach Jacksonville, das in der Nähe von Talent liegt. Es sieht aus wie eine alte "Western-Stadt. Das Siskiyou Museum liegt in Mount Shasta-City. Habe einen kleinen Stein vom Mount Shasta mitgenommen und Postkarten gekauft und verschickt. Zu Hause haben wir alle Fotos auf den Computer geladen und den Fotochip gelöscht, den Akku aufgeladen für die Reise morgen.
Mount Shasta ohne "Hut"
wilde Rehe in Jacksonville, Nachbarort von Talent, OR
Aufbruch: | 25.09.2005 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 09.10.2005 |