KORFU
Korfu
KORFU
Endlich Urlaub. Nur der Sommer lässt auf sich warten. Mit 22 Grad, mehr Wolken als Sonne und vereinzelten Schauern, für die Jahreszeit weiterhin zu kühl, sieht der Wetterbericht nicht gerade einladend aus, zumindest nicht für mich. Schnell suche ich im Internet und finde auch bald ein Angebot auf Korfu, in Kontokalli, nahe der Hauptstadt Kerkyra.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten - zuerst ist im Wagen 22, in dem ich einen Platz reserviert habe, die Klimaanlage defekt und bereits vor Kitzingen steht der ICE, wegen eines defekten Güterzuges, dann verzögert sich der Start des Flugzeugs wegen eines Gewitters - komme ich spät abends im Kontokalli Bay Hotel an und werde dort von einer Flasche Rotwein, die mir gleich, zumindest eine Hälfte, zum Opfer fällt, empfangen. Ich sitze auf dem Balkon, die Luft ist warm und in der Ferne tönt der Klang einer Buzuki und jemand singt dazu. Da schmeckt der Wein.
Am ersten morgen faulenze ich nach dem Frühstück erst ein wenig am Strand. Nachmittags gehe ich dann die wenigen Schritte zur Hauptstraße, wo alle 20 Minuten ein Bus nach Kerkyra fährt.
Kerkyra ist die Hauptstadt Korfus und hat etwa 30000 Einwohner. Geschäftiges Treiben herrscht in den engen Gassen der Stadt. Einheimische und Touristen sitzen in den Straßencafes oder schlendern an kleinen Läden vorbei, die den in allen Urlaubsorten den allgegenwärtigen Souvenirkram anbieten. Die Stadt wird von zwei Burgen, der alten und der neuen überragt.
Beide sind sehenswert und von beiden hat man einen tollen Blick über die Stadt und das blaue Meer.
Nach Spyridon, dem Schutzheiligen der Insel, ist diese Kirche benannt. Noch heute tragen viele männliche Bewohner diesen Namen.
Von Halbpension in griechischen Hotels habe ich nicht gerade Gutes gehört und deshalb extra nur mit Frühstück gebucht. Am Abend mache ich mich auf den Weg, suche in Kontokali ein typisch Griechisches Restaurant und werde auch gleich fündig. Ich komme an einem lauschigen Garten vorbei, eine griechische Life-Band spielt, das sieht doch gut aus. Und da treffe ich ein Paar, was ich im Hotel kennen gelernt habe. Eigentlich haben sie Halbpension, aber es gibt im Hotel nichts, außer Schnitzel mit Kartoffeln oder ähnlich europäische Küche. Hier gibt es Gyros, gegrillte Kalamari und Lamm und der Wirt ist mit dem Uozo nicht sparsam. Das wird für diesen Urlaub mein Stammlokal.
Ich habe den Ausflug nach Albanien gebucht. Nur eine halbe Stunde mit dem Schnellboot trennen Kerkyra von der Albanischen Hafenstadt Sarandë. Jetzt stehe ich vor dem Hotel und es kommt kein Bus. Ich frage an der Rezeption, worauf das freundliche Fräulein sofort in der Agentur anruft und sagt, es kann sein, dass der Bus etwas früher gefahren ist. Das ist doch unmöglich! Also zur Agentur und das Geld zurück verlangen. Das Wetter ist heute eh bewölkt. Aber in der Agentur sagt man, dass das nicht sein kann, ich sei zu spät gewesen, was ich wiederum weiß, dass es nicht so war. Eine halbe Stunde diskutiere ich herum, aber da ist nichts zu machen. Es gibt kein Geld zurück.
"Kann ich den Ausflug tauschen?" frage ich. Ich spiele ohnehin schon die ganze Zeit mit dem Gedanken, die Jeeptour auf den Pontokrator, den hächsten Berg Korfus zu buchen.
"Das geht, das können wir machen." sagt die Reiseangestellte.
Also tausche ich den Ausflug und fahre am Freitag auf den Pontokrator.
Ich gehe in die Stadt, und besorge mir für morgen ein Schiffsticket nach Albanien, das Schnellboot fährt jeden Tag, so fahre ich eben auf eigene Faust. Es fallen sogar ein paar wenige Tropfen Regen, aber als ich mittags bei Gyros und einem Glas Rhetsina in einem Straßenlokal sitze, bricht plötzlich die Sonne durch und vertreibt die Wolken. So ist der Nachmittag gerettet und ich bleibe am Hotelstrand, und esse wieder in meinem Stammlokal zu Abend.
So vergeht die Zeit schnell, am Mittwoch Albanien, (siehe mein Reisebericht unter Albanien) am Donnerstag noch einmal Faulenzen am Meer und heute geht es mit dem Jeep auf den Pontokrator. Wir werden mit dem Bus abgeholt und zu den Garagen gebracht, wo die Jeeps stehen. Dann werden wir in vierer Gruppen, weitgehend nach Nationalität bzw. Sprachen aufgeteilt. Ich sitze mit einem älteren Paar aus Österreich und einem alten Herren aus Israel, der Deutsch spricht in einem Wagen und es kann los gehen.
Langsam nähern wir uns dem Gipfel. Dabei überholen wir eine Gruppe Radfahrer, denen unsere Anwesenheit überhaupt nicht passt. "Schleichts Euch!" ruft es von draußen. Wir ammüsieren uns und die Radler wissen wahrscheinlich gar nicht, dass wir sie verstanden haben.
Wie ein langes Band zieht sich die Straßen den Berg hinauf. Dahinter ist die Meerenge zwischen Korfu und Albanien zu erkennen.
Der Pontokrator ist mit 906m der höchste Berg Korfus und man hat einen schönen Blick über die ganze Insel und über das Meer auf das griechische Festland, nach Albanien und nach Kerkyra, ziemlich mittig ist die Landebahn des Flughafens zu erkennen, die so kurz ist, dass die Piloten eine Sonderausbildung brauchen, um ihn anfliegen zu dürfen.
Der einwöchige Kurzurlaub hat sich gelohnt, der schönen Sonne und der guten Küche wegen, und der Jeepausflug war ein schöner Abschluss und in Anbetracht dessen, dass auch in Deutschland noch Sommer sein kann und ich im September in den Oman fliegen werde, fällt der Heimflug nicht so schwer.
Aufbruch: | Juni 2011 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Juni 2011 |