Her mit dem ganzen Leben!

Reisezeit: April - Dezember 2016  |  von Ape Away

Peking mit dem 72h Visa: Peking

Unser Hostel (LEO Hostel) liegt mitten in den Hutongs. Schwer zu finden ist es eigentlich nur, weil man niemand nach dem Weg fragen kann... Es versteht einfach keiner auch nur einen Brocken Englisch, und es ist auch alles nur in chinesisch angeschrieben.
Nach kurzer Zeit, finden wir trotzdem den Weg in unsere vorübergehende Bleibe. Dort angekommen, schmeißen wir erstmal die Rucksäcke ins Zimmer und gehen auf Erkundungstour durch die nahe Umgebung.

Es ist heiß und stickig. Überall sind Menschenmassen - Willkommen in China!

Die Geräuschkulisse ist geprägt von hupenden Mopeds und rotzenden Menschen. Andauernd spuckt einem irgendwer vor die Füße, sehr gewöhnungsbedürftig für Europäer!
Gefühlt sind wir die einzigen Weissen in der ganzen Stadt. Viele Chinesen bleiben ungeniert vor einem stehen und starren einfach. Manche machen, ohne zu Fragen, einfach Fotos - sind wir etwa die ersten Europäer die sie zu Gesicht bekommen?...

Wir gehen zum Platz des himmlischen Friedens, natürlich nicht ohne davor eine Sicherheitskontrolle zu durchlaufen. Der Platz ist riesig! Alle paar Meter steht ein Soldat, wie in Stein gemeißelt - trotz brütender Hitze verzieht keiner von Ihnen auch nur für eine Sekunde seine Miene. Am anderen Ende des Platzes ist der Eingang zur verbotenen Stadt, leider sind wir aber zu spät dran und kommen nicht mehr hinein...
Also zurück Richtung Hostel.
Was uns auffällt: es gibt zwar wahnsinnig viele Bars & Restaurants - aber so gut wie nirgends kann man draußen sitzen...
Bei einer Art Bäckerei duftet es so wunderbar, dass wir uns entscheiden einfach Mal etwas von dem zu probieren, wo am meisten fehlt. Sieht ein bisschen aus wie braune Zuckerwatte. Ich probiere... Ich kann es nicht anders beschreiben als eine Art Biskuit mit Milchcreme-Füllung, umhüllt von Zuckerwatte. Die Zuckerwatte schmeckt extrem nach Huhn. Sehr sehr eigen...

In der Nähe unseres Hostels finden wir glücklicherweise eine Bar die 3 Tische draußen stehen hat und wir genießen unser erstes Tsing Tao (Bier). Während die Massen an uns vorbei ziehen, lassen wir den Tag gemütlich ausklingen.

Am nächsten Tag steht eine Tour zur chinesischen Mauer am Programm, die wir über unser Hostel gebucht haben. Der Name "Secret Great Wall of China Tour" hält was er verspricht!
Wir sind eine Gruppe von 10 Leuten und außer uns ist wirklich NIEMAND auf der Mauer.
Atemberaubend! Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes - gefühlte 7 Millionen Stufen ebnen den Weg zu einem wunderschönen Ausblick.
Unser Guide erklärt uns, dass es nur 2 Arten gibt, wie ein Chinese sterben kann - beim Bau der chinesischen Mauer (deswegen wird sie von Einheimischen auch oft 'bloody wall' gennant) oder durch einen Mongolen... Er erklärt uns auch, warum so wenige bzw. gar keine Menschen bei diesem wunderschönen Abschnitt der Mauer sind: besagter Abschnitt ist nicht berühmt und daher vollkommen uninteressant für Chinesen. Klingt komisch, ist aber so...
Nachdem wir die Mauer rauf und runter geklettert sind (die einen mehr, die anderen weniger �) gibt es wunderbares, authentisches Essen. Huhn, Schwein, vegetarisch - für jeden ist etwas dabei und es schmeckt wirklich alles ausgezeichnet!
Mit vollem Bauch geht's im Van zurück in die Stadt und ein anstrengender Tag nimmt somit sein Ende.

Am letzten Tag brechen wir nochmals auf zum Platz des himmlischen Friedens und zur verbotenen Stadt. Es ist 10 Uhr vormittags und die Menschenmassen machen den Platz alles andere als 'himmlisch'...

Wie gehabt, kann keiner Auskunft geben, wo denn der Eingang zur verbotenen Stadt ist - es spricht ja niemand Englisch und wir kein Chinesisch! Wir folgen einfach der Masse und kommen so zum Eingang. Unglaublich wieviele Menschen sich hier tummeln... Nach kurzem Anstehen für die Tickets, geht's endlich rein!
Wir sind aufgeregt, denn wir erwarten viel, schließlich kennt man die Bilder ja aus Film und Fernsehen.
Leider ist unser Besuch enttäuschend - dank viel Gedränge & herum Geschubse von tausenden Chinesen gibt es nicht viel zu sehen. Man wird praktisch automatisch weiter geschoben...
In die Paläste kann man nicht wirklich hinein sehen, denn sie sind mit einer Kordel abgesperrt und innen nicht beleuchtet. Vor jeder Kordel sind wieder mal massig viele Chinesen die drängeln, schubsen und ohne Scham Ellbogen einsetzen, sodass man quasi nichts sehen kann, weil man gar nicht in die Nähe der Absperrung kommt. Sehr enttäuschende letzte Stunden in Peking
Am Weg zum Hostel ergattere ich bei einem Strassenstand eine ganze Peking Ente to go - klassisch serviert im Plastiksackerl. Gegessen wird am Gehsteig sitzend und mit den Fingern - so habe ich mir Peking vorgestellt! Die wohl beste Ente meines Lebens - duftend, fein gewürzt, zartes Fleisch und knusprige Haut

Wir düsen los Richtung Flughafen um nach Hongkong weiter zu reisen.

Der Pekinger Flughafen ist sehr gewöhnungsbedürftig... Wie gehabt versteht kein Mensch englisch - nicht einmal die Dame am Service-Desk versteht das Wort "Check-in"!
Schließlich finden wir im Chaos aber unseren Check-in Schalter und machen uns auf den Weg zu unserem Gate.
Wir durchlaufen unzählige Security Checks. Jedes einzelne Mal wird ganz genau geprüft wer Du bist, warum Du hier bist und ob Du auch ganz sicher wieder das Land verlässt. Es wird auch ganz genau geprüft ob Du keine gefährlichen Gegenstände in Deinem Handgepäck mitführst... Und da ist es auch schon passiert - eine böse Massenvernichtungswaffe in Form eines kleinen Feuerzeugs hat sich in unser Handgepäck geschlichen. Was für ein Desaster!!
Aufgrund des bösen, bösen Feuerzeugs nimmt der gewissenhafte Security-Typ unser Handgepäck KOMPLETT auseinander. Jeder noch so kleine Zettel wird haargenau inspiziert. Seit dem Check-in sind mittlerweile gut 1,5 Stunden vergangen und unser Flugzeug droht ohne uns abzuheben...
Wenige Minuten bevor unser Gate schließt ist er dann doch endlich fertig und wir dürfen weiter. Im Eiltempo rennen wir zum Gate und schaffen es gerade noch rechtzeitig - 1 Minute später und man wäre ohne uns geflogen.

Off to Hongkong!

DIE Mauer

DIE Mauer

Verbotene Stadt (an einer Stelle wo wenige Menschen stehen)

Verbotene Stadt (an einer Stelle wo wenige Menschen stehen)

© Ape Away, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Mädels, 2 Rucksäcke, 1 Ziel - eine unvergessliche Reise durch Asien, Australien, Neuseeland & Fiji
Details:
Aufbruch: 20.04.2016
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: Dezember 2016
Reiseziele: China
Hongkong
Philippinen
Der Autor
 
Ape Away berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.