Frankreich - Vogesen 2016 - Teil II

Reisezeit: September 2016  |  von Uschi Agboka

11. Tag - 13. September 2016

Dienstag, 13. September 2016 11. Tag

Le Thillot, Lac Chaume, Campingplatz Municipal, Platz 26
Le Menil / Col du Menil / Vagney / Le Tholy / Col du Bonnefontaine / Tendon / Lepanges sur Vologne / Laval sur Vologne / Bruyères / Brouvelieures / Autrey – Abbaye Notre-Dame d’Autrey / Jardin botanique de Gondremer / Brouvelieures / Col du Haut Jacques / Säulendenkmal - L'hommage à la Résistance / Saint Leonard / Anould / Gerardmer / La Bresse / Cornimont / Col du Menil / Le Menil / Le Thillot
4 ½ Stunden 118 Meilen 190 km

Es hat sich wirklich gut eingespielt. Rolf fährt nach dem Aufstehen zum Baguette holen, während ich das Frühstück vorbereite. Danach sitzen wir noch ein bisschen gemütlich beisammen, Rolf plant die Tagestour, zu der wir gegen 10 Uhr starten.

D 486 Le Menil, Col du Menil, abbiegen auf D 43 bis Vagney, D 23, D 23G/D 23C über den Col de Sapois, 834 m.

Der Col de Sapois ist eine Bergstraße in den Vogesen, verbindet den Ort Sapois und Gerardmer.

Sapois ist eine kleine Gemeinde, 647 Einwohner, im Departement Vosges in der Region Alsace-Champagne-Ardenne-Lorraine.
Zwei Drittel der Gemeinde sind mit Wäldern bedeckt. Das Menaurupttal ist durch eine sehr aufgelockerte Bebauung gekennzeichnet. Aus klimatischen Gründen gibt es im Talbereich keinen nennenswerten Ackerbau, es dominieren stattdessen Wiesen- und Weidegebiete. Neben dem Ortsteil Menaurupt gehört auch Le Haut du Tôt zur Gemeinde, ein 800 Meter hoch gelegener Weiler mit der 1832 erbauten, höchstgelegenen Kirche der Vogesen.

Weiter vorbei am großen See in Gerardmer. Hier ist viel los, viele Menschen auf dem Campingplatz am See und viel Verkehr. D 417 Le Tholy.

D 11 über die Route Col de Bonnefontaine, 677 m. Der Name weist darauf hin, dass das Wasser hier von guter Qualität ist.

Der Col de Bonnefontaine, 677 m, verbindet die Dörfer Tholy und Tendon. Tholy liegt im Tal der Cleurie, einem Nebenfluss der Moselotte. Tendon liegt im Scouet-Tal, einem Seitental von Barba, Nebenfluss des Vologne.

Weiter D 44, über Lepanges sur Vologne, Laval sur Vologne. D 44 Bruyères. D 423, D 424A Brou-velieures, D 50 Autrey.

Autrey ist eine Gemeinde im Departement Vosges, der Region Alsace-Champagne-Ardenne-Lorraine.
Mit 283 Einwohnern gehört Autrey zu den kleinen Gemeinden in den Vogesen.

Der Ort liegt im Tal der Mortagne. Das weithin sichtbare Kloster Notre-Dame von Autrey entstand wie viele andere Klöster im Mittelalter am damaligen Rand der „Wildnis“. An dieser Stelle tritt der Fluss Mortagne aus dem engen Gebirgstal in ein flacheres und für die Landwirtschaft nutzbares Gelände ein.

In Autrey besichtigen wir die Abtei - Abbaye Notre-Dame d’Autrey, mit Kreuzgang und Klosterkirche.

Das Kassenhäuschen ist geschlossen, das Tor ist offen, niemand zu sehen. Wie wir später erfahren, kann man alles (Eintritt 6 Euro) nur von 14 bis 18 Uhr anschauen. Uns stört das nicht. Die Kirche ist geöffnet, so dass wir hinein sehen können und die nahen Gartenanlagen sind auch zu besichtigen.

Auch heute ist es wieder sehr warm. In dem Garten der Abtei schwirren unzählige Schmetterlinge umher, so herrlich anzuschauen.

Nach 12.30 Uhr machen wir uns auf den Heimweg. D 50 bis Brouvelieures. Weiter N 420 über den Col du Haut Jacques, 606 m, mitten durch eine herrliche Waldlandschaft. Der Name des Passes erinnert an die Jakobspilger, die hier im 12. Jh. unterwegs waren.

Ganz in der Nähe erinnert ein Säulendenkmal - L'hommage à la Résistance - aus rosa Sandstein mit einem verzierten Lothringer Kreuz an die Kämpfer der Resistance, die Maquis des Vosges: „La forêt vosgienne à ses résistants.“ Eine Liste mit den Namen aller Toten des Widerstandes für Frankreich hier im Vogesenwald wurde in das Mauerwerk des Denkmals eingesetzt.

Das Wort „Maquis“ bezeichnet die dichten undurchdringlichen Buschwaldgebiete in Süd- und Mittelfrankreich, die von alters her den Banditen und Gesetzlosen Zuflucht boten, später auch den politisch Verfolgten aus den Untergrundbewegungen.

In letzten Jahrhundert wurde der Maquis zur Sammelbezeichnung für die bewaffneten Gruppen der französischen Resistance, die während des II. Weltkrieges gegen die deutschen Besatzer und ihre französischen Helfershelfer kämpften. In der Auvergne, im Limousin, in den Vogesen, wo das Unterholz besonders dicht war, waren die Zellen des Widerstandes besonders zahlreich. Von dort aus bekämpften sie als erste die deutschen Besatzungstruppen Frankreich.

Der Maquis hatte verstärkten Zulauf, als Franzosen für den Arbeitsdienst in Deutschland verpflichtet werden sollten. Wer sich seiner Dienstpflicht entziehen wollte, „verschwand in die Natur“. Ein Problem war der chronische Mangel an Waffen und Ausrüstung: Es war für die Alliierten sehr schwierig, die Untergrundkämpfer zu versorgen, teilweise fehlte dazu auch der politische Wille.

Viele Maquisards schlossen sich einer der Resistance-Gruppen an, manche blieben offenbar auch einfach nur im Untergrund, ohne sich dem militärischen Widerstand anzuschließen. Später war der Maquis eine von mehreren Gruppen der Résistance.

Die Besatzungsmacht Deutschland antwortete mit harten Repressalien: Razzien, Geiselnahmen, Hinrichtungen. Die Resistance überlebte dank der Hilfe der Alliierten, die sie aus der Luft mit Waffen versorgten. Nach der Landung der Alliierten versuchten die zu militärischen Verbänden zusammengeschlossenen Resistancegruppen, die deutschen Nachschubtrupps zu stoppen. Zugleich organisierten sie Aufstände gegen die Besatzer. Es kam zu schweren Gefechten und grausamen Repressalien der Besatzer. Wo die Resistance erfolgreich war, übernahm sie in „Befreiungskomitees“ die öffentliche Gewalt.

Der Maquis spielte eine wichtige Rolle bei der Befreiung Frankreichs.
Nach der Befreiung wurde seine Rolle während der Besatzungszeit durch die Regierung von Charles de Gaulle zwiespältig behandelt. Einerseits war die Widerstandstätigkeit innerhalb Frankreichs die Begründung, warum man sich jetzt als eine Siegermacht fühlte, andererseits wollte de Gaulle die politischen Ansprüche der mehrheitlich eher Linken, vielfach auch kommunistischen Maquisards neutralisieren. Der Maquis wurde so zu einem Mythos, der keine politischen Folgen hatte.

Und weiter geht es, D 415 Saint Leonard, Anould. D 8 Gerbepal. D 417 Gerardmer. D 486 La Bresse, Cornimont, Col du Menil, Le Menil, Le Thillot.

Wir sind um 14.30 Uhr zurück auf dem Campingplatz, nach 118 Meilen = 190 km. Es ist weiter sehr heiß, 32 Grad.

Also erst einmal Relaxen, Schreiben, Duschen.

Zum Abendessen gibt es nochmals Sardinen, Salat, Pfirsiche, Brot, Käse und Wein.

Bei dem herrlichen Wetter sitzen wir lange draußen und genießen die Idylle am See. Es war ein herrlicher Tag.

Bilder auf meiner Facebook Seite:
Uschi & Rolf – Frankreich www.facebook.com/Figline1.Uschi1.Rolf1

Warten auf das Abendessen

Warten auf das Abendessen

Sardinen und Kartoffeln

Sardinen und Kartoffeln

© Uschi Agboka, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch Vogesen Teil II - 11. bis 17. September 2016 Touren durch Elsaß, Lothringen, Champagne, Burgund, Französischer Jura
Details:
Aufbruch: 11.09.2016
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 17.09.2016
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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