Porto - Licht und Schatten...
Rua Santa Caterina
Rua Santa Catarina
Die Rua Santa Catarina wird als beliebteste Einkaufsstrasse bezeichnet. Da wir die ganze Strasse runterlaufen wollten, fuhren wir bis zum Praca Marques de Pombal. In der Mitte dieses Platzes befindet sich ein Denkmal des Stadterneuerers Marques de Pombal.
Wir liefen durch einen kleinen Park, und als wir die Rua Santa Catarina suchten, fiel unser Blick auf eine schöne moderne Kirche, die auch im Inneren ungewöhnlich aussah mit Glasmalereien. Die "Igreja Nossa Senhora da Concecao" mit der Marmorfassade und den zwei riesigen Türmen wurde zwischen 1938-1947 erbaut.
Wir liefen die Santa Catarina herunter "vom falschen Ende", und es wurde uns schnell klar warum. Die kleinen Geschäfte und Pensionen, die teilweise noch vorhanden sind, täuschten nicht darüber hinweg, dass hier vieles verfallen ist - die Wohnungen und Ladenlokale im Parterre standen leer oder die Bausubstanz war zu schlecht, um sie zu renovieren.
Ein kleines "Highlight" an dieser Strasse war dann die im 18. Jahrhundert erbaute Capela das Almas de Santa Catarina. Die Aussenfassade wurde 1929 mit zahlreichen Kacheln verkleidet, die Szenen zeigen Franziskus von Assisi und Santa Catarina.
Da sich vor dieser kleinen Kirche zahlreiche Bettler aufhielten, habe ich darauf verzichtet, die Kirche von aussen zu fotografieren.
Im Inneren überrascht die Kirche mit einem schönen Altar, der Decke und einem grossen Fenster, wo die Sonne noch ein wenig hereinschien.
Im unteren Drittel ist die Rua Santa Catarina dann Fussgängerzone und Flaniermeile - eine andere Welt. Hier befindet sich auch das bekannte Cafè Majestic,
Mercado Balhao
Einen Besuch wert ist auf jeden Fall der Mercado Balhao. In dem neoklassizistischen Gebäude - gebaut von 1914-1917 - wird auf zwei Stockwerken, dem offenen Innenhof und den Galerien, alles angeboten, was man von einem Markt erwartet. An verschiedenen Ständen gab es leckeres Essen, hätten wir doch nur Hunger gehabt...
Das Gebäude steht seit 2006 unter Denkmalschutz.
Auch in der Nähe des Bahnhofs Sao Bento macht sich der Verfall an den Häusern überall bemerkbar.
Für die meisten Touristen ist Porto sicherlich die malerische Stadt am Douro mit dem Flair der halb oder total verfallenen Häuser. Sicherlich sind vor allem um die bekannten Touristenattraktionen inzwischen viele Häuser renoviert worden, meistens wurden daraus Apartmenthäuser. Sehr zur Freude der Touristen, die hier traditonell und (im Inneren) mit allem Komfort wohnen können.
Wir haben mit einigen Leuten aus Porto gesprochen, die uns sagten, dass die Einwohner das aber differenzierter sehen. Das Problem für sie ist, dass sie - schlicht und einfach - kein Geld haben, um ihre Häuser und/oder Wohnungen zu renovieren. Dann kommen Investoren, die das übernehmen - aber dann sind die Häuser/Wohnungen zu teuer für die Leute aus Porto.
Bei Porto fällt mir spontan das Gedicht von Joh. Ludwig Uhland ein "Licht und Schatten muss es geben, soll das Werk vollendet sein..."
Aufbruch: | 07.06.2016 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 12.06.2016 |