Zur Retrospektive eines genialen Künstlers
Dienstag, 2. Oktober - Koenig in Florenz
Heute frühstücken wir deutlich eher, damit wir rechtzeitig nach Florenz starten können.
Wir fahren zum Parkplatz an der Autobahn und fahren vor dort mit der Tram ins Zentrum. Es regnet leicht auf dem Weg zu den Uffizien und wir müssen trotz Vorbestellung rund 1/2 Stunde warten, bis wir hinein können.
Zuerst besuchen wir die großen Galerien mit den Meisterwerken der italienischen Renaissance - natürlich lassen wir uns das nicht entgehen! Für meine Mutter ist es ein erstes Highlight, Botticellis "Geburt der Venus" zu sehen, bei ihren bisherigen Besuchen in Florenz war sie nicht in den Uffizien. Wir sehen auch andere berühmte Werke von Leonardo da Vinci, Raffael und anderen Meistern.
In den Teil der Retrospektive Fritz Koenig in den Uffizien zu kommen, gestaltet sich etwas kompliziert, weil wir dorthin eigentlich gegen den vorgeschriebenen Rundweg gehen müssten, uns das aber immer wieder verwehrt wird. Mit Hilfe einer sehr netten Angestellten, die uns "einfach" noch mal an der Eingangskontrolle vorbei schleust, kommen wir dann doch ans Ziel.
In den historischen Räumen sind vor allem die kleineren Skulpturen, Modelle und Zeichnungen ausgestellt. Der Gegensatz zwischen den Räumlichkeiten und der modernen Kunst ist überaus reizvoll und die Präsentation zeugt von der immensen Wertschätzung für den 2017 verstorbenen Künstler.
Das international bekannteste Werk von Fritz Koenig ist die "Sphere", die bis zum 11. September 2001 auf der Plaza am World Trade Center in New York stand, bei den Anschlägen verschüttet wurde und - arg ramponiert, aber noch stehend - unter dem Schutt der Zwillingstürme gefunden wurde. Heute steht sie im Liberty Park im September 11 Memorial.
Nach dem Mittagessen gehen wir über den Ponte Vecchio zum Palazzo Pitti. Dort trinken wir noch Kaffee, bevor wir in den Giardino di Boboli zum zweiten Teil der Ausstellung gehen. Den Stellenwert der Retrospektive erkennen wir auch daran, dass es einen eigens gedruckten Plan des Gartens mit den Standorten aller Koenig-Skulpturen (und den auch noch in mehreren Sprachen) gibt.
Wie die großen Skulpturen hier präsentiert werden, die Ausblicke auf die Kuppeln und Türme der Stadt, die ganz bewusst ausgewählten Standorte der Kunstwerke und dazu noch das inzwischen wieder schöne Wetter - es ist einfach wunderbar! Diese Ausstellung - die es so noch nie gegeben hat und vermutlich auch nie wieder geben wird - ist ein im wahrsten Sinn des Wortes einmaliges Erlebnis!
Am Arno entlang gehen wir zurück zum Bahnhof und fahren zum Auto. Zum Abendessen reichen uns heute ein paar Trauben, Brezerl und ein bisschen Wurst und Käse.
Aufbruch: | 30.09.2018 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 07.10.2018 |