Zu Fuß durchs Nachbarland

Reisezeit: April 2019  |  von Sylvia Michel

Ein Kurzurlaub mit meinen Kindern im Riesen- und im Jeschkengebirge

Dreiländerfahrt

Umstieg in Jelenia Gora

Umstieg in Jelenia Gora

Kurzurlaub mit dem Euro- Neiße- Ticket

Kurzurlaub mit dem Euro- Neiße- Ticket

… der alte Winter in seiner Strenge,...

… der alte Winter in seiner Strenge,...

Unser nächstes Ziel- Stupanka

Unser nächstes Ziel- Stupanka

Aufstieg und Blick zurück

Aufstieg und Blick zurück

In schattigen Waldstücken gab der Winter noch alles,...

In schattigen Waldstücken gab der Winter noch alles,...

Aufstieg zum Turm

Aufstieg zum Turm

Der schöne alte steinerne Turm Stepanka

Der schöne alte steinerne Turm Stepanka

Blick vom Turm in Richtung Korenov

Blick vom Turm in Richtung Korenov

Die Brücke mit der Lastbegrenzung

Die Brücke mit der Lastbegrenzung

Mein Hotelzimmer

Mein Hotelzimmer

Moderne Dusche

Moderne Dusche

Dreiländertour

Der April ist da und die Natur erwacht.
Parallel dazu erwacht auch unser Verlangen, endlich wieder Rucksack und Wanderschuhe zu schnüren und ein Wochenende mit Wandern und Naturerlebnissen zu verbringen.
Auf geht’s!
Wie immer hat sich mein Schwiegersohn akribisch auf diesen Kurzurlaub vorbereitet; und wie immer erfahren (im wahrsten Sinne des Wortes) wir unsere Anlaufpunkte mit Bus und Bahn.
Start ist am sehr frühen Freitagmorgen in meinem Heimatort. Mit dem ersten Bus des Tages geht es in unsere Kreisstadt zum Bahnhof. Im Bus fallen wir mit unseren Rucksäcken gar nicht auf, denn alle Gymnasiasten, die mit uns mitfahren und zur Schule wollen, sind genau so ausgerüstet wie wir.
Mit dem Zug geht es bis Görlitz. Hier steigen wir um in Richtung Jelenia Gora. Die Umstiegszeit reicht gerade, um uns einen ersten leckeren Morgenkaffee zu besorgen, den wir auf der Weiterfahrt genießen können. In Jelenia Gora nehmen wir den Zug in Richtung Harrachov. Es erwartet uns eine landschaftlich abwechslungsreiche Fahrt in Richtung Riesengebirge.
Wir passieren die Grenze zwischen Polen und Tschechien. Wie einfach doch heute das Reisen ist!Während in der Ebene alles grün ist, sehen wir schon im Vorgebirge vom Zug aus kleine Schneefelder.
Unser Ziel ist der Bahnhof von Korenov. Und hier liegt davon an schattigen Stellen noch reichlich!
Hier beginnt auch unsere erste Wanderung. Auf dem blauen Weg geht es stetig bergan in Richtung Hotel „Lesni Chata“. Schon auf diesem kurzen Abschnitt habe ich es bereut, nicht meine Spikes mitgenommen zu haben. Zwar ist der Schnee an manchen Stellen schon angetaut und dadurch gut griffig, aber es gibt auch Passagen mit spiegelglatten Eisflächen. Am Skihang neben der Chata entdecken wir aber auch hier erste Frühlingsboten- wilde Krokusse. Sie sind schön anzusehen!

Ein bequemer Waldweg führt uns weiter in den Ort Korenov. Die bekannte kleine Kapelle lassen wir rechter Hand liegen und queren die Hauptstraße weiter auf dem blauen Weg. Durch schmucke Eigenheimsiedlungen steigen wir weiter bergan. Beim Blick zurück erkennen wir den Jeschken und andere uns bekannte Gipfel. Der Blick nach vorn zeigt uns unser nächstes Ziel, den Berg Hvezda mit dem Aussichtsturm Stepanka. Ein Blick auf die Uhr sagt uns, dass vor dem Gipfelbesuch eine Mittagspause ganz gut passen würde.
In der Horska Chata ist es angenehm warm, die Bedienung ist nett und es riecht gut. Ein idealer Platz für unsere Mittagspause. Nach dem Essen fragen wir, ob wir die Rucksäcke für den Besuch des Turmes hier lassen können. Natürlich wird das bejaht und wir werden an die Nachbarchata, die Turnovska Chata, verwiesen. Dort sollen wir uns den Schlüssel für den Turm holen. Wir laufen die zweihundert Meter bis dahin und erbitten den Schlüssel. Der nette Wirt der Baude kommt gleich mit uns mit und schließt uns den Turm auf. Der 24 Meter hohe Steinturm ist ein sehr gepflegtes Wahrzeichen der Region mit einem grandiosen Rundumblick. Dafür zahlen wir gerne 10 Kronen Eintritt pro Person. Ein Besuch dort ist zu jeder Jahreszeit empfehlenswert!
Unsere Tour führt uns jetzt auf dem gelben Weg weiter. Wir laufen nicht bis zum Abzweig Na Perlicku, sondern wählen einen Grasweg ohne Wegweiser, der etwa 400 Meter vor diesem Schild links auf eine Wiesenfläche hoch führt. An höchster Stelle sollte man sich auch hier die Zeit für einen Blick zurück nehmen. Es lohnt sich!
Diesen Weg laufen wir immer am Waldrand entlang, rechts neben uns die Skianlagen, bis wir später eine Wiese queren und den Radweg erreichen.

Bei einer kurzen Pause an Ve Dvorku sehen wir dann auch auf der anderen Talseite schon unser heutiges Ziel, den Ort Rokytnice. Doch bis dahin ist es noch ein paar Kilometer.
Ein Stück die Dorfstraße entlang und schon sind wir wieder auf dem grünen Wanderweg, der uns nach Paseky führt. Hier schauen wir uns die Kirche des Heiligen Wenzels (Kostel sv. Vaslava) an und steigen, immer auf dem grünen Wanderweg bleibend, ins Tal hinab.
Über die Budarka, eine endlos erscheinende Allee mit altem Baumbestand erreichen wir an der Papierfabrik die Jizera, halten uns rechts und bleiben auf dem grünen Wanderweg, der uns an einer alten Wassermühle vorbei in ein ganz herrliches Wandergebiet führt. Durch Felsformationen laufen wir immer parallel am Fluß entlang, beobachten Wasseramseln und Bachstelzen und verlassen dDer April ist da und die Natur erwacht.
iesen Weg an der Abzweigung Zadni Blansko in Richtung Dolni Rokytnice an der Brücke über die Jizerka. Die Wiese rechter Hand ist voll von gelben Himmelschlüsseln. Ein schönes Bild!iesen Weg Der April ist da und die Natur erwacht.
an der Abzweigung Zadni Blansko in Richtung Dolni Rokytnice an der Brücke über die Jizerka. Die Wiese rechter Hand ist voll von gelben Himmelschlüsseln. Ein schönes Bild!an der Abzweigung Zadni Blansko in Richtung Dolni Rokytnice an der Brücke über die Jizerka. Die Wiese rechter Hand ist voll von gelben Himmelschlüsseln. Ein schönes Bild!
Wir erleben eine lustige Episode. Die Brücke ist nur auf eine Traglast von 60 Kg ausgelegt. Wir sind aber alle schwerer. Und dazu noch die Rucksäcke.Was tun?
Nur Mut! Über Holzbohlen und Gitterroste laufen wir unter der Straßenbrücke hindurch; unter uns das tosende Gebirgswasser. Gitterroste über Wasser muss man mögen.
Für das letzte Wegstück nutzen wir den Linienbus, der uns von dort bis zum Marktplatz von Rokytnice bringt. Hier im „Hotel Krakonos“ verbringen wir unsere erste Nacht.
Eigentlich gefallen uns kleinere persönlichere Pensionen besser als Hotels. Aber jetzt ist noch Vorsaison und damit die Auswahl begrenzt. Und das Positive vom „Hotel Krakonos“ ist seine zentrale Lage im Ort.
Über den Hinterhof erreichen wir die Rezeption. Der ältere Herr empfängt uns freundlich und wir checken ein. Von außen sieht das Gebäude gar nicht einladend aus. Eine graue Fassade, alte ungeputzte Holzfenster, denen Kitt und Farbe fehlt - aber von innen ist alles schmuck und sauber. Und mit unseren Zimmern sind wir sehr zufrieden. Modernes Möbel, Flachbildschirm, gutes Bettzeug und Toilette und Bad räumlich getrennt in modernem Design. Besonders hervorzuheben ist die hochwertige, ebenerdige Multifunktionsdusche.
Unser Abendessen nehmen wir im gegenüberliegenden Restaurant ROKY , einer Pizzeria
mit gemütlichem Ambiente mit leckerem Essen und interessanten Gästen, ein. Und mit einem Glas Wein lassen wir den Tag ausklingen und gehen relativ früh ins Bett. Der Tag war lang und uns stecken etwa 20 Kilometer Wanderstrecke in den Waden.

© Sylvia Michel, 2019
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 12.04.2019
Dauer: 3 Tage
Heimkehr: 14.04.2019
Reiseziele: Tschechische Republik
Der Autor
 
Sylvia Michel berichtet seit 6 Jahren auf umdiewelt.
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