SLOWAKEI - Die Zipser Burg
Am Abend hatten wir beschloßen, noch eine weitere Nacht im Hotel „Tatra“ in Poprad zu bleiben und uns Tags darauf in aller Ruhe die Zipser Burg anzuschauen.
Die Zipser Burg
Wir, das waren ein guter Freund und ich und wir waren seit einigen Tagen mit dem Auto unterwegs von Ungarn nach Polen. Es war Juli, Sommerferien, kein Zeitdruck, wir hatten keine feste Route geplant. Die grobe Richtung war natürlich vorgegeben, aber wir ließen uns täglich von Landschaften, Orten und Sehenswürdigkeiten inspirieren. Wir bildeten ein gutes Team. Benny war meistens Beifahrer und dirigierte mich an Hand der Landkarte. Navi war verpönt. So hatte es uns in den Nordosten der Slowakei verschlagen. Beide hatten wir noch nie etwas von dieser Burg gehört oder gesehen. Gute Gelegenheit, vor Ort diese Wissenslücke zu schließen.
Die Zipser Burg (Spissky Hrad) liegt etwa 50 Kilometer östlich der Stadt Poprad und gehört zu den umfangreichsten Burgkomplexen Mitteleuropas. Die Ruine, an der fleißig renoviert wurde, thront auf einem 634 m hohen Felskegel. Erste Besiedelungsspuren sind bis in die Jungsteinzeit nachzuweisen. Seit 1993 ist sie auch als Weltkulturerbe anerkannt. Aber genug der Fakten!
Mineralquellen bei Levoca
Es war ein angenehm warmer Sommertag. Die Straße schlängelte sich durch gelbbraune Getreidefelder und bewaldete Hügel. Es herrschte reger Verkehr. Bei Levoca machten wir Halt an einem Rastplatz, an dem einige heiße Mineralquellen aus dem Boden sprudelten. Natürlich nicht zu vergleichen mit den Vorbildern in Island oder im Yellowstone N.P., aber hätten sie gewußt, daß es in der Slowakei solche Naturerscheinungen gibt? Es ist schon erstaunlich, was alles zu entdecken ist, wenn man mit Interesse und Aufmerksamkeit durch die Lande fährt.
Berührende Begegnung
Nach einer guten Stunde Fahrzeit hatten wir dann das Städtchen Spisske Podhradie, unterhalb der Burg gelegen, erreicht. Wir wollten auf dem Parkplatz noch Brotzeit machen, ehe wir hinaufstiegen. Gerade hatten wir die mitgebrachten Salamibrote ausgepackt, als ein ziemlich abgerissener Alter herbeischlurfte und uns schüchtern um die Brote anbettelte. Sowas hatten wir auch noch nicht erlebt. Natürlich gaben wir dem armen Schlucker das Essen. Es machte uns ziemlich betroffen, als wir beobachteten mit welchem Heißhunger er sich darüber hermachte.
Nach diesem Erlebnis spazierten wir schließlich zu dem Gemäuer hinauf. Eine Viertelstunde brauchten wir dazu.
Auf der Burg
Es war inzwischen ganz schön warm geworden. Die Burg – teils renoviert, teils Ruine – war schon sehr imposant und weitläufig und man hatte eine wunderbare Aussicht auf das hügelige Umland. Ein kleines Museum zeigte geschichtsträchtige Fundstücke aus der Burg und einige, wohl unvermeidliche Souveniershops gab es auch. Überraschend zahlreiche Besucher streiften wie wir über die winkligen Burghöfe und durch die Gemäuer
Wir zwängten uns enge Wendeltreppen hinauf und hinab und blickten in abgrundtiefe Brunnenschächte. Nach etwa zwei Stunden Rundgang hatten wir dann genug gesehen.
Bevor wir uns schließlich auf den Rückweg nach Poprad machten, kehrten wir unten im Ort noch in einem kleinen Cafe ein und ließen uns Kaffee und Palatschinken schmecken.
Copyright by: Text und Fotos, Josef Stadler
Aufbruch: | 14.07.2011 |
Dauer: | 1 Tag |
Heimkehr: | 14.07.2011 |