Colorado und Florida 2022

Heute geht es in den Rocky Mountains Nationalpark.
Ken lässt sich viel Zeit zum Aufstehen und Jan drängelt, weil wir nur ein Zeitfenster von 10 bis 12 Uhr haben, um mit unserer - vor Monaten bereits im Internet erworbenen - Permit in den Park zu kommen.
Um 9.30 Uhr ist Ken endlich bereit und wir fahren los. Jan bleibt zu Hause, um gesund zu werden...

Wir brauchen 1,5 Stunden, dann checken wir in der Ponderosa Lodge / Estes Park ein. Sie liegt direkt an einem reißenden Bach und hat sogar einen Kamin im Zimmer. Der Wirt warnt uns, kein Essen im Auto zu lassen, weil hier nachts Bären umherwandern und Autos aufbrechen...

Wir bringen nur kurz unsere Sachen ins Hotel, dann fahren wir zum Nationalpark, wo schon eine Autoschlange wartet. Wir haben Permits für heute und morgen und fahren heute zum Bear Lake, um von dort aus zum Emerald Lake zu wandern.

Mit Glück ergattern wir einen Parkplatz. So voll ist es. Schon am Beginn des Weges erwartet uns Schnee. Der Bear Lake selbst ist klein und überschaubar.

Vom Bear Lake geht es kontinuierlich bergauf.

Der nächste See auf der Route ist der Nymph Lake. Er ist wunderschön. Dahinter wird der Weg steiler und immer mehr Schnee- bzw. Eisplatten gilt es zu überwinden. Gut, dass wir unsere Wanderschuhe an haben und Thomas seinen Wanderstock dabei hat. Ansonsten würden wir die glatten Eisflächen nicht schaffen. Manche Amis sind mit Turnschuhen unterwegs und wir beobachten reihenweise Stürze.

Die Ausblicke sind traumhaft auf die schneebedeckten Berge!
Nach einer sehr schweren Eispassage machen wir Pause und essen unsere Brote.

Dann geht es weiter bergauf über Schnee, Eis und Matsche bis zum Dream Lake. Dieser ist am hinteren Ende sogar noch mit Eis bedeckt.

Am Ende des Lakes fragen wir eine sportliche, junge Amerikanerin, wie weit es noch bis zum Emerald Lake ist und sie rät uns davon ab, weiter zu gehen. Es sei dort alles völlig vereist und das Wetter würde umschlagen. Tatsächlich ist die Sonne verschwunden und es wird windig und kalt. Also drehen wir um. Runter ist es richtig anstrengend und sehr rutschig. Ich lache mich an der schwierigsten Eis-Passage kaputt, weil alle Leute - einer nach dem anderen - ausrutschen und den Abhang runterschliddern.

Zurück am Auto sind wir k.o. und wundern uns, wie viele Menschen noch hoch möchten!

Zurück im Hotel ruhen wir uns aus und fahren dann um 18.00 Uhr zum Safeway und kaufen Wasser. Ich kann das Chlorwasser aus dem Hahn einfach nicht trinken!

Ken fährt mit uns noch zum "Shining"-Hotel Stanley. Es diente Steven King als Inspiration und Vorlage zum gleichlautenden Roman. Ein uriges und kostspieliges Hotel, wo wir einen Kaffee auf der Terrasse mit Blick auf die Berge genießen.

Danach fahren wir in die Stadt in ein Steakhaus, wo wir ein sehr leckeres Abendessen genießen. Anschließend fahren wir zurück ins Hotel. Ich bereite den morgigen Tag vor und Thomas und Ken laden den Tesla auf.

Das war ein toller und anstrengender Tag! So eine schöne Wanderung habe ich noch nie gemacht!