Warum in die Ferne schweifen?

Sonne und Wind- wir radeln geschwind!

Montag, 08.05.2023
Nach einer ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück starten wir 10:00 Uhr zu unserer ersten Radtour. Bei Sonne und 18 Grad, aber einem kräftigen Wind fahren wir zuerst auf dem ausgeschilderten Radweg ins 7 Kilometer entfernte Tangermünde. Dann weiter durch den Ort hindurch und über die Elbbrücke bei starkem Gegenwind in Richtung Fischbeck. Es treten Windböen von bis zu 40km/h auf. Und die Brücke zieht sich. So manches Mal überlegen wir, abzusteigen und zu laufen.
Auf dem (wegen Weidehaltung gerade gesperrten Deich) haben wir ein interessantes Gespräch mit einem Schäfer. Er erzählt uns von seinen Ängsten (Wolf), Sorgen und Problemen seines Berufsstandes. Nach wenigen Kilometern erreichen wir eine historisch sehr bedeutende Stelle- den Deichbruch von Fischbeck beim Hochwasser am 10.Juni 2013. Dieser Durchbruch hatte zur Folge, dass fast der gesamte Elb-Havel- Winkel unter Wasser gesetzt wurde. Darüber wurde unter anderem im mdr und der lokalen Presse berichtet. Heute befinden sich an dieser Stelle ein Gedenkstein und eine Fotodokumentation. Auch 11 Jahre danach bekommt man noch Gänsehaut und ein beklemmendes Gefühl. Aber ich finde es sehr gut, an dieses Unglücks mit diesem Stein zu erinnern.
Schon bald errreichen wir Jerichow. Kurz vor dem Ort sind Deichbaumaßnahmen im Gang, so dass wir auf dem groben Schotter erwas aufpassen müssen. Wir besichtigen die Klosteranlage und sind von der Sauberkeit der Anlage sehr überrascht. Übrigens sieht man die beiden Türme des Klosters kilometerweit in dem hier so flachen Land.. Das Kloster ist der älteste Backsteinbau Norddeutschlands.

Da um 1200 alle Natursteine der Umgebung für den Bau des Domes in Havelberg benötigt wurden, setzten die Baumeister hier das erste Mal Lehm ein. Es wurden Ziegeln gebrannt- und daraus entstand dieser herrliche romanische Sakralbau. An der Tourist- Info kann man übrigens auf die gleiche Art und Weise wie in unserer Pension Räder ausleihen. Finde ich klasse.
Der Klosteranlage angegliedert befindet sich auch das Wirtshaus Klostermahl, ein schöner Backsteinbau mit einer hübschen Sonnenterrasse.. Aber leider ist montags Ruhetag. So fahren wir in den Ort, finden im Restaurant Heinemann ein hübsches Plätzchen zum Draussensitzen und für unsere Mittagspause.
Später geht es an der Deichbaustelle vorbei weiter in Richtung Klietznick. Unterwegs stoppen wir an einem hölzernen Aussichtspunkt direkt am Radweg, der uns einen weiten Blick ins "Bucher Brack" und den "Bölsdorfer Haken" ermöglicht. .Dieser Abschnitt der Tour ist wunderschön, führt durch den Wald, ist windgeschützt und gut ausgebaut.
Mit der Fähre bei Ferchland setzen wir aufs linke Elbufer über und fahren nicht den ausgeschilderten Radweg in Richtung Buch, sondern nehmen von der Fähre kommend gleich rechts den ersten Weg. Ein Träumchen! Rechts der Deich, links die Felder. Der Raps blüht, die Sonne scheint und wir sind ganz allein auf diesem Wegabschnitt. Nach etwa 7 Kilometern sind wir wieder in Buch. Sehen uunterwegs noch eine Schäferin mit ganz jungen Lämmern. Ein schönes Bild!
Nach etwa 30 gefahrenen Kilometern gibts erst mal Kaffee und eine Pause,. Nach dem Abendessen mit Würstchen, Brot und Salat starte ich noch mal zu einer kleinen Tour. Ich beobachte vom Aussichtsturm in Richtung Tangermünde das abendliche Ritual der Wasservögel. Schwäne, Enten, Gänse und ein großer Greifvogel begleiten mich in den Sonnenuntergang. Was für ein schöner Tagesabschluß!
Nach einem Glas Wein beenden wir den Tag.
Und da hab ich doch wirklich heute einen kleinen Sonnenbrand bekommen,....