Winter an der Ostsee

Strandwanderung, die erste

Nach einem Frühstück, das keine Wünsche offen läßt, starten wir 09:45 Uhr zu einer Tour, auf die ich mich schon zu Hause gefreut habe. Unser Ziel ist das Naturschutzgebiet Riedensee, etwa 4 Kilometer westlich von KB. Der Riedensee ist ein Überbleibsel der letzten Eiszeit und entstand als flache Mulde in einer Grundmoräne; er ist ein sogenannter Strandsee. Nur durch einen Strandwall ist er von der Ostsee getrennt und wird bei Sturm überflutet. Die etwa 90 Hektar große Fläche ist heute Naturschutzgebiet. Der See kann auf einem Rundweg umwandert werden. Es gibt zwei Aussichtspunkte, die herrliche Ausblicke über das Areal ermöglichen und zur Vogelbeobachtung einladen. Für mich ein Refugium, dass mich sehr beeindruckt hat.
Nach einer kurzen Rast entscheiden wir uns, direkt an der Küste weiter zu wandern. Mit dem Linienbus 104 kann man nach etwa 7 Kilometern von Bastorf aus zurück fahren. Oder man wandert bis Rerik und nutzt die gleiche Buslinie für die Heimfahrt. Erst mal weiter,...
Das Wetter ist gut, wir haben Freude am Laufen und so entscheiden wir uns, bis nach Rerik zu gehen. Fast menschenleer, Steine sammelnd, die Luft genießend, einfach schön. Nach dem Rastplatz am Parkplatz beginnt ein Stück Steilküste, bei Meschendorf müssen wir kurz den direkten Weg am Wasser verlassen und ein Stück Steil- /Steinküste umwandern. Hier schlägt jetzt auch das Wetter etwas um und es bewölkt sich. Aber schon bald sehen wir unser Ziel, die Seebrücke in Rerik. Schnell sind wir am Ziel. Die Seebrücke ist leider geschlossen und kann nicht begangen werden. Auffallend sind rechts und links der Brücke Dünenabsperrungen von mehreren hundert Metern. Wir haben uns ein kräftiges Mittagessen verdient und finden es im "Bistro Lene". Eingepackt in warme Decken und windgeschützt im Strandkorb nehmen wir unser Mal ein. Auch heute darf ein Sandsornsaft mit Rum nicht fehlen. Meine Begleiterin ißt Fischsuppe und Palatschinken, ich Bratkartoffeln mit grünen Heringen. Ein kleiner Rundgang durch den Ort am Salzhaff und dann gehts auch schon mit dem Bus zurück. Die Haltestelle am Haffanleger irritiert uns zwar etwas, weil sie nicht unserem ausgedruckten Fahrplan entspricht, aber alles klärt sich auf. Pünklich 15:57 Uhr steigen wir ein. Die 104 ist eine gute Touristenlinie, die unter anderem den Leuchtturm, den Campingplatz, das Kurheim u. m. anfährt.
Durchgefroren nutzen wir Sauna und Pool, sichten Fotos und schreiben Tagebuch. Danach gehts heute zum Abendessen in den Irish Pub No. One, direkt bei uns im Hotel. Und was liegt in einem irischen Pub näher als Guinnes- Bier, Gin Tonic und Fish & Chips?
22:30 Uhr falle ich glücklich und müde ins Bett.