Grand Canyon und Kalifornien

Die Fahrt dahin

Dann verschwand ich aus der Wüstenmetropole Richtung Grand Canyon. Ich wollte einfach nochmal dieses einzigartige Naturwunder bestaunen.
Aber diesmal näherte ich ihn mir aus nördlicher Richtung. Ich fuhr die Interstate 15, den Las Vegas Fwy, an Nellis Air Force Base vorbei.

Die Strecke ist landschaftlich sehr beeindruckend, links und rechts felsige Berge, mal enger an der Strecke, mal mehr Wüstencharakter.

Moapa Indian Reservation durchquerend erreicht man mal wieder eine typische Wüstenstadt, Mesquite, gelegen im Tal des Virgin River, ein Nebenfluss des Colorado River.

Den Lake Mead, Colorado River nach Durchfluss des gesamten Grand Canyon angestaut vom Hoover Damm, umfuhr ich in einen grossen Bogen.

Hinter Mesquite verlässt man Nevada und durchquert kurz Arizona, aber die Route hat es in sich.
Der Highway heisst jetzt Veterans Memorial Hwy und ist mit getrennten Fahrspuren ausgestattet. Nebenan der Virgin River.
Nun geht es ganz eng durch die Berge.

Bedauerlich bleibt selbst heute noch die Tatsache, dass ich keine Bilder machen konnte. Es gab keine Haltemöglichkeiten.
Und der Hwy.15 ist gut befahren, viele Trucks.
Virgin River Gorge, Virgin River Canyon, die Beaver Dam Mountains Wilderness, egal.
Das war mindestens eine meiner besten Bergtouren, auch wenn man schnell durch fuhr.

State Parks gibt es noch jede Menge dort, auch in Utah. Etwas nördlich liegt der Zion-Nationalpark.
Utah durchfährt man nun in einen grossen Bogen, um wieder in Arizona einzutauchen.

Die Schönheit der Landschaft ist so gross, dass man sagen muss, es ist zu bereuen dass ich kein Schöngeist bin.

Aber man sah nur das Ziel vor Augen, der North Rim des Grand Canyon, das Highlight stand also noch bevor. Ich musste fahren.
Und an diesem Tag fuhr ich 405 Meilen.

Ich fuhr durch Kaibab Indian Reservation, wieder ein Indianerreservat, hinter Fredonia Landschaft wie aus dem Bilderbuch.

Um danach die Waldgegend, Kaibab National Forest, zu erreichen.
Hier beträgt die Höhe schon mal 2000 m.
Bei Jacob Lake Inn, mit Visitor Center, beginnt der
Grand Canyon Hwy 67, er ist im Winter geschlossen.
Unterwegs auf dem Kaibab Plateau ging es bis 2700 m hoch, meine höchste Fahrt mit dem Auto.

Grand Canyon North Rim

Als ich ankam an der Grand Canyon Lodge, lag seitlich an der Strasse noch Schnee. Es war Mai.

Man wird von der Canyon Lodge, mit Visitor Center, die wie ein Adlernest direkt am Hang gelegen ist empfangen.

Anschliessend machte ich die Wanderung auf dem Felskamm zum Bright Angel Point.

Die Farben sind am North Rim kontrastreicher, die Sonneneinstrahlung ist eine andere. Himmel blau, Felsen dunkler mit dunkelgrüner Bewachsung, es war Nachmittag.

Grössere Wanderungen auch Mule Trips gibt es, 1700 m hinunter zum Colorado River.

Der Grand Canyon, 450 km lang, wurde in Millionen von Jahren durch den Colorado River geschaffen.
Am North Rim kann man die Five Rock Layers gut sehen, auf der gegenüberliegenden Klippe.

Die 250 bis 300 Millionen Jahre alten obersten Gesteinsschichten des Grand Canyon.

Geblieben ist der Gesamteindruck des Grand Canyon, dieses mal aus einer anderen Perspektive, vom North Rim aus.

Man blickt Richtung Süden, wo sich 10 Meilen weiter der South Rim befindet.
Allerdings den Colorado River sieht man nicht.
Er ist zu weit weg.
Dafür die Felsformationen in voller Schönheit.

Ein Geheimtip ist noch eine Stichstrasse vom Grand Canyon Hwy 67 ins östlich gelegene Walhalla Plateau, die Capa Royal Road, zu verschiedenen Aussichtspunkten bis Cape Royal.

Aber ich machte mich auf den Weg in die Unterkunft, die ich noch gar nicht hatte.
Den Grand Canyon Hwy 67 wieder hoch bis Jacob Lake Inn, um danach den Hwy 89 A bis Page zu nehmen.
Sehr schöne Landschaft, viele rote Felsen, wie im Indianerfilm.
Dann fuhr ich über die Navajo Bridge, welche ich 4 Jahre vorher schon mal besucht hatte.
145 Meter über den Colorado River am Marble Canyon. Um in Page, im Motel, diesen intensivsten Tag in meinen Leben zu beenden.

Höhenangaben

North Rim 2500 m
South Rim 2200 m
Colorado River 750 m