In 188 Tagen um die Welt...

Reisezeit: Januar - Juli 2006  |  von Daniela Blobel

24.02.06: Sydney: 29.04.06: See ya, Sydney!

Hola Ihr Lieben!

So, hier kommt nun mein letzter Bericht zum Abschied aus Sydney....
Am Sonntag (30.04.06) geht's naemlich endlich weiter. Ich bin zwar froh, dass wir nun weiterreisen koennen, aber irgendwie finde ich es auch schade, denn ich hab mich mittlerweile richtig an die Stadt gewoehnt und ich hab mich hier total wohl gefuehlt.

Es war eine schoene Zeit, mal ganz alleine in Sydney zu wohnen, die Stadt alleine zu erkunden und sich hier einzuleben und neue Leute kennenzulernen.
Ich war mal wieder ueberrascht, wie schnell man sich an neue Dinge gewoehnt. Irgendwann kann man den Leuten Wege beschreiben, wenn man danach gefragt wird und fuehlt sich nicht mehr wie ein Tourist. Aber Sydney ist halt auch nur ein Dorf. Man bekommt seine Lieblingsorte und weiss, wann was wo los ist oder auch nicht und trifft sogar irgendwann bekannte Leute mitten in der Stadt.

Die 2 Monate gingen nun auch relativ schnell um. Gestern war mein letzter Arbeitstag und morgen geht es nun weiter die Ostkueste hoch, dem Sommer hinterher, Richtung Cairns. Hier in Sydney ist es naemlich die letzten Tage richtig regnerisch und definitiv zu kuehl geworden!
Wir haben nun ca. 3.000 km vor uns und 2,5 Monate Zeit, um in Cairns anzukommen. Wir koennen's kaum erwarten endlich loszufahren.
Heute muss ich meinen Schrank in meinem Zimmer wieder auspacken und wir koennen uns nun im Van einrichten. Gardinen sind gewaschen und die Bettwaesche ist auch frisch ...Und dann muss ich mich auch noch von meinen beiden Englaendern trennen. Ohne die beiden waeren die Abende manchmal schon sehr lang geworden und ein naechster gemeinsamer Trip wurde zumindest schonmal angesprochen : ) So wie es aussieht, wollen die beiden allerdings versuchen, die naechsten Jahre erstmal hier zu bleiben.

Obwohl es zuerst geplant war, dass ich alleine die Ostkueste hochreise, bin ich nun froh, mit Svenja weiterreisen zu koennen und da wir nun mit dem Auto mobil sind, steht uns alles offen...

Morgen fahren wir los und ehrlich gesagt haben wir noch keinen Plan, wo wir ueberhaupt hin wollen... Aber wir sind auch bisher ganz gut ohne Plan "angekommen"
Erstmal geht es Richtung Newcastle...

Was gibt's zum Abschied noch ueber Sydney zu sagen?

Also erstmal muss man sagen, dass die Leute wirklich groesstenteils sehr freundlich sind. Egal wie stressig es ist, ob am Telefon, an der Kasse oder sonstwo, erstmal kommt ein "how are you doing?" (na ja, das ist nicht typisch Sydney, sondern typisch Australien!) Nett ist es wenn man dann antwortet. Man braucht aber nicht ausfuehrlich erzaehlen, wie gut oder schlecht es einem geht oder was fuer Wehwehchen man denn heute hat, sondern ein "good" reicht schon. Und dann kommt man erst zur Sache. Sollten sich manche Leute/Laender doch mal zu Herzen nehmen!

Ueberall in der Stadt gibt es Parks, in denen die Leute in Scharen auf den Wiesen sitzen oder sich einfach zum Schlafen hinlegen. Ausserdem gibt es sehr viele oeffentliche BBQs in den Park, die meistens sogar sauber sind.

Dann habe ich bemerkt, dass Sydney wohl die sportlichste Stadt ist, die ich jemals gesehen habe.
Die Joggen hier, wie die wilden...Aber am lustigsten ist ja, dass man viele Damen morgens auf dem Weg zur Arbeit in Kostuemchen (hier geht man sehr schick zur Arbeit!) sieht und dazu passenderweise Joggingschuhe und weisse Tennissocken. Das sieht so lustig aus. Und ihre 10cm Highheels kucken aus der Tasche heraus. Und man entdeckt auch immer wieder diese kleinen Sportlergruppen. Man erkennt sie ganz gut an den einheitlichen T-Shirts und den Wasserflaschen, wenn sie wie die Ameisen hintereinander laufen und dann auf einer Wiese mit ihren personal Trainern Seilchen springen oder boxen.

Auf meinem Weg zur Arbeit kam mir immer eine Frau entgegen in Shorts, Joggingschuhen, Ipod und sieht aus, wie nach einem 10km-Lauf. Sie hat aber jeden Morgen ihre Arbeitsklamotten auf einem Buegel in der Hand und geht wohl bei der Arbeit erstmal duschen. Auch einige meiner Kollegen gehen zwischendurch mal eben joggen und springen dann unter unsere hauseigene Dusche.

Dann ist es auch jeden morgen ein Erlebnins die Ampel zu ueberqueren. Erstmal muss man ca. 5 Minuten warten, bis es gruen wird (wenn nicht alle vorher schon ueber rot gelaufen sind). Das Ampelsystem hier kann einen wirklich verrueckt machen. Im Stadtzentrum hat man mehrere grosse Kreuzungen, auf denen alle Fussgaengerampeln gleichzeitig gruen werden und mal eben der ganze Verkehr gestoppt wird, so dass nur noch ein Haufen Menschen kreuz und quer ueber die riesige Kreuzung laeuft. Danach darf man dann erstmal wieder 5 Minuten warten. Und wenn man die eine endlich geschafft hat springt gerade die andere auf rot und man darf wieder 5 Minuten warten.

Sehr kompliziert war ja am Anfang auch, dass hier alles andersherum ist. Ich laufe mittlerweile nicht mehr auf der falschen Seite auf dem Buergersteig, aber sogar dort sollte man sich links halten, wenn man nicht einem Schwarm von Menschen ausweichen moechte. Auch auf den Rolltreppen gilt "links stehen, rechts gehen", damit man nicht den ganzen Verkehr aufhaelt. Und auch die Tuerschloesser muss man in die andere Richtung drehen.

Und dann ist Sydney wohl auch noch die Stadt mit dem geringsten Anteil an australischen Einwohnern. Hier laufen fast nur Asiaten rum! Wenn man denkt, man haette einen Australier getroffen, stellt sich heraus, dass er Englaender ist.

Ausserdem:
Wenn man aus dem Bus aussteigt bedankt man sich beim Fahrer

Wenn man an einer Bushaltestelle steht und ein Bus kommt, muss man dem Busfahrer winken, damit er anhaelt, denn sonst faehrt er weiter. Nur demonstrativ an der Bushaltestelle stehen zaehlt naemlich nicht!

Man findet ueberall Toiletten inkl. Klopapier! Nicht sehr spektakulaer und auch nicht typisch Sydney, aber es faellt auf. Ich erinnere mich auch immernoch an einen einsamen Strand in Neuseeland: Weit und breit kein Mensch und es gab dort wirklich ein Klo und seehr schoen: auch Klopapier!

Es wird nirgends geraucht, ausser draussen auf der Strasse. Sehr angenehm, wenn man nach ein paar Stunden aus einem Pub oder Club kommt und riecht, wie frisch geduscht!

So, das war's von mir aus Sydney. Ich bin mir aber sicher, dass das nicht mein letzter Besuch war!

Cheers
Daniela : )

PS: Da nun auch der Luxus des freien Internets vorbei ist und ich nicht weiss, wo wir die naechsten Tage und Wochen landen werden, weiss ich auch nicht, wie es dort mit Internetcafes oder Handynetz aussieht. Werde aber bald wieder was von mir hoeren lassen!!!

© Daniela Blobel, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Herzlich Willkommen und hereinspaziert zu einer kleinen Reise ans andere Ende der Welt....eine lange Reise, fremde Länder, ein Praktikum, Jobs und jede Menge Spaß, Erfahrungen,...
Details:
Aufbruch: 24.01.2006
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 31.07.2006
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Fidschi
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Daniela Blobel berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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