Travel&Works Reise Neuseeland
"Wohnort" Ohakune
20.05.2006 - 01.08.2006
Heute ist der 09.06.2006 und es wird Zeit das ich mal wieder schreibe. Die Wochen laufen eigentlich immer gleich ab. Von Montag bis Freitag Arbeit im Packhouse, oft auch Sonntag. Die freie Zeit nutze ich fuer Jobsuche, relaxen im Hostel und kuerzere Auspfluege in der naeheren Umgebung. Ohakune ist ein kleines verschlafenes Staedtchen. Ueberall wird gemalert und geputzt, denn die Skisaison startet am 16. Juni. Da soll sich hier alles wandeln und aus dem ruhigen Staedtchen wird ne Partyzone, aehnlich wie in Oesterreich. Am ersten Wochenende unternehme ich eine Ausfahrt zum Wanganui River und anschliessend gehts noch auf die Suche nach weiteren Drehorten vom Herr-der-Ringe Film in der Naehe von Ohakune. Im Hostel lerne ich Hillary aus Hamilton und Guy aus Auckland kennen. Mit beiden entwickelt sich ne Freundschaft und wir unternehmen gelegentlich was zusammen. Beide sind auch sehr hilfsbereit als ich eine sehr schlechte Nachricht von zu Hause bekomme. Meine Grossvater ist verstorben und das wirft mich fuer kurze Zeit voellig aus der Bahn. Ich organisiere die Rueckreise nach Deutschland und waere eigentlich am 06.Juni wieder zurueck in Deutschland. Nach einem laengerem Gespraech mit meiner Grossmutter und meinen Eltern, bleibe ich hier. Es ist eine schwere Zeit in der dich immer wieder an zu Hause denke und dankbar ueber jede Mail von zu Hause und jede Ablenkung hier bin. Zum Glueck ist die Arbeit koerperlich sehr anstrengend. so das ich Nachts gut schlafen kann. Ich denke ich muss da nichts weiter dazu schreiben. Ich bin meinem Opa sehr dankbar, denn er hat mit dazu beigetragen das ich eine schoene Kindheit hatte. So geht die Reise weiter und ich werde versuchen weiter in Ohakune zu bleiben, allerdings mit anderen Jobs. Auch kann ich hier wichtige Dinge wie Registration und Warant of Fitness fuers Auto erledigen. Leiter stellt sich bei der TUEV-Pruefung heraus das mein Auto einige Reperaturen noetig hat um eine neue Plakette zu erhalten. So bringe ich es in die Werkstatt und nach einer halben Woche erhalte ich es gegen Zahlung von "nur" 1000 Dollar (gut zweieinhalb Wochen harte Arbeit) fertig zurueck. Nun bin ich voellig pleite und ich denke mit Grauen an die naechsten Wochen im Packhouse. Doch an diesem Tag geschied ein "Wunder". Ich bekomme einen Anruf vom Mt.Ruapehu Skigebiet. Man haette mich letzte Woche im Pub gesehen und wollte mal fragen ob ich einen "genialen" Job suche. Also schnell zur Office gefahren um mich persoenlich noch mal zu melden und siehe da wenig spaeter habe ich einen Arbeitsvertrag als Lift Operator in der Tasche. Dieser geht vom 26.06. bis voraussichtlich 08.10.2006 und beinhaltet die Besucherbetreuung am Lift sowie die Gewaehrleistung der Funktionsweise der Lifte. So arbeite ich bis dahin weiter im Packhouse. Im Hostel lerne ich unzaehlige von Leuten kennen welche alle im Skigebiet arbeiten werden. Mit Mark aus Simbabwe gehe ich auf Wohnungsuche, denn mehr als 3 Monate in einem Hostel zu leben ist doch etwas bescheiden. Wir finden ein sehr schoenes Haus fuer 12 Personen. Es ist sehr gross, mit Doppel- und Dreibettzimmern, einer grossen Kueche sowie einem Wohnzimmer mit Kamin. Zudem ist es noch billiger als im Hostel. Die Leute fuers Haus werben wir uns dann im Hostel an. So gehe ich sicher das es gute Leute sind. So setzt sich das Haus dann aus Camila, Sophia und Oscar aus Chile, Emer und Helena aus Irland, Blake aus Australien, Anna, Lucas und Keila aus Neuseeland, Kirk aus Kanada, Mark aus Simbabwe sowie einem Deutschem (mir) zusammen. Schon ne gute Sache. So hole ich mit 30 mein WG-Leben nach.
Und so entwickelt sich ein "normales" Arbeitsleben mit den taeglichen Aufgaben. Der Job am Berg bringt weitere grosse Vorteile und Verguenstigungen mit sich. Das Beste ist natuerlich das ich unzaehlige neue Leute kennenlerne und mein Englisch dadurch besser wird. Er bringt mir einen freien Skipass fuer die Saison, kostenlose Ski- und Snowboardschule, preiswerte Mahlzeiten und Klamotten, fast kostenloses Ausleihen von Ausruestung und natuerlich jede Menge Spass. Denn wann hat man schon die Gelegenheit sein Hobby mit nem Job zu verbinden. Dazu werde ich noch am Morgen kostenlos abgeholt und nach der Arbeit, wenn ich das ueberhaupt so nenen kann, wieder heimgebracht. Also alles in allem ne Supersache. Ein besonderer Augenblick ist der erste Arbeitstag. Alle Mitarbeiter werden in einem Maori-Dorf begruesst und auf die Saison eingeschworen. Bei gemeinsamen Singen im Versammlungshaus und dem folgendem Essen herscht eine besondere Atmosphaere. Einmal in der Woche findet die Mitarbeiter Nacht im Pub statt, wo sich alle treffen. Bei Livemusik und einigen Biers ne lustige Angelegenheit. Der Arbeitstag laeuft eigentlich immer gleich ab. 5.30 Uhr wecken. 6.45 Uhr Abfahrt. 7.30 Uhr Einweisung. Von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr Arbeit am Lift mit zwei laengeren Pausen, die fuer Lunchbreak oder Skifahren (Snowboard) genutzt werden koennen. Jeden Tag arbeite ich an einem anderem Lift bzw. mit anderen Leuten zusammen. Also hoffe ich auf eine gute Saison mit moeglichst wenigen Ausfalltagen aufgrund von schlechtem Wetter. Denn das ist der Nachteil, keine Arbeit, kein Geld. Fuer diesen Fall habe ich aber die Moeglichkeit im Packhouse zu arbeiten. Am ersten freien Wochenende gehts gemeinsam mit Anett, welche aus Auckland gekommen ist, zum ersten Mal auf die Piste. Also dann hoffe ich mal das ich hier einiges erlebe und viele neue Erfahrungen sammeln kann. Ach so, ich danke an dieser Stelle der Deutschen Nationalmannschaft das ich hier oft frei Bier trinken kann da ich bisher immer auf mein Team gesetzt habe. Ich hoffe das bleibt bis zum Finale so. Also Jungs, kaempfen bis zum umfallen und immer einmal mehr aufstehen als hinfallen.
Ok, Mist, jetzt muss ich doch wieder mein Bier selber bezahlen. Nach grossem Kampf sind wir also doch nicht Weltmeister geworden. Was solls. Der dritte Platz ist doch super und aller Ehren wert. Und ist ja auch nicht wirklich so wichtig. Die Hauptsache ist das alle Leute Spass hatten mit der Weltmeisterschaft.
Na dann mal weiter zum Neuseelandbericht. In den Wochen bis zum naechsten Abenteuer passiert nicht wirklich viel neues. Die Stimmung im Haus aendert sich etwas denn es stellt sich heraus das doch nicht alle Leute die Ordnung und die Regeln fuer eine grosse WG einhalten koennen. Zu oft siehts im Haus aus wie nach nem Atomeinschlag und zu oft gibts Partys mit extremen Ausmassen. Dies wird nach kurzer Zeit vom Hauseigentuemer unterbunden und es kehrt wieder Ruhe ein. Ich versuche immer ohne Streit und Stress auszukommen. Das ist nicht immer ganz einfach und manchmal ne wirklich bescheidene Erfahrung. Ist halt doch nicht so einfach alle Leute verschiedener Laender und Charaktere unter einen Hut zu bekommen. Interresant bleibt aber weiterhin die Arbeit im Skigebiet. Erfahrungen sind unter anderem wenn der Berg geschlossen werden muss aufgrund von Lavinengefahr oder heftigen Schneestuermen. Auch muss ich mich einem Test unterziehen welcher die Gewaehrleistung der Sicherheit der Besucher beinhaltet. Fehler beim arbeiten werden sofort mit "Strafbier" bestaft Ich teste fuer einen halben Tag das Snowboarden um anschliessend zu merken das ich doch eher fuer Ski geboren bin. Schon cool wenn man in seinen Pausen oder zum Feierabend Skifahren kann. Die Athmosphaere zwischen den Mitarbeitern ist wirklich super. Und so vergehen die Tage.
Wanganui River
mein Arbeitsplatz im Packhouse
mein Arbeitsplatz im Packhouse
mein Arbeitsplatz im Packhouse
Mangawhero Fall
Abstimmung am Mt. Ruapehu
Matai Lodge Ohakune - mein Hostel fuer vier Wochen
Zentrum von Ohakune mit Mt.Ruapehu im Hintergrund
"mein Haus"
Blick aus dem Kuechenfenster am Morgen
Schlafzimmer
Kueche
Wohnzimmer
Mein Arbeitsplatz -Turoa Ski Area -
Arbeit am Schlepplift
Beginner Area - Alpine Meadow -
Beginner Area - Alpine Meadow -
"Mittagspause"
Feierabend
"Upper Mountain"
Aufbruch: | 02.03.2006 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 01.03.2007 |