Die ersten Tage in Australien

Reisezeit: Juni 2004  |  von Sabine Griesbeck

Adelaide - Alice Springs

Hi, bin wieder da. Man glaubt es nicht, aber man hat hier so viel um die Ohren, das man nicht so oft zum schreiben kommt. Sorry for that.Also geht los:

Ich habe mit OZ-Experience den Fair Dinkum Pass gebucht. Das ist eine Rundreise, die man beginnen kann, wo man moechte und grob gesagt:

Adelaide-Alice Springs-Darwin-Cairns-Sydney-Melbourne-Adelaide

ist meine Wahl. Die Tour von Adelaide nach Alice Springs wird von Adeventure Tours uebernommen, weil die OZ-Busse zu gross sind. Ich war 6 Tage unterwegs und hab viiiieel gesehen:

Day 1

Um 6.30 Uhr ging es los. Der erste Stop war eine Ruine namens Kanyaka.Sie ist eine Art Denkmal der die Ureinwohner. Daneben ist ein kleiner Friedhof angelegt.

Nach ein paar weiteren Stunden Fahrt kamen wir zu Vourambulla. Ein kleiner Berg, den man in ca 20 min bestiegen hat. Man hatte aber eine wahnsinns Aussicht. Das ist auch der erste Fels, an dem ich Hoehlenmalereien von Aborigines gesehen habe. Ziemliches Gekrizzel. (Koennt ihr da viel erkennen?)

Ach, und was ich fast vergessen haette. Ich habe meine ersten australischen Tiere gesehen: Cool, he? Richtige Kangaroos und Emus und Tromedare. Steve unser Fahrer und Tourguide ist staendig am Strassenrand stehengeblieben, um uns Bilder machen zu lassen. Die Kamele waren wild und sind da einfach so rumgelaufen. Habe das eine sogar gestreichelt. Das war wie eine Statue, hat die ganze Zeit fuer die Kamera gepost.

Der Tag verging wie im Flug und wir sind abends in Parachilna angekommen. Ein ca 25 Seelendorf mitten im Outback hat fuer Adventure Tours ein riesen Kontainer aufgestellt. Schoene Betten, Pooltisch, alles drum und dran. Parachilna ist beruehmt fuer den 3 km langen Zug, der jeden Tag 2 mal durchfaehrt, um die Menschen mit Nahrung zu versorgen.Apropos Nahrung: Zum Abendessen gab es BBQ mit Emu-burgern, Kangaroo-filets und Kamel-wuerstchen. War lecker.

Day 2

Am naechsten morgen schnell alles eingepackt und weitergefahren. Bis in den Nationalpark Flinders Ranges. An einem kleinen Ort namens Wilpena haben wir unsere Wanderung auf den Mount Ohlssen Bagge begonnen. Koennt ihr euch das vorstellen? Sabine wandert. Und das freiwillig, ich habe es auf dem Weg ein paar mal bereut. In 7km 2000 Hoehenmeter. Ich wollte sterben. Aber seht ihr den geilen Ausblick hinter mir?

Schade, das man die ganze australische Landschaft in Bildern so schlecht wiedergeben kann. Es ist einfach ueberwaeltigend.

Nach der Wanderung kamen wir dann im Camp Rawnsler Park an. Es war arschkalt, das Lagerfeuer waermte nur von vorne und in den unbeheizten Schlafsaelen hat von jedem nur noch die Nase und die Augen rausgeschaut.

Day 3

Die Fahrt heute war die laengste der ganzen Tour. Wir sind eigentlich den Tag nur gefahren. Natuerlich mit ein paar kleinen Zwischenstops. Unser Tourguide hat sein Fuehrerschein bestimmt in ner Kellog`s Packung gefunden. Da kann man kein Auge zumachen.

Dementsprechend muede kamen wir dann in Cooper Pedy an. Cooper Pedy ist die Stadt, in der 95% aller Opale der Welt geborgen werden. Eine tolle Fuehrung durch ein Museum im Bergstollen war in der Tour mit dabei. Aber wie verdammt teuer die sein koennen. Haette ja meiner Mama gern Ohrringe gekauft, aber.....lieber nicht. Und unsere Schlafraeume fuer die Nacht waren auch unter dem Erdboden. War richtig cool. eine riesen Pizze, in John`s Pizza,(das einzige restaurant in der Stadt, soweit ich mich erinnern kann) vollendete unseren Tag.

Nein, noch nicht ganz. Um zehn Uhr machte John das Geschaeft zu, und nur unsere Reisegruppe (22 Maedels!!!!!) und ein paar alte Eingeborene waren noch drinnen. Dann wurden Trommeln und Gitarre ausgepackt, gesungen, getanzt, Wein getrunken und ziemlich viel gelacht. War ein sehr lustiger abend, aber.....

Day 4

...am naechsten morgen um 3.30Uhr aufstehen. War wirklich ueberhaupt nicht witzig!! Aber wieder den ganzen Tag fahren, um abends den Sonnenuntergang am Ayers Rock in Uluru bewundern zu koennen. War wirklich toll. Wir hatten ne Kiste Sekt, Kraecker und Dips, standen auf einem Berg, und sahen vor uns den leuchten roten Rock, und hinter uns ueber den Olgas die Sonne untergehen.

Zurueck im Camp hab ich das Abendessen verpasst, weil ich ne Stunde in der Dusche vertroeddelt hab, und natuerlich ewig mit meinem Schatz telefoniert, den ich die letzten 2 Tage nicht erreicht hab, weil nirgendwo Telefone waren. SCHNIEF!!!

Day 5

Wir sind in eises Kaelte um.......ach, ich muss noch was erzaehlen, letzte Nacht haben wir im FREIEN geschlafen. Hatten nur unsere Schlafsaecke und swags.(ne art ueberschlafsack mit Folie unten) und die Temperatur sank bis auf -3 Grad. Morgens waren Eiskristalle auf den Swags und mein ganzer Koerper auf bestimmt 15 Grad Koerpertemperatur gesunken. Ne vielleicht nicht, aber ihr kennt mich, es war wirklich bitter kalt. Das war einer der Erlebnisse, die ich gerne mit meinem Freund geteilt haette. (Hauptsaechlich zum warmhalten HI)

Naja, zurueck zu heute morgen.

Jeder mit 2 Pullis und allen Jacken, die aufzutreiben waren sind wir die 9 km Basicwalk um den Ayers Rock gestartet. Da der aber von ueberall irgendwie gleich aussieht, und unsere Gruppe nicht zusammen geblieben ist, bin ich mit ein paar anderen 1 1/2 Runden gelaufen, bis uns unser Tourguide eingesammelt hat. Wir waren natuerlich der Lacher des abends. Klar.

Dann gings erstmal ins Cultur Center, von dem ich aber nicht so viel mitbekommen habe, weil mir so kalt war, und meine Fuesse nicht mehr laufen wollte.

Die Groenung war dann doch die Wanderung durch die Olgas in Kata Tjuta. Die 2 stuendige Wanderung durch die vielen rieseigen Kuppeln, die aus dem Boden ragten, haben mich mehr ueberwaeltigt, als der Ayers Rock. Enfach toll.

Abends im Kings Cannyon Bushcamp angekommen haben wir in grossen alten Toepfen unser Essen in der Lagerfeuerglut zubereitet. Und dann ab in die Zelte. Es sollte ja noch eine Nacht im Freien werden, aber wir haben alle gestreikt. Was will man da machen!?!

Day 6

Das war der erste morgen, an dem man mal ausschlafen konnte. Wir sind erst um 7.30 Uhr aufgestanden und zum Kings Canyon gefahren. Dort machten wir eine 3 stuendige Wanderung durch das ganze Gebiet, das von vielen roten Felsen und Bergen gepraegt war. Ich habe mir unter Kings Canyon eine schmale tiefe Schlucht vorgestellt, aber ist es eigentlich nicht. Eigentlich auch garnicht so tief. Kann schlecht beschreiben, wie es wirklich war. Hier mal ein Bild.

Fand die Wanderung selbst schon schoen, hat mich ein bischen an den Urlaub mit meinen Eltern im Steinernen Meer erinnert. Nur rumkrackseln. Nach einer nicht mehr zu langen Fahrt ging es dann endlich Richtung Alice Springs. Dort abends total geschafft angekommen, gab es noch Probleme mit den Zimmern. Ich hatte ein Dorm gebucht.

Kurze Erklaerung: Ich uebernachte, wenn nicht gerade im Freien immer in Hostels, so aehnlich wie Jugendherbergen. Da sind Gruppenraeume zwischen 4 - 12 Bettzimmern fuer wenig Geld zu bekommen. Ist zwar sehr gewoehnungsbeduerftig mit anderen in einem Raum zu schlafen, aber das klappt schon.

So, keins mehr frei. Da haben die mich und Dani,das andere deutsche Maedel in ein Doppelzimmer fuer das selbe Geld gesteckt. SOGAR MIT EIGENEM BAD. Der Knaller. Normal habe ich nie so viel Glueck. Eine wunderbar ruhige Nacht...

Allgemein

Ich habe auf dieser Tour zwar viel gesehen, und wuerde sie auch wieder mit dem selben Verantstalter machen, aber mit einem anderen Tourguide waere es bestimmt besser geworden. Er war launisch, leicht genervt, und hat uns nichts geholfen. Wir mussten das Essen selbst machen, er sagte weder fuer was wir was brauchen, noch hat er sonst irgendwas gemacht, ausser abends seine 5-6 Bier getrunken, und kaum geschlafen. Einfach total unorganisiert. War schon doof. Dann, kennt ihr das von den Tieren? Der Fressneid? So war das da. Kaum war das Essen fertig, stuertzte sich jeder drauf, als gaebe es kein Morgen mehr. Die haben noch nie was von anstellen gehoert. Du musst dich aber auch ranhalten, dass du nochwas bekommst, weil dir sonst keiner mehr was uebrig laesst. Das ist wirklich ne qual mit denen zu essen.

2. Kritikpunkt ist, das die Sprachbarriere noch sehr hoch ist. Ausser einem anderen deutschen Maedel und mir, sind nur Nativspeaker dabei. (Iren, Englaender, Canadier, Amerikaner, ...)20 Maedels bei ihrem Geplapper zuzuhoeren muss genau so schlimm sein, wie wenn ein Auslaender mir beim reden zuhoert. Voellig unverstaendlich. Naja, und da ich von den Gespraechen kaum was verstanden habe, sitze ich eben zwischendrinnen, und bin leise. Sabine sitzt da, und ist still. Kann man sich das vorstellen? ich habe mich selbst nicht wieder erkannt. Deswegen kann ich mich jetzt mit meinen Berichten auch so schlecht kurz fassen, weil ich so viel zu sagen habe. Aber nicht nur ueberfliegen, ist das klar??? Wenn ich naechstes Jahr wieder da bin, frag ich euch drueber ab! Nein, kleiner Spass

© Sabine Griesbeck, 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Der Flug, die Ankunft in Adelaide und meine Fahrt nach Darwin.
Details:
Aufbruch: 03.06.2004
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 24.06.2004
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Sabine Griesbeck berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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