Seychellen-as pure as it gets

Reisezeit: April / Mai 2006  |  von Ulrike Zahn

Mahé

Nach 9 Stunden Nachtflug waren wir dann endlich im Anflug auf den Flughafen von Mahé. Auf den Seychellen war es 8:00 Uhr, nur 2 Stunden Zeitverschiebung, so dass damit auch keine Probleme aufkamen. Die Abfertigung in dem kleinen Flughafengebäude ging schnell, da wir an diesem Morgen auch die einzige Maschine waren, die in diesem Inselparadies gelandet ist.
Eine Stunde später saßen wir dann schon in unserem ersten Hotel, dem Le Meridien Barbarons an der Westküste von Mahé.
Die Westküste ist noch recht spärlich besiedelt im Gegensatz zu der belebten Gegend um die Beau Vallon Bay und dem Norden.
Wir mussten dann noch bis 12:00 Uhr auf unser Zimmer warten. Aber wir waren ja nicht im Stress, nahmen in dem offenen Restaurant unser erstes Seychellen-Frühstück zu uns und genossen den herrlichen Blick über die Bucht.
mehr über das Hotel

beim Warten auf unser Zimmer

beim Warten auf unser Zimmer

Schon auf der Fahrt vom Flughafen in unser Hotel war mir klar, dass wir das richtige Urlaubsziel für uns gewählt hatten. Dieses Flair hatte mich gleich in seinen Bann gezogen und alle Gedanken waren plötzlich frei vom Alltagsstress und allem, was einen so zu Hause eben täglich in Atem hält.
Den ersten Tag auf Mahé verbrachten wir damit unsere Seelen baumeln zu lassen. Strand, Pool, Liege in der Endlosschleife mit einem guten Buch. Mehr brauchten wir nicht. Erholung pur für gestresste Seelen.
Am nächsten Tag ging es dann auf zur Grand Anse, einem der schönsten Strände von Mahé. Von unserem Hotel aus war das ein Fußmarsch von ca. 30 Minuten der Straße entlang. Wir wurden belohnt, als wir unser Ziel erreichten...

Grand Anse

Grand Anse

auch die Grand Anse

auch die Grand Anse

Mahé ist mit 154 qkm die größte der Seychelleninseln, doch nur 28 km lang und 8 km breit, mit sage und schreibe 65 Stränden. Wir konnten natürlich nicht alle sehen, doch für uns zählen die Grand Anse, die Anse Soleil und die Anse Takamaka zu den schönsten. Die Entdeckung der Einsamkeit.

Anse Takamaka

Anse Takamaka

Anse Soleil

Anse Soleil

Zurück zu unserem Barbarons Beach, wo unser Hotel lag, gingen wir nicht wie normale Menschen über die Straße zurück, sondern kletterten über die Granitfelsen. Prima Idee mit Flip Flops und ohne Gezeitenplan.

da unten hätte ich wirklich nicht landen wollen...

da unten hätte ich wirklich nicht landen wollen...

Thorsten hält den "Rolling Stone".

Thorsten hält den "Rolling Stone".

Schatten...

Schatten...

Ich sah uns schon mit gebrochenem Bein oder im Wasser, was bei der Strömung nicht zu empfehlen gewesen wäre. Die Grand Anse liegt genau hinter dem Barbarons Beach und im Urlaub wird man dann eben mal mutig. Aber mit Schweis und Glück kamen wir dann nach mehr als 2 Stunden irgendwie an unserem Hotelstrand an. Es gibt wohl auch einen Wanderweg über den Berg, aber irgendwie hört dieser nach 50 m in den Wald auf und ist sowieso ständig gesperrt. Angeblich hat es da "Überfälle" auf Touristen gegeben (Diebstahl von Kamera und co.), was wir uns aber nicht recht vorstellen konnten. Wer bitte wartet in dieser Einsamkeit inmitten von herabfallenden Kokosnüssen und Gestrüpp auf Touristen ? Wir haben uns auf den Seychellen sehr sicher gefühlt, die Kokosnüsse mal ausgenommen. Mir kam es so manches Mal in den Sinn, dass ich mal gehört hatte, das mehr Touristen jährlich von Kokosnüssen erschlagen werden, als von Haien gebissen.

ab und zu mal nach oben schauen...

ab und zu mal nach oben schauen...

Den Abend, wie die meisten Abende auf den Seychellen, verbrachten wir damit, unsere Köpfe in ein gutes Buch zu stecken, in Erinnerung an den Tag zu schwelgen und dann aneinander gekuschelt einzuschlafen. Ab spätestens 11 Uhr, so glauben wir, ist auf den Seychellen offizielle Bettruhe. Im Le Meridien gab es auch mal einen Abend eine einheimische Band, die ganz nett war, aber das war es dann auch mit Unterhaltung. Nun gut, genug Action haben wir ja auch zu Hause. Wir lernten später noch 2 Pärchen näher kennen, die auch die gleiche Tour hatten wie wir und mit denen wir uns dann den einen oder anderen Abend an der Hotelbar amüsierten, auch wenn mann oft der "Mondpreise" wegen, den ganzen Abend an einem Cocktail schlürfte. Ein Bier für 7 € geht eben nicht so schnell den Hals runter...
Auf Mahé besuchten wir dann noch Victoria, die kleinste Haupstadt der Welt mit ca. 24.000 Einwohnern. Ihr ursprünglicher Charme und Charakter lässt Herzen höher schlagen. Herrlich traditionelle Architektur, ein bunter Markt, Läden und Boutiquen säumen die Strassen.

vor dem Markt in Victoria

vor dem Markt in Victoria

vor der Kirche in Victoria

vor der Kirche in Victoria

Weiter ging es zum Jardin du Roi, einem 1854 angelegten Gewürz-, Obst-, und Gemüsegarten. Zu entdecken gibt es aber nicht nur eine abwechslungsreiche Vegetation, sondern auch viele Tierarten wie Flughunden und eben meinen geliebten Riesenschildkröten.
Ich war natürlich hin und weg und während andere Touristen Zimtblätter rollten und an Zitronengras rochen, gab es für mich nur diese Schildi´s.

Riesenschildi im Jadin du Roi

Riesenschildi im Jadin du Roi

Die Riesen haben dort ein relativ großes Terrain für sich, dürfen aber nicht frei herumlaufen, weil sie sonst den ganzen Jardin du Roi "platt" machen würden.

schüchterne Raubtierfütterung

schüchterne Raubtierfütterung

ohne Worte

ohne Worte

Auch absolut empfehlenswert ist die Besichtigung der Mission Lodge. Sie liegt im Morne Seychellois Nationalpark auf 500m Höhe. 1876 wurde hier eine Schule für verwaiste Kinder ehemaliger Sklaven errichtet und bis 1885 betrieben. Heute erinnern nur noch Ruinen an die Zeit. An der Mission Lodge gibt es einen absolut gigantischen Ausblick über die Südwestküste von Mahé.

Ausblick von der Mission Lodge

Ausblick von der Mission Lodge

Auch gibt es dort die seltenen Drachenblutbäume, die majestätisch und wie als Zeugen der Geschichte wirken.
Auf Mahé kann man sich für seychellische Verhältnisse ziemlich günstig mit dem öffentlichen Bus für 3 Seychellen-Rupie fortbewegen, vorrausgesetzt, man steigt hinter das System des Busfahrplanes und hat jede Menge Zeit...
Man kann sich aber auch in jedem Hotel ein Auto für relativ normale Preise mieten (so ab 60 € / Tag). Zu beachten sind allerdings die verdammt engen Straßen und der Linksverkehr! Die Benzinpreise sind übrigens genauso wie bei uns zu Lande.
Die Entfernungen sind überschaubar, ca. 60 km muss man bei einer Inselumrundung zurücklegen. Den Fotoapparat sollte man immer dabei haben, es gibt so viele Oasen, die man festhalten kann.

den Pulschlag des Alltags mal runterschrauben...

den Pulschlag des Alltags mal runterschrauben...

Die Tage auf Mahé vergingen und so packten wir am 05. Mai wieder unsere Koffer und machten uns auf nach La Digue.

© Ulrike Zahn, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
erfrischend, individuelles Inselerlebnis 1600 km südöstlich vor der afrikanischen Küste. Die Seychellen - abwechslungsreich und einzigartig, unser persönliches Inselparadies im indischen Ozean.
Details:
Aufbruch: 28.04.2006
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 14.05.2006
Reiseziele: Seychellen
Der Autor
 
Ulrike Zahn berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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