Im Herzen Thüringens
Im Urwald
Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich
Renaissance-Häuser am Fischmarkt zu Erfurt
Himmelspforte am Dom zu Erfurt
Samstag, 29. Juli 2006. Frühmorgens arbeiteten sich die Fische von Friedrichroda über kleine Nebenstraßen zum nicht allzu entfernt liegenden National Hainich vor. Der Nationalpark liegt auf einem Bergrücken im Thüringer Becken und beherbergt einen artenreichen zusammenhängenden Laubmischwald. Ziel des Parkes ist es nachfolgenden Generationen mitten in Europa einen typisch mitteleuropäischen Urwald zu erhalten.
Unterwegs wie die Urmenschen
Zunächst begaben sich die Fische im Nationalpark auf Wanderschaft. Sie wählten dazu den Wanderweg "Steinbergweg" aus, der nicht nur durch den Wald sondern auch durch naturbelassene freie Flächen führte. Der Weg war zwar ausgeschildert, auf freiem Feld aber nur bei genauem Hinsehen zu erkennen. So kamen sich die Fische vor wie Urmenschen, die auf der Suche nach Nahrung durch die Landschaft streiften. Schon nach gut zwei Stunden hatten sie den 10 Kilometer langen Rundweg hinter sich gebracht und begaben sich zur Hauptattraktion des Nationalparks Hainich, dem so genannten Baumkronenpfad. Dieser stellte sich als eine stabile Konstruktion heraus, die in luftiger Höhe durch die Baumwipfel führte, deren Artenreichtum buchstäblich zum Greifen nahe war. Dazu gehörten auch Baumarten, die die Fische bisher gar nicht kannten, wie z.B. die Elsbeere. Der Baumkronenpfad ist an einen stabilen Turm angedockt von dem die Fische einen weiten Blick über das Land genießen konnten und in dem auf Schautafeln die Entwicklung des Waldes in Mitteleuropa dargestellt war. Schon im Jahre 1300 war wegen des hohen Holzbedarfs der Urwald in Deutschland fast völlig geschlagen.
Ein gläserner Dom
Vom Nationalpark Hainich fuhren die Fische etwa 40 Kilometer bis nach Erfurt. Dort erkundeten sie per Pedes die historische Altstadt. Sie begannen an der Krämerbrücke, deren mächtige Brückenfundamente auf beiden Seiten der Brücke eine mittelalterliche Häuserflucht tragen, von denen die Fische eines besichtigen konnten. Von dort aus wandten sie sich dem Zentrum der Stadt, dem Fischmarkt, zu. Hier konnten sie zwei wunderschöne Renaissance-Häuser bewundern. Durch die Marktstraße ging es weiter an historischen Gebäuden vorbei. Sie ließen den Dom links liegen, stiegen die Bastei hinauf und genossen von dort einen wundervollen Blick auf die zu ihren Füßen liegende Stadt. Dann wandten sie sich zurück dem Dome zu und genossen in seinem Inneren den einzigartigen Hochchor. Dieser Chor schien fast nur aus Glas zu bestehen. Das Tragwerk zwischen den meisterhaften mittelalterlichen Fenstern fiel kaum auf.
Mehr Schloss als Stadt
Da dieser Tag ein wunderschönrer Sommertag war, entschlossen sich die Fische am späten Nachmittag auch noch die Stadt Gotha zu besuchen. Nach etwa 25 Kilometern ereichten sie diese Residenzstadt und erkundeten auch hier systematisch das historische Zentrum. Es schien ihnen als sei die Zeit stehen geblieben. Die historische Altstadt zeigte sich makellos renoviert, mit dem prachtvollen Renaissance-Rathaus als Höhepunkt. An kunstvollen Wasserspielen vorbei ging es hinauf zum Schloss. Der Sitz des Herzogs zeigte sich als riesiges Gebäude aus dem 17. Jahrhundert. Seine Grundfläche erschien den Fischen so riesengroß, dass sie annahmen, dass sie die Fläche der damaligen Residenzstadt noch übertraf.
Thüringer Gaumenfreuden
Langsam überkam die Fische der Hunger und sie beschlossen ein typisch thüringisches Essen zu sich zu nehmen. Der Reiseführer empfahl zu diesem Zwecke die "Alte Sternwarte", die jedoch von Gesellschaften belegt war. So lenkten Sie Ihren Flitzer zum Stadtausgang und kamen per Zufall am Restaurant "Mönchshof", Salzgitter Str. 92, Tel. 03621 736030, vorbei. Hier nahmen sie im schattigen Biergarten platz und entdeckten zu ihrer Freude, dass die gesamte Speisekarte aus typisch thüringischen Gerichten bestand. Auf Empfehlung der freundlichen Bedienung wählten sie Thüringer Klöße mit Bierfleisch aus. Der Thüringer Kloß hat die Größe einer Pampelmuse und ist keine Beilage sondern die Hauptmahlzeit. Er enthält in seinem inneren kleine Stücke gerösteten Brotes und ist wunderbar saftig. Dies rührt daher, dass zu seiner Herstellung auch rohe Kartoffeln neben gekochten Kartoffeln verwendet werden. Das Bierfleisch war in Schwarzbier mariniert und mundete köstlich.
Aufbruch: | 28.07.2006 |
Dauer: | 4 Tage |
Heimkehr: | 31.07.2006 |