Myanmar - soll man oder soll man nicht?

Reisezeit: Oktober / November 2006  |  von Andreas Heinemann

Mandalay ... Moenche und Touristen

Da es in Myanmar sehr schwierig bis unmoeglich ist, kann ich diesen Reisebericht erst jetzt nach unserer Rueckkehr nach Yangoon schreiben.

09.11.2006

In Yangoon haben wir uns eigentlich nicht mehr viel angesehenm, da wir am Ende der Reise ja nochmal hierher zurueckkehren wuerden. Da wir aber bis zur Abfahrt des Busses nach Mandalay (16:30 / 12.000 Kyat) noch einige Zeit hatten, kamen wir auf die Idee mit der CircleLine zum Busbahnhof zu fahren. Dies stellte sich als schwieriger heraus als erwartet. Zunaechst die Tickets besorgt (1 Dollar p.P.) und dann erfragt welchen Zug zu welcher Zeit wir nehmen sollten. Unser Zug sollte um 13:40 Uhr fahren von Gleis 6. Als die Zeit dann soweit war haben wir dann nochmal nachgefragt. Der Bedienstete hatte zwischenzeitlich gewechselt und nach kurzem nachfragen wollte er uns zu einem Zug auf dem gegenueberliegenden Bahnsteig (Gleis 5) bringen, der aber gerade anrollte ... das war unser Zug. Der naechste Zug fuhr eine halbe Stunde spaeter und aller Voraussicht nach von Gleis 5, 6 oder 7! Tolle Auskunft! Aber er fragte uns warum wir nicht bis zur Mingalabar Station fahren wuerden, da diese der Busstation viel naeher sei. Dies stellte sich spaeter als richtig heraus, die Busstation im Stefan Loose ist falsch eingezeichnet. Von dem Punkt wo sie eingezeichnet ist, sind es noch vier Stationen. Diesmal hat uns der Bahnbedienstete in den Zug gebracht und die Fahrt war sehr spannend. Der Zug wackelte trotz Schrittgeschwindigkeit, so dass es einem mulmig wurde. Die Fahrt dauerte etwas mehr als eine Stunde. Dort nahmen wir uns ein Taxi an der Hauptstr. und erreichten den Bussbahnhof rechtzeitig.

Der Bus war zwar mit AC ausgestattet, aber das war auch schon das positivste, was man berichten kann. Der Sitzabstand war so klein, dass ich protestieren musste als mein Vordermann den Sitz ganz nach hinten machen wollte, sonst haette er mir die Beine gebrochen. Die 15 Stunden zogen sich unterbrochen von dreit Stopps ewig hin. Aber wenigstens hatte unser Bus keine Panne, was wie wir sehen konnten nicht unbedingt die Regel ist.

10.11.2006
Unser Bus erreichte gegen 08:00 Uhr Mandalay. Am Bus warteten verschiedene Guesthouseanbieter, die sich uns wie auf einer Huehnerleiter aufgereiht anboten. Jan konnte sich den Spass nicht verkneifen, "ehne mehne Muh und raus bist Du ..." zu spielen, was zu allgemeiner Erheiterung fuehrte. Diese Art der Praesentation war sehr angenehm, kein freches Aufdraengeln, sondern einfach nur ein Angebot machen ...
Wir haben dann eines ausgewaehlt, dass sich spaeter als sehr gute Wahl herausstellte. Es heisst Sabai Phyu, kostet 10 Dollar inkl. Fruehstueck und bietet eine gute Aussicht auf den Mandalay-Hill von der Dachterasse, auf der auch das Fruehstueck angeboten wurde. Den Rest des Vormittags haben wir uns von der Busfahrt erholt und am Nachmittag versucht ein Internet-Zugang zu finden. Den fanden wir auch, aber leider war fast alles gesperrt und es war extreeeeem laaaahhhm. Dann haben wir uns zwei sehr nette Trishaw-Fahrer am Stand in der 77. Strasse genommen und sind zum Mandalay-Hill. Leider haben wir diesen etwas zu spaet erreicht, so dass es als wir die halbe Hoehe erklommen hatten schon ziemlich dunkel war. Sonnenuntergang verpasst!!! Jan ist noch ganz hoch, aber fuer mich hatte es keinen Sinn mehr. Am Abend haben wir dann sehr nett in einem ziemlich noblen Restaurant in der Naehe des Mandalay-Hill gegessen. Es war zwar nobel, aber gut und recht preiswert. Die Trishaw-Fahrer haben jedesmal auf uns gewartet und uns noch ein paar Tipps fuer den Tag darauf gegeben.

11.11.2006
Heute haben wir uns ein Taxi inkl. Guide fuer 19.500 Kyat genommen und uns die Highlights von Mandalay und Umgebung zeigen lassen. Wir sahen die Blattgoldherstellung, die Mahamuni-Pagode in der man einer Buddha-Statue das Blattgold ankleben konnte und die Speisung von 1200 Moenchen in einem Kloster. Hier wurden wir der Illusion beraubt, dass Myanmar ein noch relativ unberuehrtes Reiseland ist. Touristenbusse ueber Touristenbusse. Erstaunlicherweise sehr viele deutsche Gruppen. Noch erstaunlicher war, das relativ hohe Alter dieser Gruppenreisenden (geschaetzt ca. 40-60 Jahre). Ich weiss nicht, wie sich die Moensche fuehlen, wenn Sie bei Ihrer einzigen Mahkzeit am Tag von Hunderten von Gaffern beobachtet werden. Sehr merkwuerdig. Von hier ging es weiter nach Inwa, wohin man nur mit Boot gelangt. Auf Inwa, der alten Koenigsstadt, kann man sich nur per Kutsche fortbewegen (3000 Kyat) und den alten Palast und ein sehr schoenes Taekholzkloster besichtigen. Dort gab es eine kleine Privatschule, die von einem Moench geleitet wurde, die wir kurz besuchen konnten. Auf Inwa gab es noch einen Turm, der einen guten Blick auf Sagaing-Hill, einem Berg mit unzaehligen Pagoden ermoeglichte. Sagaing selbst haben wir nicht bestiegen, da wir nicht 10 Dollar Eintritt zahlen wollten. Noch ein Tipp: auch fuer Inwa will man 10 Dollar Eintritt, dann wollte man ploetzlich nur 5 Dollar und als wir uns weigerten ging es dann auch fuer ein Trinkgeld von 3000 Kyat pro Person. Zum Sonnenuntergang haben wir dann die laengste Teakholzbruecke der Welt, die U-Bein-Bridge besichtigt. Dort haben wir uns auch zu einer Bootstour zum Sonnenuntergang (3000 Kyat) ueberreden lassen, die aber auf jeden Fall sehr sehr schoen war. Insgesamt ein langer Tag in einem kleinen 40 Jahre alte Mini-Mazda-Taxi, der aber sehr schoen und lohnenswert war. Leider hatte ich mir irgendwie eine fette Erkaeltung eingefangen, so dass ich den Abend im Bett verbrachte.

Bilder haben wir viele, aber die stellen wir erst spaeter rein ...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Geplante Route: Hsipaw - Mandalay - Bagan -Inle Lake - Bago - Yangoon - Bangkok - Süd-Thailand
Details:
Aufbruch: 31.10.2006
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 25.11.2006
Reiseziele: Myanmar
Thailand
Der Autor
 
Andreas Heinemann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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