Ein Semester in Irland
Erste Station: Dublin
Bevor ich ins Wohnheim ziehen konnte, musste bzw. durfte ich ein paar Tage in Dublin in einem Hostel verbringen. Ich habe das preisgünstigste gewählt, Isaac's, und habe es nicht bereut.
Isaac's Hostel
Zum Einen liegt es in direkter Nähe zur Central Bus Station (vom Flughafen aus einfach den Airlink 747 nehmen für 5€), was besonders bei meinem schweren Gepäck sehr praktisch war. Zum Anderen hatte ich auch keine Probleme mit der Hygiene. Zu meiner Erleichterung konnte ich für einen Euro pro Tag ein großes Schließfach mieten, in das mein ganzer Koffer und alles andere problemlos hineinpassten. Das ist gerade dann sinnvoll, wenn man sich, so wie ich, das Zimmer mit 5 weiteren Leuten teilt, die zudem noch fast täglich wechseln. Einziger Nachteil dieses Hostels: Das Frühstück ist sehr spärlich (ein Muffin und eine Tasse Tee/Kaffee), aber dafür ist der Preis für die Übernachtung eben niedrig. Außerdem färt der Zug je nach Zimmer ziemlich nah am Fenster vorbei. Aber es empfiehlt sich ohnehin auf Grund der Anzahl der Zimmergenossen mit Oropax zu schlafen.
In den nächsten Tagen besichtigte ich also zusammen mit meinen vier Kommilitonen aus Deutschland die irische Haupstadt.
Custom House am River Liffey
Die typischen Touristenattraktionen wie das Trinity College waren gehörten genauso zu unseren Anlaufpunkten wie ein paar abgelegenere Orte, zum Beispiel das Gefängnis Kilmainhaim Gaol.
Kilmainham Gaol (Inchicore Road)
Wer irische Geschichte hautnah erleben möchte, der ist hier richtig! Der Eintritt war mit 2,50€ für Studenten bzw. 5€ für Erwachsene sogar sehr erschwinglich, gerade für Dubliner Verhältnisse. Im Preis enthalten: eine etwa einstündige Führung, während der einem bewusst wird, dass dieses Gefängnis wirklich in jeder Phase der irischen Unabhängigkeitsbewegung eine Rolle gespielt hat.
Die Führer aller Aufstände von 1798 bis 1916 (Easter Rising) wurden hier gefangen gehalten, genauso wie die Bürgerkriegsgefangenen zwischen 1922 und 1924.
Am schwersten wiegen allerdings immer noch die 14 Hinrichtungen von 1916, an die Kreuze im Gefängnishof erinnern.
Abgesehen davon erfährt man einiges über persönliche Schicksale, zum Beispiel über einen Gefangenen, dem es ein paar Minuten vor seiner Hinrichtung noch gestattet wurde, in der Gefängnskapelle zu heiraten. Seine Frau kehrte Jahre später selbst als Gefangene zurück.
Man verlässt diesen geschichtsträchtigen Ort mit einem mulmigen Gefühl...
Aufbruch: | 06.09.2006 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 19.01.2007 |