China, ein Land mit "Licht und Schatten"
Zentral- und Nordchina
Angekommen in Xian sind wir mit dem Bus ca. 1,5h in ein Kloster und einen Tempel gefahren, welches in der Stadt lag. Im Anschluss ging es zum Hotel und wir wurden alle positiv überrascht. Das war bisher das beste 4-Sterne Hotel was wir bezogen haben. Kein riesen Hochhaus, sondern eine sehr flache Anlage mit sehr liebvollen hergerichtetem Hotelgarten, schicken Zimmern und einem Superfrühstück. Nach dem Abendessen ging es wieder zum Kloster, was auch den zentralen Punkt der Stadt darstellt. Dort war ein großer Auflauf von Menschen und wie sich später herausstellte, zu Recht! Es begann ein sagenhaftes Wasserspiel, mit Musik, Leuchteffekten und hunderten von Fontänen. Wir standen in Mitten der Wasserfontänen und hatten das Vergnügen 20 min lang ein wunderschönes Schauspiel mit hunderten anderen Zuschauern zu genießen.
Kloster in Xian
abendliches Wasserspiel in Xian
Der nächste Morgen hielt ein weiters "Muss-Reiseziel" für uns bereit. Wir sind gleich morgens in Richtung Terracotta-army aufgebrochen und standen gegen 10Uhr vor dem Eingang. Der Menschenauflauf auf dem Gelände war natürlich enorm, aber wen wundert es, wenn man 2000 Jahre alte Tonfiguren in Streitmachtformation bewundern kann?! Es boten sich insgesamt vier Hallen, welche alle mit Grabbeilagen gefüllt waren. U. a. waren die Tonsoldaten verschiedener Kaiser zu sehen. Die Besichtung dauerte bis ca. 13Uhr und war somit völlig ausreichend.
Terracotta-army
Das Mittagessen nahmen wir in einem schrecklichen Massenverpflegungsaal ein. Das Essen schmeckte sch**sse und wir wurden wieder einmal mit einer angeschlossenen Shoppingmeile überrascht. Wenn das Verkaufspersonal nur nicht so extrem aufdringlich und nervend wäre. Als Faustregel kann man sich übrigens merken, dass alles was unter 1000 Yuan kostet um die Hälfte heruntergehandelt werden kann. Noch ein kurzer Besuch zur Kaiserprachtstrasse und es ging schon wieder zum Flughafen, wo der Flieger nach Peking auf uns wartete.
Angekommen in der 13 Mio. Hauptstadt, ging es erstmal wieder im Schneckentempo zum Abendessen. In Peking herrscht ein absolutes Verkehrschaos. Bin mal gespannt wie die das zur Olympiade 2008 regeln wollen. Nach zwei Stunden sind wir in einem Lokal angekommen, wo meines Erachtens nur Minderjährige arbeiten. Wir wurden da von halben Kindern bedient, welche uns noch eine Tanzeinlage boten. Das Essen insgesamt war sehr lecker.
16.09.06
Gestern Morgen ging es zum vierten Weltwunder, welches nach fast 2h Fahrt erreicht wurde. Wir haben an der "großen Mauer" von um zehn bis zwölf Uhr Zeit bekommen die Mauer zu erforschen. Dieser Abschnitt, nordöstlich von Beijing ist sehr bergig und dadurch ist die Mauer auch dementsprechend steil. Ein Wahnsinnsanblick, wie sich die Mauer über die Berge schlängelt. Dieser Besuch war mit Sicherheit eines der Highlights. Wir sind den etwas steileren Abschnitt abgelaufen und hatten somit auch mehr Ruhe vor anderen Touristen.
Nach dem eindrucksvollem Besuch ging es wieder zu einem "Massenabfertigung-inkl.-Verkaufshallen-Essen". Das Essen war hier eher eine mittlere Katastrophe und deswegen für mich nicht genießbar.
Auf dem Rückweg besuchten wir noch die berühmten Minghgräber und im Anschluss ging es zurück nach Peking. Nach 2h wiederum erreichten wir unser Abendlokal.
Nach dem Abendmahl hatten mein Vater und ich einen Besuch im Shaulinmönchtheater gebucht. Für schlappe 150 Yuan bekamen wir eine sagenhafte Show geboten.
Die Körperbeherrschung und Schauspielkunst der Darsteller war genial. Alle Mönche, von sechs bis ca. dreißig boten eine Klassedarbietung und brachten das Publikum zum kochen. Wer in Peking weilt muss unbedingt diese Show sehen!
Ich werde sie so schnell nicht vergessen.
Nach 1,5 h Vorstellung ging es zu Fuß durchs nächtliche Peking nach Hause.
The Great Wall
Heute hatten wir zum Glück kurze Wege, d.h. wir statten dem Kaiserpalast, den Platz des himmlichen Friedens, der verbotenen Stadt und der Altstadt einen Besuch ab. Dies sind alles Pflichttermine für Pekingbesucher, zerrt aber sehr an den Kräften, da man ganz schön Kilometer schrubbt. Alle der genannten Orte sind sehr interessant, aber auch von Menschenmassen überflutet.
Am beeindruckendsten, weil aktuell, fand ich den Platz des himmlischen Friedens mit seinem Volkskongreß und dem großen Mausoleum von Mauo. Was mich leider traurig stimmte aber nicht sonderlich wunderte war, das man keinerlei Hinweise zur Niederschlagung der Studentenproteste '89 fand. In jenem Jahr kamen schließlich mehrere Menschen auf diesem Platz um, nur weil sie mit dem System oder dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft nicht einverstanden waren. Eine Menge Polizei und Armee patroulierte am Platz und man hatte endlich wieder den Eindruck, man befinde sich doch noch in einem kommunistischen Land.
Am Nachmittag ging es in die Altstadt, wo wir uns in eine Bar zum verschnaufen setzten um ein Bier 0,33L Bier für sagenhafte 30 Yuan zu drinken. Das Klo war versifft, die Stühle und Tische schmutzig und die Bedienung war nicht als solches zu erkennen.
Ich würde sagen, Raubritter!!!
Das letzte Abendessen im Reich der Mitte nahmen wir in einem sehr bekannten Lokal ein, wo u. a. auch schon Kohl, Bush, Arafat und Castro zu Gast waren. Es gab die berühmte Pekingente, die wirklich vorzüglich schmeckte. Dazu gab es Bier bis zum Abwinken, eine Pulle Schnaps und Likör. Es war ein wirklich würdiger Abend und eine wunderschöne Verabschiedung.
Die verbotene Stadt in Peking. Wie man sieht, ist hier nichts mehr verboten.
Peking im Dunst
Aufbruch: | 26.08.2006 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 16.09.2006 |