Argentinien/Súdamerika

Reisezeit: August - November 2006  |  von Simon K.

Santiago de Chile

Natürlich nutze ich meinen Aufenthalt in Bs As auch zum Reisen.
So war ich vor 2 Wochen mit dem italienischen Mitbewohner von mir in Santiago der Chile. Wir sind mit dem Bus gefahren, leider gab es nur die schlechteste der 3 Kategorien. Die Probleme gingen aber schon vor Reisebeginn los, wg zu viel Schnee war der Pass gesperrt in den Anden. So ging die Reise mit einem Tag Verspätung los, was mich einen Tag Urlaub kostete. Ausserdem waren wir in Santiago mit der Cousine einer Freundin verabredet, die uns die Stadt zeigen wollte, jetzt aber wg der Verschiebung kaum Zeit hatte.

Die Busfahrt dauerte 20 Std., jeweils Hin- und Rückweg. Aber es lohnt sich wirklich, nicht nur, weil es deutlich billiger ist als Fliegen. Die Fahrt durch die Anden ist der absolute Höhepunkt, ich habe unzählige Fotos geschossen. Man fährt bis auf 3000m rauf, wo dann oben, zwischen der schneebedeckten Landschaft, die Grenzstation liegt. Da Arg. gerade ein kleines Problem mit ungesundem Vieh und schlechtem Gemüse hat, darf man nichts hiervon nach Chile einführen, was zu deutlichen Verzögerungen bei der Einreise führt. Als Rache Argentiniens gelten die gleichen Regeln bei der Rückfahrt, jedoch wissen die Grenzbeamten um die Unsinnigkeit dieser Rache und prüfen kaum.
Hinter den Anden kommt dann auch sehr bald Santiago, Chile ist ja schliesslich unheimlich schmal. Die 6-Millionen-Stadt Santiago ist vollkommen von Bergen umgeben. Es ist wirklich interessant, wenn man eine Gasse reinschaut, und im Hintergrund erhebt sich die Bergwelt. Dies kann man auch toll von 2 Hügeln, welche in der Innenstadt sich befinden, aus beobachten, man hat hier einen tollen Ausblick über die Stadt. Allerdings sieht man von dort auch sehr gut den Smog, der die Stadt täglich einhüllt. Als Tal zwischen den Bergen ist Santiago die versmogste Stadt Südamerikas, da nichts abzieht.

Wir waren nicht lange in Santiago, aber ich habe das Gefühl, das Santiago ansonsten nicht so viel zu bieten hat, was die Stadt selbst angeht. Hier ist Bs As sicher interessanter. Santiago ist insgesamt etwas "deutscher": die Leute sind deutlich ruhiger als in Bs As, was man auch am Strassenverkehr bemerkt, der sich dt. Verhältnissen anpasst. Auch die Leute sind etwas weniger hektisch. Das haben uns auch ein paar Leute, die wir kennengelernt haben, so bestätigt. In Santiago ist alles etwas ruhiger, unaufgeregter, auch weniger spektakulär. Zudem gilt Santiago, auch wg einer Wirtschaftskrise in Montevideo, zur Zeit als sozial und wirtschaftlich am besten gestellte Stadt in Südamerika, auch als sicherste Stadt.
Die Ruhe der Leute hier merkt man auch an der Sprache, es wird deutlich langsamer, und dadurch verständlicher gesprochen.

Negativ wirkt sich das alles auf die Preise aus, die zum Teil unser Niveau erreichen. Für Essen oder Verkehrmittel kann man hier z.T. durchaus ein Vielfaches der Preise in Bs As einkalkulieren.

Insgesamt ist an Santiago eher die Umgebung als das Stadtbild selbst interessant, auch wenn es einen schönen Platz mit einer tollen Kirche gibt. Zudem darf man den Blick von den Hügeln auf Stadt und Umland nicht versäumen. Zudem interessieren mich aber auch immer die Unterschiede zwischen Städten und Leuten. Und hier gibt es wirklich erhebliche zw. Bs As und Santiago, was ich so vorher nicht gedacht hätte.
Und zum Schluss nochmal: unbedingt im Bus hinfahren, das lohnt sich echt.

© Simon K., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
3-monatiger Aufenthalt in Buenos Aires
Details:
Aufbruch: August 2006
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: November 2006
Reiseziele: Argentinien
Chile
Uruguay
Der Autor
 
Simon K. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.