Myanmar...... ich komme und bring die Birgit mit!!!!
jetzt am Inle See
Ja....da sind wir wieder....einige Tage spaeter am Inle See. Aber zuvor noch was wir bisher erlabt haben:
Nach Yangoon sind wir mit dem Bus zum Golden Rock gefahren/ gehuepft und gestaucht......Tja die Strassen sind hier irgendwie anders....meist nicht als solche zu erkennen und wenn Asphalt drauf ist dann auch nur um die Loecher herum. Alles in Allem haben wir fuer ca 100 km 7 Stunden gebraucht. Das ging noch....das dicke Ende ist die Fahrt zum Inle See.....aber dazu spaeter. Auf der Fahrt haben wir Wilfried den alten Seemann kennengelernt der jetzt in Rente ist und im Winter immer so 4 Monate durch die Welt zieht, ohne Frau, weil es mit der immer so stressig ist..... Tja Maenner denkt Euch Euren Teil.....grins.
Am Rock im Basekamp angekommen....uebrigens hab ich bei den Burmesen immer Basecap verstanden....und wusste nicht so richtig wo wir hinfahren, fanden wir eine ganz nette Unterkunft. Birgit fand sie ein wenig einfach und damit keine Spinnen und boesen Geister kommen, musste ich noch nen Moskitonetz aufbauen, was echt schwierig ist wenn man nur vier Naegel in irgendwelchen Waenden hat und 3 m Faden, obwohl man 5m braeuchte. Aber jahrelanges Mac Gyver schauen zahlt sich eben irgendwann aus.
Dann gings zum Aufstieg Richtung Felsen. In Resefuehrer Stand zuvor noch 40 min Pick Up fahren....hoert sich ja auch spannend an....erstmal.....
Pick up....heisst hier dann soviel wie LKW mit Laderampe, darauf installiert alle 30 cm ein Querbalken und dann 40 Leute auf die Laderampe gescheucht und alle sitzen so auf Balken nebeneinander wie Voegel auf ner Stange. Tja....hier sind die Leute alle 140 bis 150 gross.... da mag das gehen...aber dann Rene mit seinen 1,95m und Birgit mit 1,73m....ja es war eng!!!!!
Aber das war ja noch nicht das Ende....Auch von Gewinnmaximierung hat man in der dritten Welt schon mal was gehoert....also noch mal 20 Leute dazu und wenn es nicht mehr geht dann wird eben so lange gedrueckt bis sich irgendein Koerper einem noch verbliebenen Zwischenraum anpasst.....ja jetzt war es richtig gemuetlich. Athmen war zwar nicht mehr moeglich aber ist ja auch egal, denn umkippen geht nicht auf der folgenden Fahrt war es so huckelig, dass aufgrund zahleicher Ellenbogen, Beine, Koepfe, Popos, Kinderfuessen und ahnlichem immer irgendentwas eine Herzrythmusmassage durchfuerte und man automatisch wiederbelebt wurde. Ja wir wollten ja auf unserer Reise den Menschen hier nahe kommen.
Nach 40 Minuten Fahrt kamen wir dann an der Menschenabladestation an. Alle runter vom Kipper und auf Richtung Felsen....45 min Aufstieg in heisser Sonne und unterwegs ueberall Staende mit Schlangenblut, Baerentatzen, Moskitospeichel und aehnlichem.....soll wohl alles ne heilende Wirkung haben und wenn es so richtig in der Mittagssonne schlecht werden kann ist das wohl besonders gut....die Pilger stehen jadenfalls drauf. Oben angekommen, mussten wir mal wieder den hier ueblichen Eintritt an die regierung zahlen, denn die Waffen und Panzer mit denen man hier das Volk und einzelne Volksgruppen unterjocht, muessen ja irgendwie bezahlt werden und da kommen die Touris ja gerade recht.... Hier trafen wir auch Wilfried den Seemann wieder ihm wurde gerade die Kamera geklaut......hat sich dann aber bei Polizei und Militaer beschwert und die haben ihm die Kamera dann wieder besorgt.....Es Lebe der Geheimdienst in Myanmar....Wahnsinn!!
Der Ausblick von hier oben war traumhaft und auch die buddistische friedliche Stimmung war toll. Wirklich ein Ort zum Verweilen, was wir auch taten, bevor wir uns auf den Rueckweg machten. Auf halbem Weg nach unten nahmen wir noch eine Kokusnuss zu uns in einem kleinen Suessen Cafe welches aus lose zusammengenagelten Brettern am Abgrund gebaut wurde.Danach war ich das Laufen muede und liess mich den Rest des Weges fuer 5 Dollar in einer Senfte nach unten tragen....irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen, und habe den vier Maennern die mich trugen noch ne Coke spendiert, die sie nicht wollten und lieber das Geld einsteckten... Unten angekommen ging weiter wieder auf unseren SUPERPICKUP und dann gemuetlich in unsren Bungalow. Rueckahrt war wie die Hinfahrt, nur dass noch 10 Mann mehr auf dem Pickup waren und es dunkel war und man somit die Schlagloecher nicht sehen konnte.....
Abends waren wir dann etwas fertig und sind gleich nach einem wirklich leckeren Burmesichen Essen schlafen gegangen, da wir ja am naechsten Morgen ueber Bago zum Inle See wollten.
Wir standen so gegen 6 Uhr auf und gingen dann nach der morgendlichen Koerperhygiene, Birgit mehr....ich weniger, zum Fruehstueck. Es gab wie hier ueblich Ruehrei und Toast mit Marmelade....hat man sich wohl; von den Englaendern damals abgeschaut.
Gegen 8 Uhr kam unser Bus wir hatten Platz 1 und 2.....die bequemsten Plaetze in den ansonsten wirklich sehr alten Bussen. Darauf sollte man bestehen, wie wir noch lernen sollten. Dann ging es durch wunderschoene Landschaft, Feldern, welche von Bauern noch mit Ochsenpflug bearbeitet werden, Shrimpsfarmen und kleinen Doerfern mitten in Bananenplantagen, zahlreichen Stupas (so goldene Glocken in der Landschaft mit religioeser Bedeutung, mit denen sich Buddisten in ein besseres Leben nach ihrem jetzigen dasein einkaufen wollen) bis nach Bago. Hier Empfing uns der Bruder vom Bruder des Cousin von unserem Bungalowbesitzer am Golden Rock um uns die Stadt zu Zeigen und unsere Tickets fuer die Weiterfahrt zu kaufen. Wir wurden mit unseren Rucksaecken jader auf ein Moped geladen und dann inklusive Mopedfahrer ins Hotel des Bungalowbesitzercousins gebracht. Rucksaecke abgestellt und dann erstmal in eine Seitenstrasse zum Essen gefahren. Hier assen wir echt lecker und sehr guenstig ( 2 Personen= 1 Dollar). Dann gings weiter in das zweitgroesste Kloster Myanmars wo wir den Alltag der Moenche inklusive Schlafraum, Gebetshalle, Reiskueche, Essensraum und Lernraum zu Gesicht bekamen. Mit unseren Beiden Motoradfahrern verstanden wir uns sehr gut u8nd man schleuste uns sogar heimlich an den Regierungsbezahlstellen vorbei und so sparten wir 20 Dollar Eintrittsgelder. Weiter ging es zum liegenden Budda, einer Stupa und der Reinkarnation- snake....keine normale Schlange. Sie war mal eine Gottheit, hat einen Menschen geheiratet und ist darum gestorben und als Schlange wieder auf die Welt gekommen. Dann ist sie vom Inle Lake ca. 300 km durchs Land gewandert zu Ihrem Vater, wo sie noch heute lebt. Komisch an der Geschichte war nur, dass die Schlange wohl 137 Jahre alt ist und der Vater erst geschaetzte 70 Jahre alt war. Dennoch eine schoene Geschichte und ein schoenes Bild Schlange und Vater so friedlich beisammen. Wir durften diese 6m lange fette Schlange natuerlich auch streicheln und als wir dann noch etwas Geld spendeten mussten wir die Haende auf die Schlange legen, die echt gelangweilt aussah, und der Vater sprach ein Gebet. Na ja, wir haben uns wohl jetzt gute Traeume und ein langes Leben erkauft.
Nach diesem bisher einmalig schoenen Tag ging es dann zum Busstop wo wirt noch ne halbe Stunde auf unseren Bus warteten.
Wie man uns erzaehlte war der Bus das Beste was in Myanmar aufzutreiben ist....mit Klimaanlage, bequemen Schlafsesseln, Platz ohne Ende, Videoprogramm, nettem Service, supergeiler Federung und allem was sich ein kleines Travelerherz so wuenscht, wenn es 16 Stunden Busfahrt vor sich hat fuer nur 300 km.
Der Bus kam!!!!!!!!!!!
Okay, da stand ein Bus....aber gewiss nicht unserer....
Unsere Rucksaecke wurden verladen...mhh.... doch unser Bus???
Tja, als wir die Tickets zeigten nickte der Fahrer und wies uns mit seinem Betelzerkauten Gebiss irgendetwas sagend unsere Plaetze zu. Diesmal nicht Platz 1 und 2.....schade...
Wir sassen ganz hinten in der letzten Reihe und da mussten wir auch erstmal hingelangen, denn der ganze Bus war voll mit Menschen, alle 30 cm eine Sitzreihen und als waere das noch nicht eng genug hatte man da wo normalerweise ein Gang ist auch noch Klappsitze installiert auf welchen es sich Menschen gemuetlich gemacht hatten......und Gepaeck hatten diese Leute natuerlich auch noch und da unten im Bus kein Platz mehr dafuer war, da da ja die reissaecke lagen mit denen sich der Fahrer nebenbei noch watt verdiente, war der ganze Krempel eben auch noch oben drin..
okay, jetzt klettern...
Reinhold Messner hat ja auch den Mount Everest bestiegen.. also sollten wir das auch schaffen! Hinten angekommen war uns ein wenig heiss. Das konnte zum einen daran liegen, dass wir gerade geklettert waren oder daran, dass die Klimaanlage nicht funktionierte.. Aber noch besser - es gab keine Klimaanlage!!
Und noch viel besser - wir sassen hinten, wo sich der Motorblock befindet, welche keine ausreichende Kuehlung besass und somit die Hitze schoen nach oben zu uns abstrahlte. Nun haette man denken koennen, dass einige Leute zumindest ein Fenster oeffnen, damit der Fahrtwind alle ein wenig abkuehlt. Aber nein! Wenn man einen teuren Bus gebucht hat, und der Mythos vom Luxus im Bus besteht, darf dieser ja nicht fuer Aussenstehende zerstoert werden, indem man ein Fenster oeffnet und es dann gar nicht mehr nach Klimaanlage aussieht. Einige wenige Chaoten zogen sich sogar noch Daunenjacken ueber, weil geschaetzte 50 Grad Hitze ja noch nicht genug sind.
Nun aber zu unseren Sitzen.. Man stelle sich vor, man steht auf einer Baustelle und wird mit schnellhaertendem Beton uebergossen. Dieser Betonquader wird in einen lodernden Hochofen gepackt und man verweile so gemuetlich 16 Stunden.
Nicht einmal die kleine Birgit hatte auch nur annaehernd ausreichend Platz, die Knie stiessen gegen die gemuetlichen Liegevordersitze (die wir aufgrund der letzten Reihe und des dahinter geparkten Gepaecks natuerlich nicht hatten), an den Schultern ueberlagerten sich fremde Schultern und im Ruecken hatte man das eben beschriebene Gepaeck. Und dass die Fuesse vom Motor gekuehlt wurden, hatte ich ja schon erwaehnt.
An Schlaf war also nicht zu denken. Also vertrieben wir uns die Zeit mit heimlichen Fensteroeffnen, um zumindest ein wenig Sauerstoff zu bekommen. Und alle 2 Stunden mit froelichem Raten, welche Panne der Bus denn diesmal hatte, wenn saemtliche Personen im vorderen Bereich des Busses mit Werkzeugkoffern aus dem Bus stiegen und wie wild draussen herumbastelten und -klopften. Nebenbei gab es noch Passkontrollen des Militaers, bei welchen alle Personen, egal wie eingequetscht sie sassen, den Bus verlassen mussten und nach vorgezeigten Paessen wieder einsteigen durften.
Gegen 6.30 Uhr morgens kamen wir gut durchgeruettelt (auch die Strassen hatte ich ja schon beschrieben) in Kalaw, einer kleinen Stadt in den Bergen, an. Hier musste Birgit erstmal unter Traenen feststellen, dass man ihr waehrend der Bussfahrt die Knoechel geraubt hatte und stattdessen einige Liter Wasser in die Beine gepumpt hatte. Man sah das scheisse aus - das war sogar ihre Meinung. So ist sie erstmal ne Runde Wassertreten .. aeh sich die Beine vertreten gegangen und mutterseelenallein diese kleine Stadt, welche netterweise nur von ca. 30cm grossen Spinnen bevoelkert wurde, erkundete. Ich trank waehrenddessen gemuetlich einen Kaffee..
Dann nahmen wir uns einen weiteren Gammel-Bus und fuhren nochmal 2 Stunden fuer 30 km zum Inle-See. Hier haben wir eine nette Pension gefunden und auch schon 2 Tage auf und an dem Inle-See verlebt.
Weitere heitere Episoden von unserer Boots- sowie Radtour folgen im naechsten Kapitel.
Morgen gehts weiter nach Bagan. Diesmal mit dem Zug und hoffentlich etwas entspannter...
Bärenpfoten, Affenköpfe und anderes ekelhaftes Zeug....der Sud der unten austritt soll heilend Wirkung haben und wird von Pilgern getrunken
der liegende Buddha in Bago...jahrelang im Dschungel verschollen und von den Briten beim Bau der Eisenbahn wiederentdeckt....
Ankunft in Kalaw....nach unserem 16 Stunden Horrortrip....Birgit ist gerade auf der Suche nach ihren Knöcheln......
Aufbruch: | 08.12.2006 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 30.12.2006 |