Südostasien 2007

Reisezeit: Februar / März 2007  |  von Theresa Völlker

Vietnam: Mekongdelta

27.02.2007

Saigon - Mekongdelta

Heute startet der vorletzte Teil unserer Vietnamreise: Mekongdelta. Da wir nicht mehr allzu viel Zeit haben und der Badeteil schliesslich nicht zu kurz kommen soll (ich meine darf), muessen dafuer zwei Tage ausreichen. Tun sie auch - und zwar vollkommen. Unser Reiseleiter ist einer von der gaaanz routinierten Truppe, d. h. er ist der ungeschlagene Meister im Programmabspulen und meint offenbar, dass das geheimnisvolle an Vietnam im Allgemeinen und dem Mekongdelta im Besonderen auch bewahrt werden sollte und wie geht das besten? Klar, indem man moeglichst wenig dieses Geheimwissens an diese ignoranten Touristen verraet. Praktisch sieht das so aus, dass wir entweder vor Orten stehen, an denen man nicht erfaehrt, was sie sind oder bedeuten, lediglich Stichworte erhalten oder in sehr genuscheltem Viet-Englisch einige duerftige Infos ueber das gerade gezeigte erhalten.
Die Tour selbst beginnt mit einer ca. 2-stuendigen Busfahrt in die oberen Auslaeufer des Mekongdeltas. Dann geht es - erst per Boot und dann weiter per Kanu - an den geheimen Ort auf dem Alligator Island, wo eine verschworene Gemeinschaft Einheimischer aus Kokosnuessen und Zucker nach einem uralten Naturrezept Kaubonbons herstellt. Allein wir haben Glueck und duerfen - als wahrscheinlich erste Auslaender ueberhaupt - einen kurzen Blick auf den Herstellungsprozess werfen. Schier unbegreiflich ist unsere Freude als wir erfahren, dass wir diese Naturprodukte sogar kaeuflich erwerben duerfen - grandios. Naja, ganz so schlimm wars nicht, aber es hatte schon ganz schoen was von Kaffeefahrt.

lars auf einem Auslaeufer des Mekong

lars auf einem Auslaeufer des Mekong

Theresa machte anschliessend noch Bekanntschaft mit einer satten und deshalb ziemlich lahmen Python, bevor wir dann weiter zum nicht weniger geheimnisumwitterten Unicorn Island geschippert sind. Dort sind wir dann aus welchem Grund noch einmal mit den landestypischen Fruechten vertraut gemacht worden. Fuer all diejenigen, die vorher schon mal auf einem Markt gewesen sind und dort nicht nur Coca Cola gekauft haben, nix ueberraschendes. Das Tagesprogramm bestand im Wesentlichen aus derartigen "Besichtigungen", bei denen man erstens immer die Moeglichkeit hatte, etwas Unnuetzes zu kaufen und zweitens etwas zu essen. Zwischendurch gabs aber auch etwas zu sehen. Wir haben u. a. (noch einmal) der manuellen Produktion von Reisblaettern fuer Reisnudeln und Spring Rolls zusehen koennen
Die Fahrt ging dann weiter mit dem Bus in Richtung Sueden bis nach Can Tho. Dort muss dann ein weiterer, groesserer Arm des Mekong ueberquert warden. Das geht per Faehre und waehrend unser Kapitaen entspannt eine SMS nach der anderen tippt ohne auf die 100 anderen Boote drumherum zu achten, schippern wir unserem Ziel entgegen.

Das Hotel war wider Erwarten (wir haben jeder nur 15 Dollar bezahlt) sehr ordentlich und erfrischt sind wir dann erst zum wohlverdienten Essen zurueck ans Wasser und zum Essen ins "Mekong" gebummelt. Kleines Restaurant, aber ganz grosse Empfehlung an dieser Stelle.[/k]

[f]28.02.2007[/f]
[k]Mekongdelta (Can Tho) - Saigon

Der naechste Tag begann in aller Fruehe, denn der beruehmte (!) Floating Mart in Can Tho ist nur zwischen 6 und 9 Uhr morgens. Also wer das sehen mag, sollte auf jeden Fall eine Uebernachtung einplanen. Den Markt selbst muss man einfach mal gesehen haben. Praktisch alles, was man haben mag, wird dort von Boot zu Boot verkauft: Obst aller Art, Gemuese aller Art, Getranke aller Art, Treibstoff (kann nicht sagen, ob auch aller Art, aber zumindest so aehnlich), Klamotten und was man sonst so (oder aber ueberhaupt nicht) braucht. Es ist einfach grossartig, die Haendler beim kaufen und verkaufen zu beobachten.
Nicht ganz so toll ist, dass praktisch saemtliche Abfaelle im Fluss landen und einige "Haeuser" statt ner Toilette nen Steg in Richtung Mekong haben. Scheint aber sonst kein Problem zu sein, denn der Fluss muss einen fuer Fremde nicht erkennbaren Selbstreinigungsmechanismus haben. Obst und Gemuese lassen sich anscheinend unproblematisch darin ebenso reinwaschen wie Waesche sowie kleine und grosse Menschen. Und selbst wenn alles rundherum nicht gerade steril ist, so kommt aus dem Fluss alles porentiefrein heraus - anscheinend- wie gesagt. Da wir uns davon nicht restlos ueberzeugen lassen, verzichten wir diesmal auf einen Einkauf und widmen uns stattdessen dem bunten Treiben auf dem Fluss.

Unser Boot tuckerte dann weiter bis zu einer Reisfabrik, in der der Reis erst geschrotet und dann poliert bzw. gemahlen wurde. Da unser Reisefuehrer vor diesem erhabenen Schauspiel schier sprachlos war, mussten wir uns an eine andere Reisegruppe haengen, um ein wenig darueber zu erfahren. Ging aber auch.
Danach gings dann schon wieder zurueck, waehrend der groessere Teil der Reisegruppe weiter nach Sueden bzw. nach Pnom Penh weiterfuhr.
Da jeder, der schon mal hier gewesen ist, empfiehlt, sich in Vietnam etwas schneidern zu lassen (noch billiger als in Thailand), haben wir dann - zurueck in Saigon - unser Glueck versucht und sind - was Wunder - auch fuendig geworden. So alles klargeht, bekomme ich am 5. zwei niegelnagelneue Anzuege, die vielleicht sogar passen und Theresa ein neues Kleid. Na, mal schauen. Seeing is believing, meinte schon der alte Konfuzius.

Nach all diesen Strapazen (*hach*) haben wir uns dann einen weiteren Abend mit den kulinarischen Koestlichenkeiten des "Little Saigon" gegoennt. So, morgen gehts ab an den Strand.[/k]

© Theresa Völlker, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Der Lars und die Theresa, die wo schon lange dahin wollten, machen sich endlich auf die große Reise!
Details:
Aufbruch: 11.02.2007
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 08.03.2007
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Theresa Völlker berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.