3 Monate Karibik und Schlafmangel
Pura Vida in Costa Rica
Ich versuche hier mal einen kleinen Einblick in mein momentanes Leben zu geben.
Ich lebe hier in einer kleinen community direkt am meer. Zugaenglich nur ueber einen10 km langen, mit schlagloechern uebersaehten Feldweg. Kein Bus haelt hier. Und Internet hatten wir bis jetzt auch nicht. Unsere einzige Verbindung zur Aussenwelt ist das einzige oeffentliche Telefon hier, dass auch immer mal wieder kaputt ist, aber gott sei dank, wird es auch repariert. Einkaeufe muss man in naechst groesseren staedten machen und der 8km entfernte ATM ist staendig leer oder defekt, d.h. man kann auch kein cash bekommen. Der Strand, den wir patrollieren, ist 12km lang und erstreckt sich von Punta Mona zum Sixaola River, der die natuerliche Grenze zu Panama bildet. Jeder kennt hier jeden und jeder weiss, was der andere tut. Und bis jetzt bin ich noch nicht sicher, ob man sich daran gewoehnen kann, oder nicht. Trotzdem liebe ich die arbeit hier. Tagsueber arbeiten wir am Strand, entweder saeubern wir ihn von treibholz, oder zur zeit bauen wir die hatchery, dass "ding", wo spaeter dann die Eier kontrolliert relokalisiert werden koennen. Nachts laeuft man patrollie. Die Schildkroeten sind jetzt auch endlich da, und seit zwei wochen, bin ich jetzt selber einer der leader und quasi auf mich allein gestellt. Mit 2-5 voluntaeren im schlepptau. Es ist zwar super anstrengend, und man ist hier wirklich in einem konstanten zustand der uebermuedung, da man nachst gar nicht schlafen oder nur in stuecken schlafen kann und waehrend des tages auch nicht, weil es entweder zu heiss, oder zu laut ist. Aber man kommt verdammt gut in form!!!!!
Ich bin uebrigens umgezogen und wohnen jetzt zur zeit nicht mehr an der station. Das projekt wollte dieses Jahr die community mehr einbeziehen und deshalb rotieren die RA s monatsweise und leben in verschieden cabinas mit familien. Ich wohne zur zeit bei Sandras. Einer fuelligen, gespraechigen Tica. Gut um mein Spanisch zu ueben.
Das Leben insgesamt hier ist super laid back. Karibik halt. Mit Reggae und Dreadlocks.
Das Wetter ist heiss und schwuel um man muss aufpassen, dass einem keine Pilze auf der Kleidung oder der Kameralinse wachsen.Ueber den Tag haben wir meistens Sonne und nachts regnet es. (auch wahrend den patrollien). Manchmal regnet es aber auch ueber zwei tage hinweg und es ergiessen sich sinnflutartige wassermassen ueber das land, ohne auch nur eine pause (Gott sei Dank, bin ich weg, wenn die Regenzeit hier anfaengt). Dadurch betraegt die luftfeuchtigkeit hier natuerlich fast 100% und sobald man geduscht hat, kann man eigentlich wieder duschen gehen. Sauberkeit ist hier sowieso so eine sache. Ticos denken, das alle menschen aus anderen laender dreckig sind, weil wir nicht oft genug duschen gehen. Ein tico duscht bis zu 3 mal am tag und ich muss sagen, darueber bin ich wirklich froh. In so einem heissen land wuerde es sonst echt zu einer geruchsbelaestigung fuehren. Unter den voluntaeren haben wir da so einige negativ beispiele, warum es wichtig ist, mehr als einmal am tag den schweiss abzuwaschen, vorallem, wenn irgendwann alle rucksaecke mit unserem equiptment nach schweiss stinken (bah). Dann gehst du nachts auf patrollie und denkst dir, verdammte hacke, ich war doch gerade erst duschen, was stinkt hier so bestialisch. Bis du checkst, dass das der Rucksack ist, denn du fuer die naechsten 4 Stunden noch mit dir rumtragen musst. Auch wenn du bus faehrst, bist du froh, wenn ein tico neben dir sitzt und nicht ein stinkender backpacker.
Jetzt aber mal weg von diesem Thema. Andere Sachen die einen stoeren koennten sind die sandflies die dich nachts halb aufessen. Und Blasen, ich bekomme an den seltsamsten stellen blasen an meinen Fuessen, von den malen wenn ich ueber baumstaemme und andere dinge stolper im dunkeln. Ansonsten ist das lebe hier Karibik pur, mit Gallo Pinto (gebratener Reis mit Bohnen) morgens, mittags und abends und pipas (unreife kokosnuesse, dessen saft man trinken kann) frisch vom baum und mit einer machete aufgeschlagen.
Ich esse hier unglaubliche Mengen, aber das einzige was ich tue ist abnehmen. Ist jetzt nicht so, dass ich mich darueber beschwere.
Ich liebe dieses Land.
Aufbruch: | 14.02.2007 |
Dauer: | 13 Wochen |
Heimkehr: | 15.05.2007 |