Hawaii: Oahu, Big Island, Kauai

Reisezeit: November 2006  |  von Anke Schlingemann

Fotoreisebericht von Anke Schlingemann & Detlef Hälker. Inselhopping auf den hawaiianischen Inseln Oahu, Big Island und Kauai. Die Vielfältigkeit an verschiedenen Landschaftstypen und Pflanzen hat uns sehr begeistert.

Oahu

Mittwoch, 8.11.2006 Reisetag: New York - Hawaii: Oahu

Nachdem wir vier aufregende, aber auch anstrengende Tage in New York verbracht haben, freuen wir uns nun auf zweieinhalb Wochen Hawaii. Nach einem zehnstündigen Flug und weiteren fünf Stunden Zeitverschiebung erreichen wir Honolulu auf Oahu (Ortszeit: 20:30 Uhr). Wir nehmen unser Gepäck entgegen und stellen fest, dass dieses am Flughafen in Newark offensichtlich längere Zeit im Regen stand und noch entsprechend nass ist. Später bemerken wir, dass ein Kofferschloss aufgebrochen wurde und eine Sicherheitsüberprüfungskarte hineingelegt wurde. Das lehrt uns, künftig unsere Koffer auf Flügen nicht mehr abzuschließen.

Mit einem Shuttle-Bus fahren wir zur Alamo-Station.

In Kailua an der Südküste haben wir uns in das Bed & Breakfast "Pillows in paradise" über das Internet eingemietet. Freundlich werden wir von Barbara, unserer Gastgeberin, begrüßt. Das Zimmer ist einfach ausgestattet, doch uns interessiert heute nur noch das Bett, in das wir todmüde hineinfallen.

Donnerstag, 9.11.2006 Oahu - Südküste, Waikiki Beach, Honolulu

Heute erkunden wir die Südküste Oahus. Der Kailua Beach Park, angeblich einer der schönsten Strände auf Oahu, ist nicht weit entfernt. Das erwähnte Postkartenmotiv erschließt sich uns auf den ersten Blick nicht.

Wir fahren weiter nach Lanikai Beach. Der Küstenstreifen ist fast komplett mit Villen bebaut, doch es gibt schmale Wege zum Strand, den wir jedoch vergeblich suchen. Stattdessen schützen Sandsäcke die abfallende Böschung vor den Häusern. Von Barbara erfahren wir später, dass nach schweren Stürmen im Vorjahr große Teile des Strandes weggespült wurden.

Lanikai Beach

Lanikai Beach

Dem Highway 72 folgen wir entlang der Küste in Richtung Honolulu. Am Aussichtspunkt der Halona blowhole area halten wir an. Die schwarze, schroffe Felsküste kontrastiert mit der weißen Wassergischt. Aus einem kleinen Blowhole spritzt ab und zu ein feiner Wasserstrahl. Die Spitzen der grünen Bergsilhouette landeinwärts werden von tief hängenden Wolken verdeckt.

Als nächstes halten wir am Hanauma Bay Nature Preserve.

Hanauma Bay Nature Preserve

Hanauma Bay Nature Preserve

Vom Aussichtspunkt hat man einen sehr schönen Blick auf das Korallenriff im türkisblauen Wasser der Bucht. Ein beliebter Platz für Schnorchler. Da bereits Massen an Touristen zum Strand hinunterpilgern, entschließen wir uns weiterzufahren.

Weiter geht es zum legendären Waikiki Beach. Hässliche Hotelhochburgen rahmen den lächerlich schmalen Sandstreifen ein. Wer hier Urlaub macht, geht wohl eher einkaufen. Kein Platz an dem wir uns wohlfühlen.

Waikiki Beach - Honolulu

Waikiki Beach - Honolulu

Im historische Zentrum von Honolulu schauen wir uns den Iolani Palast von Außen an, es ist der einzige Königspalast in den USA.

Iolani Palast

Iolani Palast

Dem Palast gegenüber liegt das schöne Gebäude der Alilonai Hall, davor steht die imposante Statue von Kamehameha. Nach einer weiteren unspektakulären Runde durch Chinatown beenden wir unsere Honolulu-Besichtigung. Unser Fazit: Eine riesige Enttäuschung.

Für einen Aufstieg auf den Diamond Head ist es inzwischen leider schon zu heiß. Daher fahren wir zurück nach Kailua und verbringen den restlichen Nachmittag am Kailua Beach. Links des Kanals ist der Strand wesentlich breiter und lädt zu einem Strandspaziergang ein. Ein paar Wassersportler tummeln sich im Meer.

Für abends kaufen wir noch etwas im Supermarkt ein und verspeisen es am Pool unseres B & B. Es wird ein kurzer Abend - das Jetlag macht sich bemerkbar.

Freitag, 10.11.2006 Oahu: Ost- und Nordküste

Noch vor Sonnenaufgang sind wir wieder auf den Beinen. Der Himmel hängt in dichten Wolken und es nieselt leicht. Wir fahren die so genannte Windward Coast entlang in Richtung Norden.

Als wir das Valley of the Temples erreichen, hat dieses offiziell noch gar nicht geöffnet, doch es gibt auch keine Absperrung.

Valley of the Temples

Valley of the Temples

Wir fahren an Grasflächen vorbei, auf denen Grabsteine eingelassen sind, die von bunten Blumen geschmückt werden. Aus der Ferne sehen wir den "Temple of Equality Byodo-In" an. Es ist eine Kopie des 950 Jahre alten Tempels in Kyoto und wurde 1968 hier eröffnet. Fast haben wir unsere Runde beendet, als wir freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen werden, dass wir uns auf Privatgelände befinden, das erst um 8:30 Uhr (in einer knappen Stunde) öffnet und dann überdies Eintritt kostet.

Der Küstenlinie weiter folgend haben wir noch ein paar schöne Blicke auf die raue Küstenlandschaft. Bei Kualoa ragt die kleine Mokolii Insel aus dem Wasser, die zu Recht den Spitznamen Chinaman's Hat trägt.

Am Restaurant Crouching Lion in Kadawa versuchen wir selbige Felsformation an dahinter liegenden Felsen zu erkennen, was Detlef besser als Anke gelingt.

Selbst für die empfohlenen Shrimps von einem der Shrimp-Trucks in Kahuku sind wir noch zu früh dran (11 - 18:00 Uhr), abgesehen davon ist uns morgens auch noch nicht nach Seafood zumute.

Die schnellen Wetterveränderungen auf Hawaii sind immer wieder verblüffend. Sind wir gerade noch durch Nieselregen gefahren, so haben wir jetzt, als wir die Nordküste erreichen, strahlend blauen Himmel. Einladend liegt der Sunset Beach vor uns und lädt zum Verweilen ein. Ein paradiesischer, von Palmen eingerahmter Strand. Im weißen Sand sitzend beobachten wir die zahlreichen Surfer beim Wellenreiten.

Sunset Beach

Sunset Beach

Später fahren wir zur Waimea Bay und besuchen das Waimea Valley Audubon Center. Ein sehr schön angelegter botanischer Garten, mit über 5.000 Pflanzenarten aus der ganzen Welt. Der 0,8 Meilen lange Hauptweg führt zu einem kleinen Wasserfall. Der Pool des Waihee Falls lädt zu einem erfrischenden Bad ein. Die sehr gepflegte Anlage mit zahlreichen exotischen Pflanzen und einigen Vögel gefällt uns besonders gut.

Waimea Valley Audubon Center

Waimea Valley Audubon Center

Natürlich können wir die Nordküste nicht verlassen, ohne dass im Reiseführer angepriesene Shave Ice probiert zu haben, eine "Spezialität" für die der Ort Hale'iwa bekannt ist.

Shave Ice

Shave Ice

Vor den Eisgeschäften haben sich entsprechend lange Schlangen gebildet. Der Name "Shave Ice" ist Programm. Zur Herstellung wird ein großer Eisblock "rasiert", das geraspelte Eis wird mit einem Löffel zu einer dicken Kugel geformt. Um den ganzen Geschmack und ein farbenfrohes Aussehen zu verleihen wird anschließend das ganze mit verschiedenen Sirups übergossen. In Deutschland nennt man so etwas schlicht weg Wassereis und macht keinen solchen Hype darum. Unter Eisgenuss verstehen wir etwas anderes.

Durch das Landesinnere fahren wir zurück in Richtung Honolulu. Hier wird Plantagenwirtschaft betrieben und zum Beispiel Papayas, Bananen und Gemüse angebaut. Kurz vor Wahiwa kommen wir an der Dole Plantage vorbei. Ein riesiger Parkplatz, der mit Bussen und Pkw gut gefüllt ist, deutet auf die Attraktion hin - den größten Irrgarten der Welt, der 2001 ins Guinness Buch der Rekorde kam. Uns schreckt der Massenandrang ab.

Stattdessen fahren wir zum oberhalb von Honolulu gelegenen Makiki Valley und laufen den etwa 4 km langen Makiki Valley Loop Trail.

Makiki Valley

Makiki Valley

Ein verwunschener Pfad führt durch den tropischen Wald. Baumwurzeln bieten eine Art natürliche Treppe und führen uns unerwartet hoch auf den Hügel hinauf. Eine sehr schöne, aber auch etwas anstrengende Wanderung, für die wir ein eineinhalb Stunden brauchen. Auf dem letzten Stück können wir einen Blick auf die in der Ferne liegende Skyline von Honolulu werfen. Es dämmert bereits als wir das Auto wieder erreichen.

Nach einem kurzen Frischmach-Stopp fahren wir zu Lucy's Grill & Bar in der Anlike Street in Kailua. Wir können der Reiseführerempfehlung folgen, das Essen ist ausgezeichnet.


Samstag, 11.11.2006 Reisetag: Oahu - Big Island

Heute fliegen wir bereits weiter nach Big Island. Doch bis zum Abflug bleibt noch etwas Zeit, die wir am Kailua Beach verbringen. Am Wochenende herrscht hier bereits früh morgens reges Treiben. Einige Jogger sind unterwegs und auch die ersten Wassersportler sind zu sichten. Der Himmel bietet erneut ein turbulentes Schauspiel. Über uns ist der Himmel blau, doch über der grünen Bergsilhouette im Hintergrund hängen dunkle Wolken, die später zu uns herüberziehen. Als wir zum Flughafen fahren regnet es.

Du bist hier : Startseite Amerika USA die USA: Oahu
Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 08.11.2006
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 23.11.2006
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Anke Schlingemann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Anke sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!