Hawaii: Oahu, Big Island, Kauai
Kauai
Samstag, 18.11.2006 Kauai: Südküste
Heute ist frühes Aufstehen angesagt. Unser Gastgeber Lonn bereitet uns wunschgemäß noch ein exzellentes Frenchtoast-Frühstück (er ist gelernter Koch). Das Haus mit sehr gut durchdachten und durchaus luxuriösen Suiten hat er selber gebaut (Hale Hualalai B&B - sehr zu empfehlen).
Die Mietwagenrückgabe verläuft problemlos und die beiden Flüge sind, vielleicht auch wegen der freien Sitzplatzwahl, ein bisschen wie Busfahren. Es gibt keinen Direktflug nach Kauai, auf Oahu müssen wir umsteigen. Doch alles verläuft überplanmäßig, so dass wir bereits um 13.30 Uhr bei Alamo unseren neuen Mietwagen in Empfang nehmen wollen. Erstaunlicherweise bekommen wir keinen Wagen direkt zugeteilt, sondern sollen uns aus dem vermeintlichen Pool unserer Fahrzeugkategorie einen Wagen aussuchen. Allerdings ist zunächst kein Wagen vorhanden, aber immerhin bekommen wir den ersten halbsauberen Wagen, der auf den Hof fuhr.
Unser Quartier liegt an der Südküste, ca. 15 Meilen vom Flughafen in Lihue entfernt. Doch erst einmal gönnen wir uns einen kleinen Imbiss an der Nawiliwili Bay. Von der oberen Etage des Lokals "Beach Hut" haben wir bei sehr guten Fast Food einen schönen Blick auf den Hafen, in dem ein großes Kreuzfahrtschiff vor Anker liegt.
Weiter geht es nach Kalaheo zum Bamboo Jungle House. Die Zimmer des B&B's sind liebevoll aber eher einfach ausgestattet. Hiervon hatten wir uns ehrlicherweise, auch angesichts des im Vergleich recht hohen Preises, etwas mehr versprochen. Schön sind die dazugehörigen sehr gepflegten Außenanlagen mit Pool und Lavastein-Jacuzzi, der durch einen Wasserfall bei Bedarf gewärmt wird.
Den Nachmittag verbringen wir am nahegelegenen Salt Pond Strand. Am Wochenende sind hier viele Einheimische anzutreffen, die den Grill für das abendliche BBQ bereits aufgebaut haben. Lauffaul, wie viele Amerikaner sind, fahren sie mit dem Auto bis an den Strand.
Später erleben wir einen sehr schönen Sonnenuntergang. Nur ein paar kleine Wolken ziehen vor die Sonne, bevor sie im Meer zu versinken scheint und einen wunderschön rosa gefärbten Himmel hinterlässt.
Auf der B&B-Terrasse genießen wir später die mitgebrachte Pizza und eine Flasche Rotwein. Zum Abschluss des Tages gönnen wir uns ein erholsames Bad im warmen Whirlpool und fallen anschließend todmüde ins Bett.
Sonntag, 19.11.2006 Kauai: Westküste
Kauai ist die älteste Insel der hawaiianischen Inselgruppe und trägt den Spitznamen Garteninsel zu Recht. Die Westküste ist so schroff und zerklüfftet, dass es hier keine durchgängige Straße an die Nordküste gibt. Einen ersten Eindruck hiervon erhoffen wir uns von der heutigen Erkundung des Waimea Canyon State Parks.
Zunächst erreichen wir den Waimea Canyon Lookout und haben einen spektakulären Blick in den 1.070m tiefen Canyon. Ein Vergleich mit dem Grand Canyon in Arizona ist nicht soweit hergeholt, auch wenn dieser Canyon wesentlich kleiner ist.
Waimea Canyon
Der über 30 km lange Waimea, der von oben wie ein kleiner Bach aussieht, hat sein Flussbett tief in die Schlucht gegraben und eine wunderbar zerklüftete Landschaft erschaffen. In der Ferne sehen wir einen Wasserfall, vermutlich die Stone Falls, in die Schlucht stürzen. Die von der Sonne angestrahlten Felswände leuchten in farbenfrohen Schattierungen von leuchtendrot bis fast schwarz. Ein schöner Kontrast zu den grün bewachsenen Schluchten, die es hier, anders als am Grand Canyon, gibt. Ein faszinierender Anblick!
Einen nächsten tollen Blick auf die Küstenlinie haben wir vom Pu'u Hinahina Aussichtspunkt. Nicht zum ersten Mal begegnen uns auf Kauai, wie hier auf dem Parkplatz, wild lebende Hühner. Die dazugehörigen Hähne haben ein buntes Gefieder und sind schnell zur Stelle, wenn es um die Verteidigung der kleinen Küken geht.
Wir erreichen den Kokee State Park. Im Kokee Museum kaufen wir eine kleine Wanderkarte und erkundigen uns nach den Wandermöglichkeiten. Besonders empfohlen wird der Awa'awapuhi Trail, der etwa 500 Höhenmeter hinab ins gleichnamige Tal führt. Der Wanderweg (hin und zurück sieben Meilen) führt durch eine sehr schöne Landschaft. Festes Schuhwerk ist ein Muss, da es stellenweise sehr glitschig ist und schmal an der Felskante entlang geht.
Awa'awaphui Lookout
Nach 3,5 Meilen erreichen wir den Awa'awaphui Lookout und werden mit einem fantastischen Ausblick auf die Na Pali Küste entschädigt. Grandios! Der Rückweg, der nur bergauf führt, ist dann noch anstrengender als der Hinweg.
Nach vollbrachter Wanderung fahren wir die Parkstraße bis zum Ende weiter und erreichen den Kalalau Aussichtspunkt, wo uns ein weiterer spektakulärer Ausblick fasziniert.
Kalalau Aussichtspunkt
Auf dem Rückweg genießen wir noch einmal den Ausblick vom Waimea Canyon Lookout. In der nachmittäglichen Sonne werden
die Felsen noch mehr angestrahlt und das Farbenspiel ist bunter.
Zum Sonnenuntergang fahren wir an den Strand des Polihale State Parks, wo die Küstenstraße endet. Zu spät lesen wir im Reiseführer, dass der Strand nur auf einer über drei Meilen langen ungeteerten Straße erreichbar ist. Doch einmal begonnen, fahren wir natürlich auch weiter. Eine Herausforderung für unseren Mietwagen - Vierradantrieb wäre hier schon besser, da es eine Menge Schlaglöcher gibt. Doch die Fahrt hat sich gelohnt. Uns erwartet ein breiter, weißer Sandstrand, wie man ihn von der deutschen Nordseeküste kennt. Am Ende des Strandes beginnt die schroffe Na Pali Küste, deren zerklüfteten grünen Hänge den Strand einrahmen. Im Meer sind die Umrisse zweier kleiner Inseln zu erkennen. Für uns der schönste Strand auf Hawaii.
Polihale State Parks, Beginn der Na Pali Coast
Der Strand ist befahrbar und einige 4x4-Fahrzeuge stehen am Strand, die Insassen warten beim Picknick auf den Sonnenuntergang. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass man mit einem Zweiradantrieb am Strand nicht weit kommt und versuchen es erst gar nicht. Stattdessen laufen wir den breiten Strand entlang. Am Ufer brechen sich hohe Wellen. Uns gefällt es hier ausgezeichnet. Nur auf den tollen Sonnenuntergang warten wir vergeblich, über dem Meer hängt eine dichte Wolkendecke. Um den anstrengenden Rückweg nicht bei absoluter Finsternis fahren zu müssen, nutzen wir hierfür das letzte Tageslicht aus. Erfreulicherweise erreichen wir die geteerte Straße ohne Achsenbruch oder Reifenpanne. Den Abend lassen wir erneut auf der Terrasse des B&B's ausklingen.
Montag, 20.11.2006 Kauai: Nord- und Ostküste
Entlang der Ostküste fahren wir heute an die Nordküste. Von Kalaheo bis nach Haena, wo die Straße mit Beginn der Na Pali Küste endet, sind es etwa 60 Meilen zu fahren. Bei dem morgendlichen Verkehr brauchen wir fast eineinhalb Stunden bis zum Ha'ena State Park.
Der am Ende der Straße gelegene Ke'e Beach Park zählt zu den schönsten Stränden auf Kauai. Der weiße Sandstrand der großen Bucht ist etwas breiter und wird von Bäumen eingefasst. Bei rauer See wird der Strand offensichtlich überspült, denn die Wurzeln der Bäume liegen Xteilweise frei.
freigespülte Baumwurzeln
Linker Hand erstreckt sich die zerklüftete Küstenlinie. Die teilweise sehr hohen Wellen bieten ein schönes Schauspiel, wenn sie an den schroffen Felsen zerschellen und fontänenartig in alle Richtungen spritzen.
Der Na Pali Coast State Park umfasst den 22 Meilen langen zerklüfteten Küstenstreifen der sich zwischen Ke'e Beach im Norden und dem Polihale State Park im Westen erstreckt. Die Klippen sind nur zu erwandern bzw. vom Boot oder aus der Luft zu sehen. Am Ke'e Beach beginnt ein elf Meilen langer Wanderweg (Linker Hand erstreckt sich die zerklüftete Küstenlinie. Die teilweise sehr hohen Wellen bieten ein schönes Schauspiel, wenn sie an den schroffen Felsen zerschellen und fontänenartig in alle Richtungen spritzen.
Aussucht vom Kalalau Trail
Der Sonnenschein wird immer wieder von kurzen Schauern abgelöst. Entsprechend glitschig ist der teilweise etwas steile, lehmige Weg und wir wundern uns, dass einige Leute Badelatschen tragen - sicherlich nicht das richtige Schuhwerk für einen solchen Weg. Nach etwa 30 Minuten erreichen wir den Aussichtspunkt. Rechter Hand erstrecken sich die Klippen, linker Hand der Ke'e Beach.
Zurück von der Wanderung genießen wir die Sonne am Ke'e Beach und schauen dem bunten Treiben und den Wellen zu. Später gehen wir ostwärts am Strand entlang, bis dieser endet. Von hier aus hat man ebenfalls einen schönen Blick auf die Na Pali Felsen, allerdings hängen mittlerweile dicke Wolken darüber.
Na Pali Küste
Im Ha'ena State Park gibt es zwei Höhlen zu sehen. Die Waikapala'e Wet Cave liegt direkt an der Hauptstraße, ist aber, da sie voll Wasser ist, nicht zugänglich. Nur erfahrene Taucher wagen sich hier hinein. Interessanter ist die Maniniholo Dry Cave, eine kleine trockene und damit auch begehbare Höhle.
Der Himmel ist inzwischen so zugezogen, dass sich ein Halt am Lumaha'i Beach kaum lohnt. Von der Straße sehen wir die lang gezogene Bucht, die sich über eine Meile direkt an der Straße entlang streckt, der Strand ist kaum 10m breit.
Abenteuerlich sind die schmalen einspurigen Brücken, die wir passieren. Wenn es richtig stark regnet, können diese überschwemmt werden und sind erst wieder passierbar, wenn das Wasser abgelaufen ist.
Vor der Hanalei Bridge führt ein zwei Meilen langer so genannnter Scenic Drive in das Hanalei National Wildlife Refuge. Wir fahren an Taro Feldern und Bananen-Bäumen vorbei und durchqueren einen dichten Bambushain. Die Tour liest sich im Reiseführer jedoch besser als sie wirklich ist.
Als nächstes fahren wir zum Hanalei Beach Park. Hier mündet der Hanalei in den Pazifik. Vom Pier aus beobachten wir einige Surfer, die Wellen sind allerdings nicht besonders hoch. Die Berge im Hinterland hängen voller dichter Wolken.
Hanalei Beach Park
Princeville ist keine besonders einladende Stadt, doch es ist die Zufahrt zu einigen schönen Stränden. Beispielsweise ist der im Lonely Planet Reiseführer beschriebene Hideaways Beach vom Princeville Hotel aus zu erreichen. Neben dem Parkplatz führt ein schmaler Weg an den Strand. Der Abstieg ist unglaublich steil. Auf dem ersten Stück gibt es erfreulicherweise noch Stufen, die beidseitig von rostigen Geländern flankiert werden. Danach ist der Weg nicht mehr ganz so steil, dafür aber glitschig wie Schmierseife. Hatten wir uns auf dem Kalalau Trail noch über Wanderer mit Badelatschen gewundert, so finden wir uns hier nicht besser ausgestattet wieder.
Hideaways Beach
Am Strand angekommen wundern wir uns sehr. Hätten wir vorher gewusst, was für eine winzige Badebucht uns erwartet, hätten wir den Abstieg sicher nicht gewagt. Der schmale Hideaways Beach ist nicht viel länger als 80m, dafür jedoch sehr einsam. Nachmittags kommt hier leider keine direkte Sonne mehr hin. Für den Aufstieg suchen wir uns Stöcke, die uns diesen enorm erleichtern.
Auf der Suche nach weiteren Traumstränden fahren wir weiter. Zunächst legen wir einen Stopp am Kilauea Leuchtturm ein, müssen uns jedoch mit dem Blick von der Aussichtsplattform begnügen, da das dazugehörige National Wildlife Refuge bereits seit 16:00 Uhr geschlossen hat. Der Leuchtturm liegt malerisch auf dem Felsen einer kleinen Halbinsel. Hier haben sich viele Seevögel eingenistet und können beobachtet werden.
Kilauea Leuchtturm
Damit verlassen wir die Nordküste wieder. Im zweiten Anlauf finden wir die Koolau Straße, die uns über einen Schotterweg zum Larsens Beach führt. Ein fünfminütiger Spaziergang durch hohe Zuckerrohrfelder und andere Vegetation führt uns an den Strand. Dieser ist allerdings auch nicht wesentlich größer als der Hideaways Beach und menschenleer. Schade nur, dass wir für den Sonnenuntergang an der falschen Inselseite sind.
Nachdem wir in Waipouli im Restaurant Lemontree sehr passabel gespeist haben, fahren wir zurück zur Bamboo Jungle Lodge und lassen den Abend mit einem entspannten Bad im Lavastein-Jacuzzi ausklingen.
Dienstag, 21.11.2006 Kauai: Insel-Rundflug
Über Lucie, unsere Gastgeberin, haben wir für heute einen Helikopter-Flug gebucht. Im Kauai Village hatten wir uns am Vorabend über wesentlich günstigere Flugangebote gewundert. Lucie klärt uns auf. Die Angebote sind an eine Time Share Promotion Veranstaltung gebunden, die man zuvor vier Stunden über sich ergehen lassen muss. Wir sind froh, dass wir darauf nicht hereingefallen sind.
Vor dem Flug haben wir noch etwas Zeit und fahren noch einmal in die Nawiliwili Bucht. Wieder liegt ein großes Kreuzfahrtschiff vor Anker.
Das Büro von Will Squyres Flights befindet sich in Lihue. Nach einer kurzen Einweisung werden wir zum Flughafen gefahren, müssen aber noch auf den Hubschrauber warten, der noch nicht wieder gelandet ist. Ständig steigen Helikopter anderer Anbieter in die Luft.
Nachdem der Hubschrauber betankt wurde, dürfen wir einsteigen und schon heben wir ab. Zunächst fliegen wir über die Südinsel in den uns schon bekannten Waimea Canyon. Aus der Luft betrachtet ist der Anblick einfach nur grandios. Ganz nah fliegen wir an den Wasserfällen entlang.
Wasserfälle an der Na Pali Coast
Wenig später erreichen wir die Na Pali Küste und blicken auf den breiten Polihale Strand, ein atemberaubender Anblick auf die schroffe Küstenlinie. Kilometerlang reihen sich die zerklüfteten, grün bewachsenen Klippen aneinander. Im Landesinneren sehen wir etliche Wasserfälle. Auch wenn die Gipfel teilweise in Wolken hängen, ist der Anblick faszinierend. Von oben können wir auf den Ke'e Beach und weitere Strände entlang der Küste schauen. Wir fliegen über eine gebirgige Landschaft und blicken auf den mit 1.598 m höchsten Berg Kauais, den Mount Kawaikini. Als nächstes erreichen wir die Wailua Falls uns haben einen tollen Blick auf selbigen, bevor es wieder zurück zum Flughafen geht. Der einstündige Flug war grandios und lohnenswert trotz recht hoher Preise ( 180 $ pro Person für eine gute Stunde). Es war absolut spektakulär, wie nah wir über die Landschaft geflogen sind. Ohne diesen Flug hätten wir nur die Hälfte von Kauai gesehen.
Na Pali Coast
Hungrig steuern wir erneut den Kalapaki Beach Hut in der Nawiliwili Bucht. Während wir unsere Burger verspeisen, übrigens die besten, die wir bislang in den USA gegessen haben, setzt sich das Kreuzfahrtschiff in Bewegung und sticht in See.
Anschließend fahren wir an den Poipu Beach und relaxen in der Sonne. Einige vorgelagerte Felsen halten die großen Wellen ab, so dass das Meer hier sehr ruhig ist. Im Wasser sind viele Schnorchler.
Zum Sonnenuntergang fahren wir zum nahe gelegenen Spouting Horn Beach Park. An dieser Lavagesteinküste ist das Meer ziemlich rau, es haben sich Blowholes und Pools gebildet.
Spouting Horn Beach Park
Aus einem Blowhole spritzt Wasser wie bei einem Geysir bis zu 10m in die Höhe. Ein schönes Schauspiel. Jeder "Ausbruch" wird durch ein Geräusch angekündigt, dass sich wie das Atmen eines Wales anhört. Sehr amüsant!
Am Himmel hat sich ein Regenbogen gebildet. Erneut warten wir vergeblich auf einen schönen Sonnenuntergang. Ein Wolkenband hängt über dem Meer. Als wir uns umdrehen, trauen wir unseren Augen kaum. Der Himmel ist tiefschwarz in Wolken gehüllt. Als wir im Auto sitzen fängt es auch schon zu regnen an. Es wundert uns immer wieder aufs Neue, wie schnell sich das Wetter hier ändern kann.
Nachdem wir uns im B&B wieder etwas frisch gemacht haben, fahren wir zum Essen zum von Lucie empfohlenen Kalaleo Steakhouse. Hier speisen fast nur Einheimische, was uns sehr gut gefällt. Die Steaks sind wirklich gut.
Mittwoch, 22.11.2006 Kauai: Westküste
Für heute stehen weitere Wanderungen im Kokee State Park auf unserem Programm, das Wetter könnte dafür nicht besser sein. So hatten wir zumindest gedacht. Wir fahren die Parkstraße bis zum Ende und parken kurz hinter dem Kalalau Lookout. Warum die Straße zum Punukila Lookout gesperrt ist, erschließt sich uns nicht. Sowohl die Straße, als auch der Aussichtspunkt, den wir nach einer Meile erreichen, sind in bestem Zustand. Hatten wir gerade noch den blauen Himmel gelobt, so ziehen nun die ersten Wolken auf. Zu unserer Freude überspannt ein schöner Regenbogen das Kalalau Valley. In Null Komma nichts hängt alles voller dunkler Wolken und wir stehen im Nieselregen. Kein Wunder, befinden wir uns doch am 1,569 m hohen Mount Wai'ale'ale, laut einem Schild der feuchteste Punkt auf der Erde (11.685 mm Niederschlag im Jahr). Unter diesen Bedingungen lohnt sich leider nicht die eine Meile weite Wanderung entlang des Pihea Trails, der bei guter Sicht einen schönen Ausblick auf die Na Pali Küste bieten soll. Im strömenden Regen gehen wir zum Auto zurück.
Weiter südlich sind die Wetterbedingungen besser, so dass wir eine weitere Wanderung wagen. Unser Ziel sind die Waipoo Wasserfälle, die wir nach einer Stunde erreichen. Spektakulär sind zwar weniger die Wasserfälle, als vielmehr die tollen Ausblicke, die wir in den Canyon haben. Insbesondere auf dem letzten Teilstück, das über einen schmalen Bergrand führt, ist der Blick grandios. Kein Wunder, dass über uns die Helikopter kreisen.
Nun ist Strandleben angesagt. Zunächst steuern wir den Glass Beach am Hafen von Port Allen an. Dieser macht seinem Namen in der Tat alle Ehre. Am Strand liegen bunte Glassteine, die in der Sonne glitzern. Einige Leute suchen den Strand nach besonders schönen Exemplaren ab. Im Reiseführer lesen wir später, dass es in der Nähe einen Müllplatz gab, der abgetragen wurde. Jahrzehntelange Wellenaktivität hat diesen ungewöhnlichen Strand geschaffen, der jedoch nicht zum Baden einlädt.
Glass Beach
Dafür fahren wir erneut nach Poipu. Leider verfolgen uns dunkle Wolken, die zwar einen tollen Regenbogen zeigen, aber nicht auf viel Sonne hoffen lassen. Als wir das Auto parken, fängt es auch schon zu regnen an. Wir beschließen ein Stückchen weiter zu fahren und finden ein kurzzeitiges Sonnenloch. Nach 20 Minuten erreicht uns auch hier der Regen und wir packen unsere Handtücher wieder zusammen. Im Brennecke' Beach Broiler versöhnen wir uns mit einem Cocktail, während wir den Blick auf den Strand genießen. Der Mango Margarita ist nicht schlecht, allerdings können wir der Beschreibung world famous Mai Tai nicht folgen.
Zum Sonnenuntergang gehen wir erneut an den - nun trockenen - Strand. Wider Erwarten erleben wir einen tollen, fast wolkenfreien Sonnenuntergang, der uns wieder etwas versöhnt.
Nachdem wir uns fürs Abendessen Pizza und Salat besorgt haben, fahren wir zurück zum B&B. Ein letztes Mal genießen wir den tollen Lava-Whirlpool und lassen uns vom warmen Wasserfall benieseln.
Donnerstag, 23.11.2006 Kauai: Ostküste
Bedauerlicherweise ist dies unser letzter Urlaubstag. Da wir erst abends fliegen, bleibt noch etwas Zeit für Unternehmungen. Diese starten wir mit einem, von uns im nachhinein so getauften, Waterfalls Scenic Drive. Zunächst steuern wir die vor Lihue gelegenen Kipu Falls an. Ein kurzer, matschiger Weg führt durch ein Zuckerrohrfeld zu einem Wasserloch, in den ein etwas 5m hoher Wasserfall fällt. Dieser ist nicht wirklich spektakulär. Witzig ist es jedoch, zu beobachten, wie sich einige Jugendliche von den Felsen stürzen und sich an einem Seil schwingend ins Wasser stürzen. Wir sind für derartige Abenteuer wohl schon zu alt oder fühlen uns zumindest so.
Wailua Falls
Nächstes Ziel sind die 24m hohen Wailua Falls, nördlich von Lihue gelegen. Dieser Wasserfall ist leider nur von einer Aussichtsplattform zu besichtigen.
Anschließend fahren wir noch weiter in den Norden und überqueren den Wailua Fluss. Kurz dahinter geht die Straße zu den Opaeka'a Falls ab. Linker Hand erstreckt sich sehr anschaulich eine Kokosnuss-Plantage. Von einer Aussichtsplattform blicken wir auf den Doppelwasserfall. Von der gegenüberliegenden Straßenseite hat man einen sehr schönen Ausblick auf den Fluss und das dahinter liegende Meer.
Die letzten verbleibenden Stunden wollen wir am Strand verbringen und fahren zum Kalapaki Beach. Eine schöne Strandbucht, wenn man von dem hässlichen Hotelkomplex des Mariott im Hintergrund absieht. Letztmalig genießen wir es, im Meer zu baden.
Zum Abschied essen wir in Duke's Restaurant an der Strandpromenade einen Burger und Käsekuchen im New York Stil. Der Rückflug mit fünfstündigem Aufenthalt in New York ist aufgrund der zu knapp bemessenen Beinfreiheit in den Flugzeugen von Continental eine Tortur.
Ein zeitweise anstrengender, schöner, aber auch wieder viel zu kurzer Urlaub geht zu Ende. In der Nachbetrachtung haben wir uns etwas zu viel zugemutet. Lange, wenig komfortable Flüge, eine zweimalige mehrstündige Zeitverschiebung und das Insel-Hopping haben die beabsichtigte Erholung doch stark beeinträchtigt. Weniger wäre hier mehr gewesen. Landschaftlich sind die hawaiianischen Inseln aber unbedingt eine Reise wert. Die Vielfältigkeit an verschiedenen Landschaftstypen und Pflanzen ist beeindruckend. Auf einen Besuch von Oahu könnte man sicherlich am ehesten verzichten, es sei denn, man sucht aufregendes Nachtleben. Aloha!
Letzte Aktualisierung: Januar 2007 - (c) Anke Schlingemann und Detlef Hälker
Hat Ihnen unser kleiner Reisebericht gefallen? Über einen Eintrag in unserem Gästebuch würden wir uns sehr freuen. Weitere Reiseberichte gibt es auf unserer Homepage (www.schlingels.de).
Aufbruch: | 08.11.2006 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 23.11.2006 |