Im Süden Vietnams - Mekong Delta und Na Thrang
Mekong Delta
Mekong Delta 18.8. - 21.8.2002
Am nächsten Morgen sind wir zu unserem Abenteuer ins Mekong Delta aufgebrochen. Wir fuhren und fuhren und fuhren und die Strasse wurde immer schlechter und es regnete. Monsunzeit! Im strömenden Regen haben wir eine Bootsfahrt auf dem Mekong unternommen. Das war interessant aber "normal".
Mekongtour bei Regen
An einer Art "Umsteigestation" sind wir in Kanus umgestiegen und sind durch den Dschungel gefahren. Das war stark! Es handelte sich dabei um Kanus, in denen jeweils drei Personen plus dem Ruderer Platz haben. Jede Bewegung drohte das Kanu zu kentern. Dieser Ausflug war sehr beeindruckend. Auch in diesem Gebiet haben während des Vietnamkrieges Kämpfe stattgefunden -unvorstellbar!
Nach dem Mittagessen fuhren wir weiter ins Mekong Delta -über zwei Fähren. Unterwegs aßen wir gebratene Bananen im Reisteigmantel -köstlich! (eine Empfehlung von mitreisenden Kanadiern, Exil-Vietnamesen, die das erste Mal seit 30Jahren wieder ihre alte Heimat besuchten).
Kanufahrt durch den Dschungel
Später am Abend Einkehr in ein einfaches Hotel. Unsere mitgebrachten Jugendherbergs-schlafsäcke waren hier goldrichtig. Das war wieder eins von den Hotels, wo wir trotz Duschgelegenheit auf die Dusche verzichtet haben. Unser Zimmer war hinter der Rezeption, daher sehr laut, da die Wände nach oben nicht geschlossen waren.
Am nächsten Morgen brachen wir früh zu einem Besuch im Floating Village auf. Interessant, anders als in Kambodscha, das wir früher besucht hatten. Hier war die Verkaufsstrategie der Händler nicht so aggressiv. Unser allgemeiner Eindruck von den Vietnamesen bestätigt sich immer mehr, sie sind pfiffig und geschäftstüchtig, aber nicht unangenehm aufdringlich.
Floating Market im Mekong Delta
Ein Teil der Gruppe verabschiedete sich hier und reiste weiter nach Kambodscha. Der Umstieg auf dem Wasser -mit Gepäck- vom Paddelboot auf ein "großes" Dampfschiff war beeindruckend.
Die Grenze zwischen Vietnam und Kambodscha
Anschließend Weiterfahrt zum Berg Sam mit Blick auf Kambodscha. Dann unterhalb des Berges Besuch des Tempels der "heiligen Frau". Hier setzte wieder der Monsunregen ein. Er verfolgte uns an diesem Tag leider hartnäckig. Im Bus bekamen wir von unseren Mitreisenden vietnamesischen Kanadiern Früchte namens Langon , eine weitere kulinarische Neuheit nach den gebratenen Bananen im Reismantel.
Ungewöhnlich, aber lecker
Bei der Weiterfahrt in strömendem Regen kam auch noch eine Reifenpanne dazu. Wir fuhren bis zum Abend mit mehreren Stops, um den Reifen reparieren zu lassen (was nicht so einfach war) bis nach Can Thao. Dort wohnten wir in einem besseren Hotel, als in der vorherigen Nacht (immerhin konnte man sich duschen!).
Das Abendessen nahmen wir in einem Lokal (Restaurant wäre zu viel gesagt) mit Blick auf den Mekong Fluss in Gesellschaft eines Mitreisenden, der sich als Angestellter im vietnamesischen Agrarministerium in Hanoi entpuppte, ein. Bei dieser Gelegenheit bekamen wir, sozusagen als Aperitif ein Gläschen Schlangen Wein angeboten, das wir natürlich auch probierten. Es war interessant und wir haben es überlebt. Mehr kann oder muß muss dazu nicht sagen. Dann begleiteten wir unseren -älteren- Agrarminister zurück ins Hotel und "schlichen" uns noch mal raus um ein Bier zu trinken und diesen Reisebericht weiter zu schreiben.
Allerdings war das kein langes Vergnügen, denn in Can Thao klappen die Bürgersteige um 23:00h hoch und die Kneipen (ALLE!) machen dicht.
Eindrücke vom Mekong Delta bei Regen
Am nächsten Morgen gab es ein Wake-up Call um 06Uhr morgens (!). Danach haben wir die Floating Markets in Can Thao besucht.
Es kann auch sehr ruhig auf dem Mekong zugehen
Herstellung von Rice Noodles
Dann ging es weiter mit dem Boot durch einen Seitenarm des Mekong mit anschließendem Spaziergang entlang des Flusses, wo Obst angebaut wird. Es wurde in der Tourbeschreibung als "Besuch einer Plantage" angekündigt. Das ist aber doch etwas übertrieben.
Im Anschluß an den Spaziergang kehrten wir in einem Lokal ein und bekamen als Snack kleine süße Bananen und Ananas serviert. Nach einer weiteren kurzen Schiffsfahrt haben wir einen Stopp bei einer "Vermicelli" Factory eingelegt. Das sind vietnamesische Reis-Nudeln. Es wird ein Teig aus Reis hergestellt und daraus werden Streifen geschnitten. Beim Abendessen haben wir es probiert. Es schmeckt ganz gut, interessant.
Wohnen und Arbeiten im Mekong Delta
Auf dem weiteren Tourprogram stand noch eine Fahrt mit dem Boot , die ca. 4 Stunden dauerte. Wir hatten eine Tour mit besonders vielen Bootsfahrten gebucht! Bei dieser Fahrt hatten wir endlich wunderschönes Sonnenwetter. Adri ist mit anderen auf das Dach des Bootes geklettert und hat sich gesonnt (endlich Sonne tanken!!) Ritva als Schattenliebhaberin war es definitiv zu warm auf dem Dach, sie blieb unter dem Dach und spielte Königin Elisabeth indem sie allen Kindern entlang des Flusses zuwinkte. Dabei war Ritva schwer beschäftigt, denn sobald die Kinder, und es waren sehr viele, das Boot mit den Touristen entdeckten, rannten sie aus den Häusern, um zu winken.
Die Fahrt zog sich etwas in die Länge und alle hatten Hunger. Also hat unser Tourguide Duc unterwegs einen Sack voller Früchte gekauft (die wir nicht kennen und die aussehen wie Grapefruits mit Apfelschale, die aber interessant geschmeckt haben, besonders, wenn man sie nach dem Schälen mit Salz bestreut hat).
ein Idyllisches Plätzchen
Irgendwann hatte die lange Bootsfahrt ein Ende und wir legten bei einem Restaurant in Chau Doc zum Essen an. Das Essen dort war gut und unsere Tischgesellschaft war lustig. Ein älterer Australier aus Brisbane mit seinem 25-jährigen Sohn. Der Vater war im Vietnamkrieg gewesen und wollte nun seinem Sohn Vietnam zeigen. Der Vater erzählte uns, daß Halong Bay bei Hanoi der schönste Ort sei, wo er jemals gewesen war. Auch Hue hat er uns sehr empfohlen. Leider hatten wir auf dieser Reise nicht die Zeit diese Orte zu besuchen. Das werden wie auf einer unserer nächsten Reisen nachholen.
Endlich ein bisschen Sonnenschein im Mekong Delta
Die Fahrt ging, mit einer Unterbrechung in einem Bonsai-Garten direkt nach Saigon zurück.
Der Bonsai - Garten war absolut nichts besonderes, bis darauf, daß wir zum ersten Mal die vietnamesische Spezialität "Dragon-Fruit" als Pflanze wachsen sahen. Sie sieht, wie ein ganz gewöhnlicher Kaktus aus, hat aber im August große, schöne, rote Blüten, aus denen die Frucht wächst. Diese Frucht ist von außen schön rot, geschält ist sie ganz weiß mit schwarzen Punkten, wie Mohn und schmeckt köstlich.
Dragon Fruit Plantage
Nach der Ankunft im Sinh Café in Saigon waren wir schon ziemlich kaputt, so daß sich unser Abendprogramm auf ein Abendessen in der Internet-Kneipe nebenan beschränkte. Wobei wir mal wieder die Gelegenheit nutzten mit zu Hause in Verbindung zu treten. Die Internet-Verbindung in Saigon ist phantastisch -schnell wie in Frankfurt. Das Abendessen war, obwohl es eine Touristen Kneipe ist, super lecker und preiswert!
Danach ließen wir das Rucksack Touristenleben hinter uns, nahmen ein Taxi zum Sofitel und ließen es uns in unserem luxuriösen Zimmer und Bad gut gehen (Fernsehen mit der Deutschen Welle). Man muß sich vor Augen halten: der durchschnittliche Monatslohn in Vietnam beträgt 28USD gegenüber unserem Zimmerpreis von 44USD!
Aufbruch: | 16.08.2002 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 26.08.2002 |