Simone in China und Nordkorea

Reisezeit: März / April 2007  |  von Simone Lorat

Im Frühjahr 2007 war ich erst alleine in China unterwegs (Hongkong mit Ausflug nach Macau, Guangzhou (Kanton) und Beijing (Peking). In Peking habe ich mich dann mit einer Reisegruppe getroffen und war dann noch 1 Woche in Nordkorea - eine wirklich interessante, spannende und vielseitige Reise!

Hongkong

China und Nordkorea 29.03. - 17.04.2007
Donnerstag, 29.03.
Frankfurt
Reisen ist schon eine anstrengende Angelegenheit. Es ist 19.40 Uhr, ich sitze am Frankfurter Flughafen und koennte einschlafen. Heute mittag bin ich zu meinen Eltern gefahren, habe Sina zur Urlaubspflege abgeliefert, wir haben noch gemuetlich Kaffee getrunken und haben uns dann um 17 Uhr auf den Weg zum Frankfurter Flughafen gemacht. Am Flughafen sind wir gut angekommen und ich wurde mein Gepaeck am Check in Schalter auch gleich los. Eigentlich haette sich die Frau am Check in Schalter ueber die Arbeitserleichterung ja freuen koennen - schliesslich hatte ich meine Sitzplaetze schon vorab im Internet reserviert, aber besondere Freundlichkeit schlug mir nicht entgegen. Aber immerhin kamen doch ein paar Informationen durch: Rucksack und Handtasche sind ein Gepaeckstueck zuviel (konnte aber alles zusammenstopfen), ich sollte mich beeilen, weil es 2 Gepaeckkontrollen gibt und einen Zettel mit Wegbeschreibung zum Anschlussflug in London. Mein Blick auf die Wegbeschreibung liess mich feststellen, dass die Reise nicht entspannt anfangen wuerde> Ankunft und Abflug sind zwar in Terminal 1, aber der Weg zwischen diesen Punkten soll mindestens 60 Minuten dauern. Gut, dass ich eine Stunde zum Umsteigen habe Ich verabschiedete mich also von meinen Eltern und reihte mich in die Schlange zur Passkontrolle ein. Es dauerte ziemlich lange und die Beamten fingen an, mich an meine Vietnam-Eindruecke zu erinnern. Auch ohne dass jemand kontrolliert wurde, sahen sie vielbeschaeftigt aus (was tun die da eigentlich?), ignorierten die Schlange mit eher missmutigem Blick und nickten irgendwann mit dem Kopf, wenn man an der Reihe war. Als ich dann irgendwann tatsaechlich dran war, entpuppte er sich aber doch als gany nett und wechselte sogar ein paar freundliche Worte. Alle Eile haette auch nichts genuetzt, da sich 2 Ausweiskontrollschlangen in einer Gepaeckkontrollschlange vereinten. Das Warten ging also weiter - naechstes Mal werde ich wohl Oma oder ein Kind mitnehmen, diese werden eindeutig bevorzugt behandelt! Irgendwann war ich dann doch an der Reihe - man muss Uhr und Guertel ausziehen, ausserdem alles inkl. Taschentuecher etc. aus den Hosentaschen raeumen und dann geht das doch ganz gut! Nach dem Anziehen folgte ich also den Schildern zu meinem Gate - ploetzlich und unerwartet durch teilweise menschenleere Gaenge, in denen ausser etwas Baustellenzubehoer, Leitern etc. nicht viel zu sehen war. Aber irgendwann stand ich dann doch wieder am Ende einer Menschenschlage. Die zweite Gepaeckkontrolle hatte ich schon fast verdraengt. Diesmal ging es aber doch zuegiger - alle waren bestens vorberetiet und hielten Uhren, Guertel etc. schon lange bevor sie an der Reihe waren, in Haenden. Nach der Kontrolle war

s dann auch nicht mehr weit bis zum Gate. Das Ganze hatte sich ueber eine Stunde hingezogen und da ich ja nichts zu trinken dabei hatte (man haette es ohnehin bei jeder Kontrolle entsorgen muessen...), aber ausnahmsweise mal Durst hatte, leistete ich mir ein Cola fuer 2,90 Euro. Es war das billigste, das ich finden konnte. Kaum sass ich auf einem Platz, ging das Boarding los. Ich war leicht verwirrt (so lang hatte es nun ja auch nicht gedauert...) und merkte dann aber doch gleich, dass der Vorgaengerflug Verspaetung hatte und ich noch nicht mitfliegen konnte. Also nutzte ich die Zeit fuer diese ersten Notizen!
Flug Frankfurt - London
So, jetzt kuerze ich meine eigenen Notizen mal ab Eigentlich ist nichts besonderes passiert und ich bin gut in London angekommen!
London - Heathrow
In London angekommen machte ich mich zuegig auf den Weg - nicht, dass das Flugzeug nach Hongkong noch ohne mich startet! Es war dann auch nicht wirklich weit, bis ich an der naechsten Schlange wieder zum Stehen kam: Gepaeckkontrolle. Eigentlich hatte ich darauf spekuliert, dass es in London keine Gepaeckkontrolle mehr geben wuerde und mein Cola noch nicht ganz ausgetrunken. So fiel es dann gleich der Gepaeckkontrolle zum Opfer. Ein Gutes hatte die Schlange dann aber doch - ich habe Eva und Christiane kennengelernt. Die beiden machen ein praktisches Jahr und haben ihre erste Station in Hongkong. Somit musste ich nicht mehr alleine ueber den Flughafen rennen und auch Geldwechsel in Hongkong und die Suche nach dem Bus zum Hostel werden wir gemeinsam vorhaben. Man reist wohl nicht lange alleine Nach der Gepaeckkontrolle waren wir auch nur noch wenige Minuten unterwegs, bevor wir unglaublicherweise vor unserem Gate standen. Ich frage mich, wer auf die Idee kam, zu behaupten, der Weg dauert mindestens eine STunde... Wir sassen also noch ein halbe Ewigkeit am Flughafen, bevor wir ins Flugzeug konnten und unsere Reise weiterging.

Flug London-Hongkong
Ich muss irgendwie anfangen, mich kuerzer zu fassen, sonst sitze ich nur noch im Internetcafe oder komme mit dem Abtippen gar nicht mehr hinterher.... Also, was gibts ueber den Flug zu sagen... Die Socken, die man bei British Airways bekommt, sind erfreulicherweise groesser als die bei Vietnam Airlines - wen wunderts Beim Essen konnte ich leider nicht mit meinen Englischkenntnissen glaenzen - mit suess sauer bestellte ich das einzige, das ich verstanden hatte... Naja, ich landete damit bei Garnelen... Ew war aber ok, bei Salat und zuckersuessem Kuchen war ich skeptischer. Ich weiss auch im Nachhinein nicht, was das Alternativessen war, obwohl es meine Nachbarn gegessen haben - muss was typisch englisches gewesen sein.... Der Rest des Fluges verlief unspektakulaer. Kurz vor Landung gabs noch Wuerstchen und Ei etc. Dazwischen habe ich sogar einigermassen geschlafen. Wir sind gut in Hongkong angekommen!

Freitag, 30.03.07 Hongkong
Die Passkontrolle ging recht zuegig - ich fand nur den Namen des Beamten etwas gewoehnungsbeduerftig: Mc CR. Unsere Taschen waren auch alle angekommen und unseren Bus fanden wir problemlos. Eva und Christiane mussten eine Station vor mir aussteigen, so dass ich mich dann letztenendes alleine ins Gewuehl stuerzen musste. Wie angekuendigt stuerzten sich die Massen auf mich, die ich aber wie aufgefordert ignorierte. Ein Wunder, dass mich Hr.Li dann doch noch ueberzeugen konnte, mit ihm in den Aufzug zu steigen... Da sagt er, ich soll mich von keinem anquatschen lassen und dann ist er selbst der Lauteste...! Das Zimmer ist sehr klein, hat einen Fernseher und ein eigenes Bad (allerdings weiss ich noch nicht genau, wo ich da zwischen Waschbecken und WC noch zum Duschen hinpassen soll...!). Ein Fenster hats auch, ich weiss aber noch nicht, ob da bei Tageslicht auch Licht einfaellt...

Ansonsten habe ich bislang nur einen kleinen Eindruck von Hongkong. Der Bus fuhr durch die Nathan Road und ich kann nur sagen: Hongkong ist knallbunt. Es ist wirklich unglaublich - ich muss mich mal ueber den Stromverbrauch erkundigen Dann bin ich noch etwas die Uferpromenade langgelaufen - sehr eindrucksvolle (knallbunte) Hochhauskulisse! Jetzt werde ich wohl nicht mehr lange unterwegs sein, hoffentlich gleich ins Hostel zurueckfinden (ist ja aber in der Hauptstrasse - man muss halt nur bunt unter bunt erkennen koennen...) und dann morgen in neuer Frische Hongkong erkunden!
Samstag 31.03. Hongkong
Besonders gut geschlafen habe ich nicht - laut, stickig und meine innere Uhr hat sich auch ncoch nicht an die neuen Schlafenszeiten gewoehnt. Trotz naechtlichem TV-Schauens habe ich mich dann kurz nach 9 aufgemacht.
Zuerst habe ich mir eine Octopus-Karte gekauft (so eine aufladbare Geldkarte, mit der man in fast alllen Verkehrsmitteln und in manchen Geschaeften bezahlen kann) - hier braucht man ja fuer jedes Verkehrsmittel sonst staendig passendes Muenzgeld, da es nicht immer Wechselgeld gibt... Da ist das eindeutig die bequemere Variante!
Dann fuhr ich mit der Star Ferry nach Hongkong Island, dann mit dem Bus zur Peak Tram und dann mit der Peak Tram den steilen Weg nach oben. Trotz grossem Andrang ergatterte ich mir einen Sitzplatz rechts vorne - vom Reisefuehrer wegen der Aussicht empfohlen. Hat sich gelohnt! Oben angekommen gings dann ueber schaetzungsweise 10 Rolltreppen zum Aussichtspunkt, wo ich nochmal die ganze Kulisse geniessen konnte. Nachdem ich noch ein bisschen in den schoenen gruenen Gartenflaechen (extreme Alternative zu den sonst gewoehnten knallbunten Hochhaeusern) herumspaziert war, fand ich einen Minibus, der mich wieder nach unten brachte. Es gibt wirklich jede Menge verschiedener Verkehrsmittel hier... Ich kam dann auch woanders raus als urspruenglich losgefahren und entschied mich dann erstmal etwas durch die Hochhauskulisse zu spazieren und verbrachte somit eine ganze Zeit mit Schauen und Fotografieren, bis ich mich zum Mittagessen entschloss. Viele Nicht-Asiaten gab es im Restaurant nicht, aber das Essen (wie zu erwarten Reis, Haehnchen und irgendwelches Gemuese) war ganz lecker. Das Restaurant war so, wie sich Chinesen - nach meiner Erinnerung vom letzten Chinaurlaub - ein gemuetliches Restaurant vorstellen: hell und laut, bis auf den letzten Platz ausgenutzt. Danach entschied ich mich mal zu schauen, was mir das Infoblatt Hong Kong Walks so fuer diese Gegend empfiehlt. So liess ich mich also ein wenig durch die Strassen treiben, die alte, einfache Bauten und modernste Hochhaeuser immer durcheinander aufweisen. Ich sah jede Menge Geschaefte fuer allerlei Kleinkram und jede Menge interessanter Strassen: Ginseng and Birds Nest Street, Dried Seafood Street, Herbal Medicine Street, Antiques Street... Einmal landete ich noch - dem Raeucherstaebchengeruch folgend - an einem kleinen Tempel am Ende einer Strasse, einmal geplanterweise an einem grossen Tempel - Wahnsinn, was hier an Raeucherstaebchen und Co angezuendet wird! Schliesslich habe ich mir noch das Gebaeude vom Western Market angeschaut und bin dann eine Station mit der U-Bahn gefahren (und ich habe immer noch nicht alle Verkehrsmittel durch!) und dann mit der Star Ferry zurueck auf meine Seite Hongkongs.

Danach war ich dann noch mit Eva und Christiane verabredet, bevor die beiden morgen umziehen und am Montag das Arbeitsleben losgeht. Mit etwas Geduld haben wir uns dann auch gefunden, unter - das,was wie ein Haupteingang aussieht - kann man offensichtlich ganz unterschiedliche Sachen verstehen! Wir sind dann ziemlich weit die Nathan Road lang gelaufen, die ein bisschen weiter von den Mansions (wo wir wohnen) weg auch nicht mehr ganz so stressig ist. Dann sind wir rechtzeitig zur Symphony of Lights zur Uferpromenade. Das ist eine Lichtshow, in die saemtliche Hochhaeuser mit einbezogen sind mit passender Hintergrundmusik. Das Ganze ist unheimlich kitschig, aber schon perfekt aufeinander abgestimmt. Zu Hongkong passt es auf jeden Fall perfekt! Nachdem wir uns noch an ein paar Hongkong bei Nacht - Fotos versucht haben, sind die beiden nach Hause, um sich den neuen Tagesrhythmus anzugewoehnen, waehrend ich noch etwas gegessen habe und ins Internetcafe bin. Uebrigens das einzige, das mir bislang in ganz Hongkong begegnet ist.
Anmerkungen
Und mal zwischendrin ein paar allgemeine Anmerkungen, was mir bis jetzt in Hongkong als erwaehnenswert aufgefallen ist!
Die Leute hier stehen scheinbar ziemlich gerne ordentlich in Schlangen. Man darf naemlich nicht einfach so auf den Bus oder den Aufzug warten, sondern muss sich einer nach dem anderen hintereinander aufstellen. Vorhin habe ich vor einem Klamottenladen auch eine solche Schlange entdeckt - war bestimmt Schnaeppchentag!
Dann gibt es teilweise ziemlich drastische Strafen - als ich gelesen habe, dass es mich ein paar Hundert Euro und ein paar Monate Gefaengnis kosten koennte, wenn ich mich im Bus nicht anschnalle, habe ich mir schon vorgenommen, das naechstes Mal zu machen!Aehnliche Strafen gelten beim Muell auf die Strasse werfen, rauchen etc. Aufgrund der vielen eindringlichen Schilder, dass man beim Rolltreppefahren die Hand aufs Gelaender legen muss, tut man das dann ja schon fast automatisch...

In den Restaurants werden normalerweise alle Plaetze bis auf den letzten Platz ausgenutzt - so bin ich es mittlerweile schon fast gewoehnt mit Chinesen am Tisch zu sitzen!
Im Aufzug zum Hostel wird man uebrigens gefilmt und sozusagen live ans Shoppingcenter (in dem sich der Eingang befindet) uebertragen. Aber natuerlich nur zu unserer Sicherheit...! Naja, meistens nehm ich sowieso die Treppe, die sonst kein Mensch beachtet...
Die oeffentlichen Toiletten sind uebrigens wie damals in China - also ohne Sitzgelegenheit Bislang aber zumindest immer mit WC-Papier, Spuelung und Waschbecken ausgestattet. Immerhin!
01.04.2007 Hongkong
Nachdem ich ausgeschlafen hatte (bloed, dass es in meinem Zimmer immer gleich hell bzw. dunkel ist, dann merkt man gar nicht, wann es hell wird...), machte ich mich auf Richtung Lantau Island. Die Insel ist doppelt so gross wie Hongkong Island, aber nur duenn besiedelt und noch mit viel unberuehrter Natur. Fuer die Anreise war man dann doch eine ganze Weile unterwegs - in der zweiten U-Bahn war es richtig voll und laut. Das aenderte sich aber als die Umsteigehaltestelle zu Disneyland kam - offensichtlich das beliebteste Ausflugsziel in dieser Gegend! Aber schon lustig, mit der U-Bahn auf eine Insel zu fahren...! Auf Lantau angekommen, war es ziemlich windig - es war aber richtig angenehm im Vergleich zur drueckenden Schwuele in Hongkong. Ein paar Meter nach der U-Bahn-Station wollte ich dann mit der Seilbahn zum Po Lin - Kloster und zum sitzenden Buddha fahren. Super Idee - ich verbrachte eine ziemliche Ewigkeit in der Warteschlange. Dabei entdeckte ich zum ersten Mal eine Chinesin (ich kann mir ja nicht vorstellen, dass sie aus Hongkong war...!) beim Versuch, sich vorzudraengeln. Sie ist aber gescheitert - sie wurde von anderen Chinesen mit vereinten Kraeften festgehalten Nach kurzem Tumult war aber wieder alles friedlich!

Die ca. 25-minuetige Seilbahnfahrt war dann sehr schoen - ich sass mit lauter Chinesen in einer Kabine, was zu einer ziemlichen Fotosession ausartete... Ausserdem waren auch noch auf chinesisch Jingle Bells (ja, die Jahreszeit stimmt nicht ganz...) singende Kinder dabei. Die Aussicht ist toll - viel gruene Natur und das Meer. Naja, und als Kontrast der Flughafen... Oben (in 520m Hoehe) angekommmen, gehts erstmal durch ein Meer von Geschaeften und Restaurants, bis man zum Big Buddha kommt. Die ersten Blicke konnte man schon von der Seilbahn aus darauf werfen. Es war wohl nicht einfach, ein Superlativ fuer den Buddha zu finden, sagt mein Prospekt doch es handelt sich um "tehe world's tallest, outdoor, seated, bronze Buddha statue". Jedenfalls ist er 34 Meter hoch, 250 Tonnen schwer, 70 Mio. Hongkong Dollar teuer und durchaus eindrucksvoll.
Danach bin ich zum Po Lin - Kloster. Dort konnte ich also wieder Tempel und zahlreiche Opfergaben in Form von Raeucherstaebchen, Papierverbrennungen etc. bestaunen, bevor die Moenche dann puenktlich zu meinem Mittagessen ihren Gesang anstimmten. Naja, vielleicht sollten sie sich mal neue Lautsprecher zulegen... Geld haben sie ja bestimmt genug - allein von dem Geld, das die Touristen beim (uebrigens ausschliesslich vegetarischen) Essen da lassen...
Ich habe mich dann frisch gestaerkt zum Wisdom Path aufgemacht - schaden kann's ja nicht! Das ist wohl ein Gebet, das gleichermassen von Konfuzianern (heisst das so...?), Buddhisten und Taoisten verwendet wird, das auf Holzsaeulen festgehalten worden ist. Allerdings nur auf chinesisch - nicht, dass sich dieses Wissen noch in die ganze Welt verbreitet...! Es war aber auch in der landschaftlichen Umgebung wieder sehr schoen anzuschauen.

Dann ging's wieder zurueck zur Seilbahn - ein gutes halbes Stuendchen Schlange stehen und dann wieder zurueck nach Hongkong. Erst ueberlegte ich, mir noch ein paar Maerkte (Vogel-, Blumen-, Goldfischmarkt) anzuschauen, aber irgendwie war ich dann doch zu muede und schon zuviel gelaufen. Naja, vielleicht schaff ich's noch... So bin ich dann schliesslich wieder bei der Symphony of Lights gelandet. Schon eindrucksvoll - es macht fast den Anschein als wuerden die Haeuser zum Leben erwachen und miteinander kommunizieren

Montag, 02.04.07
Hongkong
Nach dem Aufstehen wollte ich mich erstmal schlau machen, wie ich denn nun nach China komme - nicht, dass da nachher noch was schiefgeht. Ich ging also als erstes zum China Ferry Terminal - klang ja eigentlich vielversprechend. Hier habe ich dann aber Faehren nach ueberall hin gefunden, nur nicht nach Kanton. Also bin ich als naechstes zur Touristeninformation, die meinte, dass man per Boot nicht direkt nach Kanton, sondern nur irgendwo ausserhalb hinkommt und ich lieber Zug fahren soll. Ich habe dann noch kurz ueberlegt, ob ich der Reisefuehrer-Empfehlung folgen soll (bis zur Grenze fahren und dann in einen chinesischen Zug umsteigen), entschied mich dann aber doch fuer die einfachste Variante - den Direktzug nach Kanton. Also war meine naechste Station der Bahnhof Hung Hom, wo ich mir mein Zugfahrticket fuer Mittwoch gekauft habe. Jetzt war's aber auch schon gleich Mittag!
Ich fuhr wieder mit der Star Ferry nach Central - der Himmel war ziemlich wolkenverhangen, es sah fast aus, als wuerden bald die Hochhaeuser dahinter verschwinden... Danach suchte ich mir einen Bus nach Aberdeen - kaum sass ich im Bus, fing es an zu regnen. Eigentlich bin ich gut mit Schirm und Regenjacke ausgeruestet, allerdings lag das in meinem Zimmer natuerlich nicht unbedingt am passendsten Ort... Ich versuchte also, anhand der Bushaltestellen ausfindig zu machen, wann ich wohl aussteigen sollte. Und ich entdeckte dann tatsaechlich noch rechtzeitig ein Strassenschild "Aberdeen Main Road", so dass ich schnell noch auf den Halt-Knopf druecken und mich in den stroemenden Regen stuerzen konnte.

Das erste, das ich dann bewusst von Aberdeen wahrgenommen habe, war ein thailaendisches Restaurnat, so dass ich erstmal eingekehrt bin. Das Essen war ganz gut und ich habe nun auch mal so einen Nachtisch bekommen, wie ich ihn die Chinesen schon oefters habe essen sehen (es war so etwas in der Form eines ziemlich fluessigen Milchreises oder so, wuerde ich mal sagen - aber gar nicht so schlecht). Mittlerweile hatte ich mich auch mit meinem Standort lt. Reisefuehrer auseinandergesetzt und befand mich tatsaechlich direkt neben dem TinHau (Meeresgoettin)-Tempel. Also schaute ich mir diesen an und ging dann zur Promenade. Es hatte auch mal aufgehoert zu regnen, aber so richtig vertrauenserweckend sah es nicht aus. So entschied ich mich dann auch gegen eine Sampan - Rundfahrt, obwohl ich sonst ja immer fuer Schifffahrten zu haben bin. Darueber war ich spaetestens froh, als es kurz danach wirklich ziemlich unwettermaessig schuettete - nachher waeren wir noch gekentert.... So blieb's also beim Blick auf den Hafen und den (allerdings geschlossenen) Fischgrossmarkt. Ich hoffte dann noch kurz auf besseres Wetter und verzog mich ins Einkaufszentrum. Es gab aber nichts grossartig zu sehen und der Himmel sah auch nicht wirklich aus, als wuerde es heute nochmal heller werden. Ich wollte mich also gerade auf die Suche nach einer Bushaltestelle machen, als erfreulicherweise direkt vor meiner Nase ein Minibus mit der Aufschrift "Central" hielt - sehr praktisch! Ich war auch voll motiviert, mich anzuschnallen, aber leider gab es keine Gurte, obwohl mir die Fahrt recht rasant vorkam. Dafuer aber eine Geschwindigkeitsanzeige - bestimmt kann man sich irgendwo beschweren, falls der Fahrer falsch faehrt (Beschwerdetelefonnummern gibt's hier ueberall und kostenlos telefonieren kann man innerhalb Hongkongs sowieso). Ich war mal wieder recht planlos, wo ich wohl aussteigen soll und als der Fahrer das "Central"-Schild wegnahm und das "Aberdeen"-Schild aufstellte, befuerchtete ich schon, ich haette die Endhaltestelle verpasst und wuerde mich nun auf einer Rundfahrt befinden... Ich stieg also schnell mal aus (hatte auch gerade ein mir bekanntes Gebaeude entdeckt), aber der Fahrer meinte dann netterweise, dass ich noch nicht da waere und liess mich wieder einsteigen. Die Endhaltestelle war dann auch ein eindeutiger grosser Minibusbahhof in der Naehe der Star Ferry.

Ich furhr also gleich wieder nach Tsim Tsha Tsui. Dort machten dann erstmal 3 Studenten eine Umfrage mit mir. Das ist hier Bestandteil des Englischunterrichts, bei dem 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: die Studenten lernen praxisorientiert Englisch und die Frageboegen werden an die Hongkong Tourist Association zur Auswertung weitergeleitet. Mit den Englischkenntnissen war es tatsaechlich nicht so weit her - sogar Germany musste buchstabiert werden Haette ich ja nicht gedacht beim englischen Hongkong!
Nachdem ich noch ein wenig durch die Strassen gelaufen war und mir die Moschee noch ein bisschen naeher von aussen angeschaut habe, machte ich es mir fuer eine Weile bei Pacific Coffee (Konkurrenz zu Starbucks) gemuetlich und wurde so auch mal wieder richtig trocken. Danach entschied ich mich, mich noch zum Goldfischmarkt aufzumachen. In der U-Bahn und auf der Strasse war jetzt mal so richtig viel los - in die erste U-Bahn, die kam, konnten noch nicht mal alle einsteigen. Ich glaube, ich habe noch gar nicht erwaehnt, dass die Gleise durch eine Glasfront geschuetzt sind - so kann niemand wie bei uns vor die U-Bahn gestossen werden oder auch von alleine fallen...! Die Tueren oeffnen sich dann erst zeitgleich mit denen der U-Bahn. Jedenfalls ist dieser Goldfischmarkt eine lange Strasse mit unzaehligen Geschaeften, in denen hunderte von Plastiktueten mit Tausenden von Fischen haengen. Naja, und ein paar Aquarien gibt es schon auch noch! Jedenfalls scheint das Interesse an den Fischen dort immens zu sein.
Im Anschluss daran war ich dann doch wieder recht geschafft und habe mich zu meiner allabendlichen Symphony of Lights aufgemacht - diesmal habe ich mir vorsorglich ein ueberdachtes Plaetzchen gesucht - das Wetter hat dann aber gehalten. Man lernt auch immer noch was dazu - ich habe erst heute realisiert, dass die Haeuser wie Schauspieler namentlich vorgestellt werden und dann via Lichtstrahl in die Menge winken Ich muss aber zu meiner Verteidigung sagen, dass das Ganze ja gestern auf kantonesisch war und ich das ja nicht beherrsche...! Danach bin ich noch etwas essen und dann gleich nach Hause, wo in meinem TV-Sender eine lustige japanische Sendung (mit chin.+engl.Untertitel) lief.

Anmerkungen - Teil 2
Irgendwie gibt es in Hongkong fast nur Asiaten - ich weiss schon, dass die da wohnen Aber wenn ich im Bus zu irgendwelchen touristischen Sehenswuerdigkeiten sitze, haette ich ja doch den einen oder anderen nicht-asiatischen Mit-Touristen erwartet... Naja, die Asiatendichte sinkt betraechtlich, wenn man in die Naehe meines Hostels kommt - dann gibt es fast nur noch Afrikaner, Inder und Pakistanis...
So ein kleines Zimmer hat uebrigens seine Vor- und Nachteile: ich finde es ziemlihc nervig, dass das Bett zu kurz ist, als dass ich mich ausgestreckt hineinlegen koennte (es gibt doch eigentlich noch genug Menschen, die groesser sind als ich...), aber dafuer muss ich mich noch nicht mal aufrecht hinsetzen, um den TV anzuschalten
Dienstag, 03.04.07
Hongkong - Macau
Heute habe ich mich entschlossen, noch ein weiteres Land dieser Welt zu erkunden und einen Tagesausflug nach Macau zu machen. Nach dem Geldabheben (nicht, dass ich nachher in den Spielkasinos Macaus alles verzocke und nicht mehr nach Hause komme...) ging's also zum China Ferry Terminal. Der Ticketkauf und Passkontrolle war innerhalb Sekunden erledigt und eine gute halbe Stunde spaeter sass ich schon in der Faehre Richtung Macau. Die Aussicht war leider aufgrund des immer noch verregneten Wetters etwas getruebt - aber immerhin war ich heute mit Regenjacke und Schirm ausgestattet. Die Ueberfahrt dauerte eine Stunde und in Macau angekommen hatte es tatsaechlich aufgehoert zu regnen, auch wenn es ziemlich windig war. Nachdem ich vorsichtshalber gleich mal mein Rueckfahrticket gekauft hatte, fuhr ich dann mit dem Bus (auch hier muss man das Geld immer passend zur Hand haben, aber immerhin kann man mit Hongkong Dollar bezahlen) Richtung dem Hotel, das mir der Reisefuehrer als Dreh-und Angelpunkt empfohlen hatte. Naja, das Aussteigen habe ich irgendwie verpasst - entweder hiess die Haltestelle anders oder ich habe die englische Einblendung uebersehen (jetzt dachte ich, hier ist alles portugiesisch und bin trotzdem staendig von chinesischen Schriftzeichen umgeben...!). Mein Bus fuellte sich jedenfalls nach und nach mit ganzen Schulklassen, so dass ich mich dann kurzerhand entschloss, einfach mal auszusteigen.

Von da aus verschaffte ich mir erstmal einen ersten Eindruck von Macau, der hauptsaechlich aus jeder Menge nobel aussehender Hotels und jeder Menge Spielkasinos bestand. Nach dem Mittagessen (lecker, aber sie haben mir als Wechselgeld macanesisches Geld angedreht....) und einer einigermassen gruendlichen Durchsicht der Prospekte der Touristeninformation und Analyse meines Standorts, entschloss ich mich, zur Faehre zurueckzulaufen, um dort nach einem Bus zu den Ruinen von St.Paul's Ausschau zu halten. Als ich schon dachte, dass hier kein entsprechender Bus abfaehrt, fragte mich eine Frau, wo ich denn hin will und meinte dann, ich muesste mit dem Minibus direkt vor mir fahren. Also hielt ich einer anderen Mitreisenden und dem Fahrer auch nochmal meinen Prospekt unter die Nase und alle nickten zustimmend. Das schien also richtig zu sein! Der Verkehr durch die Stadt war ziemlich stockend und ich hatte den Eindruck, Mitfahrerin und Busfahrer diskutierten, wo ich am besten aussteigen sollte. Kurz bevor es soweit war, bekam ich dann noch eine Wegbeschreibung mit Haenden und Fuessen auf chinesisch. Wirklich sehr nett und sogar hilfreich!
Ich stieg also an einem sehr schoenen Marktplatz aus - ich glaube, das meinte mein Reisefuehrer mit portugiesischen Bauten und lief durch eine sehr schoene, im Vergleich zu Hongkong beschauliche und gemuetliche Fussgaengerzone. Irgendwie scheint hier so ein pattgedruecktes getrocknetes Fleisch Spezialitaet zu sein... Ich hab's aber nicht probiert! Hier gab es dann auch Wegweiser, so dass ich auf direktem Weg zu meinen Ruinen - lt. Prospekt der Akropolis Macaus - kam. Jedenfalls ein sehr schoenes Tor zur Fussgaengerzone! Dann bin ich noch zur Kathedrale und einer anderen Kirche - man merkt halt schon, dass Macau katholisch ist.

Es war zwar noch nicht so spaet, aber ich habe mich dann doch auf den Rueckweg gemacht - wer weiss, wie das mit den Bussen funktioniert.... Ich habe mich dann entschieden, dass ich einfach jeden Bus, der kommt, frage, ob er zur Faehre nach Hongkong faehrt - beim vierten oder fuenften Versuch hatte ich dann auch Erfolg
Ich war dann natuerlich viel zu frueh wieder an der Faehre und ueberlegte kurz, ob ich mir tatsaechlich noch ein Kasino von innen anschauen soll, blieb dann aber doch gleich auf der Vergnuegungsmeile direkt neben der Hongkong-Faehre haengen. Dort gibt es allerhand zu bestaunen - von einem kuenstlichen Vulkan bis zu einem Amphitheater. Dann investierte ich noch etwas von meinem macanesischen Wechselgeld in Suessigkeiten, bevor die Faehre dann wieder zurueck ging. Erst war's ganz schoen schauklig auf der Faehre, so dass ich schon Bedenken hatte, dass mir das nicht so gut bekommt, aber dann hab ich doch einfach ein bisschen geschlafen. Entsprechend muede kam ich in Hongkong an, so dass ich heute ausnahmsweise auf die Symphony of Lights verzichtete und nur noch eine Kleinigkeit gegessen habe und ins Internetcafe bin. Gleich werde ich noch packen, weil es ja morgen nach China geht. Ich bin gespannt, ob da noch etwas auf englisch angeschrieben steht, in den bisherigen Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau ist das wohl selbstverstaendlicher. Wobei ich in Macau schon mehr portugiesisch erwartet haette - so fiel nun hauptsaechlich auf, dass die Strassen Avenida und die Supermaerkte Supermercado heissen...
Hongkong - Anmerkungen Teil 3
Der Vollstaendigkeit halber will ich noch die Avenue of Stars erwaehnen - ich bin naemlich oft darueber gelaufen und habe sie dennoch unterschlagen! Das sind Platten, die in den Boden eingelassen sind, mit Handabdruecken von bekannten Schauspielern - ich kannte aber nur zwei, aber wer kennt bei uns schon mehr chinesische Schauspieler...? Apropos - kennt jemand Leslie Cheung? Von dem hingen sehr viele ihn in den Himmel lobende Plakate rum und bei einer Gedenkveranstaltung (ich nehme an, es war Jahrestodestag) waren hunderte da.
Ausserdem gibts in Hongkong glaube ich von jedem halbwegs bekannten Designer einen Laden und auch sonst jede Menge Einkaufsmoeglichkeiten. Ich habe das mit dem Einkaufen aber sowieso gelassen - muesste ich ja noch ewig mit mir herumtragen...

© Simone Lorat, 2007
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 29.03.2007
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 17.04.2007
Reiseziele: Hongkong
China
Nordkorea
Der Autor
 
Simone Lorat berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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